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Normale Version: Wie Mormonen das Alte testament interpretieren
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Gerlinde

Die Mormonen haben einen Leitfaden veröffentlicht, der momentan studiert wird. Es geht um das Alte Testament. Hier ein Zitat daraus:

Zitat:Levitikus 21 und 22 enthält Gebote hinsichtlich der Heiligkeit der Priester, ihrer Familien und der Opfer, die sie darbrachten.
Auch wir haben heute besondere Richtlinien für diejenigen, die eine Mission erfüllen oder eine Vollmachtsposition innehaben. Wir haben auch Richtlinien für die Art und Weise, wie unsere heiligen Handlungen vollzogen werden. (S. 64)

Kurz gesagt, sie schlagen einen ungerechtfertigten Bogen vom levitischen Priestertum, welches an die Abstammungslinie gebunden war, zu ihrem LDS Laienpriestertum. Das ist an Frechheit wohl kaum zu überbieten.
(26-01-2014, 14:09)Gerlinde schrieb: [ -> ]Kurz gesagt, sie schlagen einen ungerechtfertigten Bogen vom levitischen Priestertum, welches an die Abstammungslinie gebunden war, zu ihrem LDS Laienpriestertum. Das ist an Frechheit wohl kaum zu überbieten.
Das verstehe ich nicht. Warum soll man nicht alte Vorlagen verwenden?
(26-01-2014, 14:09)Gerlinde schrieb: [ -> ]Kurz gesagt, sie schlagen einen ungerechtfertigten Bogen vom levitischen Priestertum, welches an die Abstammungslinie gebunden war, zu ihrem LDS Laienpriestertum. Das ist an Frechheit wohl kaum zu überbieten.

man könnte ja auch priesterberufung qua abstammung als frechheit sehen
Ich dachte, wenn man Mormone wird, wird man eh einem juedischen Stamm zugeordnet. Da kann man sich als Levit doch durchaus berechtigt fuehlen.

Und Levi ist mittlerweile bestimmt schon zum Mormonen getauft worden, also passt's schon.

Gerlinde

(26-01-2014, 22:18)Ekkard schrieb: [ -> ]
(26-01-2014, 14:09)Gerlinde schrieb: [ -> ]Kurz gesagt, sie schlagen einen ungerechtfertigten Bogen vom levitischen Priestertum, welches an die Abstammungslinie gebunden war, zu ihrem LDS Laienpriestertum. Das ist an Frechheit wohl kaum zu überbieten.
Das verstehe ich nicht. Warum soll man nicht alte Vorlagen verwenden?

Die Mormonen behaupten dreist von sich, dass sie die rechtmäßigen Nachfolger der Urkirche Christi wären, welches es so, wie Mormonen und andere glauben, nie gab. Wenn man aber die "Nachfolgeorganisation" sein will, dann müssen die Basics stimmen. Und die stimmen bei Mormonen in keinster Weise.
Wenn das Priestertum Aarons, auch levitisches Priestertum genannt, nur an die Nachkommen Levi gebunden ist, und nur zum JUDENTUM gehörig, kann niemand hingehen, und es für sich okkupieren. Das selbe mit dem so genannten melchizedekischem Priestertum. Und laut Bibel war Jesus der letzte Hohepriester dieses Priestertums.
Das, was Mormonen hier machen, ist Etikettenschwindel. Sie nehmen bekannte Begriffe, deuten sie um, und behaupten dreist, die legetimen Nachfolger von Christus und seinen Aposteln zu sein. Das nenn ich Chuzpe!

Gerlinde

(27-01-2014, 00:19)petronius schrieb: [ -> ]
(26-01-2014, 14:09)Gerlinde schrieb: [ -> ]Kurz gesagt, sie schlagen einen ungerechtfertigten Bogen vom levitischen Priestertum, welches an die Abstammungslinie gebunden war, zu ihrem LDS Laienpriestertum. Das ist an Frechheit wohl kaum zu überbieten.

man könnte ja auch priesterberufung qua abstammung als frechheit sehen

Jede Kultur hatte und hat ihre eigenen Religionen, Traditionen und Bräuche. Und das Judentum hatte ihre. Diese jüdischen Ämter christlich zu bezeichnen, und christlich zu deuten, ist eine Frechheit, vor allem, wenn ich an den jahrhundertealten Antisemitismus im Christentum denke.

Gerlinde

(27-01-2014, 00:53)Ulan schrieb: [ -> ]Ich dachte, wenn man Mormone wird, wird man eh einem juedischen Stamm zugeordnet. Da kann man sich als Levit doch durchaus berechtigt fuehlen.

Und Levi ist mittlerweile bestimmt schon zum Mormonen getauft worden, also passt's schon.

Falsch!
Wenn du Mormone wirst, bekommst du auf Anfrage einen so genannten "patriarchalischen Segen". In dem steht, zu welchem Stamm du gehörst (meist zum Stamm Ephraim bei Westeuropäern und Amerikanern), und angeblich eine Art "Richtschnur" für dein Leben (welches sich oft seltsamerweise gleicht, wie ich feststellen durfte).
Frauen, gehören auch zu einem Stamm, dürfen das Penistum (meine Bezeichnung für das mormonische Priestertum) jedoch nie bekommen. Und, bis 1978, auch keine farbigen Mitglieder (von seltenen Ausnahmen in der kirchlichen Frühgeschichte einmal abgesehen).
Du siehst, zu einem "Stamm" zu gehören, bedeutet nicht automatisch, das Penistum zu bekommen.
(27-01-2014, 16:23)Gerlinde schrieb: [ -> ]Jede Kultur hatte und hat ihre eigenen Religionen, Traditionen und Bräuche. Und das Judentum hatte ihre. Diese jüdischen Ämter christlich zu bezeichnen, und christlich zu deuten, ist eine Frechheit, vor allem, wenn ich an den jahrhundertealten Antisemitismus im Christentum denke.

Nun, die staendigen Querelen zwischen juedischen Offiziellen und den Mormonen wegen der Verstorbenentaufe sind ja nichts Neues. Da macht das hier auch keinen Unterschied mehr.

Junia

Liebe Gerlinde,

Priester werden bedeutet doch auch, Jesus zu folgen und beim Abendmahl waren 12 Apostel anwesend, die allesamt männlich waren.

Somit ist es als Frau doch geklärt, dass man nicht zum Priester geweiht werden kann.
Aber da scheiden sich die Geister, das weiß ich auch.

Aber wie ist es denn als Mormone, erzähl doch mal, wie du dazu kamst und wie du es in deiner besten Zeit empfunden hast.

Es gibt doch auch wundervolle Chöre bei den Mormonen, die ich schon öfter einmal im Internet fand, wenn ich nach einem Lied suchte.

Wie zum Beispiel Näher, mein Gott, zu dir ....

die sehen alle ganz zufrieden aus. Was hat dich daher bewogen bei den Mormonen fort zugehen?

Es interessiert mich sehr.....

Liebe Grüße

Junia
(27-01-2014, 22:53)Junia schrieb: [ -> ]Priester werden bedeutet doch auch, Jesus zu folgen und beim Abendmahl waren 12 Apostel anwesend, die allesamt männlich waren.

Somit ist es als Frau doch geklärt, dass man nicht zum Priester geweiht werden kann.

Das stimmt nur, wenn Du Pauls Erwaehnung von Junia nicht mit dem Titel "Apostel" uebersetzt und das Evangelium der Maria fuer tatsaechlich apokryph haeltst. Weibliche Apostel werden fuer die Fruehzeit des Christentums jedenfalls nicht definitiv ausgeschlossen.
(27-01-2014, 16:23)Gerlinde schrieb: [ -> ]
Zitat:man könnte ja auch priesterberufung qua abstammung als frechheit sehen

Jede Kultur hatte und hat ihre eigenen Religionen, Traditionen und Bräuche

ja

die mormonen halt auch

wo ist das problem?
(27-01-2014, 22:53)Junia schrieb: [ -> ]Priester werden bedeutet doch auch, Jesus zu folgen und beim Abendmahl waren 12 Apostel anwesend, die allesamt männlich waren.

Somit ist es als Frau doch geklärt, dass man nicht zum Priester geweiht werden kann

äh - hallo?

wieso jetzt genau?

das abendmahl war doch keine priesterweihe

(27-01-2014, 22:53)Junia schrieb: [ -> ]Es gibt doch auch wundervolle Chöre bei den Mormonen, die ich schon öfter einmal im Internet fand, wenn ich nach einem Lied suchte.

Wie zum Beispiel Näher, mein Gott, zu dir ....

ah ja...

altes mormonisches liedgut

sarah flower adams war unitarierin

Junia

Solche Unterhaltung ist ja von besonderen Wert.
(27-01-2014, 16:23)Gerlinde schrieb: [ -> ]Jede Kultur hatte und hat ihre eigenen Religionen, Traditionen und Bräuche. Und das Judentum hatte ihre.
Diese jüdischen Ämter christlich zu bezeichnen, und christlich zu deuten, ist eine Frechheit, vor allem, wenn ich an den jahrhundertealten Antisemitismus im Christentum denke.

Du verwechselst Antisemitismus mit Antijudaismus. Äpfel mit Birnen.

Das Christentum war nie antisemitisch. War doch Jesus Jude, seine Mutter war Jüdin, seine Apostel waren allesamt Juden !



Im Neuen Testament wird Wert auf die Feststellung gelegt, daß Jesus aus der jüdischen Königsfamilie David abstammt

Junia

Mormonen leben einen sehr strengen Altag. Sie sind äußerst fleißig, stellen ihre eigenen Lebensmittel her, zudem sogar ehrenamtlich.
Sie unterstützen insbesondere ihre Mitglieder, die durch gewisse Lebensumstände, weniger betucht sind.

Sie trinken weder Kaffee, Tee noch Alkohol, ihnen ist es entsagt Drogen jedweder Form zu konsumieren.
Wer diesen und anderen Gesetzen der Mormonen nicht nachkommt, fliegt raus.

Die Kirche mischt sich in die Angelegenheiten der Familien. Jeder Mormone untersteht der Kirche, sein ganzes Leben ist von derselben geprägt.

Vor ca. 200 Jahren hat der Joseph Smith die Glaubensgemeinschaft der Mormonen gegründet und ernannte sich selbst als den Propheten.
Die wohl größte Kirche der Mormomen Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage steht in den USA.
Wie ich gestern noch erfahren durfte, dürfen diese Kirche nur ganz ausgewählte Gläubige Mormonen betreten. Wie ich es verstand, ist es das Tabernakel der Gläubigen.
Sie dürfen nicht über die Kirche und deren Glaubensinhalt sprechen, soweit ich es verstanden habe.

Was ich nun besser verstehe ist, dass dieser berühmte Chor der Mormonen, der in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, eine Auswahl höchst gläubiger Mormonen ist, womöglich sind sie besonders stolz darauf in diesem ihren Tabernakel singen zu dürfen.

Aber dies sind nur äußere Merkmale dieser Glaubensgemeinschaft, die mir bekannt sind, den Glaubensinhalt derselben sind mir völlig unbekannt.

Mein erster Eindruck ist, dass es kaum möglich sein kann, dass ein Mann namens Joseph Smith eine prophetische Eingabe bekam und hieraus eine eigene Kirche bastelte.

Das wäre für mich als Mensch, der an Gott glaubt, nicht glaubwürdig.
Jede Glaubensgemeinschaft die sich in das Leben der Gläubigen so tief einmischt, dass sie gewisse Lebenshaltungen vorschreibt und dieselben auch von den Gläubigen radikal durchgezogen werden müssen, ist für mich schon, mit Verlaub gesagt, unten durch.

Sicherlich ist es gut, wenn eine Kirche Anhaltspunkte vorgibt, wonach sich der Gläubige richten kann.
Aber ins Gehirn der Gläubigen einzudringen, indem man von ihnen absolute Treue und Ergebenheit erwartet ist ganz gewiss fanatisch.

So kann ich mir nicht vorstellen, dass es dem Herrn wohl gefällig ist, von einer Glaubensgemeinschaft zu sprechen, die da meint, sie hätte den Himmel gepachtet, geschweige denn, sie baut sogar oben drauf noch eine Kirche, die nur von den letzten Heiligen betreten werden darf...so klingt es zumindest. Das ist äußerst dreist und ich halte insgesamt von solchen Machenschaften rein gar nichts.

Gott hat uns einen freien Willen gegeben, diesen können wir gegen oder für uns nutzen. ER hat uns die Freiheit gegeben über unser eigenes Handeln zu entscheiden.
Zudem haben wir das große Glück täglich neu zu beginnen und müssen nicht über vergangene Fehlentscheidungen schmoren.

Sicherlich müssen wir über unsere bewussten, als auch unbewussten Handlungen die Eigenverantwortung übernehmen, sie kann uns zwar genommen werden, indem der Herr uns diese verzeiht, aber den langen Rattenschwanz, den eine Fehlentscheidung mit sich bringt, müssen wir immer noch selbst gerade biegen.

Vielleicht sehe ich das falsch und Mormonen sind durchaus frei in ihrem Tagesablauf, natürlich sind sie genauso gute wie auch schlechte Menschen, wie alle Menschen auf der gesamten Erde.

Und ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, was innerhalb der Glaubensgemeinde für Dinge passieren, wovon nach außen nichts dringt.
Über die Heilige Schrift hinaus ist mir kein prophetisches Werk bekannt. Die Wurzel des Glaubens ist das Wort Gottes und dies seit über 2000 Jahren.

Es gibt auch gewisse Religionsgemeinschaften, die die Bibel verfälschen und dann sogar noch damit von Haus zu Haus traben. Was sich durchaus zeigt ist, wie sehr diese Menschen abhängig gemacht werden und damit sogar in dieser Welt beinahe lebensunfähig sind. Die Verknüpfung der inneren Werte mit den äußeren Gegebenheiten sind für sie nicht mehr übereinstimmend.

Natürlich erkennen sie dies erst, wenn sie das erste Mal Zweifel an die Gemeinschaft hegen und diese versuchen aus der Welt zu schaffen. Entweder werden sie von den Ältesten zur Treue zurück geholt oder sie fliegen dreikantig heraus. Erst nachdem sie dann die Glaubensgemeinschaft verlassen haben, beginnt der eigentliche Kampf mit dem eigenen Dasein.

Sie finden nur sehr langsam zurück ins Leben mit all ihren gesellschaftlichen Konflikten, denn sie sind nun gefragt sie selbst zu lösen, ohne ihren Gott, denn ihr Gott ist nicht der Gott der Liebe.

Nach langem und reifen Hinterfragen gelang es mir, endlich zu verstehen, was dort vor sich geht. Es hat wirklich lange gedauert und ich bin heute glücklich, dass mir dies gelungen ist.

Daher baue ich auf die Kirche und eigentlich bestätigt mich jede Diskussion darin, dass ich Ihr vertrauen darf.

Somit haben wir mit einem Schlag zwei abhängigmachende Religionsgemeinschaften auf einen Streich ertappt, es ist die der Mormonen und die der Zeugen Jehovas.....tja, so bin ich nun mal....

euch allen einen sonnigen Dienstag

Junia

bitte nicht auf Rechtschreibfehler achten, denn ich klatsche es nur so dahin, vom Kopf auf die Tasten, ab durch die elektrische Posttaube mitten ins Forum

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