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Die Askese und die Erl
#1
Ebenso wie die Hindus und die Buddhisten geh
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#2
hallo milarepa

Beispiel die Verachtung des Lebens, das man auf eine t
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#3
Der Br
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#4
Doch. Ich verstehe es vollkommen.
Seinen K
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#5
Ich w
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#6
Milarepa schrieb:...wobei der freiwillige Fastentod die höchste Stufe der Selbstaufgabe und segenreichen Kasteiung darstellt.
Ohne jetzt grosse Reden schwingen zu wollen, aber bin ich der einzige hier, der diesen Selbst-MORD moralisch verwerflich findet.
Ich finde in dieser Art der Askese zeigt sich auf sehr latente und unterschwelige Art, die auf den ersten Blick harmlos erscheint, eine groteske Verachtung menschlichen Lebens.

Hier wird ein physischer Todeskampf, der den Organismus aufs schwerste belastet, denn ein solcher Tod kann sich über 20-70 Tage, je nach Vitamin- und Mineralstoffzufuhr, ziehen, verharmlost und euphemisiert.
Der Hungertod, gewollt oder nicht, ist einer der leidvollsten die es gibt, besonders die letzten Tage!
Wichtig ist auch, dass oft schon nach 15-25 Tagen, auch wenn das Fasten abgebrochen wird, massive, irreversible Schäden im Organismus auftreten, die von einer massiven, chronischen Immunschwäche bis zur Herzrhytmusstörungen reichen.

Eine derartige Askese hat nichts mehr mit körperlicher und seelischer Sebstdisziplinerung zu tun, wie sie sonst weltweit sehr verbreitet ist (z.B. buddhistisches und christliches Mönchtum, Sufismus).
Es ist eine grausame Sebstzerstörung des eigenen Leibes. Diese Methode suggeriert Erlösung, indem sie den menschlichen Körper derart schwächt, dass jener auf Grund des Kraftmangels den Menschen zur Aufgabe zwingt und im Tod den letzten Ausweg, die "Erlösung" sieht.
Ich halte diese Methode für eine das menschliche Leben verachtende Ideologie.

Das ist meine ganz persönliche Meinung zu diesem Thema.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#7
Ich finde es kommt auf die Perspektive an.
Wenn jemand mit seinem Leben soweit abgeschlossen hat, dass er nur noch in transzendente Sph
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#8
Am Hungertod m
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#9
Bookster schrieb:Schließlich hat niemand das Recht, seine Moralvorstellungen auf andere anzuwenden.

Es geht hier aber nicht um das aufzwingen von Moralvorstellungen, sondern um grundlegende und allgemeine Fragen der Moral.

Ich mache mal ein einfaches Beispeil:

Ein Mensch tötet einen anderen Menschen. Es ist eine einfache Tat und doch verurteilen wir diese Tat als Mord (mit wenigen Ausnahmen wie z. B. Notwehr, aber lassen wir das mal aussen vor).
Wenn wir nun diesen Menschen gerichtlich verurteilen, zwingen wir ihm dann unsere Moralvorstellungen auf? Vielleicht, aber sie orientieren sich am Prinzip der Gerechtigkeit und ethisch, moralischen Grundkonsensen.

Und eines dieser Prinzipien ist die Unantastbarkeit der menschlichen Würde und seines Lebens.
Unantastbarkeit, das meint auch eine Unantastbarkeit durch die eigene Person. Niemand hat das Recht, die Würde des menschlichen Lebens zu verletzen.

Und die oben geschilderte Form des rituellen Sebstmordes ist nun einmal, beonders aber durch die grausame Art des Hungertods, eine Verletzung dieses Prinzips.
Ja es offenbart sich in diesem Ritual der angeblichen Selbsterlösung, die Verachtung des eigenen Leibes und Lebens, legitimert durch ein Streben nach transzendentaler Vollkommenheit.

Und deswegen ist jeder Selbstmord, und besonders der Rituelle, verwerfenswert und moralisch unhaltbar, wenn man an der unantastbaren Würde menschlichen Lebens festhalten will.

Mont_Blanc schrieb:In anderen ähnlichen Fällen, wo ein Mensch keinen Sinn mehr sieht weiterzuleben, kann man es niemandem übel nehmen wenn er sich hinrichtet.

Hier offenbart sich die zweite moralische Schwäche dieser Ideologie.
Die Akzeptanz, dass jeder das Recht habe sein Leben zu jeder Zeit selbst zu beenden und in den Tod zu gehen, führt unweigerlich dazu, dass man aktiv Hilfe unterlässt.
Letzlich hilft man den in seelischer Not befindlichen Nächsten nicht mehr, versucht ihn nicht mehr zu trösten, zu helfen und zu heilen, sondern man ignoriert seine Not in dem man ihn sich selbst und seiner Hilflosigkeit überlasst, die der Urgrund des Suizids ist ( zumindest wenn er nicht ritueller Natur ist, dann ist es Fanatismus).


Ich denke in diesem Zusammenhang kann man gut unterstreichen was die Glaubenskongregation der katholischen Kirche zur Euthanasie gesagt hat.

"Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre zur Euthanasie."

Da es sich hier um fundamentale Rechte handelt, die jeder menschlichen Person zukommen, darf man sich keineswegs auf Argumente aus dem politischen Pluralismus oder der Religionsfreiheit berufen, um die universale Geltung dieser Rechte zu leugnen.
[...] Selbstmord ist ferner oft die Verweigerung der Selbstliebe, die Verleugnung des Naturinstinktes zum Leben, eine Flucht vor den Pflichten der Gerechtigkeit und der Liebe, die den Nächsten, den verschiedenen Gemeinschaften oder auch der ganzen menschlichen Gesellschaft geschuldet werden - wenn auch zuweilen, wie alle wissen, seelische Verfassungen zugrunde liegen, welche die Schuldhaftigkeit mindern oder auch ganz aufheben können.
[...] Es muß erneut mit Nachdruck erklärt werden, daß nichts und niemand je das Recht verleihen kann, ein menschliches Lebewesen unschuldig zu töten, mag es sich um einen Fötus oder einen Embryo, ein Kind, einen Erwachsenen oder Greis, einen unheilbar Kranken oder Sterbenden handeln. Es ist auch niemandem erlaubt, diese todbringende Handlung für sich oder einen anderen zu erbitten, für den er Verantwortung trägt, ja man darf nicht einmal einer solchen Handlung zustimmen, weder explizit noch implizit. Es kann ferner keine Autorität sie rechtmäßig anordnen oder zulassen. Denn es geht dabei um die Verletzung eines göttlichen Gesetzes, um eine Beleidigung der Würde der menschlichen Person, um ein Verbrechen gegen das Leben, um einen Anschlag gegen das Menschengeschlecht. Es kann vorkommen, daß wegen langanhaltender und fast unerträglicher Schmerzen, aus psychischen oder anderen Gründen jemand meint, er dürfe berechtigterweise den Tod für sich selbst erbitten oder ihn anderen zufügen. Obwohl in solchen Fällen die Schuld des Menschen vermindert sein oder gänzlich fehlen kann, so ändert doch der Irrtum im Urteil, dem das Gewissen vielleicht guten Glaubens unter liegt, nicht die Natur dieses todbringenden Aktes, der in sich selbst immer abzulehnen ist. Man darf auch die flehentlichen Bitten von Schwerkranken, die für sich zuweilen den Tod verlangen, nicht als wirklichen Willen zur Euthanasie verstehen; denn fast immer handelt es sich um angstvolles Rufen nach Hilfe und Liebe. über die Bemühungen der Ärzte hinaus hat der Kranke Liebe nötig, warme, menschliche und übernatürliche Zuneigung, die alle Nahestehenden, Eltern und Kinder, Ärzte und Pflegepersonen ihm schenken können und sollen.


(Franjo Kardinal Seper in "Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre zur Euthanasie", 20. Mai 1980 unter Verlautbarungen des Apostolischen Stuhles 20, bei dbk.de)

Mfg Presbyter
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#10
[b]Ich finde es interessant, dass man gleich die Katholische Kirche zitiert und ihren Universalit
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#11
Milarepa schrieb:Ich finde es interessant, dass man gleich die Katholische Kirche zitiert und ihren Universalitätsanspruch ranzieht, um etwas als moralisch zu verwerfen.

Ich glaube, dass man sich hier auf einem Thema bewegt, das jenseits von mittelalterlich-christlichen Vorstellungen von Gut und Böse bewegt. Die indischen Religionen kennen vielleicht viele Parallelen, jedoch sollte man nicht von einem chtistlichen Standpunkt aus argumentieren, denn das führt sehr schnell in eine Sackgasse. Lasst also bitte die Kirche und ihre christliche Dogmatik dort, wo sie hingehört. Es macht überhaupt keinen Sinn und frustirert nur, weil man überhaupt nicht zum Wesentlichen vorstoßen kann!

Nur zu deiner Info Milarepa, ich habe extra ,mit Rücksicht auf dieses Thema im Zusammenhang mit den indischen Religionen, alle genuin christlichen Bezüge aus der Verlautbarung herausgeschnitten.
Ebenso handelt es sich hier nicht um eine dogmatische Verlautbarung, sondern um eine sittlich-moralsiche, die mit den Mitteln der Vernunft und des Naturrechts argumentiert. Und daher ist sie genau hier auch passend und sinnvoll, es geht hier nämlich um grundlegende Fragen der Moral und der Bewertung von Suizid, Euthanasie und Setrbehilfe, und erst Recht dann, wenn es um rituellen Selbstmord und die Unterstützung des selbigen durch eine religiöse Gemeischaft geht.

Jener mutwillige und selbstverantwortliche Mord am eigenen Leben ist meines Erachtens in keiner Weise zu rechtfertigen. Mir geht es hier nicht direkt um buddhistisch, hinduistische oder christliche Glaubensvorstellungen, sondern in wie weit sich ein ritueller Selbstmord als leibes- und lebensfeindlich offenbart, der mit dem Ziel einer angeblichen "Erlösung" legitimiert wird, und die eigentlichen Grenzen von leiblich-seelischer Askese und Selbstdisziplinierung weit überschreitet.
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#12
Ich denke hier handelt es sich klar um Ansichtssache. Ich unterscheide bei solchen Sachen immer zwischen Handeln und Absicht. Ein in normalen f
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#13
Na sch
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#14
@ Yentl

Das habe ich hier ausgef
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#15
im westen sind m
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