05-03-2016, 02:31
(05-03-2016, 00:38)Ekkard schrieb: Was definiert eigentlich etwas als "besser"? Da hat doch jede Religionsgemeinschaft, mithin die islamischen Teilgesellschaften auch, ihre "Definitionshoheit"; d. h., wenn ein Muslim die eigene Vorstellung von Islam (Gottergebenheit) "besser" findet als beispielsweise das Christentum, dann ist das halt so. Diese Befindlichkeit ist nur für andere Religionsgemeinschaften irrelevant.
Allein die eingangs gegebene (recht schwächliche) Begründung ist problematisch. Denn sie beruht auf theologischen Vorstellungen aus der muslimischen Geisteswelt. Schon diese gilt weder für Juden noch Christen.
Ich gebe Dir im Prinzip Recht, aber das hat auch von christlicher/religionswissenschaftlicher Seite lange Tradition (die Unterscheidung war historisch ja nicht immer ganz sauber). Ich weiss noch wie ich das erste Mal ein Buch in der Hand hatte, das die grossen Weltreligionen recht ausfuehrlich behandelte. Da gab's dann Wertungen gleich mit, und fuer das Fehlen einer starken Gottesfigur (Buddhismus) und Polytheismus (Hinduismus) gab's grosse Punktabzuege im Wertungsvergleich. Auch in Geschichtsbuechern habe ich dieses Thema angetroffen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein altes Schulbuch der Geschichte den Monotheismus als Gipfel der zivilisatorischen Entwicklung im religioesen Bereich darstellte. Die Zeiten haben sich diesbezueglich geaendert, aber diese Gedanken sind durchaus noch sehr lebendig.