(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ] (24-10-2013, 12:27)Ekkard schrieb: [ -> ]Über "Gottes Sein" oder einen "Urgrund des Seins" weiß man nichts.
Doch. Eben per Offenbarung.
Ja, was weiß man denn per Offenbarung? Du kannst je nichts mitteilen, weil es für mich beispielsweise (deiner Definition nach)
unverständlich ist. (Hast du im Vorbeitrag selbst geschrieben!) Der simplen Sprachlogik folgend, ist mithin "Offenbarung" kein Quell des Mitteilbaren, sondern private "rosa Brille", salopp formuliert.
(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ]Ohne Offenbarung hast du auf die Frage, woher alles kommt, also was vor dem Urknall war, letztlich keine Antwort mehr.
Na und? Es gibt viele Fragen, auf die wir keine Antwort haben. Nur - mit Offenbarung gibt es auch keine mittelbaren Aussagen, wie du ja selbst schreibst:
(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ]Eben weil sich das Ursein dem menschlichen Verstand entzieht.
(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ]Wobei ich persönlich der ganzen Urknalltheorie skeptisch gegenüber stehe, aber das nur nebenbei.
Das gilt für jede kosmologische Hypothese. Es ist nur so: Du hast nichts Besseres, so dass die astrophysikalischen Eigenschaften unseres Weltraumes mit Urknall-Hypothe derzeit am besten zu verstehen ist. Immerhin lassen sich Rotverschiebung, die Tatsache nächtlicher Dunkelheit, das Vorhandensein von Sternen, Galaxien und Superhaufen so verstehen, ohne Entitäten zu bemühen, die mehr die menschliche Gesellschaft (Gut und Böse etc.) betreffen.
Ekkard schrieb:Außerhalb der Vernunft herrscht der Unsinn.
(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ]Außerhalb der Vernunft herrscht nicht der Unsinn, sondern die Liebe.
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Es gibt ein höheres Verständis, welches sich dem Mensch durch die Offenbarung Gottes erschließt. Der Mensch ist viel mehr und viel erstaunlicher als sein Verstand und seine Vernunft.
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"Wohl gebrüllt, Löwe!" Gleichwohl ist das, was den Menschen von den meisten Tierarten unterscheidet die Ratio und zwar eine solche, die weit mehr umfasst, als einfache Suchalgorithmen oder Instinkthandlungen. Wenn du unsere Gefühlswelt meinst, die ist geprägt von uralten (vormenschlichen) Instinktresten, deren Steuerung wir uns keineswegs unkontrolliert überlassen dürfen (Wut, Begehren, Hunger, Durst, Hass, Sympathie, ...). Dieses als "höheres Verständnis" zu idealisieren, ist höchst gefährlich, wie man an der ideologischen Verführung im so genannten Dritten Reich erkennen kann.
(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ]Und das ist Gott. Aber die Liebe hat ihre ganz eigene Vernunft, die viel edler und höher ist, als die trockene, gottlose Vernunft, die eigentlich gar nicht vernünftig ist, sondern Unsinn.
Umgekehrt: Die ganz "eigene Vernunft der Liebe" ist nur dann akzeptabel, wenn sie über reine Gefühlsduselei hinaus geht. Und schon kommt die ach so böse Ratio ins Spiel.
(24-10-2013, 16:18)Praja schrieb: [ -> ]Ein Beispiel: Welche Ehe ist edler? Jene, in der die Ehepartner sagen, "wir haben aus Vernunft geheiratet, aus wirtschaftlichen Gründen, aus Sinnesbefriedigung usw.", oder jene, in der die Ehepartner sagen, "wir haben uns rein nur geliebt für das was wir einander sind, und haben daher geheiratet." Nur die letztere Ehe hat Ewigkeit, Göttlichkeit, da sie in der "Unvernunft", der Liebe, gründet, denn die erstere erledigt sich, sobald die sogenannten Vernunftgründe bald genug entfallen.
Warum sollte z. B. gerade der wirtschaftliche Aspekt, geimeinsam eine Familie zu schaffen und zu unterhalten, "wegfallen". Ganz im Gegenteil. - Also durchgängig kann ich deinen Gedankengängen da nicht folgen. Vor allem warum soll die hehre Liebesidealisierung "göttlich", "edler" sein? Für dich scheint Göttlichkeit mit "jenseits der Vernunft" identisch zu sein. Tut mir leid: Ich misstraue Überzeugungen, die unwandelbar, ewig, jenseitig, der diesseitigen Vernunft entzogen daher kommen. Denn das Leben ist Wandlung.