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warum 4 Evangelien?
#91
(16-10-2012, 12:36)emporda schrieb:
(16-10-2012, 11:03)Lelinda schrieb: Und was ist mit dem Schweinebandwurm? Gibt es dazu auch eine Quelle?
Ich habe das auf Seite 51 erwähnt ohne die Quelle gelinkt zu haben. Caesar soll sich das in Ägypten geholt haben. Anders als übliche Elends-Krankheiten wie Lepra, Typhus und TBC sind in Weichteilen nistende Eier und Würmer nicht an der Knochensubstanz von Mumien nachweisbar.

Dann können wir die Schweinebandwürmer bei der Jerusalemer-Bevölkerung um die Zeitenwende wohl vergessen. Lepra und Tuberkulose werden nachweisbar gewesen sein. Bei Typhus, einer Darmerkrankung, bin ich nicht so sicher. Kann aber möglich sein.
#92
(16-10-2012, 09:04)emporda schrieb: @Bion
Wenn wie Du sagst Agrippa I erst 37 n.C. hebräischer König geworden ist,...

Nicht nur ich sage das. Die gesamte einschlägige historische Literatur sagt das!

Zitat: wie erklärt sich dann die 2008 im Fundament des (Herodes) Tempel von Jerusalem gefundene römische Münze mit einem Protrait von Agrippa I als König? Die Münze stammt aus dem Jahr 17 n.C.

Von wem wird das behauptet? Wer sagt, dass die Münze mit 17 nC zu datieren ist?

Soviel ich weiß, wurde eine Münze v. Agrippa I. (diese Münze?) in der Schotterung beim Damaskustor gefunden, was nur beweist, dass das Damaskustor nicht vor der Regierungszeit des Agrippa I. entstanden sein kann.

edit:

Ich habe mit den Spiegelartikel und die abgebildete Münze angesehen. Mit Agrippa I. hat diese Münze offenbar nichts zu tun.

Warten wir mal ab, was die Fachnumismatik dazu zu sagen hat.
MfG B.
#93
(16-10-2012, 14:12)Lelinda schrieb: Dann können wir die Schweinebandwürmer bei der Jerusalemer-Bevölkerung um die Zeitenwende wohl vergessen.

Bandwurmbefall ist in den Knochen nachweisbar.

Bandwürmer nisten sich im Darm ein. Wenn der Befall nicht bemerkt wird, gelangt der Parasit durch die Darmwand in den Blutkreislauf und auf diese Weise in andere Organe, auch in die Knochen!

Was sich in der (stark durchbluteten) Muskulatur festsetzt, sind Trichinen!
MfG B.
#94
(16-10-2012, 14:34)Bion schrieb: Bandwürmer nisten sich im Darm ein. Wenn der Befall nicht bemerkt wird, gelangt der Parasit durch die Darmwand in den Blutkreislauf und auf diese Weise in andere Organe, auch in die Knochen!

Was sich in der (stark durchbluteten) Muskulatur festsetzt, sind Trichinen!

Ich glaube, du verwechselst da Bandwürmer mit Spulwürmern. Letzterer wandert durch den Blutkreislauf und kehrt gewöhnlich in den Darm zurück. Der Bandwurm hakt sich im Darm des Menschen an die Darmwand, frisst die Nährstoffe, die vorbeikommen, und gibt Eier und Bandwurmglieder in den Stuhl ab, die dann von Tieren (in diesem Fall müssen das Schweine sein) gefressen werden müssen. Im Schweinedarm schlüpfen die Wurmlarven und wandern dort durch Darmwand und Blutkreislauf in die Muskulatur. Wird dieses befallene Fleisch von einem Menschen gegessen, wird der Wurm im menschlichen Darm frei und der Zyklus beginnt von Neuem. Im menschlichen Körper bleiben Bandwürmer wirklich auf den Darm beschränkt. Mit Trichinen hat das nichts zu tun, die sitzen zwar auch in der Muskulatur, sind aber eine andere Art.

In extrem seltenen Fällen soll es zwar vorkommen, dass sich ein Mensch mit Eiern oder Bandwurmgliedern infiziert. Dann kann die Larve tatsächlich ins Gewebe gelangen. Dass sie auch in den harten Knochen gelangen können, habe ich jedoch noch nicht gehört. Um den Knochen zu befallen, müsste die Larve die Fähigkeit haben, diesen entsprechend aufzulösen. Und warum sollte sie, wo sie doch auf Muskelgewebe spezialisiert ist?

Die Fälle, in denen sich ein Mensch mit Bandwurmeiern oder -larven infisziert, wie gesagt, extrem selten. Die Wahrscheinlichkeit, eine solche Bandwurmlarve im Körper eines vor 2000 Jahren verstorbenen Bewohners Jerusalems zu finden, obwohl dort gar keine Schweine, die der Wurm als Zwischenwirt braucht, gehalten werden, tendiert gegen Null.
#95
(16-10-2012, 15:01)Lelinda schrieb: Ich glaube, du verwechselst da Bandwürmer mit Spulwürmern.

Nein, ich verwechsle nichts. Es ist so, wie ich es beschrieben habe.

Zitat:
Bandwürmer verankern sich mit ihrem Kopf (Scolex) in der Darmwand ihres Endwirtes (Mensch). Für diese Aufgabe haben sie an ihrem Kopf Saugnäpfe, Sauggruben oder einen Hackenkranz. An den Kopf schließen sich oft sehr viele Bandwurmglieder an.
[...]
Der Mensch infiziert sich zufällig durch die Aufnahme von Eiern mit Tierkot, beispielsweise beim Streicheln von infizierten Hunden oder Katzen oder beim Verzehr von Waldfrüchten.

Die Larven wandern in die Leber oder Lunge (gelegentlich auch in Milz, Nieren, Knochen und Zentralnervensystem). Dort bilden sie abgekapselte Zysten mit Tochterblasen, so genannte Hydatiden.


Quelle:

*http://www.medhost.de/kinderkrankheiten/bandwuermer.html


Und:

Caesars Leiden allerdings war Trichinose gewesen. Dass Bandwürmer und Trichinen zweierlei Dinge sind, weiß ich.

Ich hatte auch nicht behauptet, dass das dasselbe wäre!
MfG B.
#96
Könnten wir dieses Randthema vielleicht zugunsten der Threadfrage verlassen? Oder den Thread schließen, wenn keine Wortmeldungen mehr dazu sind?
#97
Ja, da ist irgendwie der Wurm drin ...Icon_cheesygrin
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#98
(16-10-2012, 15:06)Bion schrieb:
Zitat:
Bandwürmer verankern sich mit ihrem Kopf (Scolex) in der Darmwand ihres Endwirtes (Mensch). Für diese Aufgabe haben sie an ihrem Kopf Saugnäpfe, Sauggruben oder einen Hackenkranz. An den Kopf schließen sich oft sehr viele Bandwurmglieder an.
[...]
Der Mensch infiziert sich zufällig durch die Aufnahme von Eiern mit Tierkot, beispielsweise beim Streicheln von infizierten Hunden oder Katzen oder beim Verzehr von Waldfrüchten.

Die Larven wandern in die Leber oder Lunge (gelegentlich auch in Milz, Nieren, Knochen und Zentralnervensystem). Dort bilden sie abgekapselte Zysten mit Tochterblasen, so genannte Hydatiden.


Quelle:

*http://www.medhost.de/kinderkrankheiten/bandwuermer.html

Ach so! Das sind aber keine Schweinebandwürmer, sondern Hunde- oder Fuchsbandwürmer. Wenn du den Link noch einmal ansiehst, wirst du feststellen, dass nur der obere Absatz deines Zitats für alle Bandwurmarten gilt. Die Absätze nach den Pünktchen gelten für Fuchs- und Hundebandwurm.

Bei Hunde- oder Fuchsbandwurm besteht in der Tat die Gefahr, sich bei Kontakt mit Tieren zu identifizieren, denn diese Eier werden von Tieren ausgeschieden. Eier von Schweinebandwürmern können jedoch nur von Menschen ausgeschieden werden, können sich also nur in menschlichem Kot finden.

Natürlich könnten sich Bewohner Palästinas vor 2000 Jahren mit Hunde- oder Fuchsbandwurm infiziert haben. In Empordas Beitrag war jedoch ausdrücklich von Schweinebandwürmern die Rede. Um sich mit Eiern oder Larven dieses Bandwurms zu infizieren, müsste man schon mit infiziertem menschlichem Kot (ungeklärte Abwässer?) in Berührung kommen. Selbst bei noch so schlechten hygienischen Verhältnissen ist das unwahrscheinlich, weil eine Infektion des menschlichen Kots voraussetzt, dass der Mensch, der ihn ausgeschieden hat, irgendwann einmal infiziertes Schweinefleisch gegessen hat. Erstens war Schweinefleisch damals sicher allgemein teuer, und zweitens ist das Schwein im Judentum unrein; seine Haltung also eher unwahrscheinlich. Der Wurm ist jedoch auf das Schwein angewiesen; in anderen Tieren (wie Schafen) kann er sich nicht entwickeln.

Und nun zurück zum Thema! Ich will nicht schuld sein, wenn der Thread geschlossen wird! :D
#99
(16-10-2012, 14:19)Bion schrieb:
(16-10-2012, 09:04)emporda schrieb: @Bion
Wenn wie Du sagst Agrippa I erst 37 n.C. hebräischer König geworden ist,...

Nicht nur ich sage das. Die gesamte einschlägige historische Literatur sagt das!

Zitat: wie erklärt sich dann die 2008 im Fundament des (Herodes) Tempel von Jerusalem gefundene römische Münze mit einem Protrait von Agrippa I als König? Die Münze stammt aus dem Jahr 17 n.C.

Von wem wird das behauptet? Wer sagt, dass die Münze mit 17 nC zu datieren ist?

Soviel ich weiß, wurde eine Münze v. Agrippa I. (diese Münze?) in der Schotterung beim Damaskustor gefunden, was nur beweist, dass das Damaskustor nicht vor der Regierungszeit des Agrippa I. entstanden sein kann.
Die Begriff Fachliteratur ist so wunderbar dehnbar.

Da sind jegliche Institute, Universitäten, Einrichtungen und schreibende Theologen auszuschließen, die im kirchlichen Auftrag oder mit deren Unterstürzung arbeiten. Deren Mitarbeiter sind gezwungen immer unter allen Umständen ein Ergenbis zu präsentieren, das dem "offziellem Glauben" entspricht - unabhängig davon was das Artefakt auch darstellen mag. Der schlimmste Haufen der Faktenverdreher ist die Universität von Jerusalem

Meine Nichte ist Archäologin (Uni Heidelberg) und hat wahrend des Studiums in Israel ausgegraben, der Konflikt zwischen gestellter Aufgabe und dem Resultat der Ausgrabung hat sie den Job gekostet. Heute ist sie Bibliothekarin in einem Museum nach San Franzisco.
Schluss jetzt! Ehe es vollends ins Private mit entsprechender Selbstdarstellung der Protagonisten abdriftet!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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