Künstliche Verschränkung: Die Verschränkung ist nicht "künstlich", sondern ein allenthalben entstehender, aber rasch wieder zerfallender Quantenzustand.
Licht verlangsamen: Ja, natürlich geht das. Es handelt sich um einen Resonanzeffekt in der Form einer stehenden Welle. Dabei bewegen sich mehrere Lichtwellen in entgegen gesetzter Richtung. Sie überlagern sich gerade so, dass die Quanten (scheinbar) an der gleichen Stelle stehen (oder sich langsam in eine Richtung bewegen; Letzteres kann man durch kleine Phasenverschiebungen erreichen.
Das widerspricht aber nicht der Erkenntnis, dass keine informationstragende Welle schneller sein kann als die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit c.
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Außerdem soll auch die "Gravitation" Licht nicht unwesentlich bremsen können.
Nein, das ist nicht korrekt. Die Lichtwelle bewegt sich immer mit c, da sie keine Ruhemasse besitzt. Nur ist es so, dass z. B. die Gravitation eines Neutronensterns die Wellenlängen länger macht, beim Schwarzen Loch mit der quasi-Wellenlänge "unendlich". Richtig ist: Gravitationsfelder lenken Licht ab. Dadurch erzeugen manche Galaxien "Gravitationslinsen", welche für uns dahinter liegende Galaxien sichtbar machen (wenn auch verzerrt bis hin zum Einsteinring).
Dopplereffekt: Deine Beobachtungen sind zutreffend. Allerdings gibt es in der unteren Atmosphäre Reflexionen, wenn Inversion eintritt, oder unregelmäßige Beugungen des Schalls an so genannten "Clustern" (das sind Bereiche, die durch Luft-Wirbel und Temperaturunterschiede verursacht werden, und sich als Ganze bewegen.) Wenn sich solche Cluster durch den Schallweg bewegen, ergeben sich Schwankungen in jeder akustischen Beziehung (auch durch Doppler-Effekt).
Scheinbare Bewegung des Mondes:
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Mir ist da als Bub beim Zugfahren noch was aufgefallen, nämlich, dass der Mond sich immer mit dem Zug mit bewegt hat, Zwar nicht gleich schnell, aber doch recht flott und schneller als die Sterne dahinter. Auf meine Frage dazu, an die anwesenden Erwachsen im Abteil, wurde ich damals aber leider nur ausgelacht,
Das war wahrscheinlich der Grund, warum ich nicht Physiker geworden bin.
Die Beobachtung ist korrekt. Man kann sich das so erklären, dass sich ein Zug um einen "unendlich weit entfernten Punkt" herum bewegt, der praktisch still steht. Was sich näher am Zug(fenster) befindet, rauscht zunehmend mit der tatsächlichen Fahrt an einem vorbei. Der Mond ist fast schon unendlich weit weg, steht also fast so fest, wie die Sterne. Im Gegensatz dazu, "flitzen" die Bäume und Telegrafenmasten nur so vorbei!
Lichtstreuung im intergalaktischen Medium:
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Bei sehr weit von uns entfernten "Lichtquellen" im All, findet sich aber doch immer eine Menge Materie dazwischen.
...
wenn Licht durch Gravitation gebremst werden kann, oder durch inzwischen nachgewiesenen Gravitationswellen (Wind) auch in der Phasenlage verzerrt, würde das auf sehr großen Distanzen durchaus mal zu gravierende Messfehlern führen können.
"Gravierend"? - Sicher nicht! Kleine Messunsicherheiten sind jedoch stets vorhanden und wird durch entsprechend lange Beobachtungszeiten ausgebügelt. Was der Community mitgeteilt wird, sind immer "gebügelte" Messwerte aus u. U. Millionen Einzelmessungen (manchmal nur wenigen Quanten pro Minute). Noch abenteuerlicher wird es bei dem Nachweis von Neutrinos. Die Ereignisse sind so selten, dass man monatelang, wenn nicht jahrelang "bügeln" (integrieren) muss.
Rotverschiebung:
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Ich verstehe nämlich nicht, warum sich in Bezug zu uns auf der Erde, die gemessenen Rotverschiebung überall gleich verteilt. So als wären wir im Mittelpunkt des Universums.
Die Rotverschiebung der Spektren (sehr) ferner Galaxien hängt allein von der Entfernung ab, eben weil es sich um eine Expansion des Raumes handelt, ganz gleich, wo man sich im Weltall befindet. Beim Vergleich mit dem Rosinenteig ist das auch so: Beim Aufgehen entfernen sich alle Rosinen voneinander unabhängig von der Lage. Das Modell hinkt nur in dem Sinne, dass der Kuchen eine Oberfläche hat, die es im Weltall nicht gibt.
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Was ich mit alle den fragen will: Können wir uns darauf verlassen, dass die Messungen der Astrophysik auf großen Distanzen genauso zuverlässig sind, wie auf kurzen?
Nun ja, das wird tatsächlich unter Kosmologen diskutiert. Wir kennen eine Reihe von systematischen Fehlern, die durch interstellaren (hauptsächlich Magnet-) Felder, Staub, Gase und Ionen verursacht werden. Vielleicht gibt es aber Fehler bzw. Effekte, die wir (noch) nicht kennen, nicht einmal vermuten. So könnten z. B. die dunkle Energie oder die dunkle Materie andere Erklärungen haben. Vorläufig wissen wir nicht mehr!
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ] (29-09-2016, 23:29)Ekkard schrieb: [ -> ]In der Tat sehen wir Galaxien nicht mehr, wenn sie den Ereignishorizont überschritten haben. Allerdings ist es so, dass wir sie noch sehen, weil die "Rückmeldung" zu uns halt 10 Milliarden Jahre und mehr gebraucht hat.
Das ist mir schon begreiflich. Trotzdem müssten wir hie und da auch das plötzliche Verschwinden einer weit entfernten Galaxie beobachten können, (deren Licht uns ja schon erreicht hat), wenn sich der Raum zwischen uns und ihr mit Überlichtgeschwindigkeit ausdehnt. ...
Ich glaube, das muss ich korrigieren. Die Distanzvergrößerung bis hin zur (scheinbaren) Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit ist entfernungsabhängig. In unserer galaktischen Nähe ist die Rotverschiebung unmessbar klein. Erst im Milliarden-Lichtjahre-Bereich wird sie deutlich.
Was man aber sagen muss: Objekte mit sehr großer Rotverschiebung sind extrem selten und lassen sich nicht kontinuierlich beobachten. Aber es ist richtig, dass Rotverschiebungen oberhalb einer gewissen Grenze nicht beobachtet werden (nämlich jener, die der Lichtgeschwindigkeit nahezu entspricht). Also "verschwinden" da wirklich sehr weit entfernte Objekte.
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Das (Verschwinden) würde bei Objekten / Glaxien die uns viel näher liegen genauso passieren.
Nein, natürlich nicht! Denn "in der Nähe" ist auch die der Expansion entsprechende Fluchtgeschwindigkeit noch nicht groß. Selbst Fluchtgeschwindigkeiten von einigen 100 km/s sind in dem Sinne nicht wesendlich, gemessen an 300000 km/s.
(03-10-2016, 20:06)Geobacter schrieb: [ -> ]Mir reimt sich die Ausdehnung des Universums mit Überlichtgeschwindigkeit immer noch nicht. Weil uns in dem Fall, kein Licht jemals erreichen würde. Aber vielleicht habe ich mich ja nur in etwas verknotet?
Letzteres! Die der Expansion des Raumes entsprechende Fluchtgeschwindigkeit ist abhängig von der Entfernung! Nur in jener abyssalen Unendlichkeit erreicht sie Lichtgeschwindigkeit. Soweit ich weiß, spielt sie in unserem Galaxiencluster (und das ist schon 'ne Menge Raum) nicht mal eine wesentliche Rolle.