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Krankheit
#1
Hallo,

zur Zeit liegt ein Bekannter von mir im Krankenhaus mit eine recht seltenen Krankhaus (was genau werde ich an dieser Stelle nicht weiter erläutern). Wir kennen uns noch nicht so gut, dennoch habe ich ihn letzte Woche besucht, weil ich ihn doch sehr mag und mir die Sache an die Nieren geht. Zugegeben macht mich die Situation noch immer ziemlich fertig, auf Grund dieser Hilflosigkeit in der ich mich befinde. Ich kann nur hoffen und beten dass er bald gesund wird... :cry:

Ich wollte euch fragen ob ihr ähnliche Situationen kennt und wie ihr damit umgeht. Und ob euch die Religion dabei eine Stütze ist, oder ihr stattdessen eher an G'tt beginnt zu zweifelt.

Alejnu
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#2
Salam Alenju,

erstmal Gute Besserung für Deinen Bekannten.

Für mich persönlich bringt es Gott näher, den so sehe ich eigentlich bei wem die "Macht " liegt .Das wir Menschen seine Geschöpfe sind mit den er machen kann was er will und wir eigentlich dankbarer seinen sollten.Denn Leider erst am Leid der anderen erkennen wir erst wie gut es uns eigentlich geht Icon_sad

wa salam
Shia
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#3
Tut mir leid, aber ich weigere mich zu glauben dass G'tt für so eine Sache wie eine Krankheit verantwortlich ist! Dieser Mensch wäre der letzte der das verdient hätte ausserdem glaube ich nicht an so einen G'tt.
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#4
Salam Alejnu,

das respektiere ich vollkommen.Viele Menschen trifft es die es wirklich nicht verdient haben. Aber keiner weiß die Wege Gottes.

Es gibt im Islam einige Verklärungen dafür.


1. Viele Krankeheiten sind wir Menschen selber Schuld, weil wir nicht die Umwelt achten. Wir machen durch Schadstoffe unsere Welt selber kaputt .


2. Das Gott auch zu Lebzeiten bestraft, und er dafür nach dem Tod sofort erlöst ist.


3. Als Prüfung der Verwanten, Bekannten und Ihm selber .

aber wirklich kann ich Dir diese Frage auch nicht beantworten, den die weiß nur Gott selber.Aber für alles hat Er einen Grund, nix passiert umsonst.


wa salam
Shia
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#5
Ich glaube nicht dass G'tt dafür verantwortlich ist, weder im positiven noch im negativen Sinne.
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#6
Hallo Alejnu!

Eine so ähnliche Sitation habe ich auch schon erlebt. Erklärungen wie die von Shia könnten auch von lieben Mitchristen kommen. Ich kann sie auch nicht so ganz nachvollziehen. Gott wollte auch ich dafür nicht verantwortlich machen, denke aber, daß mein Glaube mir hilfreich wäre.

Schön, daß Du Deinen Bekannten besucht hast.

Ich werde heute abend bei meinem Gebet auch mal mit daran denken.

LG Gerhard
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#7
Hallo,

Leid als Prüfung

Neben der Interpretation des Leidens als Strafe für die Sünde steht im Islam auch die Sicht des Leidens als Prüfung des Glaubens. Der wahre Muslim hält an seinem Glauben trotz des Elends, das ihn trifft, fest.

Leiden gehört zur Beschaffenheit des menschlichen Seins (condition humaine). Es ist von Gott so verfügt, dass der Fromme leiden muss. Gott verhängt selbst über seine Propheten wie Adam, Noah, Abraham, Ishmael, Jakob, Josef, Hiob, Jonas, Mose, David, Salomo, Zacharias, Johannes und Jesus Leiden, Verfolgung und Martyrium. Muhammad, der den Verfolgungen der Mekkaner ausgesetzt war, hat sich mit dem Schicksal der früheren Propheten getröstet.

Als Jakob beständig den Namen des ihm entrissenen Josef im Munde führt, lässt Gott ihm sagen, er werde ihn aus der Liste der Propheten streichen, wenn er sich nicht in Geduld übe. Daraufhin schweigt Jakob. Er kann sich aber nicht eines Seufzers erwehren, als er Josef im Traum sieht.

Daraufhin hält ihm Gabriel vor, dass er das Reuegelöbnis gebrochen habe. Zu dem schwer geprüften Hiob sagt Gabriel: Was hältst du an dich? Klage nur aus kummervoller Seele! Wenn du auch in jedem Augenblick den Tod erleiden musst, kümmert das Gott nicht. Dein geduldiges Ertragen des Schmerzes ist zwecklos. Der Prophet Hiob wurde so viele Jahre von Würmern geplagt, nur, damit er einen Wehlaut ausstoßen sollte. Als er das tat, erlöste ihn Gott von der Qual. So verlangt Gott von dem einen Schweigen und von dem anderen Klagelaute.


So verstehen wir das Leid, aber wenn einer leidet dann leiden die anderen mit ihm und wenn er sich freut dann freut man sich mit ihm.

Gruß
Zehra
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#8
Erstmal alles Gute für deinen kranken Bekannten

Da ich keine Götter kenne kann mich sowas auch nicht von ihnen entfernen oder ihnen nähe rbringen. Es passt halt wunderbar in mein "Shit Happens"-Weltbild.
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#9
Von mir auch alles Gute an Deinen Bekannten... nach meiner sicht der Dinge wünsche ich ihm, die Prüfung schnell abgelegt zu haben...

Lass es mich kurz aus meiner (heidnischen) Sicht erklären:

Das Leben ist eine Prüfung. Da man in seinem Leben viele Fehler macht und nicht alle erkennt oder sich eingestehen will, das man Fehler gemacht hat, ist es nur konsequent, wenn man, so wie man wiedergeboren ist, sich weiter mit diesem Thema befassen muss, und das immer wieder, bis man verstanden hat worum es geht.

Ich will als Beispiel mal einen Mörder nehmen: Jemand bringt einen anderen (böswillig) um, als welchen Gründen auch immer. Wenn er nicht schon in diesem Leben erkennt, wie schlimm die Tat war, die er begangen hat, so wird er im nächsten Leben zum Opfer. damit erkennt er, was er angestellt hat und hat nun die Chance, seine Lehren daraus zu ziehen.

Ähnlich ist es auch mit Krankheiten, wobei man da selbst nichts verwerfliches getan hat aber vielleicht nicht genau genug hingeschaut hat, als ein Bekannter krank war und es runtergespielt hat...

Ich denke, hinter all diesen "zufälligen" Dingen steht ein Sinn... Welcher und was wir daraus lernen können, muss jeder für sich selbst erfahren...


Insofern eine Gutte Besserung, auch ich werde für Deinen Bekannten beten, was immer er auch haben mag...

Brightest blessings,

Heiko
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#10
Ich finde es ja ganz nett, dass ihr alle zu erklären versucht "warum".

Auch von meiner Seite kannst Du sicher sein, dass ich Mitgefühl mit Deinem Bekannten habe Alejnu. Ich wünsche ihm alles Gute!

Ich selbst bin jeden Tag mit Krankheit konfrontiert. Ich lebe mit meiner Mutter alleine in einer bescheidenen 2,5 Zimmer Wohnung und einem kleinen Hund. Mein Mutter ist zu 100% schwerbehindert, und ich pflege sie, wodurch ich auch schon bei einer 30% Schwerbehinderung angekommen bin.

Sich zu fragen, warum, macht einen nur wahnsinnig. Das ist meine Erfahrung. Ich habe früher als ich sehr stark war in meinem Gottesglauben, sehr damit gehadert. Zum einen war ich überzeugt Gott sei die ewige ursache und Quelle von ALLEM. Dann konnte ich wieder nicht glauben, dass Gott es "wollen" kann, dass meine Mutter leiden muss.

Buddha hat etwas geholfen, mir persönlich. Alles ist zugleich Ursache und Wirkung, ist Teil und Ganzes. Da begriff ich, dass es nicht EINE URsache war, sondern das so theoretisch unendlich viele Ursachen zusammen kommen konnten, die die Krankheit verursachen, entstehen lassen. Und ich begriff auch, dass ich so etwas wie Schuld weder einer einzelnen noch allen Ursachen geben kann. Denn Schuld greift hier nicht.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht mehr an Gott wirklich glauben kann. Mag sein das er existiert, aber ich kann auf Gottesreligionen ehrlich gesagt verzichten. Nicht, dass ich sie für schlecht im allgemeinen halte, nur für mich sind sie nichts. Es geht mir nicht mehr darum ob Gott ist oder nicht, ob es einen "Himmel" gibt, oder eine Hölle. In dieser Beziehung bin ich gleichgültig geworden. Denn ich muss mein Leben irgendwie leben, und dafür kann ich meine Kraft nicht an solche Aufgaben verschleudern.

Buddha und die Philosophie sind es, die mich spirituell begleiten. Es ist die Natur, die mir sagt wo meine Wurzeln sind. Es ist meine Verlobte, meine Familie und die Musik die mich halten.

Ob ich durch die Krankheit von Gott abgekommen? Ja und Nein. Nein, denn ich verleugne ihn nicht. Ich habe ihn nur aus meinem Leben ausgeklammert. Wenn er nach meinem Tod sich mir offenbaren sollte, so soll es mich nach meinen Taten messen, nicht an meiner Religion oder den Gebeten die ich nie gesprochen habe.
Ja, denn ich rechne damit, das er nicht so ist wie wir aufgetischt bekommen. Das er ein menschlicher Irrtum ist. Ich bemühe mich den Dhamma zu praktizieren, um hier und jetzt mein Leid und das anderer Menschen zu verringern. Ich kümmere mich also nur noch um das Leid, nicht mehr um Gott. Ich helfe anderen und mir. Ich frage nicht mehr nach der Ursache, sondern nach dem nächsten Tag.

Danke,

Jazzter
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#11
Ich weiss nicht... Ich kann mich keiner eurer Ideen wirklich anschließen.
Entweder geht es dahin dass die Krankheit eine Strafe oder Prüfung G'ttes ist, oder dass es keinen G'tt gibt.

Beides entspricht absolut nicht meiner G'ttesvorstellung!

Ich erkläre euch warum: Es gibt einige Juden, sogar Rabbiner, die meinen der Holocaust wäre eine Strafe G'ttes gewesen. Meiner Meinung nach, eine total kranke Vorstellung die aus Erklärungsnot entstanden ist. Jeder Nicht-Jude der sowas ernsthaft behauptet, gehört für den Rest seines Lebens eingesperrt - aber das ist was anderes...

Jemand hier hat das Buch Hiob erwähnt und damit im Zusammenhang Leid als Prüfung. Bei Hiob war die Prüfung völlig zweitranig, den wahren Grund, nämlich die Wette zwischen dem Satan und G'tt, hat er nie erfahren! Und während er so harderte kamen seine Freunde. Einer meinte Hiob müsste etwas ungerechtes getan haben, der nächste Meinte, dass das Leid Hiob zum Guten widerfahre, ob er etwas schlechtes getan hat oder nicht. Der dritte schließlich meinte, dass alles eines Tages einen Sinn bekommen würde.

Hiob glaubt keinem von ihnen.

Dann kommt jedoch ein vierter dazu, der sich gar nicht für Hiob's Argumente interessiert. Stattdessen lobt dieser die Größe G'ttes! Im Klartext heisst das, dass Hiob G'ttes Angelegenheiten nichts angehen, weil er sie gar nicht begreifen kann!

Dieser behält im Endeffekt recht, die drei anderen Freunde werden von G'tt persönlich getadelt.

Damit zeigt uns das Buch Hiob ein sogenanntes Theodizee. Oder anders: Dass auch dem Gerechtesten Leid widerfährt und es keinen erkennbaren Sinn gibt. Kurzum: Das Leben ist ungerecht, aber es ist eine Frage wie man damit umgeht.

Ich fühle mich nach wie vor hilflos in der Angelegenheit. Ich kann nur hoffen und beten dass bald alles vorbei ist und sich zum Guten wendet. Und G'tt hat hierfür meiner Meinung keine Verantwortung, doch wenn mein Bekannter alles gut übersteht, wird G'tt der erste neben den Ärzten sein der meinen Dank verdient.
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#12
Hallo Alenju,

ich sehe das als falsch Gott nur für die guten Dinge im Leben zu Danken.Alles was Gott tut hat ein Sinn, auch wenn wir Ihm nicht immer verstehen.


Ich bin der festen Meinung Gott sollte man in allem Lebenslangen danken.


wa salam
Shia
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#13
Ich soll ihm also dafür dankbar sein dass es meinem Bekannten besch... geht???
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#14
Salam Alejnu,

nein, nicht so sehe es doch mal anderes. Sei dankbar das er noch lebt z.B. und es Ihm nicht noch schlimmer getroffen hat.Oder sei dankbar das es Dich nicht getroffen hat.Das Du gesund bist !!!

Versuche mal umzudenken, und zu sehen das alles einen Sinn hat auch wenn Du den Sinn nicht verstehen kannst.

verstehst Du jetzt was ich meine ?

ich wünsche Dir viel Kraft in diesen Tagen,



wa salam
Shia


P.S. Das was Du jetzt grade durchmachst, nennt man im Islam Jihad Al Nafis (Kampf um das eigene Ego).
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#15
Shia schrieb:Salam Alejnu,

nein, nicht so sehe es doch mal anderes. Sei dankbar das er noch lebt z.B. und es Ihm nicht noch schlimmer getroffen hat.Oder sei dankbar das es Dich nicht getroffen hat.Das Du gesund bist !!!

Verstehe schon. Aber du wirst sicher auch verstehen, dass ich mich daran nicht wirklich erfreuen kann.
Interessant ist es, wenn man jetzt einmal über das Wort Mitleid nachdenkt, man leidet wirklich mit jemandem.

Zitat:P.S. Das was Du jetzt grade durchmachst, nennt man im Islam Jihad Al Nafis (Kampf um das eigene Ego).

Also, um mein Ego geht es mir im Moment wirklich nicht...
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