10-06-2006, 04:30
Hallo Pastor,
was ich eigentlich sagen wollte, darauf gehst Du nicht ein - vielleicht formulierte ich es nicht deutlich.
Gehn wir es mal zahlenmaessig deutlicher an:
In einem Judentum, das es schon ueber 1500 Jahre lang war, trat unter sehr vielen anderen Mitmenschen, die grosse und kleine Aufregungen verursachten, dazu in einer sehr zum Synkretismus (unterschiedlichste Lehren frei mixend) geneigten Epoche jemand 1 bis 3 Jahre lang auf
- es gab vielleicht insgesamt damals 5 Mio Juden in der erreichbaren Welt, und diese lebten in sehr vielen Laendern - verteilt, teils ganz unfreiwillig dorthin zwangs-angesiedelt (wie Alexandria, Rom, Assur, Babel, Persien)
- davon traf sich zu den Wallfahrtsfesten vielleicht mal 1 Mio etwas regelmaessiger, aber keineswegs alle, aber in vielerlei Sprachen und Hintergruenden - die Apostelgeschichte zaehlt ja anlaesslich Pfingsten einiges auf.
Judaea war nicht gleich Galilaea, eher in einem kritischen Verhaeltnis wie Preussen zu Bayern et vice versa
- und bereits tausende von Galilaeern waren der Besatzung zuliebe hingerichtet worden, oder an den Pessachtagen wurden direkt durch sie - diesmal die Roemer - die Pilger zusammengeschossen
- das Land war gestopft voll mit Nichtjuden und mit saekularisierten Leuten, schon seit gut 800 Jahren, nur ganz kurz mal religioes homogener unter den Makkabaeern, nachdem deren Freiheitskrieg gelang - doch die Koenige aus diesen hellenisierten sich sogar schnell danach - und so zerfiel das Judentum bald wieder in mehrere Richtungen, die sich nicht unbedingt mit den Inhalten der andern Richtungen befassten
- und umsomehr traten auch Leute an, die dem abhelfen wollten oder das Heil des Ueberlebens innerlich oder aeusserlich ganz anderswie suchten.
Realisiere es Dir an einfach beliebigen 3 Jahren, etwa 1975-1978. An was erinnerst Du Dich da betreffs wichtiger Fragen Deiner Nation oder Religion? An welchen Entscheidungen fuer Euch alle warst Du aktiv um Rat gefragt worden, was Du davon haeltst? Wieviele waren damals Greise - also bald nicht mehr dabei - und wieviele Kinder - also nicht sehr informiert? - und wieviele hatten mit dem Ueberlegen im Alltag schwer zu tun und konnten sich um uebergeordnete Fragen nicht auch noch kuemmern, wegen Todesfaellen, Armut, Arbeits-Anspannung, Krankheiten?
Aber nach 2000 Jahren hinterher - in aller Musse - und einer, wenn ueberhaupt, von andern durch Geruechte ueber Judentum informiert - meinen viele doch immer wieder, Juden haetten doch damals "ganz einfach" eine wissende Entscheidung fuer oder gegen das Christentum gefaellt - oder als Gesamtheit hinterher faellen muessen.
Eine was "wissende" Entscheidung? - Das "wissend", was zu definieren Christen selber auch noch erst Jahrhunderte brauchten?
[quote]... auch j
was ich eigentlich sagen wollte, darauf gehst Du nicht ein - vielleicht formulierte ich es nicht deutlich.
Gehn wir es mal zahlenmaessig deutlicher an:
In einem Judentum, das es schon ueber 1500 Jahre lang war, trat unter sehr vielen anderen Mitmenschen, die grosse und kleine Aufregungen verursachten, dazu in einer sehr zum Synkretismus (unterschiedlichste Lehren frei mixend) geneigten Epoche jemand 1 bis 3 Jahre lang auf
- es gab vielleicht insgesamt damals 5 Mio Juden in der erreichbaren Welt, und diese lebten in sehr vielen Laendern - verteilt, teils ganz unfreiwillig dorthin zwangs-angesiedelt (wie Alexandria, Rom, Assur, Babel, Persien)
- davon traf sich zu den Wallfahrtsfesten vielleicht mal 1 Mio etwas regelmaessiger, aber keineswegs alle, aber in vielerlei Sprachen und Hintergruenden - die Apostelgeschichte zaehlt ja anlaesslich Pfingsten einiges auf.
Judaea war nicht gleich Galilaea, eher in einem kritischen Verhaeltnis wie Preussen zu Bayern et vice versa
- und bereits tausende von Galilaeern waren der Besatzung zuliebe hingerichtet worden, oder an den Pessachtagen wurden direkt durch sie - diesmal die Roemer - die Pilger zusammengeschossen
- das Land war gestopft voll mit Nichtjuden und mit saekularisierten Leuten, schon seit gut 800 Jahren, nur ganz kurz mal religioes homogener unter den Makkabaeern, nachdem deren Freiheitskrieg gelang - doch die Koenige aus diesen hellenisierten sich sogar schnell danach - und so zerfiel das Judentum bald wieder in mehrere Richtungen, die sich nicht unbedingt mit den Inhalten der andern Richtungen befassten
- und umsomehr traten auch Leute an, die dem abhelfen wollten oder das Heil des Ueberlebens innerlich oder aeusserlich ganz anderswie suchten.
Realisiere es Dir an einfach beliebigen 3 Jahren, etwa 1975-1978. An was erinnerst Du Dich da betreffs wichtiger Fragen Deiner Nation oder Religion? An welchen Entscheidungen fuer Euch alle warst Du aktiv um Rat gefragt worden, was Du davon haeltst? Wieviele waren damals Greise - also bald nicht mehr dabei - und wieviele Kinder - also nicht sehr informiert? - und wieviele hatten mit dem Ueberlegen im Alltag schwer zu tun und konnten sich um uebergeordnete Fragen nicht auch noch kuemmern, wegen Todesfaellen, Armut, Arbeits-Anspannung, Krankheiten?
Aber nach 2000 Jahren hinterher - in aller Musse - und einer, wenn ueberhaupt, von andern durch Geruechte ueber Judentum informiert - meinen viele doch immer wieder, Juden haetten doch damals "ganz einfach" eine wissende Entscheidung fuer oder gegen das Christentum gefaellt - oder als Gesamtheit hinterher faellen muessen.
Eine was "wissende" Entscheidung? - Das "wissend", was zu definieren Christen selber auch noch erst Jahrhunderte brauchten?
[quote]... auch j