(06-08-2016, 04:09)Mustafa schrieb:Nicht unbedingt. Es gibt gerade auch im Islam die Vorstellung, dass alle naturwissenschaftliche Erkenntnis sich im Koran wieder spiegelt, bzw.. der Koran die naturwissenschaftlichen Erkenntnis überhaupt erst inspiriert hat. Zu den Gedanken Kants, wäre zudem auch noch zu erwähnen, dass alle Philosophen ihrer Zeit im Sinne des Zeitgeistes verstanden werden müssen, in dem sie gelebt haben und alle Interpretationen ihrer Aussagen im Zeitgeist unserer Gegenwart, nur den Umfang von Beliebigkeit annehmen.(05-08-2016, 22:37)Holmes schrieb: Ich finde langsam sollte dies auch in der Gesellschaft klar gestellt werden
Philosophisch gesehen ist spätestens seit Kant klargestellt, dass Gott keine (womöglich naturwissenschaftliche) Hypothese über die Welt darstellt,
sondern ein Leitbild, also Vorstellungen,Werte und mythologische Geschichten, zu denen man kulturellen Bezug hat.
Selbst wenn ich @Ekkards Meinung/Überzeugung im vollem Umfang zustimme, sehe ich den Ursprung aller Gottesvorstellungen im Bedürfnis des Menschen, in einer überaus schwierigen und bedrohlichen Welt mit immer wieder äußerst harten und unvorhersehbaren Schicksalsschlägen, ein Muster kausaler Ordnung wieder zu erkennen. Dass es dabei im Laufe der Menschhetsgeschichte nach und nach zu gruppenrelevanten Übereinstimmungen kam, die aber auch nicht ohne Konflikte einher gingen, liegt auf der Hand. Und dass daraus rituelle Bräuche Sitten und Verhaltensnormen hervorgingen, die sich von Generation zu Generation vererbten, ist nur ein zwangsläufige Folge von allem dem.
Das Problem aber bei "allem dem" und vor allem bei der Glorifizieurng dieser Bräuche und Sitten als besondere Gesellschaftswerte, sind die nicht selten perversen wie abartigen Unverhältnismäßigkeiten gegenüber "Regelverstößen".
(06-08-2016, 04:09)Mustafa schrieb: Ein Vergleich, der auch atheistisch funktioniert, wäre der Wert der Unantastbarkeit der Menschenwürde.Genau das meinte ich.
In so manchen nichtatheistischen Gesellschaften, wird nicht selten mit abartigen und perversen Unverhältnismäßigkeiten die Menschenwürde mit Füßen getreten, wenn die Betroffenen auch nur ein wenig von den absoluten Norm-Vorgaben dieser Sitten und Bräuche abweichen.
(06-08-2016, 04:09)Mustafa schrieb: Menschenwürde ist genausowenig "objektiv nachweisbar" wie Gott.Was ich als Atheist wieder so auffasse, wie, dass man ohne Gott(glauben) erst gar keinen Anspruch auf Menschenwürde hat. Aber dir ist vielleicht, oder sehr wahrscheinlich nur entgangen, dass es auch sehr viele Atheisten gibt, die nicht nur dem Menschen (s)eine Würde zugestehen, sondern auch allen andern "Kreaturen" und allem Lebendigen. Ich kenne sogar Fälle in denen jemand "ersoffen" ist, weil er einem Hund das Leben retten wollte.
(06-08-2016, 04:09)Mustafa schrieb: Bei Gottgläubigen ergibt sie sich aus der Gottesvorstellung heraus,Was dann wohl ziemlich tragisch ist, denn wenn ich einem Menschen nur dann seine Würde zugestehe, wenn er eine Gottesvorstellung hat, was mache ich dann mit den ganzen anderen?
(06-08-2016, 04:09)Mustafa schrieb: bei Atheisten aus dem Leitbild des Humanismus.Man sollte aber nicht in Versuchung kommen, Humanismus als ideologisches Leitbild zu bewerten, welches eine Voraussetzung für Empathie und Mitgefühl ist.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........