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Asatru - Rituale
#1
Hallo!

Um euch einen Eindruck zu geben, wie wir Heiden oder Asatruer kultische Feiern oder Rituale begehen, im folgenden ein Beispiel:


[b]Asatru-Ritual
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#2
Hallo Fj
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#3
Danke dir, Selene!
Dass die Wesenheiten der Natur und die G
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#4
Ich habe eine Frage bezüglich Asatru.
Wie alt ist asatru und ist es in Island wirklich anerkannt, so wie
Wicca in Amiland?

Würde mich sehr interessieren zu erfahren.
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#5
Hallo Heron!
Wie alt ist Asatru?
Dies ist eine gute Frage - würdest du verschiedene Leute fragen, so würdest du dazu möglicherweise auch verschiedene Antworten erhalten. Nach meinen Quellen ist es auf jeden Fall schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Skandinavien nachweisbar. Asatru mag natürlich auch schon vorher dort existiert haben.
Wer dagegen behaupten würde, dass diese Religion seit der germanisch-nordischen Zeit ununterbrochen existent gewesen wäre, erzählt meines Erachtens nach Unsinn.
Sicher wird es immer Heiden gegeben haben, die den alten Göttern anhingen - aber diese dürften ziemlich isoliert und vereinzelt gewesen sein.
Asatru ist in Island offiziell als Religion (nicht Staatsreligion!) anerkannt. Daher dürfen dort z.B. anerkannte Beerdigungen und Trauungen praktiziert werden.
Dies ist inzwischen auch in Dänemark der Fall. Unsere Freunde vom FornSidr haben die gleichen Rechte.
Grüße! Fjölnir
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#6
Vielen Dank für so viele Informationen und für die Mühe, mirmeine frage zu beantworten.

Ich glaube das es immer vereinzelt heidnische Gruppen gab.

In Griechenland sogar bis ins 13.Jahrhundert!

Und das ist etwas auf das man als Heiden Stolz sein kann.


Heron
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#7
Übrigens, für alle, die es nicht wissen - heute ist ein heidnischer Festtag, den wir mit unserer Gruppe durch die Feier eines nächtlichen Blots begehen werden.
Bei den Kelten nannte man dieses Fest Beltane, bei den Germanen und im frühen Mittelalter Kor- oder Kürfest und im hohen bzw. späten Mittelalter Walpurgis.
Vom Charakter her ist es letztlich ein Fruchtbarkeitsfest.
Fjölnir
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#8
Hallo Fjoelnir,
macht es Dir was aus, bitte, Deine Texte hier auszubessern wegen der "Mottenloecher" darin?
- jeder Umlaut frass 5 Zeichen aus, das SZ-lig frisst je 3 weg und die Anführungszeichen sind je 1 Fragezeichen geworden, das passierte dem ganzen Forum vor ca 3 Wochen. Es macht manches komplett undeutbar - abgesehen vom Inhalt

Zum Inhalt noch eine Frage, ein User namens "RabeHugin" erzaehlte uns vorzeiten, dass es 2 Linien Asatru gebe:
die einen gewaehren nur "Edelgermanen" die Mitgliedschaft,
die anderen billigen es, wenn jeder Voelkchen fuer sich parallel eigene Nations-Kulte wiederbelebt und das sei dann ein Asen-Treue-Grossverbund.
Welches sind die in Nordeuropa staatlich anerkannten?
mfG WiT
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#9
Hallo Heron
Zitat:Ich glaube das es immer vereinzelt heidnische Gruppen gab. In Griechenland sogar bis ins 13.Jahrhundert!
Und das ist etwas auf das man als Heiden Stolz sein kann.
???
Das versteh ich nicht ganz.
Wieso ist ein moderner Wicca "stolz", wenn es in Griechenland auch im 13.Jhd. ganz andere Heiden gegeben haben sollte, die wohl weder Christen noch Muslime sein wollten? Vielleicht gab es dafuer bei denen nachvollziehbar gute Gruende, gemessen am Angebot der Anderen vor Ort.

Erzaehl mir lieber, was mich echt interessiert, welchen Inhaltes deren Lehre und Praxis war. Fuer was nannte man sie "Heiden"? Und wer definierte sie als solche?
Im 12./13.Jhd.- wenn es Dir darum geht, brauchst Du nicht in Griechenland nach Heiden zu suchen: da wanderten noch Albigenser auf der Flucht um Europa herum - das Wort Skandinavia sei von ihnen - dann wurden sie von Normannen ueber die Ostsee vertrieben
- sie formierten z.B.aus noch unsesshaften Ulmigeri mit Zentrum in Kulm in West-Ostpreussen (welche aus den Produkten von Jaegern, Fischern und Sammlern zum Herzog v.Masovia Zins gaben), die dann sich von Masovia absagenden, so schwierigen neu-heidnischen Pruzzen, die erstmal alle Sesshaften abfackelten, was nachher einen anhaltendes wechselseitiges Rachenehmen ergab, fuehrten einen Feuerkult ein, den die nie vorher hatten, mit 3-G0ttern und 12-Aeltesten, eine absolute Militaer-Diktatur, in der es dann als wohlgefaellig galt, Kranke zu verbrennen, weil sie die Unsesshaften nur belasten, oder auch sich selber einfach so zu verbrennen, um den G0ettern eine Freude zu bereiten...
- kein heutiger Waldenser (was die Albigenser in Albi noch waren) wuerde diese als mit ihnen vergleichbar betrachten, denn Petrus Waldus lehrte nur eine radikalere Abart von Christentum - bei "Pruzzen" wurden aus der Trinitaet 3 "heimische G0tter" gemacht, nur um ganz-anders-als-die-andern zu sein

Meinst Du dahinter steckte Kritik am zuhandenen Christentum, das da noch nichtmal Bistuemer hatte? Es war schlicht so, dass die jaehrlichen Heringsschwaerme damals noch an dieser Ostsee-Kueste bis hin nach Ruegen aufstiegen, das nasse Gold jener Zeit vermittelten sie nun fuer eine Weile, jedoch das Salz, um sie zu konservieren, gibt es nicht dort, das holte man ueber die Weichsel aus dem Sueden heran. Zugegeben, auch dem Hzg.v.Masovia ging es darum, wer auf dieser lebensnotwendigen Drehscheibe zur Grundernaehrung der Europaeer sass. Aber ebenso den neuen Heiden namens Pruzzen, ihren Herren. Ob sie das je ihren Untertanen erzaehlten, bezweifle ich etwas.

Der Griechen-"Olymp" mit dem mehr Sippen-vorbildlichen Bestand an 30 staendischen Wir-Vereinigungen bei den klassischen Griechen ist doch wieder eie andere Art "Heidentum" (naemlich noachitischer Natur: mit Nation und Landesgrenzen) als eine vorher praktizierter Sippen-Kultus fuer noch unsesshafte Vater-Familien, die es wie Abraham anstrebten, nach einer gewissen Frist und bestimmten Bedingungen auch eiin Land fuer eine Nation zugesprochen zu bekommen.

Definierst Du als Neu-Hexer nach Vorbild mexikanischer Indianer (Wicca) alles Heidentum nur einfach am Negieren einer bereits vorhandenen Gross-Konfession?
Dann haettest Du jene wirklichen Wiccas aus der suedl.USA doch wohl missverstanden. Diese pflegten "noch" ihre eigne Tradition, sich die Weisheit der Uroffenbarung ueber der Peyotl oder einen aehnlichen bilderreichen geordneten Kultus nach dem Vorbild der eigenen Vaeter, die sie damit ehrten und respektierten, zu erhalten. Da stand es fest, wer ihnen erscheinen sollte und was diese Bilder symbolisieren.
Es ist doch etwas voellig Anderes, wenn ich nun als spaeterer jahrhundelang-rueckwirkend all meine Eltern dafuer verachten wuerde, dass deren Weisheit sie in eine Grosskonfession mit Nation fuehrte, verlasse sie und such mir was nach deren Art erneut zu "schauen".

Welche Art "Heidenschaft" war das denn damals, in Griechenland, und weisst Du das auch, ehe Du darauf nun so "stolz" bist?
Haetten sie Dich (Euch) denn jemals begriffen, falls es bei denen auch noch ein Symptom von Teue zu ihren Alten war - dass Du es nun grade nicht sein willst, um lediglich "ein Heide und auch-wo-dagegen" zu sein?

Das bedeutet nicht, dass ich es Dir (Euch) nicht zubillige, so etwas selbst entscheiden und verantworten zu muessen, sondern ich lehne es nur ab, ein "Wir" zu behaupten, von dem der Grossteil der damit  Vereinnahmten nichtmal zu Wort kommt, zu bestaetigen, ob das zutreffen kann?

In der Zeit vor 1945 - in "der" - besuchte mal der B.v.Muenster Graf v.Galen einen sich "sehr germanisch-stolz" gebaerdenenden Ort hier in der Gegend, um seine Jugendlichen zu firmen. In seiner Ansprache sagte er etwa: Ihr wollt uns erzaehlen, direkt wieder die alten Germanen zu sein mit all deren Tugenden. Ich sag Euch: meine Familie von Galen ist durchgehend belegt bis in die Zeit vor der Christianisierung und hat durchgehend Nachrichten von damals bis heute, und wir wissen sehr genau noch, warum es unsere Vaeter damals waehlten, Christen zu werden. Und wie steht das damit bei Euch?

Es spielte da z.B.vor dem 8.Jhd eine Rolle,
- dass Christen nicht mehr als Gefolge jedem Oberhaupt, das starb, einen Besten-Mann ins Walhall nach-opfern mussten, also Vater, Bruder, Onkel, Sohn, was stets ein Weheklagen der gesamten Gefolgs-Untertanen ergab und ihre Familie um einen Ernaehrer brachte
- dass Christen nicht mehr das Soziale Ganze damit entlasteten, Kranke, sehr Alte, Zwillinge und kleine Maedchen zu den wilden Tieren in die Wildnis wegzuwerfen
- dass bei Christen nicht mehr Muetter und Kleinkinder mit in eine Feldschlacht ziehn, mit-kaempfen, mit verletzt hinterbleiben, oder mit-fallen - 
- dass bei Christen der Fremde, der durchwanderte, Schutz und Hilfe in den Zentren der Allgemeinversorgung Obdach, Unterkunft und Pflege erhielten statt ausgeraubt oder nur verjagt zu werden
- dass bei Christen auch Leben und leibliche Unversehrtheit eines Leibeigenen Menschen ein Aussmass an Schutz vor der Willkuer ihres Eigners bekamen und dieser hatte eine Pflicht, sie bei Verarmung auch wieder so zu retten, dass ihnen wenigstens der Lebensunterhalt moeglich bleibe  

- weisst Du, dass Azteken-Heiden ihre Leibeigenen bei Festen ihren Gaesten anboten, welchen davon sie essen moechten? - Je mehr man einen Gast ehren wollte, desto nuetzlicher, wichtiger oder schoener musste der Sklave sein, den man dann fein zubereitet und gewuerzt verspeiste... steht in einem Fachbuch ueber die echten Azteken - sei beruhigt: nicht bekannt, dass die auch-heidnischen Inkas das auch so gehalten haetten

Fuer nicht nur meine Begriffe sind "Heiden" etwas untereinander extrem Verschiedenes, zusaetzlich ist es anders, ob sie Heiden sind
- von vor den Hoch-Religionen,
- neben den Laendern der Nationen, noch-dem-Alten treu
- oder dahin "rueckfaellig" vermittels noch lebender Ueberlieferung
- oder Konvertiten zu jemandem mit Ueberlieferung (wie die Sekundaer-Wicca in USA, ex-Hippies, die anerkannt sind als Konfession)
- oder anti-das-Vorhandene "Freistil-Heiden" auf Basis von Literatur und muendlicher Reklame unter Nein-Sagern auf Zeit oder laenger.  

Auf was willst Du da gemeinsam stolz sein?

mfG WiT
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#10
Hallo WiTaimre!
Danke für deinen Hinweis - ich habe vor einigen Tagen schon angefangen, meine Texte hinsichtlich der verschwundenen Laute nachzubessern. Wird aber wohl noch einen Moment dauern, bis alle wieder absolut lesbar sind.
Du hast recht - auf der Weltebene gesehen gibt es verschieden orientierte Asatru-Gruppen.
Da gibt es einerseits sog. "Universal-Asatru" - diese Gruppierungen sind zahlenmäßig am meisten vertreten. Bei ihnen ist man der Auffassung, dass jeder Mensch - egal wo er lebt und welcher Herkunft es ist - von den Göttern angesprochen werden und Zugang zu ihnen gewinnen kann.
Es gibt aber auch - z.B. recht viele in den USA - sog. "Folkish-Asatru". Diese widerum gehen davon aus, dass nur derjenige wirklich Zugang zu unseren Gottheiten suchen sollte und in der Folge dann auch erhalten kann, der in Ländern geboren wurde, in denen diese Religion früher beheimatet war, bzw. dessen Vorfahren aus diesen Ländern kamen - letztlich also Europa und besonders Skandinavien und Deutschland. Hintergrund dieses seltsamen klingenden Ansatzes ist, dass diese Asatruer davon ausgehen, dass Götter und Göttinnen mit dem jeweiligen Land verbunden sind - so wie auch ein Mensch (evt. auch über seine Vorfahren) mit einem Land verbunden sei. So wäre es für einen Asiaten angemessener, sich an die Götter seiner asiatischen Heimat zu wenden.
Ich persönlich halte so etwas für Unsinn - unsere Gesellschaften haben sich im Laufe der Geschichte kulturell und ethnisch immer mehr vermischt und kaum einer von uns könnte heutzutage behaupten, dass z.B. seine Ahnenreihe auf die früheren Germanen zurückginge.
Außerdem sollten gerade wir in Deutschland lebenden Menschen und Asatruer genug von dem unsinnigen Gelabbere ewig-brauner Sturköpfe haben - auch wenn es bei den "Folkish-Asatru" evt. nur am Rande mitklingt!!!
Die Asatru-Organisation, der ich angehöre - der Eldaring - distanziert sich übrigens entschieden von jeglicher Art oder auch nur Abart "nationalsozialistischen" Gedankengutes. Und dies mit Recht - denn infolge des Mißbrauchs germanischer Religion durch den österreichischen Gefreiten und seine Anhänger ist damals (und entsteht leider auch heute noch durch seine irregeleiteten Nachfolger) genug Schaden.
Fjölnir
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#11
Hallo Fjoelnir :)
Zitat:Und dies mit Recht
- denn infolge des Mißbrauchs germanischer Religion durch den österreichischen Gefreiten und seine Anhänger ist damals (und entsteht leider auch heute noch durch seine irregeleiteten Nachfolger) genug Schaden.
Generell kann man dem zustimmen, aber was ich nicht begreife: wozu knueft man sein eigenes Leben an eigentlich nur der Wissenschafts-Forschung entstammende rudimentaere Nachrichten an, was im Grunde die NS-Leute nichtmal durchgehend taten - denn "sozialistisch" war ihnen auch gut genug als Firmenschild tauglich und der Mix, der zustandekam, hatte ja wirklich nichts mehr mit den alten Religionen Europas zu tun.

Mich interessierte es voelkerkundlich und auch sprachgeschichtliich, und ich las mit einigem Genuss den Heliand, die Edda, den Beowulf, den Ruodlieb, die Ur-Nibelungen, den Sachsenspiegel und etliche Minnesaenger-Lieder, auch sowas neu-als Gemachtes aus dem 19.Jhd. wie die "Ur-Linda", den Kalevipoeg, die Kalevala, und finde im Gebiet der Bilder-Kunst so manche Anzitate, wo sich Volks-Vorstellungen noch oder wieder abgebildet haben, Volksmedizinische Heilungslieder aus ganz Europa, angefangen bei den Merseburger Zauberspruechen und was noch
- das hatte ja alles nichts damit zu tun, dass die raffgierigen Typen vor 1945 meinem Volk selbst Haar uund Schuhe missgoennten, denn dafuer haetten die alten Texte keinen Anhaltspunkt hergegeben.
Doch es gibt einfach nur ein Bild her, dass es sehr viele und sehr unterschiedliche Voelkerchen waren, und es ging etwas rabiater zu, bei allen zu je jener Zeit.

Reicht es einem denn aus, sich alsdann aus diesen Nachrichten die Rosinen herauszupicken - ein neues Wir, das man waehlt mit dem Namen vorher mal gehabter G0etter zu belegen - man zertrennt sich doch das, was man hoerte, in einen von christen-staemmiger Moderne gepraegten ethisch angenehmen Teil, Vater, Mutter zu ueberhoehen, Gemeinschaftgefuehle am Lagerfeuer, Staunen ueber den tatsaechlich betrachtbaren Lauf der Gestirne, Horchen auf Baeume oder Meditieren mit dem seelenvollen Auge eines Pferdes (erheblich seelenvoller schaut noch die Kuh), um etwa zu Entscheidungen zu finden, ohne dauernd abgelenkt zu werden

- daraus bestand doch nicht die Realitaet der Leute von denen die alten Rest.-Nachrichten berichten. Bei denen gehoerte es unabdingbar hinzu, dass der junge Wikinker zum Mann wurde, indem er einen Beutezug durchfuehrte, dass man die Gemeinschaft von allen Schwachen und Kranken und unerwuenschten Kindern "entlastete, dass man Tiere opferte und es keinem gestattete sich irgendwohin einen Garten anzusiedeln, weil der nicht zum eignen Voelkchen ins Revier seiner Jagdgruende gehoerte und diese ja unterbrochen haette.

So ein Wodan hatte seine Herkunft und seine Umgebung, bis wohin das ein Wir-Garant war, da kaempfte es "oben wie unten" immer wieder ums nackte Ueberleben, weil gleich nebenan ein etwas anderes Voelkchen es ebenso tat, nur war das Ganze auch noch stark unterbevoelkert, und wirkte deshalb weit und gross.

Fast alles das von dem, was man heute noch koennte, das kann man doch haben, ohne gleich Heide sein zu muessen.

Wohin sollten nun z.B. die darin eben nicht mit einbegriffenen Massen von Menschen ausweichen, um mit Genuss etwa 2-3 Jahre lang einen besonderen Baeren zu erfahren, den man so lange jagt, bis es einem eigentlich gleich ist, wer dann am Ende wen besiegte (die eine "Grosse" Jagd des Lebens) wonach man sich beim Geist des Baeren entschuldigte, er habe sicher nur einen schlechten Tag gehabt, dass er gefallen sei... - auch sowas war damals im Leben Religion - es praegte dann die naechsten Heldenlieder fuer eine weitere Generation.

Oder was war denn die Realitaet eines Fuersten, dessen Grab und Beigaben die Forschung erkennt, wenn man weiss, dass Fuersten auch damals sehr rar sind? - aber Gefolge musste mit ihm ins Walhall oder wie man es nennt, und das bedeutete, dies Gefolge dem einen hinterherzutoeten, weil man sicher war, der brauche sie da drueben. Wird man ehrlich "der Gefolgsmann nach alter Vaeter Brauch" sein moegen - konsequent sozusagen, weil dieselbe Wissenschaft das doch auch festgestellt und uns berichtet hat? Der Realverteilung nach muessten das doch fast alle Mitglieder sein: sich als auf Erden entbehrlich anzusehen, weil die meisten ja Gefolge waren - und das war erblich.

Also mich zog es nicht derartig an
mfG WiT
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#12
[quote=WiTaimre]
Hallo Heron
[quote]Ich glaube das es immer vereinzelt heidnische Gruppen gab. In Griechenland sogar bis ins 13.Jahrhundert!
Und das ist etwas auf das man als Heiden Stolz sein kann.[/quote]???
Das versteh ich nicht ganz.
Wieso ist ein moderner Wicca "stolz", wenn es in Griechenland auch im 13.Jhd. ganz andere Heiden gegeben haben sollte, die wohl weder Christen noch Muslime sein wollten? Vielleicht gab es dafuer bei denen nachvollziehbar gute Gruende, gemessen am Angebot der Anderen vor Ort.

-Ich bin ein Wicca aber da ich ein Grieche bin, lebe ich auch die Religion meiner Ahnen. Und meine Ahnen lebten ihre Religion bis ins 13.Jahrhundert, bevor sie von den Orthodoxen mit gewalt und Blutvergiessen bekehrt wurden.
Und weil meine Ahnen so standhaft für ihre Werte, so lange kämpften, bin ich stolz und sehr dankbar.

Erzaehl mir lieber, was mich echt interessiert, welchen Inhaltes deren Lehre und Praxis war. Fuer was nannte man sie "Heiden"? Und wer definierte sie als solche?

-Mit "Heide" meine ich Polytheisten.
Und ihre Lehren oder besser gesagt ihr Glaube, war der hellenische.
Dieser Hellenische Glaube wurde und wird von den Orthodoxen "heidnisch" benannt (also gottlos).

Im 12./13.Jhd.- wenn es Dir darum geht, brauchst Du nicht in Griechenland nach Heiden zu suchen: da wanderten noch Albigenser auf der Flucht um Europa herum - das Wort Skandinavia sei von ihnen - dann wurden sie von Normannen ueber die Ostsee vertrieben
- sie formierten z.B.aus noch unsesshaften Ulmigeri mit Zentrum in Kulm in West-Ostpreussen (welche aus den Produkten von Jaegern, Fischern und Sammlern zum Herzog v.Masovia Zins gaben), die dann sich von Masovia absagenden, so schwierigen neu-heidnischen Pruzzen, die erstmal alle Sesshaften abfackelten, was nachher einen anhaltendes wechselseitiges Rachenehmen ergab, fuehrten einen Feuerkult ein, den die nie vorher hatten, mit 3-G0ttern und 12-Aeltesten, eine absolute Militaer-Diktatur, in der es dann als wohlgefaellig galt, Kranke zu verbrennen, weil sie die Unsesshaften nur belasten, oder auch sich selber einfach so zu verbrennen, um den G0ettern eine Freude zu bereiten...
- kein heutiger Waldenser (was die Albigenser in Albi noch waren) wuerde diese als mit ihnen vergleichbar betrachten, denn Petrus Waldus lehrte nur eine radikalere Abart von Christentum - bei "Pruzzen" wurden aus der Trinitaet 3 "heimische G0tter" gemacht, nur um ganz-anders-als-die-andern zu sein

-Was willst du damit sagen?

Meinst Du dahinter steckte Kritik am zuhandenen Christentum, das da noch nichtmal Bistuemer hatte? Es war schlicht so, dass die jaehrlichen Heringsschwaerme damals noch an dieser Ostsee-Kueste bis hin nach Ruegen aufstiegen, das nasse Gold jener Zeit vermittelten sie nun fuer eine Weile, jedoch das Salz, um sie zu konservieren, gibt es nicht dort, das holte man ueber die Weichsel aus dem Sueden heran. Zugegeben, auch dem Hzg.v.Masovia ging es darum, wer auf dieser lebensnotwendigen Drehscheibe zur Grundernaehrung der Europaeer sass. Aber ebenso den neuen Heiden namens Pruzzen, ihren Herren. Ob sie das je ihren Untertanen erzaehlten, bezweifle ich etwas.

-.....

Der Griechen-"Olymp" mit dem mehr Sippen-vorbildlichen Bestand an 30 staendischen Wir-Vereinigungen bei den klassischen Griechen ist doch wieder eie andere Art "Heidentum" (naemlich noachitischer Natur: mit Nation und Landesgrenzen) als eine vorher praktizierter Sippen-Kultus fuer noch unsesshafte Vater-Familien, die es wie Abraham anstrebten, nach einer gewissen Frist und bestimmten Bedingungen auch eiin Land fuer eine Nation zugesprochen zu bekommen.

Definierst Du als Neu-Hexer nach Vorbild mexikanischer Indianer (Wicca) alles Heidentum nur einfach am Negieren einer bereits vorhandenen Gross-Konfession?

-Wicca hat nichts mit Indianern zu tun. Wovon redest dsu eigentlich?

Dann haettest Du jene wirklichen Wiccas aus der suedl.USA doch wohl missverstanden. Diese pflegten "noch" ihre eigne Tradition, sich die Weisheit der Uroffenbarung ueber der Peyotl oder einen aehnlichen bilderreichen geordneten Kultus nach dem Vorbild der eigenen Vaeter, die sie damit ehrten und respektierten, zu erhalten. Da stand es fest, wer ihnen erscheinen sollte und was diese Bilder symbolisieren.
Es ist doch etwas voellig Anderes, wenn ich nun als spaeterer jahrhundelang-rueckwirkend all meine Eltern dafuer verachten wuerde, dass deren Weisheit sie in eine Grosskonfession mit Nation fuehrte, verlasse sie und such mir was nach deren Art erneut zu "schauen".

-...Nach was authentischerem vielleicht?!

Welche Art "Heidenschaft" war das denn damals, in Griechenland, und weisst Du das auch, ehe Du darauf nun so "stolz" bist?

-Ich weiss es denn ich gehe schon Jahre in die Griechische Schule und war zwei Jahre Griechenland wo ich das gr. Gymnasium besuchte.
Es waren Hellenen...Und deren Vernichtung wird heute im Religionsunterricht mit stolz gelehrt.

Haetten sie Dich (Euch) denn jemals begriffen, falls es bei denen auch noch ein Symptom von Teue zu ihren Alten war - dass Du es nun grade nicht sein willst, um lediglich "ein Heide und auch-wo-dagegen" zu sein?

-Ich versuche nicht gegen-irgendwas-dagegen zusein...Ich hatte in meinem Leben sehr harte Zeiten durcxhgemacht, in denen ich mein Vertrauen ins Leben, meinen Glauben und meinen Selbstwergefühl verloren hatte und mein Herz wurde stumpf vor Schmerz...Die Götter haben aus mir wieder einen Menschen gemacht, der ich wirklich bin und mir beigestanden...Ich bin aus Überzeugung ein Polytheist, und bin nicht gegen die Theologie des Christentums nur gegen ihre Politik.

Nie habe ich schlechtes über Jesus Christus gesagt, nie über ihren Glauben gespottet. Ihren Asketen bin ich dankbar, das sie für uns alle auf der Welt beten und wenn mein Onkel (ein Priester) mit mir über Religionen spricht höre ich ihm respektvoll zu.

Das bedeutet nicht, dass ich es Dir (Euch) nicht zubillige, so etwas selbst entscheiden und verantworten zu muessen, sondern ich lehne es nur ab, ein "Wir" zu behaupten, von dem der Grossteil der damit  Vereinnahmten nichtmal zu Wort kommt, zu bestaetigen, ob das zutreffen kann?

-Ich behaupte kein WIRR, und ich mache auch keine Kampagne...du hast´s auf den Falschen Hut genommen.

In der Zeit vor 1945 - in "der" - besuchte mal der B.v.Muenster Graf v.Galen einen sich "sehr germanisch-stolz" gebaerdenenden Ort hier in der Gegend, um seine Jugendlichen zu firmen. In seiner Ansprache sagte er etwa: Ihr wollt uns erzaehlen, direkt wieder die alten Germanen zu sein mit all deren Tugenden. Ich sag Euch: meine Familie von Galen ist durchgehend belegt bis in die Zeit vor der Christianisierung und hat durchgehend Nachrichten von damals bis heute, und wir wissen sehr genau noch, warum es unsere Vaeter damals waehlten, Christen zu werden. Und wie steht das damit bei Euch?

-Und ich weiss genau warum ich Polytheist bin, das dass freie Denken ermöglicht und die Kommunikation, weit über den blinden Dogmen einer Konfession.

Es spielte da z.B.vor dem 8.Jhd eine Rolle,
- dass Christen nicht mehr als Gefolge jedem Oberhaupt, das starb, einen Besten-Mann ins Walhall nach-opfern mussten, also Vater, Bruder, Onkel, Sohn, was stets ein Weheklagen der gesamten Gefolgs-Untertanen ergab und ihre Familie um einen Ernaehrer brachte
- dass Christen nicht mehr das Soziale Ganze damit entlasteten, Kranke, sehr Alte, Zwillinge und kleine Maedchen zu den wilden Tieren in die Wildnis wegzuwerfen
- dass bei Christen nicht mehr Muetter und Kleinkinder mit in eine Feldschlacht ziehn, mit-kaempfen, mit verletzt hinterbleiben, oder mit-fallen - 
- dass bei Christen der Fremde, der durchwanderte, Schutz und Hilfe in den Zentren der Allgemeinversorgung Obdach, Unterkunft und Pflege erhielten statt ausgeraubt oder nur verjagt zu werden
- dass bei Christen auch Leben und leibliche Unversehrtheit eines Leibeigenen Menschen ein Aussmass an Schutz vor der Willkuer ihres Eigners bekamen und dieser hatte eine Pflicht, sie bei Verarmung auch wieder so zu retten, dass ihnen wenigstens der Lebensunterhalt moeglich bleibe  

-Ähhmmh...ich habe mit dem germanischen Glauben nichts am Hut...
Aber kennst du die Geschichte der Christenheit, Hexenverfolgungen, Zerstörung des Mithras-Kults, Engelverfolgungen usw.
Christen waren kein bisschen besser...

- weisst Du, dass Azteken-Heiden ihre Leibeigenen bei Festen ihren Gaesten anboten, welchen davon sie essen moechten? - Je mehr man einen Gast ehren wollte, desto nuetzlicher, wichtiger oder schoener musste der Sklave sein, den man dann fein zubereitet und gewuerzt verspeiste... steht in einem Fachbuch ueber die echten Azteken - sei beruhigt: nicht bekannt, dass die auch-heidnischen Inkas das auch so gehalten haetten

-Was die Azteken, die Buddhisten, Hindus, Mosleme machten oder machen interessiert mich nicht..denn ich bin keiner von ihnen.
Diese Sachen liegen über mein Verantwortungsbereich und ich muss darüber nicht debattieren.

Fuer nicht nur meine Begriffe sind "Heiden" etwas untereinander extrem Verschiedenes, zusaetzlich ist es anders, ob sie Heiden sind

-Natürlich sind sie sehr verschieden. Doch haben sie verdammt viele Gemeinsamkeiten.

- von vor den Hoch-Religionen,
- neben den Laendern der Nationen, noch-dem-Alten treu
- oder dahin "rueckfaellig" vermittels noch lebender Ueberlieferung
- oder Konvertiten zu jemandem mit Ueberlieferung (wie die Sekundaer-Wicca in USA, ex-Hippies, die anerkannt sind als Konfession)
- oder anti-das-Vorhandene "Freistil-Heiden" auf Basis von Literatur und muendlicher Reklame unter Nein-Sagern auf Zeit oder laenger.  

Auf was willst Du da gemeinsam stolz sein?

-Auf die Hellenen, die für vieles gekämpft haben.
-Auf die Kelten und später die Druiden die die Universität von Cambridge erbauten und den alten Glauben bewahrten.
-Auf die Hexen die wie märtyrer für die grosse Göttin starben und wie die Kirchenmänner erzählen "sie haben keine Angst vor dem Tod und weinen auch nicht. Sie lieben ihre Teufel so sehr, das sie kaum erwarten können getlötet zu werden und zu ihnen zu gehen".

Auf das alles bin ich stolz und auf die Botschaft der Hellenen:

"es lohnt sich für seinen Glauben zu kämpfen und zu sterben."

Ich bin voller Ehrfurcht und Stolz und werde es immer sein.


Frieden mit dir, Heron
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