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Kinder atheistisch erziehen?
#91
(19-10-2015, 09:44)Schmettermotte schrieb: U.N.D.-Meister und was sagst du ihr, wenn sie fragt was nach dem Tod passiert? Wenn ihre beste Freundin vors Auto läuft und plötzlich weg ist?
[...]
Denn einem Kind zu erklären, dass die Oma oder die beste Freundin, die bei einem Unfall gestorben ist auf ewig verschwunden ist, das ist schon hart und das gehört für mich mit zu den Dingen, die ich meinem Kind nicht unbedingt so "vor den Latz knallen" möchte.
Tja, man kann dem Kind natürlich auch stattdessen ein Lüge vor den Latz knallen. Wieso sollte ich ihr irgendeine Vorstellung einer Fortexistenz nach dem Tod irgendeiner Religion unterjubeln vor der ich weiß, dass sie falsch ist? Solange ich mich statt vor den Latz knallen auf einfühlsamere Methoden besinne, werden wir einen Weg finden ihr die Situation klar zu machen.
#92
Noch zwei Hinweise, weil es sich um Missverständnisse handelt.

(19-10-2015, 12:35)U.-N. D.-Meister schrieb: Es ist schließlich nur ein Begriff für das Fehlen von Religion, und keine andere Art von Religion.
Nein, nicht einmal das. Atheismus ist einfach das Leugnen einer Entität, die andere Menschen mit 'Gott' umschreiben. Atheismus kann sehr wohl alle sonstigen, nicht auf Gott bezogenen Lehren beinhalten. (Die Begründungen mögen differieren.)

(19-10-2015, 12:35)U.-N. D.-Meister schrieb: Dass daraus folgert, dass eine Erziehung ohne zu Hilfenahme religiös geprägter Rechtfertigungsgründe nicht möglich sei, ist hingegen Unsinn.
Oh - ich habe meine vorher vorgetragene Ansicht sehr bewusst unreligiös formuliert. Die beschriebene Folgerung wächst also nicht auf "meinem Mist".
Deine Beispiele dürften - jedenfalls im Allgemeinen - zutreffen. Da hege ich auch keine andere Ansicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#93
(19-10-2015, 18:33)Ekkard schrieb: Noch zwei Hinweise, weil es sich um Missverständnisse handelt.

(19-10-2015, 12:35)U.-N. D.-Meister schrieb: Es ist schließlich nur ein Begriff für das Fehlen von Religion, und keine andere Art von Religion.
Nein, nicht einmal das. Atheismus ist einfach das Leugnen einer Entität, die andere Menschen mit 'Gott' umschreiben. Atheismus kann sehr wohl alle sonstigen, nicht auf Gott bezogenen Lehren beinhalten. (Die Begründungen mögen differieren.)
Nur wenn man in Atheismus mehr sieht als es im Kern ist.
#94
..., was ich mit dem Wörtchen "kann" zum Ausdruck bringen wollte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#95
Naja, aber im Atheismus mehr zu sehen als er ist, ist nicht richtig, womit auch "kann" falsch ist.
#96
(19-10-2015, 09:44)Schmettermotte schrieb: U.N.D.-Meister und was sagst du ihr, wenn sie fragt was nach dem Tod passiert? Wenn ihre beste Freundin vors Auto läuft und plötzlich weg ist?

ich würde vielleicht sagen, daß es hilft, sich vorzustellen, die beste freundin sei jetzt woanders von wo aus sie genauso an meine tochter denkt wie diese von hier aus an sie. daß es jedenfalls mir geholfen hat, wenn ich liebe menschen verloren habe, und tatsächlich oft das gefühl habe, sie sind mir noch irgendwie nah, wenn ich an sie denke

"wo genau sie denn nun sind", ist dabei nicht wichtig. sprich: es braucht dazu keine vorstellung von himmel, hölle, paradies etc.
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#97
(14-09-2015, 11:31)Schmettermotte schrieb: An die Atheisten: Würdet ihr eure Kinder genauso atheistisch erziehen und falls ja, würde das in der Konsequenz bedeuten, dass ihr keine christlichen Feiertage feiern würdet bzw eure Kinder nicht taufen und nicht firmen ect lassen würdet? Und nehmen wir an eure Kinder sind traurig, weil alle anderen Kinder die Kommunion feiern und sie dürfen dies nicht, würde das eure Einstellung verändern?
Ich würde mein Kind zum kriitischen Hinterfragen erziehen und dazu, dass man anderen nicht alles glauben darf. Wenn es dann immer noch getauft werden möchte, würde ich mich mit ihm über seine Beweggründe auseinandersetzen. Am Ende würde ich dem Kind zugestehen, dass es glauben darf, was immer es will. Aber in eine Kirche darf es erst eintreten, wenn es auch rechtliche Entscheidungen über sich treffen darf. Denn diese Entscheidung hat ja nicht selten auch rechtliche Konsequenzen. Wie z.B. die Kirchensteuer,die es später zu entrichten hat.
(14-09-2015, 11:31)Schmettermotte schrieb: Ich finde diese Entscheidung sehr schwierig. Mein Mann und ich sind auf dem Papier beide römisch katholisch. Ich bin aber eher der naturgläubige Mensch, ich glaube nicht an den Gott mit Bart im Himmel, sondern habe da eine andere Vorstellung, die sehr naturverbunden ist. Mein Mann ist Atheist.
Zunächst mal: Wenn du das Glaubensbekenntnis der Katholiken nicht abgeben kannst, bist du wahrscheinlich Atheist, wie dein Mann. Dazu musst du nur eine Frage für dich beantworten: Glaubst du an einen Gott? Wenn nicht, solltest du schon aus Respekt vor dir, aber auch den Katholiken aus der Kirche austreten. Die Kirche verwendet deine Mitgliedschaft außerdem für politische Mitsprache. Und die kann im Zweifel von Nachteil für dich sein. Wenn es z.B. um Gleichstellungsfragen geht. Als Frau willst du doch gleichberechtigt sein?! Na also! Die letzte Synode hat doch wohl gezeigt, dass die RKK resistent für Reformen ist. Die Lehre lässt sich schließlich nicht so einfach umschreiben.

Niemand untersagt uns Atheisten, zur Weihnachtszeit zu feiern. Ich würde auch lieber die Wintersonnenwende feiern oder einen Tag der Aufklärung. Aber unsere Kultur ist von den christlichen Kirchen derart verändert worden, dass wir mittlerweile ganze sieben bundesweite gesetzliche Feiertage der Christen haben. Und nicht selten an Tagen, die noch vor tausend Jahren eine ganz andere Bedeutung hatten.

Im Zuge der Christianisierung wurden diese Festtage von den Christen vereinnahmt. Darum "feiern" wir Deutschen an diesen Tagen Begebenheiten, die entweder frei erfunden oder zumindest fraglich sind. Viele Bürger zudem ohne jede innere Beteiligung. Es gibt Leute, die saufen an solchen Tagen lieber. Das ist schade. Weil unsere Kultur es eigentlich hergeben würde, dass alle Büger was zu feiern hätten. Wenn man diese Feiertage von der Religion endlich gegen andere, bessere Anlässe tauschen würde. Weihnachten wäre das die Wintersonnenwende.

Man könnte die Festtage durch bestimmte kulturelle Besonderheiten bereichern. Durch Tage der Aufklärung, dem Fortschritt durch Wissenschaft und Forschung beispielsweise. Dem Christentum und seiner "Kultur" ist unsere Gesellschaft nämlich längst entwachsen. Aber das wäre etwas für ein eigenes Thema. Immerhin gibt es in jedem Bundesland mindestens sieben christliche Feiertage. Dem stehen zwei politische (Tag der Deutschen Einheit, Tag der Arbeit) gegenüber. Das entspricht alles längst nicht mehr unserer Kultur. Die Aufklärung und der Humanismus haben unsere Kultur viel mehr verändert als das Christentum. Aber das findet sich bedauerlicherweise nicht in unseren Festivitäten wieder. Vielleicht gibt es daher den Werteverfall, der allenthalben beklagt wird? Das sollte man auf jeden Fall dringend ändern! Aber wie gesagt, wäre das etwas für ein eigenes Thema.
If God needs your help, he's not God [Dusty Smith]
#98
Ich bin nicht atheistisch und ich habe meine Einstellung bereits hier mehrfach dargelegt, dafür musst du nur zurücklesen
Ich will hier noch einen weiteren Aspekt einbringen.
Ich kann de Link gerade vom iPad aus nicht einbringen aber im online Fokus steht ein Artikels über ein fünfjähriges Mädchen, dass um Sterbehilfe bittet. Sie leidet an einer unheilbaren, degenerativen Krankheit und hat eine sehr schwache Lunge, so dass schon eine leichte Erkältung sehr gefährlich ist und sie eine Beatmung braucht. Sie wird nie gesund genug sein um zur Schule zu gehen oder ähnliches.

Ihre Eltern haben ihr erzählt, dass sie nach ihrem Tod in den Himmel komme und da wieder laufen, atmen und rennen könne und komplett gesund sei. Daraufhin möchte das Mädchen anstatt wieder ins Krankenhaus zu kommen sterben und erbittet aktive Sterbehilfe.

Ich konnte den Artikeln bzw den Blog der Eltern nicht komplett lesen. Aber was haltet ihr davon?
Gruß
Motte

#99
(29-10-2015, 20:40)Schmettermotte schrieb: Ich bin nicht atheistisch und ich habe meine Einstellung bereits hier mehrfach dargelegt, dafür musst du nur zurücklesen
Ich will hier noch einen weiteren Aspekt einbringen.
Ich kann de Link gerade vom iPad aus nicht einbringen aber im online Fokus steht ein Artikels über ein fünfjähriges Mädchen, dass um Sterbehilfe bittet. Sie leidet an einer unheilbaren, degenerativen Krankheit und hat eine sehr schwache Lunge, so dass schon eine leichte Erkältung sehr gefährlich ist und sie eine Beatmung braucht. Sie wird nie gesund genug sein um zur Schule zu gehen oder ähnliches.

Ihre Eltern haben ihr erzählt, dass sie nach ihrem Tod in den Himmel komme und da wieder laufen, atmen und rennen könne und komplett gesund sei. Daraufhin möchte das Mädchen anstatt wieder ins Krankenhaus zu kommen sterben und erbittet aktive Sterbehilfe.

Ich konnte den Artikeln bzw den Blog der Eltern nicht komplett lesen. Aber was haltet ihr davon?

Ist das nicht ein neues Thema wert?
z.B. Sterbehilfe aus Liebe
(29-10-2015, 20:40)Schmettermotte schrieb: Ich bin nicht atheistisch und ich habe meine Einstellung bereits hier mehrfach dargelegt, dafür musst du nur zurücklesen
Ich will hier noch einen weiteren Aspekt einbringen.
Ich kann de Link gerade vom iPad aus nicht einbringen aber im online Fokus steht ein Artikels über ein fünfjähriges Mädchen, dass um Sterbehilfe bittet. Sie leidet an einer unheilbaren, degenerativen Krankheit und hat eine sehr schwache Lunge, so dass schon eine leichte Erkältung sehr gefährlich ist und sie eine Beatmung braucht. Sie wird nie gesund genug sein um zur Schule zu gehen oder ähnliches.

Ihre Eltern haben ihr erzählt, dass sie nach ihrem Tod in den Himmel komme und da wieder laufen, atmen und rennen könne und komplett gesund sei. Daraufhin möchte das Mädchen anstatt wieder ins Krankenhaus zu kommen sterben und erbittet aktive Sterbehilfe.

Ich konnte den Artikeln bzw den Blog der Eltern nicht komplett lesen. Aber was haltet ihr davon?

Der Fall mit dem Kind ist doch jetzt nicht Thema. Da müsste ich mich auch erst mal einlesen. Dazu sage ich nichts, außer, dass ich Zweifel habe, dass ein fünfjähriges Kind so eine Entscheidung treffen kann. Und dass die Eltern es mit dem Gefasel vom Himmel ganz kirre gemacht haben. Wenn es leidet, kann es kein Trost sein oder Hoffnung geben, im Himmel von den Eltern getrennt leben zu müssen. Nicht für ein Kind. Man sollte wenigstens ehrlich mit ihm sein. Aber wenn sie den Scheiß wirklich glauben... na ja, was sollten sie ihm da erzählen?!

Sieht aber für mich wie ein Versuch der Ablenkung vom eigentlichen Thema aus. Darum zurück dazu. Warum beantwortest du meine Frage nicht einfach? Glaubst du an einen Gott oder nicht? Du musst die Frage natürlich nicht beantworten, wenn du nicht willst. Mir jedenfalls nicht. Dir aber schon, wenn dir dein Glaube was bedeutet. Doch so wie ich das vestanden habe, glaubst du nicht an einen Gott. Darum bist du kein Katholik und vermutlich auch kein Christ. Also was bist du?
If God needs your help, he's not God [Dusty Smith]
Ich war da nicht sicher ob es ein komplett neues Thema ist. Man kann das als solches neu erstellen, aber ich sehe das als ein Aspekt einer religiösen Erziehung, dass, wie man hier sieht, den größtmöglichen Einfluß auf das Kindesleben hat, den man sich vorstellen kann nämlich, dass das Kind aufgrund der religiösen Erziehung und der Vortellung was nach dem Tod ist, sterben will.

Das ist so ziemlich das extremste Beispiel für die Folgen der religiösen Erziehung, dass mir bisher begegnet ist und genau deswegen paßt es genau zu meinem Thema ob man atheistisch erziehen sollte oder religiös.


FaithHealer, ich habe diese Fragen zu meiner Auffassug in mehreren Beiträgen dieses Themas beantwortet, du müßtest sie einfach nur lesen. Und ich bin auch schon drauf eingegangen, was ich selbst davon halte reliiös zu erziehen oder eben nicht bzw innerhalb einer Religion zu erziehen, die man garnicht oder nur in abgewandelter Version selbst glaubt. Dieser Aspekt meiner Ansicht wurde da bereits diskutiert und da das sehr ausschweifend ist werde ich das alles nicht nochmal schreiben, nur weil du das Thema nicht zurücklesen willst ;)
Gruß
Motte

Ich kenne weder den Block/Beitrag noch die Beweggründe der Eltern. Aber zum Thema aktive Sterbehilfe, Selbstbestimmung auch gerade von Jugendlichen u.Kindern, gibt es hier ja einen Thread. Ob nun ein Kind manipuliert wird oder ein älterer Mensch der seinen Angehörigen eine Last ist oder um die "Rettung" des Erbe spielt imho keine Rolle. Der "Glaube" bzw. Geschichten was nach dem Tod kommt oder jegliche andere geschickte Manipulation ist doch nur das Werkzeug.
Atheistische Erziehung wäre doch auch Indoktrination. Wenn man Kindern Gott vorenthält oder als nicht existent "einbläut", laufen Kinder Gefahr genau so bekloppt wie ihre Eltern zu werden.
(03-11-2015, 22:18)indymaya schrieb: Wenn man Kindern Gott vorenthält oder als nicht existent "einbläut", laufen Kinder Gefahr genau so bekloppt wie ihre Eltern zu werden.

Man kann sehr wohl mit Kindern über verschiedene Religionen und deren Götter oder "keinen Gott" reden. Ich denke, das sie dann weltoffener werden zu anderen Kulturen und nicht so geistig eingeengt sind wie die, die nur in ihrem einen Glauben gefangen sind.
(03-11-2015, 22:18)indymaya schrieb: Atheistische Erziehung wäre doch auch Indoktrination. Wenn man Kindern Gott vorenthält oder als nicht existent "einbläut", laufen Kinder Gefahr genau so bekloppt wie ihre Eltern zu werden.

Ui... das ist natürlich ein "Argument". Icon_rolleyes

Sollen wir den Kleinen auch den Glauben an den Weihnachtsmann, Elfen, Feen und Trolle nahebringen, damit sie nicht indoktriniert werden oder nicht genauso bekloppt werden wie ihre Eltern die daran nicht glauben?


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