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Gedanken zum 11.9.
#1
Auszug aus einer Schrift von Ralph Giordano vom 11.09.2007:


Ich werde also auch weiterhin auf meiner kulturellen Selbstbestimmung beharren, auf einer Lebensform, die die meine ist und in mannigfacher Hinsicht mit der islamischen nicht übereinstimmt. Ich werde mich auch weiter abgestoßen fühlen durch verhüllte Frauen, wobei sich meine Abscheu nicht gegen die Frauen richtet, sondern ein religiös dominiertes Patriarchat und seine Verwalter. Auch werde ich meine Ansicht von Meinungsfreiheit nicht einem Ungeist anpassen, der sie so auslegt: „Alle haben das Recht, ihre Meinung frei auf eine Weise auszudrücken, die der Scharia nicht zuwiderläuft.“ Nein und dreimal nein! Ich will sagen dürfen, dass ich die Scharia, das Gesetz des Islam, für notorisch grundgesetzwidrig halte, für einen skandalösen Anachronismus, das Fossil einer überholten geistesgeschichtlichen Epoche und ein schweres Hindernis auf dem Wege zur Reformierung und Modernisierung des Islam. Sie wird von mir genau so selbstverständlich in die kritische Methode einbezogen wie der Koran, die Biographie Mohammeds und das Alte und das Neue Testament. All das und mehr will ich sagen, schreiben und denken dürfen – offizielle Fatwa-Drohung hin, inoffizielle her. Und das unter der Überschrift:

Nicht die Moschee, der Islam ist das Problem!

Wo sind wir denn, dass wir uns überlegen müssten, ob unser Tun und Handeln radikalen Muslimen gefällt oder nicht? Wo sind wir denn, dass wir uns in vorauseilendem Gehorsam von religiösen und anderen Fanatikern vorschreiben ließen, was wir veröffentlichen dürfen und was nicht? Wo sind wir denn, dass wir in die Knie gehen vor jenen offenbar jederzeit abrufbaren Zorn- und Empörungskollektiven zwischen Kairo und Bali, die der Streit um die dänischen „Mohammed“-Karikaturen uns so drastisch vorgeführt bat? Wie lange sollen wir noch stramm stehen vor Traditionen, Sitten und Gebräuchen, die jede Kritik in Beleidigung umfälschen, selbst aber höchst verschwenderisch mit Verbalinjurien gegen Andersdenkende zur Hand ist?

Ich wehre mich gegen ein Erpresserpotenzial, das uns unter islamischer Beobachtung halten will und seine Tentakeln von Zentral- und Vorderasien bis in die Mitte Europas ausgeworfen hat, mit dem Motto: „Wer nicht kuscht, der lebt gefährlich!“


Heute vor sechs Jahren fand der größte »Anschlag auf unsere Zivilisation« (Bundeskanzler Gerhard Schröder) statt. Nach 40 Jahren »Kalter Krieg« zwischen West und Ost und zehn Jahren Hoffnung auf eine neue, friedliche Welt nach dem Zusammenbruch des Ostblocks markiert dieser Tag den Beginn einer neuen Ära: dem sich stetig ausweitenden Konflikt zwischen Orient und Okzident.

Appeasement gegenüber radikalen, totalitären Systemen führt die Welt in ungeahntes Leid. Deshalb: Kein Appeasement!

»Das Problem ist nicht die muslimische Seite. Das Problem liegt auf unserer Seite. Schauen Sie wenn ein holländischer Bischof vor kurzem vorschlägt, das Wort Gott durch Allah zu ersetzen, dann ist das keine muslimische Idee; das ist eine Idee des westlichen Appeasement. Wenn ein Osnabrücker Symphonieorchester nach Teheran fährt und dort die Frauen mit Kopftüchern auftreten und diese Musiker nach der Pfeife der Mullahs tanzen, aber so tun als hätten sie eine Widerstandsleistung vollbracht, während ein paar Tage vorher noch in Teheran und Umgebung Leute öffentlich aufgehängt wurden, dann ist das unser Problem. Wenn es in Brüssel eine Demo geben soll gegen die Islamisierung Europas und der Bürgermeister verbietet die Demo, weil ein großer Teil seiner Klientel Moslems sind, dann ist das unser Problem. Zugleich wird in Brüssel eine Demo erlaubt, die sich gegen die Amerikaner und die Verschwörung von 9/11 richtet. Also das sind alles Fragen unserer Nachgiebigkeit, unseres Mangels an Standards und Zivilcourage, an Rückgrat oder was auch immer. Dafür können wir die Moslems nicht verantwortlich machen.« (Henryk M. Broder, 7.9.2007, Deutschlandfunk)



Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)


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Gedanken zum 11.9. - von Moski - 11-09-2007, 09:53
RE: Gedanken zum 11.9. - von WiTaimre - 16-09-2007, 11:52
RE: Gedanken zum 11.9. - von Moski - 17-09-2007, 09:23
RE: Gedanken zum 11.9. - von Lea - 17-09-2007, 06:23
RE: Gedanken zum 11.9. - von WiTaimre - 25-11-2007, 14:28
RE: Gedanken zum 11.9. - von Andreas79 - 05-05-2008, 12:18
RE: Gedanken zum 11.9. - von gudrun - 11-09-2008, 23:30
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RE: Gedanken zum 11.9. - von Ekkard - 30-08-2008, 22:13
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RE: Gedanken zum 11.9. - von Fritz7 - 14-09-2008, 06:43

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