Religionsforum (Forum Religion)
Ein Tag im Leben eines Atheisten - Druckversion

+- Religionsforum (Forum Religion) (https://religionsforum.de)
+-- Forum: Verwandtes und Sonstiges (https://religionsforum.de/forumdisplay.php?fid=27)
+--- Forum: Atheismus und Agnostizismus (https://religionsforum.de/forumdisplay.php?fid=16)
+--- Thema: Ein Tag im Leben eines Atheisten (/showthread.php?tid=3758)

Seiten: 1 2


Ein Tag im Leben eines Atheisten - humanist - 12-09-2009

Mein Wecker klingelt. Ich wische mir den Schwefel aus den Augen.
Schlaftrunken gehe ich Richtung Toilette.
Jetzt erstmal Frühstücken. Mal sehen, was steht zur Auswahl.
Schenkel, Herz, Hirn. Ich entscheide mich für das Herz.
Als ich am Frühstückstisch sitze und gemütlich meinen Kaffee trinke, klingelt das Telefon.
Es ist Luzifer, er hat wieder einen Auftrag.
Nun gut, gibt es heute also was zu tun, denke ich.
Bevor ich das Haus verlasse, füttere ich noch kurz meine treue Bao.
Die Kratzer im Linoleum weisen darauf hin, dass sie mal wieder versucht hat, den Kühlschrank zu erreichen.
Also bekommt sie einen ordentlichen Hieb. Wasch lieber ab, sage ich zu ihr. Leider spreche ich kein chinesisch.
Es ist wohl angebracht, sich eine neue Haussklavin zu besorgen. Das kommt auf die Liste.
Das GPS weist den Weg zu besagter Straße. Es ist noch dunkel und draußen laufen die gehetzten Menschen.
Sie denken wirklich, das wäre Leben. Für unseren Schlag sind tumbe Opfer natürlich ideal.
In der Straße angekommen stelle ich mein Auto auf einem Behindertenparkplatz ab; ich habe noch einen Ausweis von einer alten Dame.
Eine hübsche Wohngegend. Mein Meister möchte, dass ich ihm 3 Seelen bringe. Kein Problem.
Mit sicherer Hand knacke ich die Vordertür. Niemand sieht mich. Zweiter Stock sagte er.
Diesmal habe ich es leichter mit der Tür. Die Leute sind ja auch so unvorsichtig.
...[zensierte Szene]...
Ich komme mit einem Müllsack die Treppe herunter.
Noch kurz bei der Kirche vorbeigefahren und mein Tagwerk ist vollbracht.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Arandir - 12-09-2009

Humanist, Du ist doch alles vergleichsweise harmlos, Du solltest auch davon berichten, was Du auf christlichen-muslimischen Dialog-Veranstaltungen so treibst, bei denen Du naiven ChristInnen dann was von der Harmlosigkeit des Islams erzählst oder in antifaschisten Gruppen, wo Du den Prol-Kiddies dann Sprüche wie "Moschee, olé-olé-olé-olé" beibringst und dass jeder, der was gegen den Islam sagt, ein Nazi und Rassist ist, der es verdient hat, verdroschen zu werden.

Und dann gleich weiter zur Uni, wo den Studies beibringst wie Begriffe wie "deutsch", "Nation" und ähnliches dekonstruiert werden und dass alle Kulturen und Religionen gleichwertig sind, dass alles Böse in der Welt von den Europäern angerichtet wurde und die Muslime nur ihre berechtigte Wut zum Ausdruck bringen und so weiter und so fort.

Mit eine paar Morden zerstört man das christliche Abendland nicht, das satanische Gift muss tief in den Körper gespritzt werden, am besten dort wo sich Widerstandskräfte formieren könnten, also an Unis, in Intellektuellenzirkeln, in den Kirchen...

Das Satanische muss als Religion, die gleichwertig ist, verpackt werden, das ist das Erfolgsrezept!


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Lhiannon - 12-09-2009

Ähm, ich war auch eine zeitlang Atheist, aber mein Tag sah da anders aus. Gott und seinen Gegenpol gabs nicht.
Aber ok, ein Atheist gleicht eben nicht dem anderen.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Romero - 12-09-2009

Arandir setzt den Islam mal wieder mit Satanismus gleich, mei mei mei....

@ Humanist: Sehr kreativ, dein Tagesablauf ^^


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Ekkard - 12-09-2009

Auch ein Christ hat seine Aufträge: Geld vernichten, Beweise zerfleddern, Hölle, Tod und Teufel beschwören (Humanist: Was täten wir bloß ohne dich?)


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Arandir - 12-09-2009

(12-09-2009, 17:55)Romero schrieb: Arandir setzt den Islam mal wieder mit Satanismus gleich, mei mei mei....

Ganz so einfach ist es nicht! Ich setze nicht den gesamten Islam mit dem Satanismus gleich, sondern nur den orthodoxen Scharia-Islam. Wer meine Postings verfolgt, weiß das.

Im orthodoxen Scharia-Islam ist nämlich die Unterscheidung zwischen einem Guten und einem Bösen, das der Mensch autonom erkennen kann, aufgehoben zugunsten einer reinen Theonomie: Tue, was Gott befiehlt!

Dieses von Gott Befohlene folgt keinen allgemein ethischen Maximen, sondern ist ein Regelkatalog aus einer Unzahl von Einzelbestimmungen die in stringenter Weise von Handeln Mohammeds abgeleitet sind.

So ist etwa das Töten von Menschen nicht böse, es ist auch nicht gut, sondern es gibt einen Vielzahl von Bestimmungen, wann getötet werden soll und wann nicht.

Bestmmte Menschengruppen, etwa Anhänger der altarabischen Religion, Polytheisten oder Atheisten (Hallo, damit seid Ihr gemeint!) haben in diesem System kein Lebensrecht. Auch verliert jemand der Unzucht (zina) begeht, das Recht auf Schutz seines Lebens.

Nur so, weil das Gefühl dafür, dass Menschentöten am sich böse sei, nicht vorhanden ist, sind dann die immer wieder zu beklagenden Fälle möglich, dass etwa ein Bruder die Schwester umbringt und dies weder von ihm noch von seinem sozialen Umfeld als etwas Schlechtes betrachtet wird, ganz im Gegenteil, er hat ja selbstlos die Durchsetzung der göttlichen Normen betrieben.



"Satanisch" ist natürlich nur ein emotional sehr aufgeladener Begriff aus der religiösen Sprache um den oben nüchtern beschriebenen Sachverhalt auszudrücken.

Das ist übrigens das schöne an religiöser Spache, dass man vieles sehr viel prägnanter und eindringlicher sagen kann.

Garantiert werden Petro und andere religiös völlig Unmusikalische sofort aufschreien und mit den üblichen Mittel versuchen das, was ich sage abzukanzeln - macht nix, solche Leute verstehen sowie so nix von Religion - aber wenn ich "satanisch" sage, verstehen alle, was ich meine.

Und wer sich bei aller ideologischen Verblendung noch ein gewisses Maß an Gespür für andere Menschen und Kulturen bewahrt hat, wird merken, dass meine Charakterisierung etwa von Ehrenmorden als "satanisch" keineswegs aus der Luft gegriffen ist.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Franziskus - 12-09-2009

Fudamentalisten auf der Suche nach ihrem ultimativen Feindbild... "Satan" ist ein so schönes Symbol und so wunderbar beliebig. Was Er nicht alles schon gewesen ist; man sollte meinen, Er seie ein mitleidlos liebender Teil von uns... Heil Satan!


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Arandir - 12-09-2009

Kein ultimatives Feindbild, Franziskus, sondern genaue Analyse nach intensivster Auseinandersetzung mit dem abstraken religiösen System und sehr, sehr viel Kontakt mit lebenden Muslimen.

Nur so kann man wirklich verstehen: Das, was durch empirisch-rationalen Methoden von anderen herausgefunden wurde, sich aneignen und es immer und immer wieder auf seine Richtigkeit an der Wirklichkeit überprüfen und dann eventuell seine eingenen Schlüsse hinzufügen.

Sich nur ohne konkretes Wissen und ohne intensivste eigene Erfahrung hinzusetzen und ideologische Vorannahmen, wie "alle Religionen sind gleich", oder "das Problem ist allein der Fundamentalismus", "Religon ist das, was man daraus macht" oder ähnliches immer wieder aufzukochen, führt nur zur völligen Verblendung und zwar zu einer ideologischen Verblendung, die meiner Ansicht nach die schlimmste aller Verblendungen ist, weil sie sich einen rationalen Anstrich gibt.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Julian - 13-09-2009

Lhiannon schrieb:Ähm, ich war auch eine zeitlang Atheist, aber mein Tag sah da anders aus. Gott und seinen Gegenpol gabs nicht.
Aber ok, ein Atheist gleicht eben nicht dem anderen.

Ich bin Agnostizist und in meinem Leben gibt es Gott und seinen Gegenpol auch nicht. Ich bin Religion gegenüber aufgeschlossen.
Und ich nehme, ähnlich wie Woherwig und Lhiannon, aus jeder Religion dies oder das mit, was mir sinnvoll und gut erscheint. Da ich aber offiziell Agnostizist bin, besitze ich immer noch die Unabhängigkeit, Bestandteile eines Dogmas, eine Institution, oder ein religiös motiviertes Vorgehen schärfstens zu attackieren, zu verurteilen und zu verwerfen, wenn es mir falsch erscheint.
So habe ich als Agnostizist auch schon die CDU gewählt, obwohl ich kein Christ bin. Ich habe der C-Partei deshalb meine Stimme gegeben, weil ich die christlichen Grundsätze, nach der diese Partei (zumindest offiziell) handelt, ebenfalls schätze.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Arandir - 13-09-2009

(13-09-2009, 12:15)Julian schrieb: ... ich als Agnostizist...

Mal eine vielleicht dumme Frage, was ist ein Agnostizist? Agnostiker kenne ich, aber Agnostizist?


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Julian - 13-09-2009

Hallo Arandir!

Gute Frage! Gibt es da einen Unterschied? Hier zunächst einmal die Definition von Agnostizismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus
Ich denke, es gibt da keine großen Unterschiede. Zwischen Atheisten und Agnostizisten gibt es diese allerdings schon.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Ekkard - 13-09-2009

Zum Unterschied: Agnostiker / Atheist
(13-09-2009, 15:35)Julian schrieb: Hier zunächst einmal die Definition von Agnostizismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus
Ich denke, es gibt da keine großen Unterschiede. Zwischen Atheisten und Agnostizisten gibt es diese allerdings schon.
[Klugscheiß]
Einen 'Agnostizist' gibt es nicht. Ein Vertreter des Agnostizismus heißt Agnostiker.[/Klugscheiß]


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Julian - 13-09-2009

Danke Ekkard! Ich werde dann wohl einmal meine Profilangabe entsprechend aktualisieren.
Aber wenn das Wort "Agnostizist" weiterhin gebraucht wird, dann wird es auch bald offiziell in die dt. Sprache eingeführt werden und im Duden stehen. Ich bin eben meiner Zeit voraus.


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Ekkard - 14-09-2009

(13-09-2009, 23:55)Julian schrieb: Aber wenn das Wort "Agnostizist" weiterhin gebraucht wird, dann wird es auch bald offiziell in die dt. Sprache eingeführt werden und im Duden stehen. Ich bin eben meiner Zeit vorraus.

Aber sicher doch! Ich erinnere an Christian Morgenstern, der das Nasobem, das weder im Meyer noch im Brehm vorkam, erfunden hat. Wave


RE: Ein Tag im Leben eines Atheisten - Kephas - 29-09-2009

(12-09-2009, 13:58)humanist schrieb: Mein Wecker klingelt. Ich wische mir den Schwefel aus den Augen.
Schlaftrunken gehe ich Richtung Toilette.
Jetzt erstmal Frühstücken. Mal sehen, was steht zur Auswahl.
Schenkel, Herz, Hirn. Ich entscheide mich für das Herz.
Als ich am Frühstückstisch sitze und gemütlich meinen Kaffee trinke, klingelt das Telefon.
Es ist Luzifer, er hat wieder einen Auftrag.
...

Den Rest lese ich nicht.
Luzifer/Satan ist ein Engel, wenn auch einer, der gegen Gott vorgeht, seit er wie Gott sein wollte.
Aber er ist und bleibt ein von Gott erschaffenes Geistwesen.
Wieso sollte ein nichtexistentes Wesen (Gott nicht existent->Lzifer von Gott erschaffen, folgerichtig auch nicht existent) bei einem Atheisten anrufen?:icon_cheesygrin: