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Normale Version: Ist die Menschheit eine "Krankheit" dieses Planeten?
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Provokant formuliert: Wenn in einem Organismus ein Zellverband übermäßig wächst, sodaß er die Resourcen und die Funktionsfähigkeit/weise des Gesamtorganismus negativ beeinflußt, so spricht man im allgemeinen von einer Krebserkrankung.

Betrachten wir nun den Einfluß der Menschheit auf diesen Planeten,..allein in Bezug auf Umweltverschmutzung, Rohstoffverbrauch, Klimawandel und Überbevölkerung, so liegt hier der Vergleich nahe.

So gesehen, so meine theorie, sind die ganzen vermehrt auftretenden "Katastrophen" kausalbedingt ein Abwehrmechanismus des "Körpers" Erde,..so wie Krankheiten Abwehrmechanismen wie Fieber oder erhöhte Leukozytenproduktion auslösen, so löst zB das Symptom "Klimawandel" erhöhte Wetterkatastrophen aus,..

wäre jetzt, rein rational betrachtet, eine Reduktion der Weltbevölkerung ein Ausweg aus der Misere? Einfach durch ein-Kind-Politik, usw?

Nur zur Klarstellung. Ich fordere nicht zur aktiven "Vernichtung der Menschheit" auf, sondern stelle nur Überlegungen an, ob wir uns von einem Symbiont zu einem Parasiten entwickelt haben, und welche Lösungswege es zB aus dem Dilemma exponential steigende Bevölkerung versus linear ansteigender Nahrungsproduktion gibt.

alwin

Wurde die "ein-Kind-Politik" nicht jahrelang in China vertreten? Angenommen, sie würde überall praktiziert, wie viele Generationen würde es wohl dauern, bis ein Erfolgt zum Tragen käme? Haben "wir" noch so viel Zeit?

Gruß

Der-Einsiedler

Deine Frage, d.n., erinnert mich ein wenig an die Gaia-Theorie, die davon ausgeht, dass die Erde ein lebender Organismus sei, und alles, was auf ihr lebe, quasi nur die Zellen dieses Organismus seien (ist nicht sehr exakt ausgedrückt, aber so habe ich es verstanden). Demnach wäre der Mensch tatsächlich nicht die Krone der Schöpfung (was er für mich sowieso nie war!), sondern eher ein (schädigendes?) Bakterium...

Dies nur als spontane Reaktion. Ich habe momentan Zwei-Wochen-Besuch und bin selten im Netz.

Lieben Gruss

DE
Die Frage erinnert mich an den Film "The Matrix", wo ein Agent der "Maschinen" die Theorie aufstellt, seiner Beobachtung nach sei der Mensch ein Virus:

Zitat:(Zitat aus dem erwähnten Film) Ich kam zu einer interessanten Entdeckung, seit ich in Matrix bin. Es fiel mir auf, als ich versuchte, eure Spezies zu klassifizieren. Ihr seid im eigentlichen Sinne keine richtigen Säugetiere! Jedwede Art von Säuger auf diesem Planeten entwickelt instinktiv ein natürliches Gleichgewicht mit ihrer Umgebung. Ihr Menschen aber tut dies nicht. Ihr zieht in ein bestimmtes Gebiet, und vermehrt Euch und vermehrt Euch, bis alle natürlichen Ressourcen erschöpft sind. Und der einzige Weg zu überleben ist die Ausbreitung auf ein anderes Gebiet.
Es gibt noch einen Organismus auf diesem Planeten, der genauso verfährt. Wissen Sie, welcher? Das Virus! Der Mensch ist eine Krankheit! Das Geschwür dieses Planeten! Ihr seid wie die Pest... und wir sind die Heilung!

Naja, etwas übertrieben hat er schon, der Gute Icon_cheesygrin Oder? Eusa_think


Die Frage ist doch, ob man es von einer Spezies, auch dem Menschen, mit all seiner "Intelligenz" und der Fähigkeit zur Selbstreflexion, erwarten kann, seine eigene Ausbreitung einzudämmen. In einem Biotop gibt es normalerweise eine natürliche Bestandesregulierung, indem verschiedene Spezies gegenseitig in so einer Form voneinander abhängig sind, dass sie ihren Bestand gegenseitig regulieren. Jede einzelne Spezies jedoch, scheint jeweils darauf "programmiert" zu sein, dass sie - auf ihre Art und Weise - ihren eigenen Bestand möglichst vermehrt.

Das "Problem" ist nun, dass der Mensch durch seine Überlegenheit aus jedweder gegenseitigen Kontrolle ausgebrochen ist.Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Kriegslust des Menschen eine Art Mechanismus der Natur zur Selbstregulierung ist....

Ich frage daher in die Runde: Können wir uns überhaupt selbst regulieren, oder bräuchten wir da theoretisch einen Gegenpart, eine andere Spezies womöglich?


Gruss Romero
(14-06-2011, 08:59)alwin schrieb: [ -> ]Wurde die "ein-Kind-Politik" nicht jahrelang in China vertreten? Angenommen, sie würde überall praktiziert, wie viele Generationen würde es wohl dauern, bis ein Erfolgt zum Tragen käme? Haben "wir" noch so viel Zeit?

Gruß

Hierbei sollte man beachten, das China trotz "ein Kind Politik", eine höhere Geburtenrate als Deutschland hat.
Das ist etwas das man neben den ethischen Problemen dabei bedenken sollte.

Gundi

(14-06-2011, 08:36)d.n. schrieb: [ -> ]Provokant formuliert: Wenn in einem Organismus ein Zellverband übermäßig wächst, sodaß er die Resourcen und die Funktionsfähigkeit/weise des Gesamtorganismus negativ beeinflußt, so spricht man im allgemeinen von einer Krebserkrankung.

Betrachten wir nun den Einfluß der Menschheit auf diesen Planeten,..allein in Bezug auf Umweltverschmutzung, Rohstoffverbrauch, Klimawandel und Überbevölkerung, so liegt hier der Vergleich nahe.

So gesehen, so meine theorie, sind die ganzen vermehrt auftretenden "Katastrophen" kausalbedingt ein Abwehrmechanismus des "Körpers" Erde,..so wie Krankheiten Abwehrmechanismen wie Fieber oder erhöhte Leukozytenproduktion auslösen, so löst zB das Symptom "Klimawandel" erhöhte Wetterkatastrophen aus,..

Das die "Katastrophen" auf der Erde kausal bedingt sind ist natürlich klar. Irgendeine Ursache müssen sie ja haben.
Hierbei sollte man aber nicht immer den Menschen als einzigen oder größten Auslöser ansetzen. Größere Erdbeben, wie das in Japan, oder auch vulkanische Aktivitäten stehen oftmals in keinem Zusammenhang mit dem Menschen sondern unterliegen den Bewegungen der Erdplatten und anderen Faktoren.
Ebenso ist es fraglich ob der klimawandel alleine auf das Verhalten des Menschen zurückzuführen ist. Die Theorien sind sehr verschieden und auch in der Wissenschaft umstritten. Sowohl pro- als auch contra-Seite versuchen hier oftmals sehr unwissenschaftlich vorzugehen und Überspitzungen oder unfertige Publikationen als Tatsachen darzustellen.

Es lässt sich natürlich nicht leugnen, dass der Mensch mehr als jede andere Spezies Einfluss auf seine Umwelt und andere Organismen genommen hatte und hat.

Als Krankheit würde ich es dennoch nicht bezeichnen, egal welchen Einfluss wir auch haben. Denn eine Krankheit setzt einen gesunden "Körper" vorraus, ein intaktes System.
Ohne eine göttliche Fügung oder dergleichen, kann so etwas aber nicht existieren. Dann unterliegt nun einmal alles dem Prinzip von Ursache und Wirkung und jeder Einfluss schafft Veränderungen die aber nicht gewertet werden können, da dies ja (ähnlich der Evolution) eine zufällige Entwicklung ist. Ein "gesunder Planet" hat nie existiert und ist jetzt auf einmal krank. Die Lebewesen (auch der Mensch) und viele andere Faktoren haben ihn so geformt wie er ist. Die Erde ohne Menschheit ist nicht besser oder schlechter als mit dem Menschen, sondern einfach eine Entwicklung ohne ihn.
Eine Wertung und kategorisierung in "krank" und "gesund" unterliegt allein menschlichen Betrachtungen bzw. Ansichten.
Der Klimawandel mag für uns schlimm sein und das Aussterben vieler Tierarten sehr traurig. Dem Planeten ist das aber egal. Er enwickelt sich einfach weiter.
(14-06-2011, 12:40)Gundi schrieb: [ -> ]Es lässt sich natürlich nicht leugnen, dass der Mensch mehr als jede andere Spezies Einfluss auf seine Umwelt und andere Organismen genommen hatte und hat.
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Als Krankheit würde ich es dennoch nicht bezeichnen, egal welchen Einfluss wir auch haben. Denn eine Krankheit setzt einen gesunden "Körper" vorraus, ein intaktes System.
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Eine Wertung und kategorisierung in "krank" und "gesund" unterliegt allein menschlichen Betrachtungen bzw. Ansichten.
Der Klimawandel mag für uns schlimm sein und das Aussterben vieler Tierarten sehr traurig. Dem Planeten ist das aber egal. Er enwickelt sich einfach weiter.

Dies mag schon richtig sein,..und ich will ja nicht in dem Sinne werten, nur ist es für mich augenscheinlich, daß der Mensch den Planeten mehr beeinflußt als jedes andere Wesen vor ihm (Ozonschichtveränderung, Klimabeeinflussung, Reccourcenabbau, Verstrahlung),..ich würde sogar so weit gehen, dass ich behaupte, dass wir die erste Spezies sind, die die Erde für lange Zeit unbewohnbar machen könnte,..sicher, für den Organismus Erde ist das dann bildlich gesprochen eine "Rekonvaleszenszeit", aber das würde das Bild" Erde-Krankheit Mensch " umsomehr versinnbildlichen,..
Möglich, daß der Vergleich des Menschen als Krankheitserreger im Organismus Planet nicht ganz stimmt.
Bei einer Erkrankuung eines Organismus durch einen Erreger gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten:
1.Der Organismus stirbt ab - und mit ihm der Erreger.
2. Der Organismus wird mit dem Erreger fertig, dieser wird vernichtet.
Der Organismus Planet wird wohl nicht völlig vom Menschen sterilisiert werden können, also sterben und als Leiche zurückbleiben. Zumindest gibt es ein Bakterium, das auch härteste radioaktive Strahlung übersteht. Aber das Endergebnis ist dann nicht weit vom "Tod" entfernt.
Der Planet wird andererseits wohl auch nicht mit uns Menschen fertigwerden und uns besiegen. Das braucht es aber auch nicht, weil der Mensch sich selber ausrotten wird. Das ist sicher und gewiß.
Mich würde in dem Fall einmal interessieren ob es Erreger gibt der sich selber vernichtet, oder besser gesagt selber angreifen?
Ohne das Szenario das sie ihre Lebensgrundlage selber zerstören?

Gruß Volere
Ich denke nicht, dass wir eine "Krankheit" für den Planeten darstellen, vielmehr schein unser Verhalten von der Evolution gedeckt zu sein; Verhaltensformen wie Ausbeuteung der Ressourcen, Vernichtung anderer Lebensformen etc lassen sich auch bei anderen Lebewesen auf der Erde beobachten und sind wohl keine Eigenart des Menschen.

Was für vermehrt auftretenden Katastrophen meinst du, d.n.?

Tsunamis, Erdbeben und so weiter?

Die hat es immer gegeben und wird es immer geben, alles geschieht, wie es geschieht, dahinter kann ich keinen
Plan erkennen.
Nun, gemäß statistischer Aufzeichnungen, haben wir (teilweise aufgrund unserer Änderungen der in den letzten100k funktionierende Regelmechanismen) in de letzten Jahrzehnt eine statistische Abweichung von den üblich aufttretenden Katastrophen zu unseren Ungunsten, nach Meinung vieler Wissenschaftler bedingt durch die von Menschenhand geschaffene Veränderung einiger Basisparameter des Weltklimas....

Was deine Beobachtung in Bezug auf Krankheit betrifft, so möchte ich nur erwähnen, dass die Natur auch einige Viren kennt, die dermassen aggressiv sind, das ihre Verbreitung nur eingeschränkt möglich ist, und diese nur lokal begrenzt agieren (z.b lokale Ebola-Typen im Bereich Zentralafrika, deren große Verbreitung aufgrund der hohen Infekivität und Lethalität des Virus nicht möglich ist (der Virus ist so schnell, dass der Träger nicht mehr stark zur Verbreitung beitragen kann)),...

Im allgemeinen überwiegt laut Biologie die Anzahl der Symbionten gegenüber der Anzahl der Parasiten,.. das sollte uns zu denken geben
Als "richtig" empfinde ich in diesem Zusammenhang die Feststellung von Gundi, dass "Krankheit" ein menschliches Urteil in Bezug auf den Menschen selbst darstellt.
Was wir durchleben ist eine Art evolutives Probieren. Was sich nicht bewährt, z. B. weil sich die Umweltparameter zu rasch ändern, wird ausgemerzt aus welchen Gründen auch immer. Das Biosystem Erde macht nichts bewusst, aber die Folge einer Vielzahl von Reaktionen kann der gemeinsam agierenden Menschheit den Garaus machen, was nicht heißt, dass nicht einzelne Menschen in ihren "ökologischen Nischen" weiterhin existieren. Diese "Nischenmenschen" werden Anpassungen vollziehen, die wir heute überhaupt nicht absehen können.
Das AIDS-Virus hat schon eine wichtige Eigenschaft, um der Menschheit gefährlich zu sein: Die Erkrankung verläuft so langsam, daß der Befallene sie an viele Menschen weitergeben kann, bevor er daran stirbt. Allein der Grund, daß die Übertragung sozusagen intime Kontakte voraussetzt hat verhindert, daß eine wirkliche Seuche daraus wurde. Stellt euch einen ähnlichen Erreger vor, der es fertigbringt, über die Atemluft zu überspringen. Unser reger globaler Verkehr würde ihn im Nu über den ganzen Globus verbreiten.
Natürlich blieben auch dann eine ganze Menge Menschen übrig, denn es gibt immer welche, die zufällig Immunität besitzen. Im Falle unserer Spezies wären aber die sekundären Folgen verheerend: Es würden ja auch diejenigen sterben, die unsere Zivilisation am Laufen halten. Als Folge davon würden dann auch sehr viele Menschen sterben, die diese Seuche nicht direkt erwischt. Das Fazit wäre, daß die verbleibende Restmenschheit in Anarchie und Chaos versinkt und am Ende in einen mittelalterlichen Lebensstil zurückfällt: Fast keine Technik mehr.
Wir haben viele Industriebetriebe, die sorgsam überwacht werden müssen und die man nicht einfach abschalten oder gar sich selber überlassen kann. Das sind bekanntlich die Kernkraftwerke, aber dazu gehören auch alle chemischen Betriebe und die Raffinierien. Wenn die nicht fachmännisch heruntergefahren werden, fliegen die alle in die Luft, sobald der Strom ausfällt. Das kostet dann weitere Menschenleben.
In der weiteren Folge werden dann so ziemlich alle unsere Nutzpflanzen eingehen, weil diese ohne den Menschen sich nicht gegen die Natur behaupten können. Das gäbe dann entsprechende Hungersnöte.
Die römische Wasserleitung zwischen Uzés und Nimes in Südfrankreich hat nach Einstellung der Wartungsarbeiten noch gut zweihundert Jahre funktioniert. Unsere Wasserversorgungen werden wohl keine zehn Monate durchhalten...
(14-06-2011, 08:36)d.n. schrieb: [ -> ]Ich fordere nicht zur aktiven "Vernichtung der Menschheit" auf, sondern stelle nur Überlegungen an, ob wir uns von einem Symbiont zu einem Parasiten entwickelt haben

ist das eine neuformulierung der gaia-hypothese?

die erde ist kein organismus (dessen symbiont oder parasit homo sapiens sein könnte), und eine "katastrophe" ist nur das, was wir für uns so empfinden

wenn wir also erkennen, daß selbstgeschaffene bedingungen unser eigenes überleben als spezies gefährden, so werden eventuelle maßnahmen zur abhilfe nur in unserem eigenen interesse als spezies (ob ein solches existiert, ist imho keineswegs gesichert) getroffen werden. der planet hat damit nichts zu tun
Habe nicht vor, hier ne Gaia- these zu formulieren, mich erinnert nur das Verhalten des Menschen an parasitäres Vorgehen, in einem Maße,.dass, so nicht bald wirksame Regelmechanismen gefunden werden, es (siehe Beispiel Überbevölkerung versus Nahrungsversorgung) eher früher als später zu gravierenden Veränderungen kommen wird
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