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Normale Version: Evolutionstag statt Christi Himmelfahrt!
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Evolutionstag statt Christi Himmelfahrt! - Kampagne zur Änderung der Feiertagsgesetzgebung

Zitat:Da nicht zu erwarten ist, dass die gesetzgebenden Länder den „Evolutionstag“ als zusätzlichen Feiertag einführen werden, bietet sich die offizielle Umbenennung eines bereits bestehenden christlichen Feiertags an. Der dafür am besten geeignete Kandidat ist unseres Erachtens „Christi Himmelfahrt“.

Wer die Aktion unterstützen möchte, kann bei der Petition unterschreiben.
Wie wärs mit Feiertagen ohne Namen?
Beschreibende Namen werden abgeschafft. Der freie Tag heißt einfach nur noch "Feiertag" Dann kann jeder feiern was er will, wenn er will.
Ne, lass doch die Feiertage Feiertage sein ^^ Ist ja sinnlos einfach einen Feiertag einzuführen an dem es nichts konkretes zu feiern gibt.

Führ deinen Evolutionstag doch an einem Samstag ein, dann kannst du feiern wie du willst und musst auch nicht arbeiten gehen.
(30-11-2009, 09:49)Romero schrieb: [ -> ]Ne, lass doch die Feiertage Feiertage sein ^^ Ist ja sinnlos einfach einen Feiertag einzuführen an dem es nichts konkretes zu feiern gibt.

Wie viele Christen feiern zB Christi Himmelfahrt?

War die letzten zwei Jahre an diesem Feiertag in der Kirche, da mein Sohn Organist ist und mich zum Seiten umblättern beim Nachspiel brauchte.

Mehr als 10-15 Leute waren nicht in der Kirche.
Ist ja auch noch "Vatertag" DER Tag im Jahr an dem Männer in Rudeln mit Alkohol auf Wanderschaft gehen.

Was macht es für einen Unterschied ob der Tag Christi Himmelfahrt, Vatertag oder Feiertag heißt?
Wenn für den Christen ein Ereignis zu feiern ist, kann er das tun, genauso der Muslim, der Jude oder der Atheist oder eben der Vater, die Mutter, das Kind, der Gärtner der Musiker....oder einfach nur der "Ausschläfer"
Für mich klingt das alles nach "Die dürfen, ich will auch" *aufstampf* - Propaganda. Seid doch froh gibts so nen Feiertag. Könnt ja feiern was ihr wollt...

Heinrich

Zitat:Am „Evolutionstag“ soll gefeiert werden, dass wir endlich den kindlichen Narzissmus überwunden haben, der uns dazu verleitete, unsere Art als „Krone der Schöpfung“ zu betrachten. Schließlich wissen wir heute, dass wir nur eine von Millionen Lebensformen auf diesem Staubkorn im Weltall sind. Und so stolz wir auch immer auf unsere „kulturellen Leistungen“ sein mögen, im Grunde sind wir kaum mehr als die „Neandertaler von morgen“.

Diese Kampagne scheint auf Provokation ausgerichtet zu sein. Sie teilt einen Seitenhieb gegen eine Facette von christlichen Weltbildern aus und möchte einen christlichen Feiertag beseitigen. Einen eigenen Inhalt hat sie aber nicht.

Es spricht generell nichts dagegen neue Feiertage einzurichten und sie an einem wesentlichen Inhalt zu orientieren (Zuckerfest wäre meines Erachtens nach ein heißer Kandidat). Die Evolutionstheorie taugt dazu aber herzlich wenig, weil sie selbst kein kulturelles Ereignis ist (andere Feiertage haben meist politischen oder religiösen Hintergrund). Genau so wenig taugt die Relativitätstheorie, die Newtonsche Physik oder die Erfindung des elektrischen Stroms.

Fragen:
1. Was soll an der Evolutionstheorie selbst gefeiert werden?
2. Wie soll die Evolutionstheorie gefeiert werden (was macht man an diesem freien Tag)?

Die verlinkte Seite gibt auf diese wesentlichen Fragen keine Antwort. Stattdessen argumentiert sie gegen einen christlichen Feiertag (3 von 4 Argumenten).

Wer einen neuen Feiertag einführen will, der sollte ihn erstmal selbst feiern. Also ihr Evolutionisten organisiert eure Feiern, macht eure Ausflüge in die Natur, wo ihr euren Kindern die Evolution erklärt. Macht das ein paar Jahre lang und schaut ob ihr so viele seid, dass eure Forderung überhaupt Sinn macht.
Was genau gefeiert werden soll weiss ich auch nicht - vielleicht die Evolution an sich? Dass wir so erfolgreiche Produkte ihrer sind? - aber man könnte den Tag damit feiern, sich symbolisch der Fortpflanzung (eines Schrittes der Evolution) zu widmen :icon_cheesygrin:

Der "Evolutionstag" wäre aber sicher nicht sinnloser als das öffentliche verehren von ahistorischen oder völlig überbewerteter Propheten sowie nicht nachweisbarer Götter und deren Söhne. Ich finde nur, dass diese Kampagne klar auf Provokation ausgerichtet ist - wie du sagst, Heinrich - denn es ist nun wirklich kein riesiges Bedürfnis danach in der Bevölkerung zu spüren. Feiert doch wann immer und was immer ihr wollt, wo ist das Problem? Wozu einen Feiertag canceln und dafür einen neuen erfinden? Ich sehe da nun wirklich keinen Nutzen dahinter.

Heinrich

(30-11-2009, 11:12)Romero schrieb: [ -> ]Der "Evolutionstag" wäre aber sicher nicht sinnloser als das öffentliche verehren von ahistorischen oder völlig überbewerteter Propheten sowie nicht nachweisbarer Götter und deren Söhne.

Doch, der Evolutionstag wäre ganz sicher sinnloser. Insofern, dass religiöse Feste über tradierte Rituale ein Bindeglied finden zwischen dem Anlass des Feiertags und der Gestaltung desselbigen (für die man wiederum den freien Tag benötigt). In nichts anderem besteht ja der Sinn von gesetzlichen Feiertagen.

Muslime in Deutschland könnten gut einen freien Tag gebrauchen um Fastenbrechen zu feiern. Aber sie feiern auch schon ohne freien Tag Fastenbrechen.
Evolutionisten in Deutschland (wer soll das überhaupt sein?) brauchen keinen freien Tag um die Evolution zu feiern, weil sie die Evolution gar nicht feiern. Viele Familien unternehmen an Christi Himmelfahrt einen Ausflug in die Natur - aber nicht um damit die Evolution zu feiern.

In dieser Weise hat auch Christi Himmelfahrt einen Sinn, den der Evolutionstag nicht hat.
Und wozu brauchen Christen freie Tage, wenn andere nicht freie Tage brauchen? Nicht dass ich was dagegen hätte...

Heinrich

(30-11-2009, 11:50)Romero schrieb: [ -> ]Und wozu brauchen Christen freie Tage, wenn andere nicht freie Tage brauchen? Nicht dass ich was dagegen hätte...

Um christliche Feiern abzuhalten. Bestes Beispiel ist imho der Sonntag. Er ist ja nur wegen der christlichen Tradition ein freier Tag - zwecks Besuch des Gottesdienstes und moralischer Einstimmung auf die kommende Woche. Mehr und mehr geht dieser Anlass des Feiertages aber verloren - die Kirchen sind sonntags leer. Mehr und mehr löst sich somit auch die Sonderstellung des Sonntags auf (immer mehr Menschen arbeiten sonntags). Das ist ein natürlicher Prozess.

Ich sage ja nicht, dass andere keine freien Tage bräuchten. Ich sage nur, dass ein Feiertag einen trifftigen Anlass haben muss und der kann, wie der Name schon sagt, nur eine Feier sein.
Außerhalb von Religion und Politik/Geschichte sehe ich halt keine Anlässe, die Beweggrund für einen gesetzlichen Feiertag sein könnten. Sondern nur persönliche Anlässe für einen freien Tag. Und dazwischen besteht ein gewaltiger Unterschied.
Naja, ich als Wiccaner kriege ja auch keine Feiertage... Fairerweise müsste ich an christlichen Feiertagen arbeiten und an den meinigen frei bekommen, da es aber in Deutschland nach der Mehrheit geht... ;)
Es stellt sich ja schon die Frage, wieso man etwas feiert, das mit höchster Wahrscheinlichkeit gar nicht stattgefunden hat. Geschichtliche Feiertage sind etwas völlig anderes als Religiöse.

Man könnte die Christlichen Feiertage ja mit nicht-Christlichen kombinieren, so wie man das mit Weihnachten z.B. gemacht hat. Muss ja nicht gleich einen abschaffen.
(30-11-2009, 11:04)Heinrich schrieb: [ -> ]
Zitat:Am „Evolutionstag“ soll gefeiert werden, dass wir endlich den kindlichen Narzissmus überwunden haben, der uns dazu verleitete, unsere Art als „Krone der Schöpfung“ zu betrachten. Schließlich wissen wir heute, dass wir nur eine von Millionen Lebensformen auf diesem Staubkorn im Weltall sind. Und so stolz wir auch immer auf unsere „kulturellen Leistungen“ sein mögen, im Grunde sind wir kaum mehr als die „Neandertaler von morgen“.

Diese Kampagne scheint auf Provokation ausgerichtet zu sein. Sie teilt einen Seitenhieb gegen eine Facette von christlichen Weltbildern aus und möchte einen christlichen Feiertag beseitigen. Einen eigenen Inhalt hat sie aber nicht.

na sicher ist die aktion provokativ. und meint sich wohl provoziert durch die anmaßung der christen, allgemein verbindliche feiertage vorzuschreiben

die "facette christlicher weltbilder" aber wird sich schon gefallen lassen müssen, mit biologischen fakten konfrontiert zu werden. es läßt natürlich tief blicken, wenn diese nur als "seitenhieb" oder "provokation" aufgefaßt werden

den "eigenen inhalt" hast du doch sogar zitiert: es geht darum, sich den keiweswegs herausragenden stellenwert der spezies homo sapiens in der evolution bewußt zu machen

Zitat:Es spricht generell nichts dagegen neue Feiertage einzurichten und sie an einem wesentlichen Inhalt zu orientieren (Zuckerfest wäre meines Erachtens nach ein heißer Kandidat). Die Evolutionstheorie taugt dazu aber herzlich wenig, weil sie selbst kein kulturelles Ereignis ist (andere Feiertage haben meist politischen oder religiösen Hintergrund). Genau so wenig taugt die Relativitätstheorie, die Newtonsche Physik oder die Erfindung des elektrischen Stroms
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dekretierst du jetzt par ordre de mufti, oder wie?

das bewußtsein, daß auch arbeitnehmer ihren wertvollen anteil an unserer gesellschaft leisten (1. mai, labour day) und somit ihre rechte geltend machen können, ist schließlich international anlaß genug für einen feiertag. wieso dann nicht das bewußtsein, als mensch nur ein unbedeutend kleines rädchen im getriebe der evolution zu sein?

Zitat:1. Was soll an der Evolutionstheorie selbst gefeiert werden?

was gefeiert werden soll: siehe oben (noch mal: du hast es ja sogar selber zitiert)

Zitat:2. Wie soll die Evolutionstheorie gefeiert werden (was macht man an diesem freien Tag)?

dasselbe wie an anderen auch. gedenkfeiern abhalten bzw. sich an ihnen beteiligen oder einfach ausschlafen

Zitat:Wer einen neuen Feiertag einführen will, der sollte ihn erstmal selbst feiern. Also ihr Evolutionisten organisiert eure Feiern, macht eure Ausflüge in die Natur, wo ihr euren Kindern die Evolution erklärt. Macht das ein paar Jahre lang und schaut ob ihr so viele seid, dass eure Forderung überhaupt Sinn macht.

mit diesem argument schießt du dir natürlich selber ins knie

denn dann müßten wir alle christlichen feiertage einstampfen

Heinrich

(30-11-2009, 12:50)Romero schrieb: [ -> ]Es stellt sich ja schon die Frage, wieso man etwas feiert, das mit höchster Wahrscheinlichkeit gar nicht stattgefunden hat.

Diese Frage stellt sich, wenn man sich entscheidet ob man selbst etwas feiert oder nicht. Man kann z.B. das Osterfest sausen lassen, weil man kein Christ ist.

Für einen gesetzlichen Feiertag stellt sich diese Frage nicht. Hier stellt sich nur die Frage, ob ein Tag für Feierlichkeiten genutzt wird.


(30-11-2009, 12:50)Romero schrieb: [ -> ]Geschichtliche Feiertage sind etwas völlig anderes als Religiöse.

Klar sind sie das, Geschichte und Religion, das sind zwei ganz verschiedene Sachen. Gleich sind sich diese beiden Arten von Feiertagen nur darin, dass es nicht nur einen Anlass zum Feiern gibt sondern auch Feiern...


(30-11-2009, 12:50)Romero schrieb: [ -> ]Man könnte die Christlichen Feiertage ja mit nicht-Christlichen kombinieren, so wie man das mit Weihnachten z.B. gemacht hat. Muss ja nicht gleich einen abschaffen.

Ich stimme zu.
(30-11-2009, 11:04)Heinrich schrieb: [ -> ]
Zitat:Am „Evolutionstag“ soll gefeiert werden, dass wir endlich den kindlichen Narzissmus überwunden haben, der uns dazu verleitete, unsere Art als „Krone der Schöpfung“ zu betrachten. Schließlich wissen wir heute, dass wir nur eine von Millionen Lebensformen auf diesem Staubkorn im Weltall sind. Und so stolz wir auch immer auf unsere „kulturellen Leistungen“ sein mögen, im Grunde sind wir kaum mehr als die „Neandertaler von morgen“.

Diese Kampagne scheint auf Provokation ausgerichtet zu sein. Sie teilt einen Seitenhieb gegen eine Facette von christlichen Weltbildern aus und möchte einen christlichen Feiertag beseitigen. Einen eigenen Inhalt hat sie aber nicht.

Es spricht generell nichts dagegen neue Feiertage einzurichten und sie an einem wesentlichen Inhalt zu orientieren (Zuckerfest wäre meines Erachtens nach ein heißer Kandidat). Die Evolutionstheorie taugt dazu aber herzlich wenig, weil sie selbst kein kulturelles Ereignis ist (andere Feiertage haben meist politischen oder religiösen Hintergrund). Genau so wenig taugt die Relativitätstheorie, die Newtonsche Physik oder die Erfindung des elektrischen Stroms.

Fragen:
1. Was soll an der Evolutionstheorie selbst gefeiert werden?
2. Wie soll die Evolutionstheorie gefeiert werden (was macht man an diesem freien Tag)?

Die verlinkte Seite gibt auf diese wesentlichen Fragen keine Antwort. Stattdessen argumentiert sie gegen einen christlichen Feiertag (3 von 4 Argumenten).

Wer einen neuen Feiertag einführen will, der sollte ihn erstmal selbst feiern. Also ihr Evolutionisten organisiert eure Feiern, macht eure Ausflüge in die Natur, wo ihr euren Kindern die Evolution erklärt. Macht das ein paar Jahre lang und schaut ob ihr so viele seid, dass eure Forderung überhaupt Sinn macht.

Schade, dass du es so siehst. Ich sehs komplett anders.
zu 1:
Zitat:Am „Evolutionstag“ soll gefeiert werden, dass wir endlich den kindlichen Narzissmus überwunden haben, der uns dazu verleitete, unsere Art als „Krone der Schöpfung“ zu betrachten.
Bei 1/3 Konfessionslosen braucht es einen neutralen Feiertag (nicht nur christliche). Ein Evolutionstag wäre neutral. Ein Tag der Relativitätstheorie oder Newtonschen Gesetze ist auch nicht schlecht.
Eben ein Tag, den ganz Deutschland feiern kann. Außerdem noch die Leistungen der Wissenschaft an sich.
Dass ein Evolutionstag als Seitenhieb gegen eine Facette von christlichen Weltbildern verstanden wird, zeigt doch die immer noch mangelnde Akzeptanz der Evolutionstheorie.
zu 2:
Zitat:An „Christi Himmelfahrt“ unternehmen heute viele Familien Ausflüge in die Natur. Angemessener kann ein „Evolutionstag“ kaum begangen werden!
Außerdem kann in den Medien über Evolution und Wissenschaft allgemein aufgeklärt werden.
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