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Welcher Gott ist der richtige und wieso?
#16
"Niemals hat jemand Gott gesehen" (1. Johannes 4,12)

"Das Endliche kann das Unendliche nicht fassen"  (Johannes Calvin, 1509-1564)

"Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart." (Röm 1,19)

Deswegen wird Gott immer über Gleichnisse beschrieben. Deswegen muss sich Gott offenbaren, weil er nicht erkannt werden kann. Würde Gott erkannt werden können, bräuchten Menschen keine Gleichnisse und Analogien, um ihn zu beschreiben. Es bräuchte auch keine Offenbarung: das Wesen der Offenbarungsreligion ist, daß der Mensch aus sich heraus Gott nicht erkennen kann.

Zitat:Wenn man meint, dass man Gott liebt, liebt man da nur ein Bild das man sich selbst erschaffen hat?


Natürlich. Denn Gottes Wesen ist unsichtbar (Röm 1,20) und würdest du "dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben" (2. Mose 20,4), wäre da nichts, was Du lieben könntest.
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#17
(17-11-2017, 16:37)dharma schrieb: "Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart." (Röm 1,19)
Deswegen muss sich Gott offenbaren...   Es bräuchte auch keine Offenbarung: das Wesen der Offenbarungsreligion ist, daß der Mensch aus sich heraus Gott nicht erkennen kann.
Ich glaube nicht an Offenbarungen.

(17-11-2017, 16:37)dharma schrieb: ...würdest du "dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben" (2. Mose 20,4) wäre da nichts, was Du lieben könntest.
Das zweite Gebot.

Matthäus 22, 35 - 40:Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« .
Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« .
In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten."

 Mache ich mir ein Bild? Nein, keines. Liebe ich meinen Nächsten wie mich selbst? Icon_rolleyes
Ich bin kein Christ und muss nicht der Bibel gehorchen. Ich sehe das alles ein wenig anders.
So respektiere ich meinen Nächsten wie er ist, natürlich streite ich auch manchmal mit ihm, das gehört dazu.
Ihn lieben zu müssen/sollen erinnert mich an das Bild das die Zeugen Jehovas vom Paradies haben, wo der Löwe Gras frisst. Das ist irreal.
Liebe zu Gott? Manchmal schon.
Viele Grüße
Rudi
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#18
(17-11-2017, 15:41)Rudi schrieb:
(17-11-2017, 11:02)dharma schrieb: Hierin sind sich die monotheistischen Religionen einig, dass Gott nicht erkannt werden kann.

Schön wenn die sich einmal einig sind, aber stimmt das was du sagst? Hier etwas aus der Bibel dazu:
1.Johannes 4,7-8: "Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott;  und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott.
Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe."
1.Korinther 13,1: "Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle."
So bin ich nichts wenn ich nicht liebe, wie sollte ich Gott lieben können wenn ich Ihn nicht erkennen könnte?
Kann man Gott denn lieben wenn man Ihn nicht erkennen kann?
Wenn man meint, dass man Gott liebt, liebt man da nur ein Bild das man sich selbst erschaffen hat?

Gott ist nicht platonisch
Gott steckt vielmehr in jedem Menschen drin
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#19
Den richtigen Gott könnte man philosophisch schon definieren. "Richtig" wäre dann das, was mit den Eigenschaften einer Absoluten Existenz übereinstimmt.
Man kann nicht oft genug sagen, dass ein wesentliches Charakteristikum des Absoluten die Einheit ist. Das Unendliche kann man nicht teilen. Leider wurde das oft dogmatisch gesehen, es gilt jedoch die Aussage: "Es gibt nur eine Wahrheit; die Weisen nennen sie mit verschiedenen Namen" (Rigveda).
Dahingehend wurde schon gesagt, dass "der richtige Gott nichtdualistisch" ist (scilla)
"Es gibt nur einen Gott" (Jibril)
dass richtig verstandene Religion nicht Hass und Streit, also Zwietracht, verursacht (Sören)

Weiter wäre der "richtige" Gott unpersönlich (Zitate von 'dharma'), da ein persönlicher Gott Form hat, Form jedoch vergänglich ist, was das Absolute nicht sein kann, da Es unvergänglich/ewig/ohne Anfang und Ende ist. (natürlich kann die Anbetung eines persönlichen Gottes großen spirituellen Nutzen bringen, es geht jetzt nur um die Definition)
Er oder Es ist ungeschaffen, Seine eigene Ursache. Unveränderliches Sein. Die Absolute Wahrheit. Allumfassende Liebe. All-Bewusstheit. Seligkeit.
Und so weiter  Icon_smile
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#20
(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: "Richtig" wäre dann das, was mit den Eigenschaften einer Absoluten Existenz übereinstimmt.
Dazu ein paar Fragen:
Was sind Eigenschaften der Existenz?
In welcher Beziehung stehen "Existenz" und "absolute Existenz"?

Du schreibst:
(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: ... ein wesentliches Charakteristikum des Absoluten (ist) die Einheit ...
Einheit von was, oder welche Objekte werden zusammengefasst zu dieser Einheit?

(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: Das Unendliche kann man nicht teilen.
Welches Unendliche soll man nicht teilen können?
Beispiel: Nehmen wir an, der Raum, in dem wir leben sei von unendlicher Ausdehnung zumindest jenseits aller Erfahrung groß. Warum sollen wir nicht in einem Teil davon so vor uns hin leben können?
Philosophisch gesehen, gibt es keine Hemmung, vom Unendlichen endliche Stücke heraus zu klauben.
Beispiel: Der Raum natürlicher Zahlen ist unendlich. Gleichwohl kann man mit jedem Teil davon ganz ordentlich rechnen. Die Aussage, das Unendliche könne man nicht teilen, halte ich mithin für nicht stichhaltig.

(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: Leider wurde das oft dogmatisch gesehen, es gilt jedoch die Aussage: "Es gibt nur eine Wahrheit; die Weisen nennen sie mit verschiedenen Namen" (Rigveda).
Worin besteht diese "Wahrheit"?

Sollen deine folgenden Zitate Wahrheiten darstellen? Also
"..., dass "der richtige Gott nichtdualistisch" ist (scilla)" und
"Es gibt nur einen Gott" (Jibril)
Woher kennt man Gottes Eigenschaften, und wie will man sie nachprüfen?

(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: ..., dass richtig verstandene Religion nicht Hass und Streit, also Zwietracht, verursacht (Sören)
Das ist zwar eine Wunschvorstellung, aber was, wenn die Realität weltweit anders aussieht?

(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: Weiter wäre der "richtige" Gott unpersönlich (Zitate von 'dharma'), da ein persönlicher Gott Form hat, Form jedoch vergänglich ist, was das Absolute nicht sein kann, da Es unvergänglich/ewig/ohne Anfang und Ende ist.
Gott ist unpersönlich, weil Gott Form hat - sag' mal, was die Form Gottes sein soll und schreibe gleich auch noch dazu, wie man darauf kommt?

Wenn du der Ansicht bist, dass diese "Form" Unsinn ist, dann kommt das nicht so richtig heraus!

(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: Er oder Es ist ungeschaffen, Seine eigene Ursache. Unveränderliches Sein. Die Absolute Wahrheit. Allumfassende Liebe. All-Bewusstheit. Seligkeit.
Und so weiter ()
Sind diese Aussagen nicht bestenfalls sinnleere Verehrungsformeln?

Auf der Sachebene können diese Zuweisungen nicht überprüft, bestätigt oder widerlegt werden. Solche Aussagen sind mithin nicht verlässlich und damit ohne Belang für unser Zusammenleben auf diesem Planeten. Selbstverständlich drücken sie angenehme Wunschvorstellungen aus. Aber das kann man sehr viel deutlicher und ohne Pathos ausdrücken!

Weitere Fragen:
Was genau ist "unveränderliches Sein"?
- Nach meiner unmaßgeblichen Sicht ist unveränderliches Sein zu nichts zu gebrauchen: Denn selbst Botschaften dieses unveränderlichen Seins wären identisch mit kleinen Veränderungen dieses Seinszustandes! Etwas absolut Statisches ist nicht vorstellbar und wäre darüber hinaus ohne jeden Einfluss. (Einflüsse sind Veränderungen auch des Verursachers!)

In welcher Beziehung stehen "Wahrheit" und "absolute Wahrheit" zueinander? Und wie erkennt man das?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#21
(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: Absolute Existenz
Meinst du das: "Das Absolute (von lat. absolutum, „das Losgelöste“) ist ein Begriff, der in vielen Bereichen der Theologie und Philosophie Verwendung findet
und das völlige Enthobensein von allen (einschränkenden) Bedingungen oder Beziehungen bezeichnet." Wikipedia, das Absolute (klick)

(22-11-2017, 01:08)Ekkard schrieb: In welcher Beziehung stehen "Existenz" und "absolute Existenz"?
Hier der Mensch und dann Gott, über allem. (Nehme ich mal an.)

(21-11-2017, 23:31)eddyman schrieb: ...dass richtig verstandene Religion nicht Hass und Streit, also Zwietracht, verursacht (Sören)
Hass und Streit, Zwietracht, wird es geben solange Religion existiert, wir sollten (müssen) Religion beenden,
einzig Glaube beseitigt Religion.
Welcher Glaube ist richtig? Der Glaube ohne Religion.

(22-11-2017, 01:08)Ekkard schrieb: Woher kennt man Gottes Eigenschaften, und wie will man sie nachprüfen?
Die kennt man von sog. Offenbarungen, z.B. im Islam hat Gott 99 Namen die Seinen Eigenschaften entsprechen (sollen).
Es sind alles Eigenschaften die Menschen, (Dichter - "Propheten") Gott andichten. Nachprüfen geht schon mal gar nicht.

(22-11-2017, 01:08)Ekkard schrieb: Was genau ist "unveränderliches Sein"?
Das Gegenteil von Dynamik, "Alles fließt", sagt Heraklit. "Nichts fließt", sagt Parmenides. "Seiendes ist und Nicht-Seiendes ist nicht."
Ontologie - immer einen Ausflug wert...
Viele Grüße
Rudi
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#22
Zum Absoluten (Sein):
Das, wie du schreibst, völlige Enthobensein von allen (einschränkenden) Bedingungen oder Beziehungen ist ohne Wirkung auf uns und die Welt. Ein solches Sein zu postulieren bedeutet die Ablehnung jeder Einmischung. Das ist für die Theologie sehr praktisch und ein vorzüglicher Vorwand für jede beliebige Maßnahme, namentlich dann, wenn sie zur Beherrschung von anderen dient.

Existenz/absolute Existenz:
(22-11-2017, 22:35)Rudi schrieb: Hier der Mensch und dann Gott, über allem. (Nehme ich mal an.)
Zunächst einmal ist "Existenz" von einer objektiven Wirkungsbeziehung in Relation zu uns oder unserer Welt abhängig. Dies führt aber bei "absoluter Existenz" sofort zum Widerspruch. Denn das Existierende, d. h. Wirkende wird der Ebene von "uns" (Mensch und Welt) entzogen durch die Absolut-Setzung. Wir haben das gleiche Problem wie oben.

(22-11-2017, 22:35)Rudi schrieb: Hass und Streit, Zwietracht, wird es geben solange Religion existiert, ...
Nö! Das ist eine Frage der Ideologie, sei sie religiös oder säkular begründet. Solange sich die Menschen jeweils auf Seiten der "guten Sache" oder ihres Appetits danach wähnen, wird es Gefühle dieser Art geben. Schließlich steckt dahinter ein simpler Überlebensmechanismus, mit dem schon im Paläolithikum gemeinsame Jagd- und Raubzüge zustande kamen. Du kannst "Religion" ruhig beenden, das ändert gar nichts.

Eigenschaften Gottes:
(22-11-2017, 22:35)Rudi schrieb: Die kennt man von sog. Offenbarungen, ...
Woher kommen Offenbarungen? Und wie kann man sie prüfen?
Du sagst: Gar nicht! Das ist auch meine Meinung dazu!

Unveränderliches Sein:
(22-11-2017, 22:35)Rudi schrieb: Das Gegenteil von Dynamik, "Alles fließt", sagt Heraklit. "Nichts fließt", sagt Parmenides. "Seiendes ist und Nicht-Seiendes ist nicht."
Auch wenn das gute alte Ontologie ist, es ist Unsinn, weil damit ausgeschlossen wird, was Sein ist, nämlich Veränderung. Und man weiß auch nicht wirklich, was das bei theologischen Betrachtungen soll. Icon_question
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#23
@Rudi: Beim nochmalige Durchlesen unserer Texte läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Wenn die Priesterklasse aller Jahrhunderte das "Absolute", das "unveränderliche Sein" verstanden haben sollten, dann erklärt das jegliches Unrecht, was diese Leute begangen haben, seien sie Einzelne oder als Ganze.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#24
(22-11-2017, 22:35)Rudi schrieb: Es sind alles Eigenschaften die Menschen, (Dichter - "Propheten") Gott andichten. Nachprüfen geht schon mal gar nicht.

Wenn Gott das AllEine ist, das absolute Mysterium, das über allen Begriffen ist, dann enthält er alle Eigenschaften und gleichzeitig keine. Die verneinende Rede ist im Grunde nicht mehr als Versuch, das Unfassbare kommunizierbar zu machen. Die positive Rede von Gott im gleichen Maße. Um beurteilen zu können, ob eine Rede zutreffend ist, müsste man als Mensch Zugriff zum Absoluten haben. Da man das aber nicht hat, ist man auf die Propheten angewiesen. Das ist aber im Grunde der Kern der Offenbarungsreligion. Würde jeder Mensch Gott erkennen können, bräuchte es keine Offenbarer, wie 'dharma' oben schon geschrieben hat.
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#25
(17-11-2017, 16:37)dharma schrieb: Deswegen muss sich Gott offenbaren, weil er nicht erkannt werden kann... Es bräuchte auch keine Offenbarung: das Wesen der Offenbarungsreligion ist, daß der Mensch aus sich heraus Gott nicht erkennen kann.
(23-11-2017, 09:55)sanctus schrieb: Um beurteilen zu können, ob eine Rede zutreffend ist, müsste man als Mensch Zugriff zum Absoluten haben. Da man das aber nicht hat, ist man auf die Propheten angewiesen. Das ist aber im Grunde der Kern der Offenbarungsreligion. Würde jeder Mensch Gott erkennen können, bräuchte es keine Offenbarer, wie 'dharma' oben schon geschrieben hat.
Es braucht keine Offenbarer, es gibt keine Propheten im Sinne dieses Begriffs "Prophetie" (klick!) (Zit.: Wahrsagen durch den Auftrag einer Gottheit) Eusa_naughty
Einer bekommt von Gott Offenbarungen und der Rest muss dran glauben. Einer ist auserwählt, warum? Weil er der beste Mensch ist?
Nein, keiner ist auserwählt, oder alle.

Jeder Mensch kann Gott ein kleines bisschen erkennen, immerhin soviel, dass man an Ihn glauben kann.
Legen wir alle unsere wenige Erkenntnis zusammen ist die Summe immer noch nur ein bisschen.
Mehr geht eben nicht. Natürlich können wir Gott alle möglichen Eigenschaften andichten, z.B. gnädig, vergebend, allmächtig, so z.B. die 99 Namen Allahs (klick!)
Mir fallen da gleich noch ein paar mehr ein, es handelt sich dabei um rein menschliche Andichtungen, dazu braucht es keinen Propheten.
Keiner von allen die sich bis heute Propheten nannten hat etwas wirklich neues gebracht, alles was solche Leute gesagt haben war schon bekannt,
wenn auch nicht unbedingt dort wo diese "Propheten" gewirkt hatten, woanders eben.

Außerdem gibt es in diesen Offenbarungen Fehler, wären sie von Gott dann wären sie fehlerfrei.
Viele Grüße
Rudi
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#26
(23-11-2017, 09:55)sanctus schrieb: Wenn Gott das AllEine ist, das absolute Mysterium, das über allen Begriffen ist, dann enthält er alle Eigenschaften und gleichzeitig keine. Die verneinende Rede ist im Grunde nicht mehr als Versuch, das Unfassbare kommunizierbar zu machen.

Das glaub ich wohl eher nicht...

Das Unfassbare kann alles sein und auch nichts. Es hängt ganz alleine nur davon ab, was man damit in Beziehung setzen will.

Ein Gott der sich nicht selbst definiert, ist nichts anderes als ein vom Menschen selbst definierter Gott und das einzige was daran "unfassbar" ist, ist der Widerspruch der sich darin erkennen lässt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#27
(23-11-2017, 00:10)Ekkard schrieb: @Rudi: Beim nochmalige Durchlesen unserer Texte läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Wenn die Priesterklasse aller Jahrhunderte das "Absolute", das "unveränderliche Sein" verstanden haben sollten, dann erklärt das jegliches Unrecht, was diese Leute begangen haben, seien sie Einzelne oder als Ganze.

Sehe ich auch so.. Sein ist leben und nicht sein ist nicht leben. Wenn es überhaupt etwas annähernd absolutes gibt, dann ist es nur das Leben selbst.

Es ist das woraus wir sind..
Es ist das was in uns ist
Es ist das was uns lehrt
Es ist das was uns ernährt
und es ist das einzige was uns ein bisschen Gewissheit gibt, weil es sich uns stets immer "selbst" offenbart.. Und wenn wir dem Leben  auch nur annähernd die selbe Achtung und Verehrung zukommen lassen würden wie unseren Gottesvorstellungen Icon_lol in denen sich nicht nur unser überaus narzisstisches Selbstideal wieder spiegeln soll, sondern auch unser ausgesprochen opportunistischer AUSERWÄHLTEN-WAHN, dann wären wir jetzt höchstens noch ein paar Schritte vom Paradies entfernt.

Mir fällt es wirklich schwer zu "glauben", dass allein die Angst,  vom Schicksal ein bisschen benachteiligt zu werden, all diesen Gottes-Wahnsinn hervorbringen kann..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#28
(23-11-2017, 22:04)Rudi schrieb: Jeder Mensch kann Gott ein kleines bisschen erkennen, immerhin soviel, dass man an Ihn glauben kann.
Diese Ansicht habe ich früher auch vertreten. Sie ist aber nach längerem Nachdenken und -Lesen falsch. Tatsächlich ist Gott (ob der richtige oder nicht) eine menschliche Idee von etwas, das sich nicht fassen läßt. Daher alle die immer wieder geäußerten Schwurbeleien von wegen Mysterium und unerforschlich.

Darum ist "Gott" eine wohlbekannte menschliche Vorstellung in der Form einer Projektion in die Ferne (oder Tiefe oder sonstwohin, wo niemand nachfassen kann). Da diese Projektion in allen Einzelheiten vom Menschen ausgeht und auch jeden Widerspruch in sich vereint, ist die tatsächliche Information ein sinnleeres Rauschen, dem jeder Gläubige jene Färbung gibt, die ihm (und ihr) am besten passt.

(23-11-2017, 22:04)Rudi schrieb: Legen wir alle unsere wenige Erkenntnis zusammen ist die Summe immer noch nur ein bisschen.
Hm? 0 + 0 = 0. Das "Bisschen" ist tatsächlich Null. Und das kann man so lange vereinen, wie man will: Es bleibt Null. Mehr geht nicht nur nicht, sondern ist nicht.

Der Rest sind in der Tat "Andichtungen".

Die Fehlerhaltigkeit von Offenbarungen sind gar nicht der Knackpunkt, sondern die Tatsache, dass Offenbarungen offensichtlich von Menschen verfasst worden sind: Erkennbar an landschaftlichen, landwirtschaftlichen, politischen oder klimatischen Bedingungen, die zur Erläuterung eingefügt wurden. Wir haben es also bestenfalls mit einer Glaubenstradition zu tun, die zur Zeit der Schriftfassung vorlag.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#29
Und für den der es noch nicht von selbst verstanden hat...

Die Wahrscheinlichkeit ist die sicherste aller Wahrheiten derer wir uns noch annähernd gewiss sein können..
Von daher ist die Bibel um einiges wahrscheinlicher vom Leben selbst inspiriert, als von sonst WEM.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#30
(23-11-2017, 22:52)Geobacter schrieb: Mir fällt es wirklich schwer zu "glauben", dass allein die Angst,  vom Schicksal ein bisschen benachteiligt zu werden, all diesen Gottes-Wahnsinn hervorbringen kann.
Nun, diese Angst kann auf der objektiven Bedrohung der eigenen Existenz beruhen und niemandem angelastet werden. An dieser Stelle wendete sich der bedrohte Mensch an die Schicksalsmächte, um sie (durch Opfergaben und Rituale) gnädig zu stimmen.

Nicht jeder bringt die Größe auf, das bedrohte oder beschädigte Leben einfach aufzugeben. Von Harald Lesch gibt es einen Beitrag in "Leschs Kosmos", der aufzeigt, wie der Mechanismus des Glaubens gewisse Reserven mobilisieren kann (Lourdes, Spontanheilungen, Rettung aus Bergnot - ganau genommen ein Biofeedback). Die dazu erforderlichen "Bilder" sind ganz unterschiedlich aber eben auch der Religion entnommen.
Nur, der Schluss ist falsch, Gott habe geholfen. Geholfen haben bei uns Menschen eingebaute Überlebensfunktionen, die normalerweise nie in Anspruch genommen werden (wahrscheinlich aus guten Gründen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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