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Glauben - Eine Folge von naturwissenschaftlichen Bildungslücken?
#46
(30-01-2015, 00:10)Raudi schrieb: Diesen Argumenten möchte ich nur teilweise recht geben, in dem ich mich auf den philosophischen Dualismus beziehe. Gemäss diesem besteht der Mensch aus einer materiellen (Körper) und einer geistigen (Seele bzw. Verstand) Komponente.

Für einen solchen Dualismus gibt es nicht den geringsten Hinweis. Früher wurde ein solcher als ganz selbstverständlich angenommen, heute weiß man jedoch, dass körperliche Änderungen (im Gehirn) das ganze Wesen eines Menschen verändern können. Emotionalität, Gefühle, Empathie... sind alles Eigenschaften die verloren gehen können, wenn Beschädigungen am Hirn auftreten.

Leider hält sich das Dualismus-Prinzip aber hartnäckig auch unter Philosophen. Hier sollte eine Öffnung zu den anderen Wissenschaften erfolgen.


(30-01-2015, 00:10)Raudi schrieb: Die dem Menschen ganz eigene geistige Komponente, welche ihn - meines Erachtens- im Dasein sehr wohl in eine Sonderposition hievt,

Woran machst du diese Sonderposition fest? Warum denkst du, sind wir etwas besonderes? Nahezu alle menschlichen Eigenschaften finden sich in abgeschwächter Form auch unter den Tieren.

(30-01-2015, 00:10)Raudi schrieb: An dieser Stelle möchte ich eine weitere These formulieren: Atheismus beruht auf einer philosophischen Bildungslücke. In diesem Zusammenhang erscheint mir ein Zitat von Bruno Binggeli passend: “Wissenschaft ist Analyse. Und Analyse heisst, das Ganze zu teilen. Ein Weltbild darauf aufzustellen, also aus den Teilen wieder ein Ganzes herzustellen ist nicht primär die Aufgabe der Wissenschaft. […] Aus den blossen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann man keinen tieferen Sinn ziehen.“

Man sollte sich aber fragen, ob ein tieferer Sinn überhaupt notwendig ist? Den muss es doch überhaupt nicht geben.
Nur weil die Menschheit seit Jahrtausenden davon ausgeht (ohne jedoch nur den geringsten standfesten Hinweis zu haben) heisst das nicht, das dem auch so ist.


(30-01-2015, 00:10)Raudi schrieb: So wie ein mässig naturwissenschaftlich gebildeter Mensch also möglicherweise mehr zum Theismus neigt, neigt ein mässig philosophisch gebildeter Naturwissenschaftler möglicherweise mehr zum Atheismus. Kann daraus geschlossen werden, dass ein philosophisch gebildeter Naturwissenschaftler zum Agnostizismus neigt?


Ich denke, die Mehrzahl der atheistischen Wissenschaftler wird sich eher dem Agnostizismus zugehörig fühlen. Denn als Wissenschaftler ist man sich bewusst, dass man etwas nicht pauschal ausschließen kann, ohne Informationen darüber zu haben.

Man kann daher auch immer nur Gottesbilder bzw. die den ihnen zugeschriebenen Eigenschaften an der Realität abgleichen. Der Gottesbegriff selbst ist viel zu unspezifisch.
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RE: Glauben - Eine Folge von naturwissenschaftlichen Bildungslücken? - von Gundi - 30-01-2015, 15:05

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