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Lukas 9, 51-56.
#46
(20-08-2014, 00:00)Ekkard schrieb: Die Geschichte ist doch dazu überliefert, die Einstellung Jesu hervor zu heben, eben  k e i n  Feuer vom Himmel regnen zu lassen.

Icon_cheesygrin Also mein Tipp wäre ja zusätzlich ...


1) Zunächst macht sich Markus in seinem Evangelium über Jakobus und Johannes lustig (die er als Donnersöhne bezeichnet - Mk 3,17). Deutlich wird das, wenn beide ausgerechnet nach der dritten Leidensankündigung zu ihm kommen und um einen Platz in seiner Herrlichkeit bitten. Dabei stellt Markus einerseits die Zebedäussöhne und andererseits Bartimäus kontrastreich gegenüber, in dem er Jesus jeweils die gleiche Frage stellen lässt:

Mk 10,36 Was wollt ihr, dass ich für euch tue?
Mk 10,51 Was willst du, dass ich für dich tun soll?

Während die sehenden Zebedäussöhne blind gegenüber Jesu Lehren nach Ruhm und Ehre verlangen (Mk 10,37: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit.), bittet der blinde Bartimäus darum, sehend zu werden (Mk 10,51) mit dem Ergebnis, dass er Jesus unvermittelt auf dem Leidensweg nachfolgt (Mk 10,52 Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege).

2) Matthäus und Lukas versuchen nun ihr Bestes, um Jakobus und Johannes zu rehabilitieren.

Matthäus berichtigt die Szene, indem er die Frage nach den Ehrenplätzen nicht den Jüngern, sondern ihrer Mutter in den Mund legt und außerdem statt von "Herrlichkeit" nur vom "Reich" spricht. (Mt 20,21: Lass diese meine beiden Söhne sitzen in deinem Reich, einen zu deiner Rechten und den andern zu deiner Linken.)

Lukas geht geschickter vor. Er lässt zunächst die Szene mit den Zebedäussöhnen aus. Obwohl er den markinischen Spottnamen "Donnersöhne" ebenfalls nicht nennt, versucht er ihn umzuinterpretieren, in dem er ihn in Lk 9,51ff mit "Feuer vom Himmel" und einem zu "feurigen" Temperament der Zebedäussöhne in gedankliche Verbindung setzt.

Der Leser, der sowohl Markus als auch Lukas kennt, wird die beiden nunmehr als etwas zu impulsiv in ihrer Liebe zu Jesus, aber nicht mehr als blind ihm gegenüber einschätzen.
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#47
Zitat:Matthäus berichtigt die Szene, indem er die Frage nach den Ehrenplätzen nicht den Jüngern, sondern ihrer Mutter in den Mund legt und außerdem statt von "Herrlichkeit" nur vom "Reich" spricht. (Mt 20,21: Lass diese meine beiden Söhne sitzen in deinem Reich, einen zu deiner Rechten und den andern zu deiner Linken.)

Indem aber Jesus zwar die Mutter fragt, was sie von ihm will, die Antwort aber ihren Söhnen selbst gibt, deutet Matthäus an, dass (oder zumindest, dass Jesus annimmt, dass) die beiden Jungs ihre Mutter vorgeschoben haben, weil sie sich nicht trauten, ihn selbst um so etwas zu bitten. Als Entschärfung kann ich das nicht gerade sehen.

Fast hätte ich geschrieben: "dass Jesus glaubt"!  Icon_cheesygrin
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#48
(11-09-2014, 16:51)Lelinda schrieb: Fast hätte ich geschrieben: "dass Jesus glaubt"!  Icon_cheesygrin

Icon_cheesygrin , wahrscheinlich wär ich reingetapst

(11-09-2014, 16:51)Lelinda schrieb:
Zitat:Matthäus berichtigt die Szene, indem er die Frage nach den Ehrenplätzen nicht den Jüngern, sondern ihrer Mutter in den Mund legt und außerdem statt von "Herrlichkeit" nur vom "Reich" spricht. (Mt 20,21: Lass diese meine beiden Söhne sitzen in deinem Reich, einen zu deiner Rechten und den andern zu deiner Linken.)

Indem aber Jesus zwar die Mutter fragt, was sie von ihm will, die Antwort aber ihren Söhnen selbst gibt, deutet Matthäus an, dass (oder zumindest, dass Jesus annimmt, dass) die beiden Jungs ihre Mutter vorgeschoben haben, weil sie sich nicht trauten, ihn selbst um so etwas zu bitten. Als Entschärfung kann ich das nicht gerade sehen.

Spitzfindig Icon_wink , aber okay man kanns so lesen. Ich denk aber, dass für den normalen Leser zunächst schon das Bild der vor Jesus kniehenden Mutter überwiegt, die für ihre Söhne nur das Beste will und es erst mal nicht auf Jakobus und Johannes zurückfällt.
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#49
(11-09-2014, 20:27)Kunigunde Kreuzerin schrieb:
(11-09-2014, 16:51)Lelinda schrieb: Indem aber Jesus zwar die Mutter fragt, was sie von ihm will, die Antwort aber ihren Söhnen selbst gibt, deutet Matthäus an, dass (oder zumindest, dass Jesus annimmt, dass) die beiden Jungs ihre Mutter vorgeschoben haben, weil sie sich nicht trauten, ihn selbst um so etwas zu bitten. Als Entschärfung kann ich das nicht gerade sehen.

Spitzfindig Icon_wink , aber okay man kanns so lesen. Ich denk aber, dass für den normalen Leser zunächst schon das Bild der vor Jesus kniehenden Mutter überwiegt, die für ihre Söhne nur das Beste will und es erst mal nicht auf Jakobus und Johannes zurückfällt.

Genützt hats aber nichts, glatt abgeblitzt.

Mt 20 22..
"22 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es.4

23 Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.
24 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.
25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.
26 Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,
27 und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.
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#50
(16-08-2014, 23:13)bridge schrieb: da das Thread "Konnten die Jünger Befehle erteilen?" geschlossen wurde, mach ich hier einen Neuen auf.

Bei der Betrachtung dieser Stelle hat niemand folgendes beachtet;

Die Jünger Jesu waren allesamt Juden,also auch Jakobus und Johannes.
Die Juden erwarteten den Messias, den Erlöser, der sie aus den Knechtschaft der Römer befreien würde.
So verstanden sie die prophetischen Vorhersagen des AT.
4. Mose 24,17,1. Mose 49,10,Micha 5,1,Jesaja 11,2-4,Sacharja 9,9 etc.

sie glaubten das Jesus dieser Vorhergesagte Retter ist und warteten quasi darauf, wann es endlich richtig losgehen würde, wann - Jesus sich ganz offen mit Macht und Herrlichkeit auf den "Thron Davids" setzen würde.

Sie waren so von diesen Denken geprägt und darauf fokussiert, dass sie manches, was Jesus ihnen erklärt hat, einfach nicht auf die Kette gekriegt haben.
Dabei hat er oft erklärt, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist.
Sie aber überhörten das, verstanden es nicht.

Er war der Messias, ja ,aber seine Erlösung war nicht, sie von der Knechtschaft der Römer zu befreien, sondern von der Knechtschaft der Sünde.
Eine geistige Erlösung, die so viel mehr bedeutet, als eine äußere Freiheit.

Das haben selbst die Jünger also nicht recht verstanden, weil ihre Ohren innerlich, durch das eigene Denken, verstopft waren.
Darum waren sie als Jesus am Kreuz starb, so völlig niedergeschlagen, - wo war die Erlösung, die sie so erhofft hatten?!
War alles nur Trugschluss?-

Erst als Jesus am dritten Tag auferstand und zu ihnen kam, sind ihnen die Schuppen von den Augen gefallen!
und alles, was Jesus ihnen gesagt und sie nicht so recht übereinander kriegen konnten, fügte sich nun zu einem ganzem Bild.
Jesus ist gekommen, der Messias, nicht um die Welt zu richten, sondern zu erlösen von ihren Sünden.
Er ist der Messias, seine Auferstehung war für sie der absolute Beweis.

Ja er würde sich setzen auf den "Thron Davids" bei seinem Zweiten Kommen, wenn allen das Evangelium, die Gute Nachricht gepredigt worden ist, dann kommt er offen als Sohn Gottes dem das Gericht von seinem Vater übertragen ist.
Was haben die Kinder Israels erwarten und glauben müssen ?

'Jesus wird im Stamm Juda geboren'
Voraussage: (Die Bibel 1. Mose 49,10) Eingetreten: (Die Bibel Lukas 3, 23-33)

Jesus wird von einer Jungfrau geboren
Voraussage: (Die Bibel Jesaja 7, 14) Eingetreten: (Die Bibel Matthäus 1, 18-25 )

Sie werden ihn als Kind bzw. als Sohn des Höchsten bzw. des Gottes betrachten
Voraussage: (Die Bibe Jesaja 9,5) Eingetreten: (Die Bibel Lukas 1,35)

Jesus reitet auf einem Esel in Jerusalem ein
Voraussage: (Die Bibel Sacharja 9,9) Eingetreten: (Die Bibel Matthäus 21,1-9)

Jesus wird von einem Jünger veraten
Voraussage: (Die Bibel Psalm 41, 10) Eingetreten: (Die Bibel Johannes 13, 18 u. 21-30 )

Jesus wird vor seinem Tod misshandelt
Voraussage: (Die Bibel Jesaja 50, 6 u. 53, 4) Eingetreten: (Die Bibel Matthäus 27, 27-31)

Jesus wird getötet
Voraussage: (Die Bibel Jesaja 53, 7-9) Eingetreten: (Die Bibel Matthäus 27, 33-54)

Soldaten werfen Lose über die Kleider Jesu
Voraussage:(Die Bibel Psalm 22, 18) Eingetreten: (Die Bibel Matthäus 27:35)

Jesus Beine werden nicht gebrochen
Voraussage:(Die Bibel Psalm 34, 20+21) Eingetreten: (Die Bibel Johannes 19, 33 u. 36)

Jesus wird bei den Reichen begraben
Voraussage:(Die Bibel Jesaja 53, 9) Eingetreten: (Die Bibel Johannes 19, 38-42)

Jesus bleibt nach seinem Tod nicht im Grab, sondern steht wieder auf
Voraussage:(Die Bibel Psalm 16:10) Eingetreten: (Die Bibel Apostelgeschichte 2, 24 u. 27)

Jesus wird zur rechten Gottes erhöht
Voraussage:(Die Bibel Psalm 110, 1) Eingetreten: (Die Bibel Apostelgeschichte 7, 56)
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#51
Dringende Bitte: Lernt, den Zitieren-Button (unten rechts, 3. Button) sinnvoll einzusetzen. Anleitung: Technische Hilfe/Wie funktionieren Zitate? hier!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#52
(20-08-2014, 00:17)Sinai schrieb: 4.) Man könnte zur Entschuldigung der beiden Jünger das Argument bringen, daß die "Einheitsübersetzung" hier eben falsch übersetzte und von "befehlen" keine Rede war. Aber dann ist der schwere Vorwurf zu erheben, wie es möglich ist, daß in einer Bibel, die schon seit Jahrzehnten in Gebrauch ist, von katholischen Theologen unter Beteiligung evangelischer Theologen erarbeitet wurde (Wiki) und 1980 für den Gebrauch in der evangelischen Kirche freigegeben wurde (Wiki) und seither von Millionen Augen gelesen wurde, darunter unzähligen katholischen und evangelischen Theologen, ein solcher krasser, sinnentstellender Fehler möglich wäre.

Ja gut, überlege dazu bitte folgendes lieber Sinai:
Du hast völlig Recht damit, wie Du im weiteren Erörterungs Text schreibst, dass das Töten von Menschen nicht zur Lehre Christi gehört hat. 

Du hast auch Recht damit, dass der im Evangelium auftauchende Begriff seltsam erscheint.

Wenn Du nun wissen würdest dass die Endzeitsprache Gottes Deutsch ist bevor das neue Jerusalem errichtet wird, macht deine Zitatstelle vielleicht sogar multiplen Sinn. 

Guck Dir das Wort befehlen an. Guck es Dir genau an und überlege! Nimm Dir ruhig Zeit dazu!
Versuche den "inneren Wert" festzustellen. 

Es leitet sich offenkundig von "fehlen/Fehler" ab. 
Das liegt nicht nur daran, dass es bei einem Befehl dazu kommt, dass entgegen der Botschaft Christi (=Freiwilligkeit !) eine Drohung bei Nichtbefolgung im Wort Befehl mitschwingt sondern auch, dass der Empfänger quasi zum Tier herabgestuft wird. 

Da alle Urwörter Gottes vorrangig Endzeitbezogen sind um die wenigen Verständigen (die die zumindest teilweise auch den höheren Teil von Jesaja 29:11 "passieren" können) über Sachverhalte zu informieren, kann es auch gut sein, dass das Lukasevangelium eine Spiegelung auf die Endzeit liefert, was beim durchforsten des Evangeliums dann auch neue Erkenntnisse bringen kann.

Womöglich handelt es sich auch um eine Art Zeitmarker beim Wort befehlen. Denn es gibt einen in der Öffentlichkeit bekannten Namen, der sich sehr ähnlich schreibt und sinngemäß sogar einen Bezug zum Urtext von Dir , also dem Befehlsjargon,  aufweist: (Reinhard) Gehlen. Der hat nur 2 Jahre vor der Gründung des Staates Israel in der Neuzeit die nach ihm benannte Vorläuferorganisation des BND gegründet. 

Das ist doppelt bemerkenswert, weil ausgerechnet Geheimdienste für die Plage der sogenannten Mindcontrol im Verdacht stehen. Und deren praktisch angewandten Anfänge liegen ebenfalls in der Zeit rund um die Gründung von Israel 1948. 

Die Plage der elektronischen Mindcontrol wird in der Offenbarung (13:13ff) sinngemäß mit "und das Tier macht, dass sogar Feuer vom Himmel fällt." chiffriert, denn im Bibelglossar wird der Geist als Feuer bezeichnet...

Wenn Jesus Christus im Evangelium davon sprach, dass eine Zeit käme, die so schrecklich sei, wie nie zuvor...dann meinte er ebendiese antichristliche Technik.
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#53
du mußt ein satireprojekt sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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