10-10-2010, 08:53
agnostik schrieb:Ich habe gesagt, dass jeder phowa einüben kann - und wenn er erfolgreich ist, dann auf diese Weise, vor seinem Tod sein Bewusstsein nach dewachen/sukhati "transferieren" kann. Das ist doch genau das, was Du auch sagst.Das habe ich auch nicht angezweifelt - es ist offenbar die Meinung dieses Autors aus
Weiterhin habe ich gesagt, dass die Wiedergeburt der tulkus nicht über phowa geht.
der 'Diamantweg-Schule'. Phowa ist, wenn ich recht informiert bin, eine 'Rückfalloption'
für diejenigen, die die 'höheren Übungen' (z.B. Mahamudra) nicht bewältigen können.
Dass man vor dem Tod 'sein Bewusstsein irgendwohin transferieren' kann, ist ja möglich
- das als 'Reinkarnation' zu bezeichnen scheint mir aber eher abenteuerlich, und da Du
wie Du schreibst sowieso nicht an diese Hypothese glaubst, verstehe ich nicht ganz
warum Du so daran festhängst :question:
agnostik schrieb:Ich habe auch nichts darüber gesagt, und tue das auch jetzt nicht, für wie wahrscheinlich ich das alles halte - lediglich wiedergegeben, was der tib. Buddhismus darüber lehrt, bzw. die Schule, die ich näher kenne.Darüber kann ich natürlich nichts sagen, weil ich diese Schule nicht kenne. Ich kenne
aber einige Amida-Buddhisten und auch etliche Vajravadins - die einen kennen Phowa
überhaupt nicht, für die anderen hat es den oben skizzierten Stellenwert. Für sie alle
ist dewachen/sukhavati eher ein Denkmodell als ein realer Seinsbereich.
Zitat:Darüber gibt es im Hinduismus sehr viele Definitionen - und einer von ihnen, "dem unveränderlichen atman hat Buddha widersprochen. Er hat aufgezeigt, dass es diesen so wie in den upanishaden definiert nicht geben kann.Das ist ja durchaus möglich - von den Zeitgenossen wurde der Buddha allerdings als
anattavadin wahrgenommen, 'einer, der den Weg des Nicht-Ich geht' - die scheinen
da keine so feinen Unterschiede gemacht zu haben, und auch im heutigen Buddhismus
ist atman bzw. anatman meist recht klar definiert.
Zitat:Aber die Lehre, wie sie im Pali Kanon steht, hat sehr wenige davon - zumindest habe ich da noch keine gefunden. Buddha war wohl ein sehr logischer Mensch bzw. seine Logik ist für mich persönlich nachvollziehbar - was nicht heißt, dass ich Ihrem Grundsatz - der Reinkarnation - zustimme. Jede Logik baut auf einem Axiom auf - man muss dem Axom nicht zustimmen, um die Logik der Ableitungen etc. nachzuvollziehen.Nun, da kommen wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner - für mich (und für die
meisten buddhistischen Richtungen) ist Reinkarnation nicht 'der Grundsatz der Logik
des Buddha'.
Zitat:Die Logik einer bestimmten Schule kann - und ist es meist auch - gut nach zu vollziehen sein. Die Probleme kommen, wenn man die Ansichten mischt.Man muss aber nicht 'die Ansichten mischen' und etwas trotz der Unlogik glauben -
N. b. Probleme sind das nur für einige Charaktere - eine kleine Minderheit.
Wir können halt nicht anders bzw.
Wir können uns rational entscheiden, etwas trotz der Unlogik zu glauben
man kann auch die Ansichten abwägen und sich für die eine und gegen die andere
entscheiden - was Du ja offensichtlich auch tust, wenn ich Dich recht verstehe...
() qilin