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Ist eine Weltautorität die Lösung?
#1
Bei der zunehmenden Zahl von Konflikten hat sich sicher schon mancher nach einer durchsetzungsfähigen Ordnungsmacht gesehnt. Nun aber, da die Kriegs-Furie merklich schneller trabt, wird der Eingriff einer neutralen Autorität immer dringlicher. Leider sind wir Deutsche in Bezug auf Autoritäten aus geschichtlicher Erfahrung gebrannte Kinder.

Ich gehe davon aus, dass die Sorge um das Wohl der Menschheit das Motiv des vormaligen Oberhaupts der Katholischen Kirche für die Abfassung und Veröffentlichung der Enzyklika “Caritas in Veritate” war. Benedikt beschränkt sich darin auf die Forderung einer Weltautorität für den politischen Bereich mit Schwerpunkt Weltwirtschaft.

Man kann davon ausgehen, dass der Vatikan über den Zustand der Weltwirtschaft gut genug informiert ist. Es gibt auch jetzt ca. sieben Jahren seit Beginn der Weltwirtschafts- und Finanzkrise kaum Anlass zu Hoffnung, das Schlimmste überstanden zu haben.

Zitat: ENZYKLIKA CARITAS IN VERITATE
VON PAPST BENEDIKT XVI.

67. Gegenüber der unaufhaltsamen Zunahme weltweiter gegenseitiger Abhängigkeit wird gerade auch bei einer ebenso weltweit anzutreffenden Rezession stark die Dringlichkeit einer Reform sowohl der Organisation der Vereinten Nationen als auch der internationalen Wirtschafts- und Finanzgestaltung empfunden, damit dem Konzept einer Familie der Nationen reale und konkrete Form gegeben werden kann. Desgleichen wird als dinglich gesehen, innovative Formen zu finden, um das Prinzip der Schutzverantwortung[146] anzuwenden und um auch den ärmeren Nationen eine wirksame Stimme in den gemeinschaftlichen Entscheidungen zuzuerkennen. Dies scheint gerade im Hinblick auf eine politische, rechtliche und wirtschaftliche Ordnung notwendig, die die internationale Zusammenarbeit auf die solidarische Entwicklung aller Völker hin fördert und ausrichtet. Um die Weltwirtschaft zu steuern, die von der Krise betroffenen Wirtschaften zu sanieren, einer Verschlimmerung der Krise und sich daraus ergebenden Ungleichgewichten vorzubeugen, um eine geeignete vollständige Abrüstung zu verwirklichen, die Sicherheit und den Frieden zu nähren, den Umweltschutz zu gewährleisten und die Migrationsströme zu regulieren, ist das Vorhandensein einer echten politischen Weltautorität (Hervorh. konform), wie sie schon von meinem Vorgänger, dem seligen Papst Johannes XXIII., angesprochen wurde, dringend nötig. Eine solche Autorität muß sich dem Recht unterordnen, sich auf konsequente Weise an die Prinzipien der Subsidiarität und Solidarität halten, auf die Verwirklichung des Gemeinwohls hingeordnet sein,[147] sich für die Verwirklichung einer echten ganzheitlichen menschlichen Entwicklung einsetzen, die sich von den Werten der Liebe in der Wahrheit inspirieren läßt. Darüber hinaus muß diese Autorität von allen anerkannt sein, über wirksame Macht verfügen, um für jeden Sicherheit, Wahrung der Gerechtigkeit und Achtung der Rechte zu gewährleisten.[148] Offensichtlich muß sie die Befugnis besitzen, gegenüber den Parteien den eigenen Entscheidungen wie auch den in den verschiedenen internationalen Foren getroffenen abgestimmten Maßnahmen Beachtung zu verschaffen. In Ermangelung dessen würde nämlich das internationale Recht trotz der großen Fortschritte, die auf den verschiedenen Gebieten erzielt worden sind, Gefahr laufen, vom Kräftegleichgewicht der Stärkeren bestimmt zu werden.
- - -


Als 2009 die Enzyklika veröffentlicht wurde, schien die Einigung auf eine solche Weltautorität noch eher im Bereich des Möglichen zu liegen als nach dem Ausbruch des Krim-Konfliktes. Die sich nun verschärfende Zuspitzung nicht allein der Krim-Krise scheinen die an der Entfachung des Konfliktes beteiligten Politiker - darunter auch deutsche - nicht bedacht zu haben. So viel zur Weitsicht dieser Politiker...

Selbstverständlich wäre rein rechnerisch ein wirtschaftlicher Ausgleich zwischen bisher benachteiligten Schichten und den Nutznießern des Systems möglich. Doch wie in der Vergangenheit gehen solche Versuche nicht friedlich vonstatten. Was das in einer wie nie zuvor globalisierten Wirtschaft bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen...
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Ist eine Weltautorität die Lösung? - von konform - 20-08-2014, 15:19
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 20-08-2014, 19:52
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 25-08-2014, 21:53
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 27-08-2014, 22:52
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 28-08-2014, 00:01
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 30-08-2014, 20:37
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 31-08-2014, 02:34
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 30-08-2014, 18:13
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Jutta - 31-08-2014, 13:56
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 31-08-2014, 15:14
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 31-08-2014, 18:26
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 01-09-2014, 12:15
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 01-09-2014, 20:00
RE: Ist eine Weltautorität die Lösung? - von Harpya - 01-09-2014, 20:33

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