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Vom Atheist zum Agnostiker
#20
(18-11-2009, 11:54)Bion schrieb: Der Atheist hält sich, wenn er die Absicht hat, als Agnostiker aufzutreten, aus allen Versuchen heraus, irgendwelche Beweise gegen göttliche Existenzen führen zu wollen. Ich sehe das jedenfalls so.

Das soll Deisten, Theisten, Agnostiker und Atheisten nicht davon abhalten, jeweils ihre Sicht der Dinge zu unterbreiten und zu begründen.

Zu begründen verstehe ich im Sinne: Zurückführen eines Sachverhaltes auf einen Grund. Grund für die Annahme der Existenz eines Schöpfergottes ist für den Gläubigen sein Glaube.

Jemandem den Glauben logisch begründet erschüttern zu wollen, ist meiner Meinung nach weder möglich noch erstrebenswert. Umgekehrt ist es natürlich gleichermaßen lästig, wenn Gläubige mit Logik begründete Aufwartungen ihrer Gedankengebäude machen und nicht wahrnehmen können oder wollen, dass an solchem Unterfangen schon die großen religiösen Geister der Geschichte allesamt gescheitert sind.

Natürlich kann ich auf keinen Fall für alle atheistisch Argumentierenden sprechen, aber: Der Hauptgrund engagierter Argumentationen gegen die verschiedenen theistischen Behauptungen ist meist nicht, dass einfach nur nicht nachweisbare Existenzbehauptungen aufgestellt werden. Denn wie bemerkte Schopenhauer einst so trefflich: Um einem Menschen alle Absurditäten auszureden, die er glaubt, würde man Methusalems Alter erreichen, ohne damit fertig zu werden...

Das Problem ist nun aber, dass mit den jeweiligen theistischen Existenzbehauptungen unausweichlich immer auch ganz bestimmte Welt- und Menschenbilder und ethische Grundsätze als "unumstößliches" und "unverhandelbares" Nonplusultra - weil eben "göttlich" - verkündet werden, und zwar fast immer mit dem Anspruch, sie der jeweiligen menschlichen Sozialisation nach Möglichkeit überzustülpen. Im Disput um die Begründung und Rechtfertigung für diese Grundsätze landet man darum früher oder später immer wieder bei den besagten theistischen Existenzbehauptungen. Das ist nach meiner Beobachtung der entscheidende Grund, weshalb es bezüglich dieser unnachweislichen theistischen Glaubensbehauptungen immer wieder zu den entsprechenden grundsätzlichen Diskussionen kommt.
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Vom Atheist zum Agnostiker - von Quotenwombel - 09-11-2009, 16:19
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