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ehemals Gläubige
#1
Eine Frage an die Ungläubigen im Forum.
Schonmal zuvor gläubig gewesen? Wenn ja, wie bewertet ihr im Nachhinein eure Gläubigkeit?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#2
Gott sei dank hab ich nie geglaubt :biggrin:

Ich kann mich nicht erinnern jemals an Gott geglaubt zu haben. Das Thema hat in meiner Familie aber auch keine große Rolle gespielt. Sicher, mit meinen Großeltern bin ich öfters in die Kirche gegangen, aber die haben das aus reiner Gewohnheit gemacht, nicht aus Frömmigkeit. (ich denke hier passt der Satz: Wir alle kommen als Atheisten auf die Welt (MSS))

Ich war 2 Jahre Ministrant, aber im Nachhinein fällt mir nur Geld (Eusa_angel) als Grund dafür ein. Dass ich unbewusst meine frühere Gottgläubigkeit verdränge, glaub ich nicht. Es gab einfach nie ein "religiöses Jucken" in mir.
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#3
(04-05-2010, 19:08)humanist schrieb: Eine Frage an die Ungläubigen im Forum.
Schonmal zuvor gläubig gewesen?

doch, würde ich so sagen

als jugendlicher habe ich mich von der begeisterung für jesus erfassen lassen und wollte die glaubenserlebnisse der anderen in der kirchennahen jugendgruppe teilen können

(04-05-2010, 19:08)humanist schrieb: Wenn ja, wie bewertet ihr im Nachhinein eure Gläubigkeit?

für mich positiv. ich habe den ernsthaften versuch unternommen (ich glaubte an den mir vermittelten gott), mich gott zu nähern - und dabei keine resonanz erfahren. die glaubenserfahrung gott habe ich nicht gemacht, das glaubenspostulat gott schien mir dann zu wenig, um daran festzuhalten

ein gott, der sich nicht vermittelt, ist als erklärung für egal was redundant
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Ich bin mit der Kinderbibel aufgewachsen, meine Eltern glauben auch heute noch an Gott. Wir waren keine allsonntäglichen Kirchgänger, aber ich bin doch als "moderater" Christ aufgewachsen. Ich kannte es nicht anders.

Ich habe in Teenager-Jahren angefangen mich mit Religion zu beschäftigen. Mit zunehmendem Auseinandersetzen mit der Materie, kamen auch immer mehr Zweifel. Ich bin doch ein logisch denkender Mensch - zumindest erwecke ich gern den Anschein. :icon_cheesygrin: Dies liess sich schlicht nicht mit dem "Glauben an Gott" vereinbaren.

Ich sehe und fühle nicht die Anwesenheit eines Gottes. Ich habe aber keine schlechten Erinnerungen an meine Zeit mit der Religion. Bewerten kann ich sie so nicht.
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#5
Aha. Also keine Enttäuschung, sondern einfach mangelnde Überzeugung.
Danke für eure Beiträge!
Wie nidschki kann ich Glaube nicht wirklich nachvollziehen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#6
Ich bin zwar nicht "ungläubig", aber vielleicht darf ich dennoch etwas dazu schreiben?

Ich habe schon zweimal eine Religion verlassen. Ich bin als römisch-katholisches Kind geboren und war bis zu meinem 25sten Lebenjahr Katholik. Ich wollte bis kurz vor dem Abitur sogar katholische Theologie studieren, evtl. mit der Option, Priester (Ordenspriester) zu werden, aber dann lernte ich meine Frau kennen... Im Laufe der nächsten Jahre kam ich in eine Krise, in der mein Verstand und die Vernunft in puncto Glauben einfach nicht mehr mitmachten. Ich habe das damals als sehr schmerzhaft empfunden, da ich mich in meiner Konfession sehr geborgen und "sicher" gefühlt hatte.

Vor gut 25 Jahren bin ich dann zum Buddhismus gekommen, und auch ihn musste ich aus "Verstandes- und Vernunftgründen" 10 Jahre später wieder verlassen. Ich konnte gewisse Dinge, die man auch im Buddhismus glauben muss (oder zumindest sollte), nicht glauben, und auch diese Trennung war für mich mit Schmerzen verbunden, aber ich musste vor 15 Jahren diesen Schritt tun.

Ich fühle mich seitdem als "Zweifler und Suchender mit pantheistischem Einschlag". Ich würde sehr gerne einen klaren, aber eben auch "vernünftigen" Glauben "haben", der mich auch in meinen Ängsten trägt. Aber das wird mir wohl nicht mehr gelingen, und insofern empfinde ich die Zeit, als ich "geglaubt" habe, als eine Zeit, der ich immer noch sehr verbunden bin.

Der Einsiedler
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#7
Für Ministrantendienste hat es kein Geld gegeben, das ist Unsinn!
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#8
(05-05-2010, 14:55)Polski schrieb: Für Ministrantendienste hat es kein Geld gegeben, das ist Unsinn!

Wir wurden von unserem Pfarrer bezahlt. Natürlich nicht besonders hoch, aber ein bisschen was ist immer rausgesprungen. Zu Ostern gab es zb. auch etwas extra.
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#9
(05-05-2010, 14:55)Polski schrieb: Für Ministrantendienste hat es kein Geld gegeben, das ist Unsinn!

Was gibt Dir Anlass, die Erfahrungen von Nidschki infrage zu stellen? Du weisst doch gar nicht, in welcher Gemeinde und wann er als Ministrant tätig war.

Als ich Messdiener war (60er Jahre), bekamen wir für Sonder-Dienste (z.B. bei Beerdigungen) 50 Pfennig, das war für uns damals viel Geld.

Der Einsiedler
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#10
(05-05-2010, 07:24)Der-Einsiedler schrieb: Ich bin zwar nicht "ungläubig", aber vielleicht darf ich dennoch etwas dazu schreiben?

Ich habe schon zweimal eine Religion verlassen. Ich bin als römisch-katholisches Kind geboren und war bis zu meinem 25sten Lebenjahr Katholik. Ich wollte bis kurz vor dem Abitur sogar katholische Theologie studieren, evtl. mit der Option, Priester (Ordenspriester) zu werden, aber dann lernte ich meine Frau kennen... Im Laufe der nächsten Jahre kam ich in eine Krise, in der mein Verstand und die Vernunft in puncto Glauben einfach nicht mehr mitmachten. Ich habe das damals als sehr schmerzhaft empfunden, da ich mich in meiner Konfession sehr geborgen und "sicher" gefühlt hatte.

Vor gut 25 Jahren bin ich dann zum Buddhismus gekommen, und auch ihn musste ich aus "Verstandes- und Vernunftgründen" 10 Jahre später wieder verlassen. Ich konnte gewisse Dinge, die man auch im Buddhismus glauben muss (oder zumindest sollte), nicht glauben, und auch diese Trennung war für mich mit Schmerzen verbunden, aber ich musste vor 15 Jahren diesen Schritt tun.

Ich fühle mich seitdem als "Zweifler und Suchender mit pantheistischem Einschlag". Ich würde sehr gerne einen klaren, aber eben auch "vernünftigen" Glauben "haben", der mich auch in meinen Ängsten trägt. Aber das wird mir wohl nicht mehr gelingen, und insofern empfinde ich die Zeit, als ich "geglaubt" habe, als eine Zeit, der ich immer noch sehr verbunden bin.

Der Einsiedler

Scheint, du bist eher ein Kopfmensch. Dir widerstrebt es, religiöse Glaubensgrundsätze zu akzeptieren. Dies geht jedoch nicht so weit, deine Sehnsucht nach Transzendentem gänzlich zu zerstreuen. Oder ist es nur das Gefühl, das du vermisst?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#11
Ich denke, Du hast das treffend zusammengefasst, Humanist.

Gruss

DE
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#12
(04-05-2010, 19:08)humanist schrieb: Eine Frage an die Ungläubigen im Forum.
Schonmal zuvor gläubig gewesen? Wenn ja, wie bewertet ihr im Nachhinein eure Gläubigkeit?

Ich war früher einmal katholisch, doch nie gläubig.

Da ich mir keinen persönlichen Gott vorstellen kann, ist mein Pantheismus ein atheistischer Blick auf die Wunder der Natur.
MfG B.
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#13
was genau versteht Ihr unter Gläubig?

Als Kind hab ich an Gott geglaubt wie er in der Bibel beschrieben ist. Das hat mir oft Angst gemacht, aber war auch hilfreich beim um Hilfe bitten. Die Geschichten hab ich meistens nicht richtig verstanden, auch nicht begriffen dass mit "der Herr" Jesus gemeint war.
Als ich das begriffen habe war ich sehr verwirrt und hab mich gefragt wie das mit dem Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" zusammenpasst. Damals fing mein KInderglaube zu bröckeln an.
Als ich Älter wurde konnte konnte ich nichts mehr mit den biblischen Geschichten anfangen, hab auch das Vertrauen und den Glauben an Gott verloren, so wie man irgendwann nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt.

Vor einigen Jahre hab ich Gottvertrauen und eine Beziehung zu Gott/Allah/dem Universum/Allem was ist/oder wie auch immer Ihr es nennen wollt, gewonnen. Ob ich damit als gläubig gelte kann ich nicht beurteilen.
As Salamu Aleikhum
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#14
Ich denke schon, dass man dich als gläubig bezeichnen könnte. "Gläubig" zu sein ist nicht allein aufs Christentum beschränkt. Es sei denn der Threadsteller definiert es so, bzw. bezog sich auf den Glauben ans christliche Weltbild in seiner Fragestellung.
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#15
(05-05-2010, 19:38)Bion schrieb: Da ich mir keinen persönlichen Gott vorstellen kann, ist mein Pantheismus ein atheistischer Blick auf die Wunder der Natur.

Lieber Bion,

ein wunderbarer Satz.

Liebe Grüsse

DE
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