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christliche Glaubensinhalte und das Reich Gottes
#3
(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf schrieb: Das ist die Ergänzung, bzw. Fortsetzung zu meinem vorangegangenen Beitrag über Jesus-Christus:

Dazu ein paar Anmerkungen.

(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf schrieb: Der biblische Jesus hat durch Worte das „Reich Gottes“ voraus gesagt.  ...dieses Reich kam nicht,...

Jesus war davon überzeugt, dass das Ende der Welt nahe sei. Er hat sich geirrt. In einem Text, der etwa um 135/140 nC entstanden war (2Petr 3,8ff.), wurde das zurechtgebogen.

(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf schrieb: Asklepios (lat. Aesculapius), der griechische Gott der Heilkunde, wurde ebenfalls „Erlöser“ der Welt genannt, lange vor Jesus.

Das war bei den Griechen nichts Außergewöhnliches. Die Griechen nannten ihre Götter nicht selten σωτήρ (Sotér) und ihre Göttinnen σώτειρα. Allen voran Zeus, Apollon, Hermes und die Dioskuren.

Wo in deutschen Übersetzungen 'Heiland' steht, steht im griechischen Grundtext 'σωτήρ' (Sotér), was Retter bzw. Erretter heißt (und auch für Erhalter, Befreier, Beglücker stehen kann). Der Titel wurde im antiken Griechenland oft auch jenen Heroen zugedacht, die regional zu Schutzgöttern für Städte oder Kultzentren geworden waren. Auch manche Herrscher haben den Titel geführt. ZB Ptolemaios I Soter und Ptolemaios IX Soter II.

(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf (P. Lapide zitierend) schrieb: …das hebräische »al-ha-jam«, das »am Meer« bedeutet im Sinne von: auf dem Meeresufer oder: entlang dem Meeresstrand.

Lapide übersieht, dass der Grundtext nicht auf Hebräisch, sondern auf Griechisch abgefasst wurde. Dort aber (Mt 14,25) heißt es, dass er 'über den See/das Meer wandelnd' (…περιπατῶν ἐπὶ τὴν θάλασσαν) 'zu ihnen kam' (…ἦλθεν πρὸς αὐτοὺς).

(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf schrieb: Nicht geringe Teile der „Worte Jesu“ sind von Hillel abgeschaut.

Eine gewisse Nähe zu Hillel ist erkennbar. Insbesondere dort, wo es um die Auslegung des Gesetzes geht.

Beispielsweise  Mt 7,12.

Bei Hillel liest sich das so:
Was dir verabscheuungswürdig ist, füge auch keinem anderen zu. Das ist die Gesamtheit der Thora, der Rest ist ein Kommentar darüber. Jetzt geh hin und lerne.

Zu Jesu Auftreten als Gesetzeslehrer meint E. Drewermann (Das Lukas Evangelium, Bd 1, S 760):

Jesus wird … genötigt, seine Lehre auf die denkbar einfachste Weise zusammenzufassen; und … zeigt … eine gewisse Verwandtschaft zu Rabbi Hillel.

Es gibt aber auch Rechtsfragen, in denen Jesus Hillel nicht folgt, zB in Fragen der Scheidung. Hillel räumt Männern bei einer Scheidung Sonderrechte zulasten ihrer Ehefrauen ein. Das billigt Jesus nicht.

(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf schrieb: Jesus ... ist eine Kunstfigur,...
                                                                                 
Moderne Theologen (also etwa ab M. Dibelius und R. Bultmann) bestreiten das auch nicht. Daher nennen sie den biblischen Jesus, den kerygmatischen, also den, der für die Botschaft steht, die durch die Evangelien vermittelt wird. Wer an einer europäischen Universität Theologie studiert, dem wird derlei auch nicht vorenthalten.

(21-09-2017, 21:56)Nudeleintopf schrieb: Jesus am Tage seiner Geburt:...sein Geburtstag, sein Geburtsjahr nicht bekannt sind. [...] Somit sind die wundersamen Geschichten um seine Geburt nichts weiter als fromme Märchen.

Überwiegend wird angenommen, dass er irgendwann um 4 vC geboren wurde.
MfG B.
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RE: christliche Glaubensinhalte und das Reich Gottes - von Bion - 22-09-2017, 14:28

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