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die andere Seite von Religion
#61
Ja, Fritz,
genau das wollte ich damit auch sagen - an den Religionen und ihrem Bedarf an frommen und eintraechtigen Glaeubigen lag es doch kaum, dass Religion Schulfach wurde.
Das ging vom saekularen Staat aus, dennoch lag eine Nebenabsicht des Staates darin, dass die Religionen ihm artige Buerger erziehen, doch auf den Inhalt der Lehren sollte ein zu ihm kompatibles gemeinsames Dach, folglich wurde Rechnen, Schreiben, Lesen, Geschichte der Nation und ihrer Siege, sowie Singen, Religion und Apfelbaeumchen-Pflanzen allen Untertanen verordnet.
Trotzalledem,
unser von der Schule unabhaengiger eigner Religionsunterricht ohne Noten, das ist ja auch ein Unterricht und hat die charakterliche Bildung, das soziale Bewusstsein und diese "Kardinaltugenden" zu praktizieren im Sinne, denn aus der Wiese waechst dies auch nicht von allein.

Man hatte einen Mittelweg gefunden, indem wir dreierlei bekamen: von der Familie die Braeuche, vom Geistlichen den wichtigen Inhalt und vom Religionslehrer in der Schule den Einstieg in den Ueberblick und die Auszweigungen.
Ganz ohne ein halbwegs neutrales Netz an Wissen ueber seine Religion bleibt sie sonst vielleicht doch leicht mal im "axh ja schoeeeeen!" stecken und zerfliesst in geschichte-losen Sekten mit Behauptungen und keiner weiss Bescheid.

mfG WiT :)
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#62
WiTaimre schrieb:genau das wollte ich damit auch sagen - an den Religionen und ihrem Bedarf an frommen und eintraechtigen Glaeubigen lag es doch kaum, dass Religion Schulfach wurde.

Dooch, liebe WiT,
schulische "Biblische Geschichte" alias "Religion" als Unterrichtsfach ging eindeutug von (christlich-protestantischer) Religionsgemeinschaft aus, war eindeutig auch durch ein personelles Veto-Recht der Kirchen gekennzeichnet.
Man könnte sogar so weit gehen, dass das ganze Schulsystem von den Religionsgemeinschaften, von IHREM ureigenen Interesse an Bildungsqualifikation ihrer Mitglieder ausging, auch an ihrem Interesse, dafür nicht aus eigenen Finanztöpfen zu zahlen.

Problematisiert wurde es erst im 20. JH. nach dem Ende der monarchischen LandesHerren als "höchste Bischöfe", der etwas deutlicheren Trennung von Kirche und Staat.

Seitdem sollte man auch gedanklich etwas transparenter trennen, zwischen religiöser Grundunterrichtung und Weiterbildung der Religionsgemeinschaften selbst und den staatlichen Angeboten an Religionsunterricht und Theologie-Studien.

Als ein staatlichen Unterdrückungs-oder Moralisierungs-Instrument für pflegeleichtere Untertanen ist das ihmo gegenwärtig kaum treffend zu beschreiben.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#63
hi Fritz,
gegenwaertig sicher nicht LOL
mfG WiT :);)
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#64
WiTaimre schrieb:gegenwaertig sicher nicht LOL

... und mich plagt nicht im geringsten die Nostalgie nach DEM Schul-Religionsunterricht in den 50er/60er Jahren, den ich "genießen durfte, allerdings ebensowenig nach der kirchlichen Variante. Mit stupidem Nachplappern-Training erzieht man auch keine mündigen religiös urteilsfähigen und ethisch gefestigten jungen Menschen mit solider religiöser Bindung aus Überzeugung -das blieben auch damals eher Zufallstreffer ... und war imho auch nicht gewollt, weil religiöse Hierarchie noch über Zwang und Gewalt ihren Einfluss sichern konnte.

Nun zu beklagen, dass diese Machtposition geschwunden ist und die Schuld daran ungutem GEGENWÄRTIGEM Religionsunterricht zuzuschieben, halte ich für unaufrichtig.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#65
hi Fritz,
hab ich das, was Dich irritierte oder stoerte, als Verlust beklagt?
mir hat das meine halt gut gefallen und auch gut getan, das haette ich allen gegoennt und nahm auch an, dass die meisten andern es auch so erlebten wie wir.
Zitat:...Nun zu beklagen, dass diese Machtposition geschwunden ist und die Schuld daran ungutem GEGENWÄRTIGEM Religionsunterricht zuzuschieben, ...
Irgendeine "Machtposition" aus Richtung unserer Religion ist in einer Gegend aber wirklich keinem aufgedallen, dass sie im Religions-Unterricht in der Schule, oder in der Glaubensinhalts-Vermittlung nach der Schule ausgeuebt oder versucht worden sei, ist mir nicht erinnerlich, auch nicht von de parallelen andern Religionen meiner Umgebung.
So sehr nicht, dass es mich direkt interessiert, was Du darunter verstehst. Koenntest Du uns das an einem Beispiel schildern, damit wir nicht aneinander vorbei reden?
mfG WiT :)
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