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Der kategorische Imperativ
#1
(21-11-2016, 09:57)Sinai schrieb:
(06-09-2016, 17:27)Ekkard schrieb: Immanuel Kant hat das als "kategorischen Imperativ" formuliert, kommt aber aufs Gleiche hinaus: Handle stets so, dass die Grundsätze deines Handeln allgemein gelten könnten.


Das ist der ärgste Unsinn eines weltfremden schädlichen Träumers !

Nette Worte..  Tard
Und dennoch ist dieser kategorische Imperativ, die goldene Regel oder wie immer es auch heißen mag, der Grundsatz funktionierender Gesellschaften.  
Nur geht es dabei weniger um Kleinigkeiten und Sonderfälle ala Polizei und rote Ampel. Stattdessen geht um Grundsätzliches. Das sich Mitglieder einer Gruppe nicht umbringen beispielsweise. Das man generell solches Verhalten meidet, dass die Stabilität der Gruppe und damit auch das eigene (Über-)Leben gefährdet.
Und je kleiner die Gruppe umso wichtiger ist ein solcher Konsens. Je größer die Gruppe umso weniger Beachtung schenken wir den Ausnahmesituationen, da sie uns nicht unmittelbar betreffen.


(21-11-2016, 09:57)Sinai schrieb: Dieses Gift des Immanuel Kant zerfrißt seit 1780 die Gesellschaft
Und zwar nicht nur in Preußen und anderen deutschen Landen. Auch in Frkr bildeten sich Ableger und Blüten, der König wurde dekadent und ein paar Jahre später wurde er samt seinen kleinen Kindern vom schmutzigen Mob ermordet

Seither Krieg - Krieg - Krieg

Weil die Menschen vorher natürlich friedlich im Paradies lebten  Icon_rolleyes

Ein wenig mehr Kantscher Imperativ würde doch genau "Krieg-Krieg-Krieg" vermeiden.
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#2
(23-11-2016, 23:14)Gundi schrieb: Und dennoch ist dieser kategorische Imperativ, die goldene Regel oder wie immer es auch heißen mag, der Grundsatz funktionierender Gesellschaften.  


Ich will wirklich nicht ätzen, aber das reizt zum Widerspruch auf !
Immerhin geht auf das Konto dieser 'funktionierenden Gesellschaften' der 1. Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise von New York 1929, der brutale britische Kolonialismus mit seinen großen beiden Houses of Parliament, und last not least zwei Atombombenabwürfe

Von der Ausrottung der Indianer nun mal ganz zu schweigen
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#3
(24-11-2016, 12:58)Sinai schrieb:
(23-11-2016, 23:14)Gundi schrieb: Und dennoch ist dieser kategorische Imperativ, die goldene Regel oder wie immer es auch heißen mag, der Grundsatz funktionierender Gesellschaften.  
...Von der Ausrottung der Indianer nun mal ganz zu schweigen

Wie gut wurde die goldene Regel verstanden?

Wie funktioniert diese goldene Regel laut Kant ??? WAS hat er sich gedacht?
Hat Kant das fertig gedacht, oder ist da noch etwas unberücksichtig geblieben?

Banal ausgedrückt, ist mit einer goldenen Regel soetwas wie der goldene Schnitt gemeint, ist das richtig?

Dann bedeutet dass, dass diese goldene Regel in 3 Teile funktioniert.
Das bedeitet: 1 Regel MIT 3 Maßen und den Werten.

Die 3er Hierarchie des Imperativs:

Gesetze die ALLE Handlungen ordnen, bestrafen, oder nach ihrem Wert in einem Sein erkennen und einsortieren, sind ein m.E. ein wichtiger Grundsatz.
Dazu muß jedoch die jeweilige Handlung erkannt werden, also wohin eine Handlung gehört.
Gehört sie in die allen zugängliche Öffendlichkeit.
Gehört sie in ein Gebiete eines Vereines.
Gehört sie in das private Reich.
Das sind 3 Bereiche des Imperativen Handelns.

Handlungen die zu einer Gruppe oder z.B. den Indianern gehören müssen einen Daseinsraum bekommen, weil auch sie zu ALLEN gehören.
Wenn etwas "Für Alle" gültig ist, so muß ein Existenzraum dieses Soseins z.B. das Indianer sein, gegebensein.
Jede Ausrottung und Diffamierung ist somit automatisch diesem Imperativ zu wider, weil es einen Anderen ausgrenzt aus der Welt des so Seins.

Handlungen die das Individuum betreffen, sind privat in eigenen Räumen, oder auch Vereinshandlungen. Also Daheim und im Verein.
Die privaten und die Vereinshandlungen sind dem größeren Imperativ unterworfen.

Kann und will mich jemand verstehen?

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#4
(24-11-2016, 16:00)Adamea schrieb: Banal ausgedrückt, ist mit einer goldenen Regel soetwas wie der goldene Schnitt gemeint, ist das richtig?

Kann schon sein.
(24-11-2016, 16:00)Adamea schrieb: Wenn etwas "Für Alle" gültig ist, so muß ein Existenzraum dieses Soseins z.B. das Indianer sein, gegebensein.

Das klingt eigentlich sehr vernünftig.
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#5
(24-11-2016, 16:13)Sinai schrieb:
(24-11-2016, 16:00)Adamea schrieb: Banal ausgedrückt, ist mit einer goldenen Regel soetwas wie der goldene Schnitt gemeint, ist das richtig?

Kann schon sein.

Und, wie würdest du eine goldene Regel in bezug auf das Handeln anwenden?

Wäre es für dich da auch logisch, dass man sich vorher Gedanken darum macht, um was für eine Handlung es sich gerade handelt?

Eine Handlung die allgemeingültig sein soll, muß m.E. logischer Weise, in Handlungsbereiche sortiert werden.
Da gibt es nur die 3 Hauptbereiche:
Öffendlich.
Gruppen und Vereine
Privat

Oder findest du noch weitere Bereiche, die nicht unter einen dieser 3 Bereiche einsortiert werden können?

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#6
(24-11-2016, 16:25)Adamea schrieb: Eine Handlung die allgemeingültig sein soll, muß m.E. logischer Weise, in Handlungsbereiche sortiert werden.
Da gibt es nur die 3 Hauptbereiche:
Öffendlich.
Gruppen und Vereine
Privat

Oder findest du noch weitere Bereiche, die nicht unter einen dieser 3 Bereiche einsortiert werden können?

Militär
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#7
(24-11-2016, 12:58)Sinai schrieb:
(23-11-2016, 23:14)Gundi schrieb: Und dennoch ist dieser kategorische Imperativ, die goldene Regel oder wie immer es auch heißen mag, der Grundsatz funktionierender Gesellschaften.  


Ich will wirklich nicht ätzen, aber das reizt zum Widerspruch auf !
Immerhin geht auf das Konto dieser 'funktionierenden Gesellschaften' der 1. Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise von New York 1929, der brutale britische Kolonialismus mit seinen großen beiden Houses of Parliament, und last not least zwei Atombombenabwürfe

Von der Ausrottung der Indianer nun mal ganz zu schweigen


Imho wurde hier gegen den kantschen Imperativ gehandelt. Denn genauso wenig wie wir wollen, dass man uns ausrottet, muss dies auch den Indianern zugestanden werden.
Kant hierfür Schuld zu geben, halte ich daher auch für nicht korrekt. Bei all deinen Beispielen wurden eben gerade nicht die goldene Regel bedacht bzw. nur auf eine kleine Gruppe angewandt (die eigene Gesellschaft. Wer außerhalb dieser stand hatte quasi Pech. Aber das ist ja nicht Kant anzulasten).
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#8
Übrigens gab es bereits eine Diskussion des kategorischen Imperativs (klick!). Ist vielleicht interessant, was damals schon alles gesammelt wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
Hier taucht ein Argument auf, das immer noch nicht richtig ist. Man könnte es auf den Nenner bringen: Ein kranker Geist könnte Maximen wollen, die nach heutigem Verständnis falsch sind (Beispiel Hitler den Juden gegenüber, oder Sinais Beispiele).
Dem kann man leicht widersprechen: Selbst ein Hitler, die spanischen Konquistadoren oder die nordamerikanischen Siedler können für sich selbst nicht wollen, dass ihre Methoden oder ihr Morden auf ihn bzw. sie selbst anzuwenden sind. D. h. die Maximen ihres Handelns machen bei sich selbst oder ihren eigenen Volksgenossen Ausnahmen. Damit ist Kants Grundsatz der Allgemeinheit verletzt. Mithin entfällt die Berufung auf diese Philosophie!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
So war das auch nicht gemeint.

Ich wollte ganz was anderes aufzeigen, und zwar daß oft die größten Heuchler gerne mit dem "kategorischen Imperativ" auf den Lippen daherkommen.
Wenn ich das sagen darf
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#11
(24-11-2016, 16:34)Sinai schrieb:
(24-11-2016, 16:25)Adamea schrieb: Oder findest du noch weitere Bereiche, die nicht unter einen dieser 3 Bereiche einsortiert werden können?

Militär

Lieber Sinai!

Das Handeln des Militär fällt doch unter den Bereich die die Öffentlichkeit schützen soll.

Ich habe geschrieben dass eine Handlung die allgemeingültig sein soll, in Handlungsbereiche sortiert werden müsste, und dass es da 3 Hauptbereiche gibt.
Damit meine ich dass es....
...Handlungen gibt die der Öffendlichkeit dienen.
...Handlungen gibt die nur innerhalb einer Gruppen oder Vereine, ihre Gültigkeit haben, da sie nur so Existieren können.
...Handlungen gibt die privat jeder für sich entschieden werden können und keinen Einfluß auf andere haben dürfen.

Nach meiner Denkerei, fällt das Militär unter die Handlungsgewalt des Gesetzes dass der Menschheit dienen soll.
Das bedarf natürlich wiedrum die Überlegung was wirklich eine gute wertvolle Handlung ist.
Nutzt die militärische Handlung wirklich der g a n z e n Welt.
Nutzt die militärische Handlung nur b e s t i m m t e n Ländern.
Nutzt die millitärische Handlung nur den Politikern e i n e s Landes und ihrer Macht.

Eine Handlung ist entweder egiostisch nur "für Einen", "für Einige/Viele" oder "für Alle" gut.
Also:
1
Viele
ALLE.

Einer bedeutet nur 1.
Viele bedeutet NICHT Alle.
Alle bedeutet Alle.

Alle oder nicht Alle, dass die Frage des Einzelnen.

Wie sieht´s aus, hast du mich vertehen können?

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#12
(25-11-2016, 00:13)Sinai schrieb: Ich wollte ganz was anderes aufzeigen, und zwar daß oft die größten Heuchler gerne mit dem "kategorischen Imperativ" auf den Lippen daherkommen.
Wenn ich das sagen darf

Das habe ich leider auch erfahren.
Eusa_think Entweder Heuchler benutzen auf einer fiesen Art und Weise schlaue Sätze mit Erkenntnissen von großen Denkern zu ihren eigenen Gunsten aus, oder diese heuchelnden Menschen sind keine echten Heuchler weil sie vielleicht leider nur die heiligen Schriften der Denker nicht wirklich verstanden haben.

Es ist m.E. nicht auszuschließen dass der Gescheiteste der Gescheiten dumm ist.
Das kann den Ruf eines Heuchlers zur Folge haben, der Heuchler ist, also vielleicht nur seiner eigener mangelnder Unterscheidungskraft zwischen wahrhaftiger Wahrheit und den Schatten die jede Wahrheit werfen kann zum Opfer gefallen.

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#13
(24-11-2016, 23:54)Ekkard schrieb: Hier taucht ein Argument auf, das immer noch nicht richtig ist. Man könnte es auf den Nenner bringen: Ein kranker Geist könnte Maximen wollen, die nach heutigem Verständnis falsch sind (Beispiel Hitler den Juden gegenüber, oder Sinais Beispiele).
Dem kann man leicht widersprechen: Selbst ein Hitler, die spanischen Konquistadoren oder die nordamerikanischen Siedler können für sich selbst nicht wollen, dass ihre Methoden oder ihr Morden auf ihn bzw. sie selbst anzuwenden sind. D. h. die Maximen ihres Handelns machen bei sich selbst oder ihren eigenen Volksgenossen Ausnahmen. Damit ist Kants Grundsatz der Allgemeinheit verletzt. Mithin entfällt die Berufung auf diese Philosophie!

Ja.
Der Grundsatz der Allgemeinheit folgt der Frage: "Für Alle" oder "nicht für Alle", dies ist die Frage die sich jeder Einzelne stellen sollte.

Dass ein kranker Geist Maximen wollen könnte, die nach heutigem Verständnis falsch sind, gibt es nicht, weil ein kranker Geist krank ist, und somit nie richtig sein kann.
Entweder ein Geist ist krank und damit Denkt dieser Geist automatisch flasch ODER ein Geist folgt einem falschen Verständnis, das einem falschen Denken vorrausgeht.

Ein kranker Geist kann nicht richtig Denken.
Ein gesunder Geist kann richtig Denken, sich jedoch jederzeit auch irren.
Jeder Geist ist davon abhängig wie gut die Information ist, die er zu seinen Überlegungen braucht und ob er diese bekommt.

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#14
Vielleicht sollte man beachten, dass Kant von "Maximen" spricht, also von Regeln, die anzustreben sind. Abweichungen in Richtung Eigennutz und Gruppenegoismus (Interessen-Lobby) wird es immer geben. Nur ist dann von vorneherein klar, dass die Motive und Handlungsweisen dieser Leute von Interessen und vom Nutzen bestimmter Gruppen gesteuert sind.

Beispiel: Donald Trump "Make America great (again)". Also weicht Trump vom Wertekanon dessen massiv ab, was allgemein zu wünschen wäre. Er heuchelt da gar nicht; denn die Botschaft ist klar und deutlich.

Übrigens gilt das für Hitler und die Möchtegern-Demagogen von heute in gleicher Weise. Hitler und die modernen Populisten stehen auf Seiten ihrer Klientel. Und sie stellen eine Gefahr für Leib und Leben ihrer Gegner dar. Sofern sie sich in Deutschland oder der EU breit machen, stehen sie in Opposition zum europäischen Wertekanon.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
(25-11-2016, 22:45)Ekkard schrieb: Beispiel: Donald Trump "Make America great (again)". Also weicht Trump vom Wertekanon dessen massiv ab, was allgemein zu wünschen wäre. Er heuchelt da gar nicht; denn die Botschaft ist klar und deutlich.


Entschuldigung, ich bin bekanntlich kein proamerikanischer Schreiber, aber was wäre schlecht an dem Slogan "Make America great (again)"
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