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Ist die Erde eine Scheibe ?
#46
(13-09-2023, 20:02)Sinai schrieb: Zum Thema "Übersetzungsfehler":

Theologen sind nicht unfehlbar. Auch wenn sie "im Auftrag der Kirchen uebersetzt haben", und Mehrheitsmeinungen sind in theologischen Fragen ohnehin kein Plus. Als Pontius Pilatus fragte "wollt ihr den Jesus oder den Barabbas freilassen?" entschied die Mehrheit falsch


Beispiel Einheitsübersetzung:
"Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte" Genesis 2,2
Dies ist eine Falschübersetzung und dient absichtlich und/oder unabsichtlich der Desavouierung der Bibel

In Wahrheit steht dort nicht das deutsche Wort "Tag", sondern der althebräische Begriff יוֹם yôm (vgl. auch die Schreibweise Jom in Jom Kippur)

Wieder ein neues Ablenkungsmanoever - ueber das wir auch schon oefter gesprochen haben.
Nein, hier liegt kein Uebersetzungsfehler vor. Hier ist eindeutig ein Tag gemeint, in genau der Bedeutung, den dieses Wort im Deutschen hat.

"Gen 1, 5 (EU) und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag."

Hier gibt es also keinerlei Zweifel, dass ein Tag im herkoemmlichen Sinn gemeint ist und nicht irgendeine andere Zeitspanne.

Wie ich schon sagte: Ihr Inerrantisten seid in Euren apologetischen Verrenkungen unertraeglich. Wie ist das so, Euch taeglich immer wieder aufs Neue selbst zu beluegen?
#47
Die gesamte Periode der sechs Zeitspannen oder „Schöpfungstage“ wird aber in 1. Mose 2:4 als "day" bezeichnet:

"These are the generations of the heavens and of the earth when they were created, in the dayH3117 that the LORD God made the earth and the heavens" 1. Mose 2:4 

H3117 יוֹם yôm


In dieser Stelle der Genesis werden alle sechs Zeitspannen als eine Zeitspanne zusammengefasst, alles mit demselben alten
bibelhebräischen Begriff יוֹם yôm

Dass der alte bibelhebräische Begriff יוֹם yôm in der Genesis unterschiedlich verwendet wird und nicht einfach als "Tag" übersetzt werden kann, darauf darf man schon hinweisen Icon_smile
#48
Das ist nicht ganz richtig. Auch aendert es nichts daran, dass in Genesis 1 (dessen Text eigentlich mit Gen 2, 3 endet) normale Tage gemeint sind, was die Schoepfung angeht, weil es um Tag- und Nacht-Zyklen geht, also das, was auch auf Deutsch "Tag" heisst. 

Dein neues Zitat betrifft naemlich die zweite Schoepfungsgeschichte (Genesis 2 ab Vers 4), die sowieso der Geschichte in Genesis 1 in vielen Aspekten eklatant widerspricht. Dort ist sowieso nicht von 6 oder 7 Tagen die Rede, sondern alles, was da passiert, findet an einem Tag statt.
#49
(14-09-2023, 13:56)Ulan schrieb: . . . findet an einem Tag statt.

findet an einem yôm statt.
#50
(14-09-2023, 13:56)Ulan schrieb: . . . weil es um Tag- und Nacht-Zyklen geht . . .

"und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag." Genesis 1,5 (Einheitsübersetzung)

Wenn Gott Sonne, Mond und Sterne auf der Himmelsspäre fixierte, konnte dieser Zeitabschnitt der Helligkeit namens yôm auch gut und gerne
80 Milliarden Jahre gedauert haben Icon_smile

Und noch etwas: Erst in Genesis 1,14 werden die "Lichter" erwähnt!
"Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen" Genesis 1,14 (Einheitsübersetzung)

Vorher war wohl ein anderes Licht

Also so selbstverständlich, wie du tust, ist das Ganze nicht
#51
Nun, Tag- und Nachtzyklen sind explizit erwaehnt, so dass das halt doch klar ist, egal was Du sagst.

Dass der Autor nicht wusste, dass der blaue Taghimmel durch das Sonnenlicht erzeugt wird sondern das als separates Tageslicht annahm, ist halt ein Fehler, der fuer die damalige Zeit nicht ungewoehnlich war. Die Morgenroete war ja auch eine separate Gottheit. Sonne, Mond und Sterne wurden erst geschaffen, als Gott die feste Himmelskuppel dekorierte. Das war anscheinend nicht so wichtig. Sie wurden auch erst nach den Pflanzen erschaffen.

Natuerlich ist das alles mit den tatsaechlichen Gegebenheiten nicht vereinbar, aber das tut ja keinen Abbruch daran, dass es trotzdem eine nette Geschichte ist, auch wenn die Details im Prinzip falsch sind.
#52
Vor dem Schöpfungsgott mag die Erde tatsächlich nur eine Scheibe sein, ähnlich wie es ja auch bei virtuellen Darstellungen der Fall ist. Auch dass es im Scriptum so geschrieben steht , sich das Wort Gottes aber nicht widerspricht (auch wenn es oftmals den Eindruck erweckt als würde es das tun) bescheinigt also der Behauptung Glaubwürdigkeit. Die entsprechende Passage scheint also in Genesis "aus der Sicht dieser Macht" gesehen zu werden, während "normale Menschen" sich hilflos an die toten Buchstaben klammern und aufgrund der Erfahrungswerte der Erdebene die Welt selbstverständlich als Kugel(artig) wahrnehmen.
#53
(12-11-2023, 15:38)Lovest schrieb: Die entsprechende Passage scheint also in Genesis "aus der Sicht dieser Macht" gesehen zu werden, während "normale Menschen" sich hilflos an die toten Buchstaben klammern...

Da stellt sich glatt die Frage, wer sich hier an tote Buchstaben klammert...

Da Du als "Wort Gottes" nur die Bibel hast, musst Du halt damit leben, dass die viele Aussagen hat, die sich widersprechen. Deshalb wird "Wort Gottes" fuer die Bibel eigentlich nur im uebertragenen Sinne gesehen; die meisten Menschen sind sich bewusst, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, ob nun inspiriert oder nicht.
#54
(13-09-2023, 00:26)Geobacter schrieb:
(12-09-2023, 23:58)Sinai schrieb:
(12-09-2023, 14:32)Ulan schrieb: Sicherlich ist Gen 3 aber fuer den christlichen Glauben wichtiger, da vor allem die RKK und ihre Ableger (der Protestantismus) diese zum Grundpfeiler des christlichen Erloesungsglaubens gemacht haben.

Auch die Kirche von Byzanz glaubt an die Genesis

Nur im Allgemeinen ist es halt so, dass "Kirchen" viele Mitglieder haben, die da ganz unterschiedlicher Meinung sind... und auch diametral gegensätzlicher Meinung. Daraus ergibt sich dann ein Mittelwert, welcher verhindert, dass extreme Meinungen sich dominant  behaupten. In soweit kann man auch ein guter und sogar besserer Christ sein, wenn man gegenüber der mythologischen Glaubenslehre seiner Kirche ein sehr kritischer Atheist ist.

... auch ein "kritischer Atheist" muss seine >Auslegung und Deutung der Welt< von anderen Personen kritisch beleuchten lassen, denn er "glaubt" ja mittels seiner begrenzten menschlichen Einsichten, dass es keinen Gott gibt.
Ein guter oder besserer Christ kann aber jede Person (ungeachtet ihres Glaubens) sein, wenn sie denn die Forderungen des Ur-Christentums leben und erfüllen kann.

Gruß von Reklov
#55
(12-11-2023, 15:57)Ulan schrieb:
(12-11-2023, 15:38)Lovest schrieb: Die entsprechende Passage scheint also in Genesis "aus der Sicht dieser Macht" gesehen zu werden, während "normale Menschen" sich hilflos an die toten Buchstaben klammern...

Da stellt sich glatt die Frage, wer sich hier an tote Buchstaben klammert...

Da Du als "Wort Gottes" nur die Bibel hast, musst Du halt damit leben, dass die viele Aussagen hat, die sich widersprechen. Deshalb wird "Wort Gottes" fuer die Bibel eigentlich nur im uebertragenen Sinne gesehen; die meisten Menschen sind sich bewusst, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, ob nun inspiriert oder nicht.

Du widerspricht dir wieder selbst Ulan.

Teilweise widersprüchliche Passagen der Bibel ergeben erst durch den Kontext, manche erst über höhere Geistesebenen Sinn.
#56
(12-11-2023, 16:55)Reklov schrieb:
(13-09-2023, 00:26)Geobacter schrieb:
(12-09-2023, 23:58)Sinai schrieb:
(12-09-2023, 14:32)Ulan schrieb: Sicherlich ist Gen 3 aber fuer den christlichen Glauben wichtiger, da vor allem die RKK und ihre Ableger (der Protestantismus) diese zum Grundpfeiler des christlichen Erloesungsglaubens gemacht haben.

Auch die Kirche von Byzanz glaubt an die Genesis

Nur im Allgemeinen ist es halt so, dass "Kirchen" viele Mitglieder haben, die da ganz unterschiedlicher Meinung sind... und auch diametral gegensätzlicher Meinung. Daraus ergibt sich dann ein Mittelwert, welcher verhindert, dass extreme Meinungen sich dominant  behaupten. In soweit kann man auch ein guter und sogar besserer Christ sein, wenn man gegenüber der mythologischen Glaubenslehre seiner Kirche ein sehr kritischer Atheist ist.

... auch ein "kritischer Atheist" muss seine >Auslegung und Deutung der Welt< von anderen Personen kritisch beleuchten lassen, denn er "glaubt" ja mittels seiner begrenzten menschlichen Einsichten, dass es keinen Gott gibt.
Ein guter oder besserer Christ kann aber jede Person (ungeachtet ihres Glaubens) sein, wenn sie denn die Forderungen des Ur-Christentums leben und erfüllen kann.

Gruß von Reklov

Schöner Tribut!

Richtig ist, dass die Genesis sich komplett durchargumentieren lässt. 
LG
#57
(12-11-2023, 17:25)Lovest schrieb:
(12-11-2023, 15:57)Ulan schrieb: Da stellt sich glatt die Frage, wer sich hier an tote Buchstaben klammert...

Da Du als "Wort Gottes" nur die Bibel hast, musst Du halt damit leben, dass die viele Aussagen hat, die sich widersprechen. Deshalb wird "Wort Gottes" fuer die Bibel eigentlich nur im uebertragenen Sinne gesehen; die meisten Menschen sind sich bewusst, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, ob nun inspiriert oder nicht.

Du widerspricht dir wieder selbst Ulan.

Wo genau widerspreche ich mir Deiner Meinung nach selbst?

(12-11-2023, 17:25)Lovest schrieb: Teilweise widersprüchliche Passagen der Bibel ergeben erst durch den Kontext, manche erst über höhere Geistesebenen Sinn.

Was Du uns hier als "hoehere Geistesebene" verkaufen willst nenne ich "bluehende Fantasie" mit apologetischer Absicht.
#58
[quote pid="245693" dateline="1699803321"]
Lovest
Teilweise widersprüchliche Passagen der Bibel ergeben erst durch den Kontext, manche erst über höhere Geistesebenen Sinn.

Ulan
Was Du uns hier als "hoehere Geistesebene" verkaufen willst nenne ich "bluehende Fantasie" mit apologetischer Absicht.
[/quote]

Hallo Ulan,

die Bibel muss auf dreierlei Art gelesen werden: historisch, philosophisch und theologisch/theosophisch. Auf keinen Fall aber wie der Text einer Tageszeitung oder eines Sachbuches!
"Verkaufen" will hier zudem auch niemand etwas, sondern es geht um Gegenüberstellungen von Welt-Deutungen, von Auslegungen zu unserem Dasein!
Im Herausschälen von Irrtümern ergeben sich dann Stufen weiteren Wissens, auch wenn dies nach wie vor "nicht umfassend" bleiben muss!

Wem es aber einer Person an Fantasie mangelt, so ist sie eben auf das angewiesen, was sie von der Natur "erfragen" und als mathematische Antwort erhalten kann. Sie ähnelt damit einem Kunstmaler, der nur nach Vorgaben aus der Natur malen kann, aber keine abstrakte Komposition zustande bringt, oder einem Musiker, der nur nach Notenvorgaben spielen, aber nicht frei improvisieren kann.

Anders gesagt: Wenn Du z.B. eine DNA-Kette studierst, dann darfst Du Deine Fantasie ruhig damit anregen, indem Du überlegst, warum denn diese überhaupt im Dasein des Lebens, wie wir es kennen, verankert ist? - Ohne Fantasie bleibt Dir lediglich das Wissen über Aufbau und Arbeitsweise einer DNA und dies vermagst Du dann über korrekte Worte und Zahlen zu fixieren, was ja auf seine Art auch nützlich ist.  Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
#59
@Reklov: Musst Du ueberall Deine ungesunde Obsession mit angeblichen Defiziten der Naturwissenschaften hereinbringen? Was soll das in diesem Thema?

Ansonsten mangelt es mir nicht an Fantasie (ohne Fantasie koennen Naturwissenschaftler gar nicht arbeiten), sondern ich weise lediglich darauf hin, dass man nicht einfach Dinge zu den Bibeltexten hinzuerfinden sollte, um an einem falsch verstandenen, widerspruchsfreien Literalismus festhalten zu koennen, wie Apologeten das gerne machen, was schlicht unhaltbar ist.

Wie drueckte das John Dominic Crossan aus:
“My point, once again, is not that those ancient people told literal stories and we are now smart enough to take them symbolically, but that they told them symbolically and we are now dumb enough to take them literally.” (Crossan, John Dominic (1996). Who Is Jesus? Answers to Your Questions About the Historical Jesus. Louisville, KY: Westminster John Knox Press.)

Ich persoenlich lese den Text von Genesis nicht woertlich, ausser wenn es darum geht, solchen Leuten, die den Text woertlich lesen, zu zeigen, warum das nicht funktioniert.
#60
(12-11-2023, 16:55)Reklov schrieb: Ein guter oder besserer Christ kann aber jede Person (ungeachtet ihres Glaubens) sein, wenn sie denn die Forderungen des Ur-Christentums leben und erfüllen kann

dazu gehen die meinungen ja wohl doch auseinander
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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