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Frage an Atheisten
(13-02-2010, 09:09)petronius schrieb: siehst du das bereits als synonym für "glauben"?

Erstmal bin Ich der Meinung, das wir alle nur glauben können. Die letztendliche Wahrheit kann keiner für sich beanspruchen.

Aber mit meiner Antwort wollte Ich ausdrücken, das jeder sich frei entscheiden kann, ob er sich mit "Gott" auseinander setzten will oder nicht.
Also währe die Antwort, nein, nicht im religiösen sinne.

(13-02-2010, 09:09)petronius schrieb: interessant. was treibt dich dazu?

Gute Frage. Ich weiß es nicht genau. Aber es ist eine Mischung aus Neugier und einem inneren Drang.

(13-02-2010, 09:09)petronius schrieb: yup. wer an gott glaubt, der tut das einfach - weil ihm eben durch irgendwas klar geworden ist, daß da gott ist. so wie ein anderer zum ersten mal in paris ist und sagt: ah, das ist also der eiffelturm!

so was (glauben als individuelle überzeugung aufgrund von was auch immer) kann ich verstehen. und es ist damit ja auch noch nichts gesagt über eine verbindlichkeit dieser überzeugung auch für andere. wer den eiffelturm nicht sieht, der schaut viellicht in die andere richtung - oder der ihn sieht, unterliegt einer fata morgana

Ja da stimme Ich dir zu. Für mich ist Glauben eine rein persönliche sache. Meint, das jeder das nur mit sich selber ausmachen kann und wird.

(13-02-2010, 09:09)petronius schrieb: nur, sich einfach vorzunehmen "ich glaube von jetzt an an einen gott", das kann ich mir nicht vorstellen

Nein, das denke Ich auch nicht. Erstmal muss Derjenige ja wissen, das es eine Idee von "Gott" gibt.
"Die meisten Götter würfeln, aber das Schicksal spielt Schach, und zwar mit zwei Damen."

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(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Religion und Glauben.
Religionen sind für mich Menschliche Institutionen.
Glauben ist für mich, das was jeder mit sich selber ausmacht.
"Gott" ist ein schwer zu fassender Begriff. Ich glaube nicht an einen rachsüchtigen, oder liebevollen, Gott. Das ist mir zu vermenschlicht.
Etwas höheres ist für mich schon eher nahe liegend. Also eine höhere Intelligenz. Alleine durch das perfekte zusammenspiel der Natur, glaube Ich an eine höhere Intelligenz. Die Rolle des Menschen darin, sehe Ich aber nicht unbedingt positiv.

Ich kann mir vorstellen das es einigen Menschen so geht. Wobei schon das suchen nach Wissen, der Bequemlichkeit wiederspricht.
In der Wissenschaft geht es doch oft darum zu beweisen, das es Gott gibt, oder eben nicht.

Gegenfrage, fühlt sich der Atheist vielleicht minderwertig, bei dem Gedanken von einem höheren Wesen abzustammen?

Ich kann mir gut vorstellen, das es vielen Menschen so geht.
Viele Religionen sind auch sehr gut darin, diese Ängste weiter zu schüren und Profit daraus zu schlagen.

Die Wissenschaft interessiert sich nicht für Gott, sie interessiert sich nur manchmal auch für Menschen und die interessieren sich für das Thema Glauben.
Aber die Wissenschaft kann keine Aussagen über Gott selbst treffen, also versucht sie es gar nicht erst. Etwas wofür kein Indiz vorliegt, keine Möglichkeit des Beweises dafür oder dagegen möglich ist, etwas was nicht notwendig ist um die Welt um uns herum zu beschreiben ist nicht ihr Gebiet.
Man kann Lücken in unserem Verständnis als Herausforderung für die Zukunft sehen oder vor ihnen kapitulieren und sie mit einfachen Antworten und Wünschen füllen.
Die Religion und der Glaube hat schon so viele Irrtümer begangen, Glaube ist schon so vielen fadenscheinigen "Beweisen" aufgesessen, hat schon so viele Erklärungen geliefert die unnötig sind oder sich gar im Nachhinein als falsch herausgestellt haben daß es mir schwerfällt im Glauben etwas anderes als ein schlechtes immatrielles Placebo zu sehen, zumindest solange Glaube ein heiliges und damit unantastbares Postulat meint daß sich einzig aus unseren Wünschen und Hoffnungen zu speisen scheint.
Ich habe lieber flexible Hypothesen. Damit lassen sich weniger Schädel einschlagen, und kein Mensch fliegt für eine Hypothese in ein Gebäude.

Ich weiß nicht wie es sich bei anderen Atheisten, oder in meinem Fall materialistischen Humanisten um einen positiven Ausdruck zu benutzen, auf die Psyche auswirkt Gott zu verneinen oder sich umgekehrt vorzustellen es gäbe einen.
Aber ich persönlich finde den Gedanken meine Existenz dem Willen und Wirken einer übernatürlichen Vaterfigur zuzuschreiben tatsächlich überheblich auf eine nur vordergründig demütige Weise. Und ich bin gerade überheblich genug nicht überheblich sein zu wollen, nicht so.
Ich begreife den Gedanken als eine Kuscheldecke, und ich bin arrogant genug daß ich mich weigere mir eine überzustreifen wenn ich der eigentlichen Ansicht bin es wäre eine Täuschung. Ich bin lieber ein zufälliges, völlig irrelevantes Lebewesen unter Milliarden das irgendwann in recht naher Zukunft sterben wird und damit für immer aufhört zu existieren, als zu versuchen zu glauben alles müsse doch irgendeinen Sinn und höhere Ordnung haben. Der Gedanke ist verführerisch, aber ich bin nicht in der Lage ihn anzunehmen.

Ich bin mir der Tatsache zu bewußt daß alles was an der Natur so wunderbar und geordnet erscheint nur auf mich als Mensch so wirkt. Die Blumen haben ihre schönen Farben und Düfte nicht für mich entwickelt, sie haben sie entwickelt weil die Blumen mit gewissen Eigenschaften die für Bestäubung und Verbreitung vorteilhaft waren sich vermehrt haben und die anderen nicht. Ich weiß, auch wenn ich es selbst nie werde wirklich sehen können, daß für Bienen Blumen völlig anders aussehen als für uns Menschen. Ihre Form und Farbe wirkt in dem Spektrum das Bienen wahrnehmen wie ein Leuchtfeuer, als würde man über eine Wiese voller blinkender Dioden fliegen. Nur für uns Menschen wirken sie schön. Nur weil ich hier bin muß das nicht heißen jemand wollte daß ich hier bin oder jemand hat dafür gesorgt daß ich es konnte. Es bedeutet nur daß ich hier bin. Ich begreife daß Leben als einen Fluß, wir wissen noch nicht wie und wann -noch werden wir es vielleicht je wissen- es seinen Anfang nahm, aber es bahnt sich seither seinen Weg den Berg hinunter. Dabei folgen beide einfachsten Regeln und fingen unscheinbar an, und entwickeln sich doch ohne Ziel und ohne Zweck zu was immer die Umgebung erfordert.

Ich finde das Ablassen von einem höheren Zweck sehr befreiend. Man kann es natürlich auch beängstigend nennen, man kann verzweifeln wenn man daran glaubt alles wäre sinnlos. Ich finde darin eine gewisse Gelassenheit, und ich denke es kann helfen ein paar Dinge klarer zu sehen. Anstatt einen Sinn zu suchen und zu konstruieren können wir uns einfach einen aussuchen, wenn wir wollen jeden Tag einen neuen. Anstatt den Tod zu fürchten und zu hoffen er wäre nicht das Ende sehe ich in ihm echte Ruhe, das größte Geschenk das man einem Lebewesen nach dem Leben selbst machen kann. Ich denke daran daß ich bevor ich geboren wurde schon ein paar Milliarden Jahre tot war, und ich weiß es hat mich nicht gestört. Manchmal muß man nur die eigene Sichtweise auf Dinge die sind ändern wenn man nicht in der Lage oder Willens ist die Dinge die sind zu verändern oder sich etwas dazuzudenken. Aber dabei wird das Leben nicht etwa zwangsläufig wertloser, im Gegenteil, ich finde die Vorstellung daß in einem kalten, sinnlosen und lebensfeindlichen Universum das Leben mächtig genug war sich durchzusetzen geradezu magisch, und jedes Leben an sich ungeheuer wertvoll.
Zu glauben daß wir nichts als Staubkörner auf einem größeren Staubkorn in einem Sandsturm sind, völlig unbedeutend für jeden und alles ausser uns macht es meiner Ansicht nach nicht bedeutungslos, es erhöht lediglich den Wert des "uns" ins Unermeßliche. Wir haben schließlich nichts anderes.
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(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb:
(13-02-2010, 15:02)Romero schrieb: Genau... und dann kommt natürlich die Frage: "Wieso?"

Beim Atheisten ist es klar. Wieso sollte er an etwas glauben, das nicht beweisbar ist? Dass Gläubige selbst "Ihn" als undefinierbar, unergründlich und wie Volere für nicht beweisbar halten

Habe Ich das behauptet?

Ich habe aus deinem Beitrag über den Beweis von innere Gefühle abgeleitet, aber ich will dir nichts in den Mund legen, könnte es ja falsch verstanden haben. Daher frage ich dich lieber direkt nochmal: Ist Gott beweisbar, wenn ja, wie?


(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Religion und Glauben.
Religionen sind für mich Menschliche Institutionen.
Glauben ist für mich, das was jeder mit sich selber ausmacht.
"Gott" ist ein schwer zu fassender Begriff. Ich glaube nicht an einen rachsüchtigen, oder liebevollen, Gott. Das ist mir zu vermenschlicht.
Etwas höheres ist für mich schon eher nahe liegend. Also eine höhere Intelligenz. Alleine durch das perfekte zusammenspiel der Natur, glaube Ich an eine höhere Intelligenz. Die Rolle des Menschen darin, sehe Ich aber nicht unbedingt positiv.

Persönlicher, subjektiver Glaube ist etwas, das dir keiner nehmen kann. Das ist dein ganz privates Weltbild. Aber sobald "eine Religion" diesen "Glauben" als allgemein Gültig definieren und ihn auf andere Menschen münzen - und dass das getan wird, das wirst du ja schwerlich leugnen wollen - darf man ruhig mal ein wenig daran rütteln.
Wenn ein Atheist mal wieder einen Vortrag über Religion hält, dann kommen oft Gläubige und meinen, "Ja aber für mich sieht dies und jenes so und so aus". Ja mein Lieber, das ist ja schön und gut. Aber Gott wird nunmal mehrheitlich vermenschlicht. Jeder der mal zu einem Gott betet, geht davon aus, dass es sich dabei um Wesen handelt, das mit dir kommunizieren kann und persönliche, menschliche Bedürfnisse zu erfüllen vermag.

(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Ich kann mir vorstellen das es einigen Menschen so geht. Wobei schon das suchen nach Wissen, der Bequemlichkeit wiederspricht.
In der Wissenschaft geht es doch oft darum zu beweisen, das es Gott gibt, oder eben nicht.

Wirklich? In welcher Wissenschaft?



(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Gegenfrage, fühlt sich der Atheist vielleicht minderwertig, bei dem Gedanken von einem höheren Wesen abzustammen?

Warum um alles in der Welt sollte sich jemand minderwertig fühlen, wenn er vom universalen Obermacker erschaffen wurde? Eusa_think
Das ist doch das coole am Atheist sein. Wir glauben nicht an Gott und können das auch gut begründen.... aber wenn sich plötzlich wider erwarten rausstellen sollte, dass es ihn doch gibt, würde für die meisten von "uns" jetzt nun wirklich keine Welt zusammenbrechen (wie es bei manchem Gläubigen der Fall wäre, wenn Gottes Nichtexistenz bewiesen würde). Wäre mir auch recht, wenns ihn gäbe.


(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Ich kann mir gut vorstellen, das es vielen Menschen so geht.
Viele Religionen sind auch sehr gut darin, diese Ängste weiter zu schüren und Profit daraus zu schlagen.

Da hast du recht.
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@Volere und Hikikomori,
zunächst einmal möchte ich mich für die unten zitierten Beiträge bedanken. Es tut gut, wenn Menschen sich „individualisiert“ und sachlich über weltanschauliche Fragen austauschen und dabei ihre gegenseitigen Urteile weitgehend außen vor lassen. Gutes Beispiel, das Schule machen sollte!

(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Religion und Glauben.
Oh ja, das sehe ich genauso. Allerdings verbindest du mit „Religion“ die Organisation einer Religionsgemeinschaft. „Religion“ ist meines Erachtens Lehre (auch Mythos) und Tradition. Ob eine Menschengemeinschaft diese pflegt und tradiert, ist eine davon unabhängige Sache.
Im Gegensatz dazu ist „Glaube“ die Akzeptanz, die persönliche Umsetzung der Lehre als Ausgangspunkt im Universum des Nachdenkens und Urteilens. Insofern hast du Recht: „Glauben ist für mich, das was jeder mit sich selber ausmacht.“. Allerdings bin ich nicht davon überzeugt, dass dies so ganz persönlich ist. Denn es gibt gruppendynamische Prozesse, die uns tief greifend beeinflussen.

Anschließend schreibst du über den Gottesbegriff mehr oder weniger als „höhere Intelligenz“. Vielleicht sollten wir nicht „höher“ sagen. Ich denke „Intelligenz“ ist möglicherweise ein zu menschlicher Begriff. Es gibt in der Natur auf allen Skalen (also vom Kosmos bis in die Welt der Teilchenorganisation) eine Informationsverarbeitung, die sich „intelligent“ regelt. Man spricht in diesen Fällen von „Selbstorganisation“. Damit wären wir genau bei dem von dir genannten „perfekten Zusammenspiel (in) der Natur“. Die Intelligenz des Menschen hat eine Richtung: Existenzsicherung, und die in Bezug auf andere Lebensbereiche in der Tat nicht als „positiv“ betrachtet werden. Da stimme ich dir zu.

(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: In der Wissenschaft geht es doch oft darum zu beweisen, das es Gott gibt, oder eben nicht.
Ich unterstreiche dazu das, was Hikikomori einwendet:
(14-02-2010, 08:24)Hikikomori schrieb: Die Wissenschaft interessiert sich nicht für Gott, …
Weltanschauliche Urteile sind definitionsgemäß nicht Gegenstand der (natur-)wissenschaftlichen Methoden. Eine Tatsache zu beurteilen, ist Sache der Gesellschaft oder des betroffenen Individuums. Dies war eine der großen geistesgeschichtlichen Leistungen am Beginn der Neuzeit, Tatsachenermittlung von weltanschaulicher Beurteilung derselben zu trennen (Wiederentdeckung der griechischen Naturphilosophie).

(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Gegenfrage, fühlt sich der Atheist vielleicht minderwertig, bei dem Gedanken von einem höheren Wesen abzustammen?
Diese Frage berührt nicht nur Atheisten, sondern auch Gläubige und den Glauben. Als „Gläubiger“ stamme ich nicht von Gott ab. Sondern ich führe meine Haltung gegenüber Mensch und Umwelt, und meine Stellung in Makro- und Mikrokosmos auf das innere Wesen dieser Welt zurück, auf Gott. Das hat mit Wertschätzung meiner selbst nichts zu tun. Folglich werden gottlose Menschen ihren Selbstwert auch nicht in dieser Weise messen.

(14-02-2010, 08:24)Hikikomori schrieb: Die Religion und der Glaube hat schon so viele Irrtümer begangen, Glaube ist schon so vielen fadenscheinigen "Beweisen" aufgesessen, hat schon so viele Erklärungen geliefert die unnötig sind oder sich gar im Nachhinein als falsch herausgestellt haben daß es mir schwerfällt im Glauben etwas anderes als ein schlechtes immatrielles Placebo zu sehen, zumindest solange Glaube ein heiliges und damit unantastbares Postulat meint daß sich einzig aus unseren Wünschen und Hoffnungen zu speisen scheint.
Ich denke eher an die quasi-staatlichen Organisationsformen der Religionsgemeinschaften, welche zu Ideologisierung neigen und sie über Berge von Leichen schreiten lassen.
Es ist natürlich die Frage, was du unter „fadenscheinigen Beweisen“ verstehst. Ich denke, dass überhaupt keine Beweise erforderlich sind, Ideologisierungen voran zu treiben. Es genügt, latent vorhandene Verhaltensweisen, wie Hass oder Gruppenegoismen anzustacheln (Hetze). Da helfen dir auch keine „flexiblen Hypothesen“. Demagogen arbeiten mit subtilen Unterstellungen und Angst, damit dem „Wir“ bestimmte Verhaltensweisen aufoktroyiert werden. Richtig, wegen irgendwelcher Hypothesen fliegt niemand in Gebäude. Wenn aber ein Kampf der Ideologien als die ultima Ratio für ein besseres Leben gesehen wird, und der Feind an den miesen, aussichtslosen Lebensumständen meiner Nation schuld ist (Autoritätsglaube), dann fliegt ein so Indoktrinierter durchaus in Gebäude, sprengt sich und andere in die Luft oder schießt um sich. Es ist leider eine unserer tiefsten Regungen (ein Archetypus), uns gruppendynamisch auf Kampf einstellen zu können.

(14-02-2010, 08:24)Hikikomori schrieb: Aber ich persönlich finde den Gedanken meine Existenz dem Willen und Wirken einer übernatürlichen Vaterfigur zuzuschreiben tatsächlich überheblich auf eine nur vordergründig demütige Weise.
Aus persönlicher Innenerfahrung kann ich nur sagen, bei mir ist das nicht so. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies bei anderen Gläubigen auch nicht so ist. In aller erster Linie führt der Glaube auf eine sehr selbstbewusste Weltsicht, die sich möglichst gegen Einflüsterungen abschirmt, eben aus tiefster Überzeugung, dass nicht alles gut sein muss, nur weil es irgendwer Wichtiges sagt oder schreibt. Gerade der widerwärtige Tod Jesu zeigt, wie gefühllos, kurzsichtig und machtbesessen Politik sein kann. Mich macht Glaube in höchstem Maße skeptisch und misstrauisch gegen Autoritäten und Organisationen. Auch Kirchen machen da keine Ausnahme.
Von „Kuscheldecke“ kann keine Rede sein. Im Gegenteil, man eckt an!
(14-02-2010, 08:24)Hikikomori schrieb: Ich bin lieber ein zufälliges, völlig irrelevantes Lebewesen unter Milliarden …
Aber dabei wird das Leben nicht etwa zwangsläufig wertloser, im Gegenteil, ich finde die Vorstellung daß in einem kalten, sinnlosen und lebensfeindlichen Universum das Leben mächtig genug war sich durchzusetzen geradezu magisch, und jedes Leben an sich ungeheuer wertvoll.
Ich nehme diese Aussage mal als Schlusswort, weil es zeigt, wie Menschen, Theisten wie Materialisten, ticken.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Alleine durch das perfekte zusammenspiel der Natur, glaube Ich an eine höhere Intelligenz.

Interessant. Kannst du Beispiele nennen?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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Um nochmal das Thema Maschine aufzugreifen.
Was ist der menschliche Organismus denn anderes als eine Maschine.
Das Christentum unterscheidet doch zwischen Körper und Seele?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(14-02-2010, 13:15)humanist schrieb:
(14-02-2010, 02:14)Volere schrieb: Alleine durch das perfekte zusammenspiel der Natur, glaube Ich an eine höhere Intelligenz.

Interessant. Kannst du Beispiele nennen?
Ich fürchte, wir kommen auf ein Nebengleis, aber sei's drum. Ich habe kürzlich gelesen, dass das Zusammenspiel keineswegs "perfekt" funktioniert. Der Variantenreichtum gilt auch hier.
Nehmen wir als Beispiele für ein anscheinend perfektes Zusammenspiel:
Blattschneiderameisen und "ihr" Pilz, der ihre (Blatt-)Nahrung entgiftet;
Blütenpflanzen und bestäubende Insekten
Darmbakterien und Mensch (aber wer hat nicht schon einmal deren Entgleisung an sich erlebt?)
Waldbäume und ihr Wurzelmyzel
Kuckuck und seine Wirtseltern

Ich würde das alles nicht als "perfektes Zusammenspiel" bezeichnen, sondern als "geregelte Systeme". Wie bereits erwähnt, es gibt immer wieder Varianten, die aber meistens von den Regelungsmechanismen eliminiert werden.

Ich denke, wir sollten auch die Ästhetik beispielsweise eines blühenden Obstbaumes nicht überbewerten; denn unser Empfinden ist nach wie vor auf unsere Existenzsicherung ausgerichtet. Zu dieser gehört die Eigenschaft, uns in Gegenwart blühender Bäume wohl zu fühlen; denn da winkt Nahrung!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(14-02-2010, 12:56)Ekkard schrieb: Anschließend schreibst du über den Gottesbegriff mehr oder weniger als „höhere Intelligenz“. Vielleicht sollten wir nicht „höher“ sagen. Ich denke „Intelligenz“ ist möglicherweise ein zu menschlicher Begriff. Es gibt in der Natur auf allen Skalen (also vom Kosmos bis in die Welt der Teilchenorganisation) eine Informationsverarbeitung, die sich „intelligent“ regelt. Man spricht in diesen Fällen von „Selbstorganisation“. Damit wären wir genau bei dem von dir genannten „perfekten Zusammenspiel (in) der Natur“. Die Intelligenz des Menschen hat eine Richtung: Existenzsicherung, und die in Bezug auf andere Lebensbereiche in der Tat nicht als „positiv“ betrachtet werden. Da stimme ich dir zu.

Volere meint vermutlich wirklich eine intelligente Entität mit eigenem Verstand.

(14-02-2010, 12:56)Ekkard schrieb: ...In aller erster Linie führt der Glaube auf eine sehr selbstbewusste Weltsicht, die sich möglichst gegen Einflüsterungen abschirmt, eben aus tiefster Überzeugung, dass nicht alles gut sein muss, nur weil es irgendwer Wichtiges sagt oder schreibt. Gerade der widerwärtige Tod Jesu zeigt, wie gefühllos, kurzsichtig und machtbesessen Politik sein kann. Mich macht Glaube in höchstem Maße skeptisch und misstrauisch gegen Autoritäten und Organisationen. Auch Kirchen machen da keine Ausnahme.
Von „Kuscheldecke“ kann keine Rede sein. Im Gegenteil, man eckt an!

Du musst zugeben, dass sich das bei der Mehrzahl der Glälubigen auf der Welt anders darstellt. Es sind meist sehr frömmige und autoritätsgläubige Menschen.
Siehe auch http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4156&pid=70086#pid70086
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(14-02-2010, 11:48)Romero schrieb: Das ist doch das coole am Atheist sein. Wir glauben nicht an Gott und können das auch gut begründen.... aber wenn sich plötzlich wider erwarten rausstellen sollte, dass es ihn doch gibt, würde für die meisten von "uns" jetzt nun wirklich keine Welt zusammenbrechen (wie es bei manchem Gläubigen der Fall wäre, wenn Gottes Nichtexistenz bewiesen würde). Wäre mir auch recht, wenns ihn gäbe.


Wenn ihr das cool findet oder scheint es zumindest so, scheint so eine Aussage für uns falsch, es ändert aber nichts daran, dass so eine Aussage von vorne hinein falsch ist, weil wir nicht geboren sind um zu spielen, und da ihr nicht ein "Warum" daran zu glauben sieht, heisst es noch lange nicht, dass wir alle zum Zeitvertreib leben.
Ein Mensch, der sich während der Zeit, die Gott ihm gewährt hat, an sinnlose Dinge verschwendet, wird ihm ein großes Bedauern überkommen, dann bricht die Welt aber richtig zusammen.
Es ist ein großer Fehler, an Gott nicht zu glauben und hinter solch sinnlosen Ambitionen wie ich lebe fürs Geld hinterher zu jagen, denn
ein Mensch hat keine Garantie, dass er von einer Sekunde zur anderen noch am leben bleibt.:eusa_naughty:
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Al-Haitam schrieb:es ändert aber nichts daran, dass so eine Aussage von vorne hinein falsch ist, weil wir nicht geboren sind um zu spielen, und da ihr nicht ein "Warum" daran zu glauben sieht, heisst es noch lange nicht, dass wir alle zum Zeitvertreib leben.
Entnimmst Du diese "Feststellung" Deinem Glaubensbild oder woher kommt sie - wegen fehlendem Hinweis...?

Gruß
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@Al-Haitam:
Woher weißt du bitte, für was wir geboren wurden?! Du KANNST es nicht wissen!
Und "sinnlose Ambitionen" wie Geld verdienen? Für mich ist Geld nichts weiter als ein Zahlungsmittel.
Aber ich kann nicht bestreiten, dass ich Geld brauche um zu leben, was ich beim Glauben nicht behaupten kann.
Könntest du ohne Geld leben? NEIN! Das kann keiner...

Eben aus dem Grund, dass ich nicht weiß, wann ich ins Gras beiße, lebe ich mein Leben nach meinen eigenen Prinzipien/Maßstäben/Zielen. Wenn mich das Zeitliche segnen sollte kann ich zumindest behaupten im Leben nichts versäumt zu haben.

mfg
sick
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sick schrieb:Woher weißt du bitte, für was wir geboren wurden?! Du KANNST es nicht wissen!
Damit das Wesen, Gattung Mensch, nicht ausstirbt.

Gruß
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(13-02-2010, 19:26)Al-Haitam schrieb: Ich stosse immer wieder auf die Tatsache, das diejenigen die die Gläubige kritisieren, nicht genug wissen, was sie tun.:icon_cheesygrin:

seltsam. umgekehrt habe ich den eindruck, daß gläubische wie du zwar atheisten kritisieren, aber sehr wenig ahnung davon haben, was diese tun, und schon gar nicht in der lage sind, die eigene position verständlich und nachvollziehbar zu argumentieren

im gegensatz zu dir aber besitze ich nicht die frechheit, meinen eigenen eindruck auch noch als unumstößliche tatsache verkaufen zu wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(13-02-2010, 19:35)Gundi schrieb: Der Glaube spielte in der Geschichte der Menschheit schon immer eine bedeutende Rolle. Vieleicht liegt es einfach in der Natur des Menschen, dass er glaubt...
Auf alle Fälle scheint der Glaube ein Teil des Menschen zu sein. Warum er das ist... wer weß?

ist dir eigentlich klar, daß du damit fdurch die blme den nichtgläubigen als abnorm erklärst?

natürlich gibt es menschen, die glauben, und welche, die nicht glauben (glauben immer im religiösen sinn gemeint). gab es auch schon immer. aber stellt sich etwa auch nur ein nicht gläubiger hin und sagt: es liegt in der natur des menschen, nicht zu glauben (und die krankheit "glaube" ist ja auch behandelbar...) ?

all dien genannten gründe für glauben laufen letztlich darauf hinaus, daß man sich etwas herbeifantasiert, was in der realität nicht gegeben ist, man aber gerne hätte. ich kann nicht nachvollziehen, daß persönlicher glaube auf derartig naivem kleinkrämertum beruht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(13-02-2010, 19:44)alwin schrieb: Als Nichtatheist finde ich es in gewisser Weise interessant, wie sich ein Atheist über einen (un)möglichen Gott Gedanken macht, spekuliert usw., obwohl diese Frage doch für ihn im Grunde genommen völlig uninteressant sein mußte... (Oder fehlt es da an der letzten Überzeugung?)

du willst es nicht verstehen, nicht wahr?

was die atheisten hier tun, ist, sich gedanken zu machen über die gottesvorstellungen der gläubigen...

erkennst du den unterschied zu deiner (imho unqualifizierten) darstellung?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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