(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Wenn für einen Glauben nur ein Auswahlverfahren zur Verfügung steht, würde das ja bedeuten das selber Denken nie einen neuen Glauben Erschaffen kann.
Ganz genau das. Nur, die Schlussfolgerung ist nicht zwingend. Selbstverständlich kann innerhalb einer Gesellschaft ein
neuer Glaube entstehen. Einzelne können dazu den Auslöser bilden wie z. B. der Wanderprediger Jesus v. Nazareth.
Es ist so, wie du schreibst:
„Eine "Glaubensevolution" sozusagen. Der Zeitgeist des Neuen Wissens im Geist des Alten Wissen vereint.“ Oder so :
„Das Gefühl für "Richtig" entsteht auch durch eine ständige Bestätigung, etwas wird erst MIT der ZEIT auffällig.“
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Das was ich glauben soll oder will(,) muß für mich nachvollziehbar sein, was einen gewissen Teil von Logik vorraussetzt. Nur wenn etwas theoretisch möglich ist, wird mir Glaube sicherer.
Du unterscheidest nicht
einerseits
- gesellschaftlich und/oder soziologisch relevante Vorstellungen von Welt, Mensch, Tier usw., zu denen wir in Beziehung stehen und Verantwortung tragen (Grundvorstellungen), und
andererseits
- Tatsachenbeschreibungen, Schlüsse, Schlussfolgerungen, die folgerichtig („logisch“) sein sollen, falls sie ernst genommen werden sollen.
Grundvorstellungen haben mit gesellschaftlichen Vereinbarungen und Akzeptanz bzw. Ablehnung zu tun,
nicht aber mit Logik. Eine Grundvorstellung ist Ausfluss gesellschaftlichen Zusammenlebens und gesellschaftlicher Entwicklung. Nur daraus hergeleitete Beschreibungen können folgerichtig (logisch) sein, oder eben bestimmten Grundvorstellungen widersprechen.
Ein Beispiel ergibt sich aus der Diskussion des kategorischen Imperativs, dessen Grundvorstellung eine Gleichberechtigung aller Menschen ist (ein Konsens oder eben nicht). Darauf ist unser ganzes Rechtssystem aufgebaut, was aber nicht heißt, dass es in allen Facetten der Grundvorstellung Kants entspricht. Unser Steuerrecht enthält ganz unterschiedliche Ausnahmen, ist also nicht allgemein im Sinne Kants. Dass es anderen Vorstellungen in durchaus logischer Weise entspricht, will ich gar nicht in Abrede stellen.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Für mich ist das die duale Dualität und der Wechsel von Gut zu Böse und umgedreht unbd über ihren Neutralitäten.
Logik bedingt AUCH das Wissen UM alle Teile.
So wie 1 Teil zu einer Sache fehlt, kann die Logik nicht mehr 100% in Kraft treten.
Mit jeder neuen Entdeckung wird dem Menschen auch NEUES LOGISCHES zuteil.
Diese Passagen kann ich leider nicht nachvollziehen. „Gut und Böse“ sind Wertungen aufgrund von gesellschaftlich gegebenen Grundvorstellung vom Menschen und seinen Handlungsweisen. Daran ist nichts, was mit dem Adjektiv „logisch“ zu verbinden wäre.
Eine logische Aussage wäre: „Weil Totschlag als böse gilt, wird die Gesellschaft Sanktionen (Gerichtsverhandlung und Gefängnis) verhängen.“ Du müsstest mal genauer erläutern, was du mit
Logik meinst. Denn auch das Folgende vermischt die
Ebene der Erkenntnis mit der
Sprachebene der Folgerichtigkeit (Logik). Beide haben aber nichts miteinander zu tun. Man nennt diese Vermischung ‚Kategorienfehler‘. Ein typische Fehler dieser Art: „Blaue Autos sind laut.“ Das Farburteil „blau“ hat nichts mit der Lautstärke zu tun. Man mag alles mögliche andere in den Satz hinein interpretieren, er bleibt ein Kategorienfehler, der auf eine völlig falsche Fährte lockt. So auch hier …
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Das was nicht erkannt ist, kann nicht in einem logischen Zusammenschluß für den Menschen stehen WEIL es ja noch nicht erkannt ist.
Das ist m.E. logisch.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Ja ich komme mit meiner Umgebung nicht zurecht und ecke dauernd an, weil ich nun mal mit dem was ich erkannt habe leider alleine bin.
Ich kann nur hoffen, dass meine Grundhaltung irgendwann einmal von meiner Umgebung verstanden wird.
Das hatte ich nicht geschrieben. Es war die Folge einer „Wenn – Dann“ Aussage meinerseits. Aber WENN du diesen Eindruck hast, DANN ist es an der Zeit, die Schuld dafür nicht bei anderen zu suchen.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Unabhängig von mir, gilt m.E. dass Neues immer die Erste Anerkennung durch einen anderen bedingt.
Bei einer Idee z.B. braucht der Erfinder den Anderen, der diese Idee erkennt oder sich zumindest ihrer Untersuchung annimmt.
Ja bei wirklich Neuem, nein, bei dem, was ich bisher bei dir lesen konnte. Ich denke, deine Ideen verstehe ich ganz gut. Nur habe ich dazu durchaus andere Ansichten, die ich natürlich ebenfalls gerne loswerden möchte.
Hier werden keine Ideen unterdrückt, aber möglicherweise kontrovers diskutiert. Das ist der Sinn eines (textbasierten) Diskussionsforums.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ] (30-11-2016, 08:06)Ekkard schrieb: [ -> ]Eine weltanschauliche (ggf. religiöse) Haltung hat mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften nichts zu tun.
ABER umgedreht könnte sie ZU einem Glauben gefügt werden. Umgedreht!
… müsstest du näher erklären. Wenn das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat, ist jeder Weg nur ein scheinbarer. Da habe jetzt ich Probleme, dir zu folgen.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]DAS Werdende, das Streben, folgt immer nach vorne, UND "nach Vorne" gehen bedeutet eine einzige Richtung zu haben. Das ist m.E. logisch, z.B. strebt die Evolution immer weiter nach Vorne, oder etwa nicht?
Evolution entwickelt sich nach Innen und nach Außen, also Art/Aussehen und die Zustände im Körper.
Nein, die Evolution ist nicht gerichtet, wie viele Beispiele zeigen: Meeressäugetiere, Blindschleiche, Nacktmulle und im Übrigen der Mensch, der sein Fell eingebüßt hat. Die Antriebe der Evolution sind Versuch und Irrtum, in der Form von Variation (genetische Mischung und Veränderungen) und Selektion (Zuchtwahl). Weil nun manche Varianten (die voneinander abweichenden Nachkommen) in einer bestimmten Umgebung mehr Nachkommen erzeugen können als andere, passt „sich“ diese Lebensform an eben diese „ökologische Nische“.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Gottesbilder, im Sinne eines Glaubens der zusammenführt und nicht trennt.
Ja, das wäre was!
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Ein Glaube der den Menschen die beste Vorstellung bietet um sich das Jenseits vorstellen zu können.
Da bin ich ganz anderer Ansicht. Das Wichtigste ist ein „gedeihliches Miteinander“, damit wir uns nicht gegenseitig die Schädel einschlagen. Die traditionelle Jenseitsvorstellung ist dafür eher hinderlich, weil sie den Blick verstellt auf die Mitmenschen und die Nöte hier.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Um den eigendlichen Code zu finden müssten diese vielen Code-Ergebnisse zusammengetragen werden, um so den eigendlichen Code zu zeigen.
Unser menschliches Dilemma ist: Ausnahmslos niemand besitzt eine universale, absolute Wahrheit. Diese kann auch nicht durch noch so viel Arbeit erreicht werden. Anderenfalls wäre sie im Laufe sagen wir der letzten 6000 Jahre entdeckt worden. Bemühungen hat es zu Hauf gegeben.
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: [ -> ]Ich meine mit Zeitgeist, dass wahre nützlich Wissen zu einer Zeit, nicht die vielen irrläufigen Denkweisen die zu jeder Zeit ebenso gegeben sind.
Das ist leider allzu idealistisch gedacht. Wie gesagt, die eine, unumstößliche Wahrheit gibt es nicht. Auch die Beurteilung, ob ein Natur-Wissen
nützlich oder eine Denkweise
irrläufig ist, ist sehr vom soziologischen Umfeld oder gar von individuellen Vorstellungen abhängig.