(22-06-2015, 18:05)onemctly schrieb: [ -> ]Danke erst mal für eine Antwort! Jedoch verstehe ich dich nicht ganz.
Du sagst also, dass diese Theorie nicht stimmt oder du nicht einer Meinung mit Fromm bist?
Für Fromm war die Religion die größte kollektive Phantasiebefriedigung, zum einen diente sie als Trost für die vom Leben aufgezwungenen Versagen. Zum anderen jedoch für die große Masse, welche sich dadurch mit ihrer Klassensituation abfinden konnte. (Eher für die untere Schicht). Als dritter Punkt galt die Religion für die obere Schicht, welche sich somit vom Schuldgefühl entlasten konnte, da sie durch die Unterdrückung und dem Notstand der unteren Schichten entstand.
Da ich das im Hinterkopf habe, kann ich nicht genau erkennen wie du denkst und was du mir damit sagen wolltest.
Es geht doch um Phantasiebefriedigung, nicht?
Also, ich wollte ich Dir damit sagen, dass Frömmigkeit nichts mit Phantasie und deren Befriedigung zu tun hat.
Die Menschen glaubten früher an Gott um "Heil" zu erfahren.
Das Leben war kurz, Kinderkriegen gefährlich, Ärzte konnten nichts gegen die Willkür des Schicksals ausrichten.
Rechtsstatlichkeit war ein unbekanntes Fremdwort und Versicherungen gegen Hagel, Unwetter, Wegelagerer und Hungersnöte gab es auch keine.
Wenn das Haus oder der Hof brannte, konnte man meist nur zusehen wie das Feuer alles vernichtete, was man ein Leben lang aufgebaut hat..
Die Frömmigkeit war also in diesen Zeiten auch ein sehr gutes Geschäftsmodell mit der Existenz-Angst aller Volks- und Klassenschichten.
Wenn wir dann noch weiter in unsere "religiöse Vergangenheit" zurückschauen, dann finden wir dort auch einen religiös-tendenzierten Selektionsdruck.
Das Kinderkriegen und das Kinder-Großkriegen war für Frauen bis weit in die Neuzeit hinein immer eine sehr schicksalsbedingte Herausforderung.
Männer mit einem guten Draht zu den Geistern und Göttern, welche das Schicksal beeinflussen und lenken könn(t)en, wurden fürs Begatten bevorzugt.
Was dann auch rational erklären würde, warum noch heute lebende "Dinosaurier" mit hohen Testosteronwerten
ein besonders Imponiergehabe um den "Glauben" pflegen und in der Regel auch wesentlich mehr eigene Nachkommen in die Welt setzen. Was dann aber auch darauf zurückzuführen ist, dass das Glaubens-Gen meist mütterlicherseits vererbt wird und die weiblichen Sexualhormone jene Geister sind, die über die sogenannte Welt herrschen...
Dass dies alles, was ich jetzt hier anführe, nicht in Überlegungen der großen Philosophen ihrer Zeit mit eingeflossen ist, liegt wohl daran, dass sie zum einen vieles von dem was man heute so weis, gar nichts wussten und zum anderen, weil man sie dafür auch einfach nur gelyncht hätte....