10-05-2014, 01:06
(08-05-2014, 16:54)Silas schrieb: Leider haben die Religionen in ihrer Gesamtheit einen denkbar schlechten Eindruck im Laufe der Geschichte hinterlassen, so schlecht, dass sich viele Menschen gerade deswegen von allem Religiösen befreit haben.Ich denke: Nein. Es bleiben nur die Negativ-Ereignisse und Verhaltensweisen in besonderer Weise im Gedächtnis. Das tägliche hundertausendfache Funktionieren wird übersehen.
(08-05-2014, 17:51)Gundi schrieb: Die fehlende Beweisbarkeit für eine Gottesexistenz.Es ist ein grundsätzlicher Denkfehler, Vorstellungen (Mythen, Geschichten, Traditionen usw., die gesellschaftliche Konventionen, unter anderen religiöse transportieren) b e w e i s e n zu wollen. Das geht weder philosophisch-logisch (wie in der Mathematik) noch empirisch: Es ist doch offensichtlich, dass die Richtlinien (z. B. das, was Gott will und sagt) bereits voraus gesetzt werden, bevor man sich über Gott Gedanken macht.
(09-05-2014, 11:43)Silas schrieb: Ich habe in meinem Beitrag zunächst bewusst das Thema "Gottesbeweis" beiseite gelassen, da manche Atheisten behaupten, ein Beweis für die Existenz Gottes könne gar nicht erbracht werden.Nein, das ist Deutung im Hinblick auf eine Schöpferkraft, die damit v o r a u s gesetzt wird. Da gibt es nichts mehr zu beweisen. Die Überzeugung existiert bereits!
Ich möchte am Anfang einmal eine biblische Aussage zu diesem Thema zitieren, die die Aufmerksamkeit auf den Bereich lenkt, der die meisten "Beweise" enthält, aus Römer 1:20:
"Denn seine unsichtbaren [Eigenschaften] werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind".
In diesem Text ist die Rede von den "gemachten Dingen" die Rede - gemeint sind die Werke der Natur oder die Schöpfung -, durch die die göttlichen Eigenschaften und damit auch seine Existenz wahrgenommen werden können.
Die Natur liefert gerade keine (empirischen) Beweise für einen Gott sondern für eine sehr eigenständige Verhaltensweise (Strategie) ihrer Teile (der Lauf der Gestirne, die Bewegungen der Erdkruste, ihr Magnetfeld, die einzelnen Lebewesen, schließlich die Menschen). Alle diese Teile wirken häufig direkt gegenläufig. Es mag sein, dass es global wirkende "natürliche Regelkreise" gibt. Aber die bewirken nichts im Einzelfall. Und solche natürlichen Regelkreise geben schwerlich das Modell für einen Gott her?!
(09-05-2014, 11:43)Silas schrieb: Wer kann denn hier allen Ernstes behaupten, hier sei keine Intelligenz im Spiel gewesen beim Entstehen von so etwas Komplexen wie der DNA und ungelenkte Zufallskräfte hätten dies zustande gebracht? Meines Erachtens erfordert der Glaube an das Werk des Zufalls mehr Glaube als die Überzeugung, dass es auf die Einwirkung einer intelligenten Macht zurückzuführen ist.Du musst bei solcher Beweisführung die Voraussetzung einer göttlichen Fügung fallen lassen bzw. vom Fehlen Gottes ausgehen. Würde sich an der Evolution irgend etwas ändern? Oder am Lauf der Gestirne oder an der Bewegung der Erdkruste? Und da sage ich dir: Nein, alles das kann auch ohne einen göttlichen Einfluss als seiend gedacht werden. Es kommt nur auf einen langen Zeitraum und auf eine Fülle von Möglichkeiten an, die irgend wann verwirklicht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard