Ich kann auch statt "liebes Forum" "hallo allerseits" schreiben oder "liebe Leser" oder "liebe Nutzer, liebe Moderatoren", aber mir war heute nach "liebes Forum".
Wie das mit der Ewigkeit dann so laufen wird, das weiß ich jetzt noch nicht so ganz, aber macht ja nix, das hat ja noch Zeit.
Ich hab halt immer gedacht, dass am Ende des Tunnels, wo dann das Licht ist (nicht der Güterzug, das wäre doof), Seelen = ehemalige Leute, die ich kenne, auf mich warten. Aber nur die, die ich mag. Mehr nicht.
Das mit dem Licht am Ende vom Tunnel ist offenbar eine Art biologisches Programm ausgelöst durch Sauerstoffmangel im Gehirn, hab ich mal gelesen. Das, was zuletzt stirbt, sind offenbar die Gehörzellen. Naja.
Und ich hab eine Studie gelesen, die behauptet, Sterben an sich wäre gar nicht so unangenehm. Aber es war spät in der Nacht und ich war müde und ich hab die Details nicht mehr mitgekriegt. Tja.
Ich hab mal einen (wie ich glaube) japanischen Film mit englischen Untertiteln gesehen, bei dem Leute nach ihrem Tod an einen Ort kommen, der eine Art bürokratische Verwaltung des Ewigkeitserlebnisses ist. Jenseits mit Event-Charakter, sozusagen. Dort warten bereits verstorbene Personen, die "Dienst" haben und helfen den Neuen dabei, sich einen Moment ihres Lebens, aber wirklich nur einen einzigen, auszusuchen. Dieser Moment wird dann in all seiner Pracht und Glorie reinszeniert. Wenn es sein muss, werden dann z.B. eben Kirschblüten (bekanntes japanisches Motiv, daher bin ich mir relativ sicher, dass es ein japanischer Film war) durch weiß-rosa Konfetti ersetzt und das Ganze wird gefilmt. Da gabs auch viel Deko und Kulisse aus Pappe. Nicht wirklich magisch-poetisch das Ganze.
Die betreffende Person verbringt dann die Ewigkeit mit / in nur diesem einen Film. Wer sich nicht entscheiden kann, welcher Moment es denn sein soll, muss / kann erstmal auf dieser Zwischenstation bleiben und den Neuen beim Filmen helfen.
Das ist echt schwer, sich einen Moment rauszusuchen, vor allem, weil das vielleicht irgendwann nicht mehr der Himmel ist, sondern die Hölle. Es nutzt sich womöglich ab, so im Laufe der Äonen. Man bleibt dann halt auch so hängen, in diesem einen menschlichen Leben, das man hatte und es gibt nix Neues mehr.
Ursprünglich hab ich mir mal gedacht, nach meinem Tod möchte ich ein Geist / Gespenst sein und durch Wände gehen können und mit meinem Flatternachthemd und meinen rostigen Ketten ein paar Leute erschrecken. Wäre cool, wenn ich meinen Kopf unter dem Arm tragen könnte. Ich hab offenbar zu viele Gespenstergeschichten gelesen. Die meisten Leute sind aber wohl auch nicht aufgeschlossen genug, um sich mit Gestalten in Bettlaken, die vielleicht noch "buh" rufen und einen bös erschrecken, anzufreunden. Könnt ich mir so vorstellen. Ich wäre ja auch nicht aufgeschlossen genug.
Momentan ist meine Meinung bzw. eher Hoffnung zum Thema Jenseits / mein persönlicher Himmel / mein individuell-customized Nachlebenserleben, dass ich also nach meinem Tod, mit meiner Seele, die dann schön leuchten soll, überall hin gehen kann. Nicht nur durch Wände, sondern einfach überall hin, alles entdecken. Erde und darüber hinaus. Leute treffen sozusagen. Vielleicht mal bei Einstein hallo sagen.
Wer hat den "Münchner im Himmel" gesehen? Wie war das doch gleich "lispelnde Hosianna singende Engel"? Das wäre nicht meine Wunschvorstellung vom Traum-Jenseits.
Es gibt ja jetzt die Möglichkeit, sich einäschern zu lassen und dann in der Urne einen Baumsamen zu platzieren, damit man dann in einem aufzuforstenden Gebiet eingepflanzt wird und eben aus der kompostierbaren Urne rauswächst und dann vielleicht weiterleben kann. Das geht aber nur, wenn man nicht schon vorher als Seele weggeflogen ist. Tja. Aber prinzipiell wäre es schön, wenn aus meinen Überresten ein Baum werden würde. Da bist aber halt so angebunden. Bäume gehen ja üblicherweise nicht besonders weit und als Seele wünsch ich mir mehr Bewegungsfreiheit, obwohl feste Wurzeln nicht zu verachten sind.
Ich sollte das jetzt beenden, das gibt nur noch Blödsinn.
Gute Nacht, liebes Forum. ***ätsch***