Seit 6 Monaten treffe ich mich mit einer Frau (24). Sie kommt aus einer katholischen Familie, ist also streng gläubig und geht jeden Sonntag in die Kirche.
Wir beiden führen zwar keine richtige Beziehung, aber fast: Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander, Ausflüge, Kinoabende, Übernachtungen. Wir lachen viel und verstehen uns super! Vor Kurzem hat sie sogar meine Familie kennengelernt.
Ein großes Problem hat die Geschichte jedoch: Sie möchte mit mir nicht intim werden. Naja, sie möchte es schon, körperlich, aber anscheinend nicht "seelisch". Eben aufgrund der Religion.
"Offiziell" erlaubt ist Küssen, Kuscheln und Streicheln, allerdings kein Anfassen der Genitalien.
Bei uns läuft es so ab: Wir gucken einen Film, kuscheln... irgendwann fange ich an, sie überall anzufassen. Sie wehrt sich zwar sehr, aber alles geschieht spielerisch! Irgendwann fange ich an, sie zu fingern, bis sie so erregt ist, dass sie selber nicht mehr aufhören kann und auch endlich meinen Penis anfässt. Währenddessen sagt sie aber ständig, dass wir das nicht machen sollten, was mich ziemlich abturnt...
Über Fingerspiele geht es bei uns nicht hinaus; wir hatten also noch keinen richtigen Sex.
Ich setze sie hier auf keinen Fall unter Druck, trotzdem erkläre ich ihr, dass ich ein Mann bin und sexuelle Bedürfnisse habe, die ich nicht abstellen kann.
Sie erzählte mir, dass sie Sex genauso liebt, wie ich, und dass sie schon gerne mit mir schlafen und ihre Sexualität ausleben möchte. Allerdings ginge es nicht, da es eine Sünde wäre. Auch geht sie deswegen regelmäßig zur Beichte.
Ich selber bin Atheist. Einerseits respektiere ich ihre Religion: Ich höre zu, wenn sie mir darüber etwas erzählt, lese auch selber darüber, gehe sogar oft mit ihr in die Kirche.
Aber andererseits verstehe ich nicht, warum zwei Menschen, mit ernsten Absichten, die sich so sehr mögen, so gut verstehen, sich ständig vermissen, auf etwas so Schönes, wie Sex, verzichten sollten.
Sie weiß, dass ich an ihr als Mensch interessiert bin und sie nicht nur für Sex ausnutzen möchte. Trotzdem ist Sex sehr wichtig für mich und ich möchte darauf nicht verzichten.
Gibt es hier denn keine Lösung?
Sollte Religion nicht etwas Gutes und Nutzliches sein, was den Menschen hilft?
Warum macht es zwei Menschen so unglücklich?
Warum müssen wir deswegen über eine Trennung nachdenken, weil wir hier einfach keine goldene Mitte finden können?
Egal, wie sehr ich diese Person mag: Ich kann meine Sexualität nicht für einige Jahre bis zur möglichen Hochzeit abstellen.
Bitte versteht mich nicht falsch: Ich vergewaltige sie in keinster Weise! Unser "Kampf" geschieht spielerisch. Wir beiden lachen dabei die ganze Zeit über. Sie wird auch sehr erregt und genießt es, wenn sie endlich aufhört nachzudenken.
PS: Sie hatte bereits mehrere Beziehungen vor mir und ist keine Jungfrau, möchte diesmal aber mit dem Sex bis zur Ehe warten.
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Lieber kavuch,
das mit dem Glauben ist so eine Sache. Ob etwas dem Menschen hilft oder ihn einschränkt, ist immer vom eigenen Standpunkt abhängig. Sie würde sicherlich nicht so viel wert darauf legen, wenn es keinen Grund dafür gäbe. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass manchmal gerade das Ausleben der Sexualität schwere seelische Verletzungen nach sich ziehen kann, die nur schwer wieder heilen und eben auch Narben hinterlassen. Vielleicht kannst du sie ja - wenn das Vertrauensverhältnis dafür schon tief genug ist - einmal fragen, warum sie die Entscheidung getroffen hat, bis zur Ehe warten zu wollen, obwohl sie vor dir schon sexuelle Beziehungen hatte. Das könnte dir helfen, ihre Entscheidung besser zu verstehen, und ihr vielleicht ein wenig die Unsicherheit nehmen. Vielleicht hat sie irgendwo in ihrem Unterbewusstsein Ängste aufgestaut, die sie unsicher gemacht haben. Vielleicht will sie einfach verhindern, wieder verletzt zu werden. All das wäre möglich von dem aus, was du erzählt hast.
Was ich aber nochmal gesagt haben will ist, dass kein Mensch einen Anspruch auf Sex hat. Bedürfnisse zu haben, die erfüllt werden müssen, ist kein Argument, jemanden zum Sex zu überreden. Schließlich hat sie auch Bedürfnisse, das geht nicht nur Männern so. Sie schafft es aber offenbar ganz gut, den Punkt zu finden, an dem sie aus Überzeugung aufhören möchte. Das schaffst du auch
Liebe Grüße
Sören
"Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da." - Sophokles: Antigone, Vers 523
(07-11-2017, 00:08)kavuch schrieb: Seit 6 Monaten treffe ich mich mit einer Frau (24). Sie kommt aus einer katholischen Familie, ist also streng gläubig und geht jeden Sonntag in die Kirche. Dieses "also" klingt ja so, als ob das eine logische Folgerung wäre.
Als seien ALLE Katholiken streng gläubig und gingen jeden Sonntag in die Kirche.
Was für ein seltsames Katholikenbild ist das denn?
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(07-11-2017, 00:40)Sören schrieb: Vielleicht kannst du sie ja - wenn das Vertrauensverhältnis dafür schon tief genug ist - einmal fragen, warum sie die Entscheidung getroffen hat, bis zur Ehe warten zu wollen, obwohl sie vor dir schon sexuelle Beziehungen hatte. Das könnte dir helfen, ihre Entscheidung besser zu verstehen, und ihr vielleicht ein wenig die Unsicherheit nehmen.
Das hier ist der Knackpunkt. Woher kommt diese ploetzlich gefuehlte Religiositaet? Warum wirst Du anders behandelt als Deine Vorgaenger (das ist, nehme ich mal an, was Dich hier eigentlich kraenkt). Ist dies tatsaechlich die Ursache, oder ist dies nur vorgeschoben?
(07-11-2017, 00:08)kavuch schrieb: Gibt es hier denn keine Lösung?
Sollte Religion nicht etwas Gutes und Nutzliches sein, was den Menschen hilft?
Warum macht es zwei Menschen so unglücklich?
Warum müssen wir deswegen über eine Trennung nachdenken, weil wir hier einfach keine goldene Mitte finden können?
Das Problem hier ist nicht Religion an und fuer sich, sondern die vollkommen unterschiedliche Erwartungshaltung an das, was das Leben ausmacht. Ihr seid jetzt in der Verliebtheitsphase, und wenn die Religiositaet nur einer der beiden Partner Euch jetzt schon Knueppel zwischen die Beine wirft, verheisst das nichts Gutes fuer die Zukunft der Beziehung, wenn die gegenseitigen Vorwuerfe eventuell weniger genau darauf abgeklopft werden, dass sie das Gegenueber nicht verletzen.
Im Prinzip hast Du da fast die besseren Karten, wenn Religion hier nur vorgeschoben ist, was ich nicht fuer unwahrscheinlich halte. Allerdings muss ich hier einraeumen, dass ich jetzt nur Deine Darstellung kenne und auch nicht weiss, was Euch sonst noch so verbindet, ausserhalb reiner sexueller Anziehung. Habt Ihr gemeinsame Interessen? Irgendetwas, auf das man eine Beziehung aufbauen kann?
Ansonsten wuerde ich Soerens Vorschlag nachfolgen. Versuche herauszufinden, warum Du anders behandelt wirst als Deine Vorgaenger.
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12-11-2017, 12:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-11-2017, 12:23 von Ulan.
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Hallo kavuch
du solltest dich mit der Religion beschäftigen, und zwar so lange und gut damit du ihr den Katholizismus ausreden könntest,
das wäre für euch beide gut, du weißt viel über Religion und sie würde vielleicht aus ihrer Gefangenschaft herausfinden.
Tust du das nicht und bleibst Atheist und sie bleibt Katholikin, dann sehe ich nur Probleme für eine gemeinsame Zukunft.
Heute habt ihr noch Spaß miteinander, aber was ist wenn ihr älter werdet und sie sich auf ihren Glauben neu besinnt?
Dann habt ihr immer weniger Gemeinsamkeiten und das ist nicht so gut.
Später habt ihr vielleicht Kinder und die werden getauft, aber was, wenn du das nicht willst?
Sie geht in die Kirche und hat dort ihre Glaubensgeschwister mit denen du nicht viel anfangen kannst,
und du hast deine Freunde mit denen sie nicht viel anfangen kann.
Du wirst höchstwahrscheinlich kein Katholik werden wollen, und sie, wenn sie Katholikin bleibt,
wird von ihren Freunden sicher etwas komisch angesehen, weil sie einen Atheisten zum Ehemann hat.
Wenn sie nicht mit dir ins Bett will dann solltest du sie auch in Ruhe lassen und nicht nochmal damit anfangen,
auch mit den Streicheleien solltet ihr aufhören, auch keinen Zungenkuss.
Wenn du wirklich wahres Interesse an ihr hast, wenn ihr euch liebt und zusammenbleiben wollt,
dann MUSST du dich mit ihrer Religion auskennen, und zwar mindestens so gut wie sie.
Denke mal darüber nach, noch ist ja Zeit.
Lies mal das: *https://www.vice.com/de/article/qba4xm/wir-haben-mit-einem-paar-gesprochen-das-keinen-sex-vor-der-ehe-hatte
Alles Gute
Rudi
(12-11-2017, 12:20)Rudi schrieb: du solltest dich mit der Religion beschäftigen, und zwar so lange und gut damit du ihr den Katholizismus ausreden könntest,
Typisch katholisch ist das Verhalten besagter Frau sicher nicht.
Aber vielleicht ist es katholizistisch?
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Zitat:Mellnau: katholizistisch?
Jahoo
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Hat weniger mit Religion als mit unterschiedlichen Interessen zu tun. So etwas gehört mit einem Paar-Therapeuten erörtert! Beispielsweise könnte gerade ein ernstliches Interesse flüchtigen Sex "nur so zum Spaß" verbieten. Aber die wahre Ursache kann ganz anders sein. Das ist nichts für eine öffentliche Erörterung hier. (Die Ratschläge haben den Charakter von "Kaffeesatz-Lesen".)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(12-11-2017, 22:59)Ekkard schrieb: Paar-Therapeuten
Hi Ekkard
ich denke dass man da nicht zum Therapeuten rennen muss, ganz normaler und gesunder Menschenverstand sollte ausreichen.
Zitat:Kaffeesatz-Lesen
Wer dumm fragt...
Gruß
Rudi
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(07-11-2017, 00:08)kavuch schrieb: Trotzdem ist Sex sehr wichtig für mich und ich möchte darauf nicht verzichten.
warum ist Sex für Dich wichtig?
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(19-11-2017, 15:43)scilla schrieb: (07-11-2017, 00:08)kavuch schrieb: Trotzdem ist Sex sehr wichtig für mich und ich möchte darauf nicht verzichten.
warum ist Sex für Dich wichtig? Merkwürdige Frage!!??
(19-11-2017, 14:08)scilla schrieb: Gott ist nicht platonisch
Gott steckt vielmehr in jedem Menschen drin
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(19-11-2017, 21:50)Geobacter schrieb: (19-11-2017, 14:08)scilla schrieb: Gott ist nicht platonisch
Gott steckt vielmehr in jedem Menschen drin
Ich habe überhaupt nichts gegen Gläubige, es sei denn, sie behaupten, die Würde des Menschen hinge alleine vom Glauben an einen Gott ab.
dann wirst auch Du gegen die Platoniker sein
denn Abhängen im Sinne einer abwärts gerichteten kausalen Kette
tun nur diejenigen,
die nicht zu einem Schöpfer heranreifen wollen
das kann man auch gemeinsam schaffen
und dagegen hat die junge Frau sicher nichts
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Die Schwierigkeiten in vieler Deiner Aussagen liegen wohl darin begruendet, dass sie mit Praemissen arbeiten, die, jede fuer sich, wahrscheinlich auch von Deinem Gespraechspartner abgelehnt werden wuerden; wenn Du sie denn tatsaechlich ausarbeiten wuerdest.
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23-11-2017, 14:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-11-2017, 14:16 von scilla.)
wenn man sechs Sterne hat,
kennt man sich natürlich bei Sex aus
Scherz beiseite
Geobacter hat das, was er möchte, noch nicht ganz durchdrungen
und daher fällt er noch auf die falsche Lösung herein
einen autoritären Gott kennen nur die Dualisten
die Monisten wie Du kennen gar keinen Gott
und die Dreifaltigen (ich habe drei Sterne) heiraten vor Gott notfalls auch nackt
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wo ordnest Du Leute mit einem grünen Punkt ein, also Leute wie mich, in Deinem Pantheon?
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