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Leben nach dem Tod
#1
Hallo an alle!

Kann mir jemand beantworten, was die Juden glauben, was nach dem Tod mit ihnen passiert?

Danke.
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#2
Hallo Cindyluu :)

Was bei allen Juden wohl gemeinsam zu glauben darueber Inhalt ist, ist wohl nur, dass man ein Mensch ist, den G0TT auch nach diesem Leben noch kennt, und IHM gegenueber wird man sich wohl oder unwohl oder vernichtet fuehlen, je nachdem, wie man hier im Leben damit umging, unter Mitmenschen zu leben.
Wenn ein Gestorbener auf seinen Weg gebracht wird, sagen wir etwas, was sich uebersetzen laesst als:
"Ein Richter der Wahrheit ist vorhanden"
Wir nehmen auch meistens an, dass derjenige empfindet, dass er ab nun hilflos ist, noch irgendetwas zu aendern, was das nun war, sein Leben. Man kann an seinem Ruf, den man hinterliess, nun gar nichts mehr selbst aendern.
G0TTES Rechtsprechung wird barmherzig sein, also alles stimmt, man selbst versteht es dann auch alles, man wird einverstanden sein koennen.
Wird man dann geeignet sein, gluecklich zu werden, hat ER alle Mittel dazu und ist DER, mit dem man so gluecklich wird und bleibt - das nennen wir Lohn. Gehoert fuer mich in den Lohn, meine Lieben wieder um mich zu wissen, kann ER das machen.
Im andern Fall wird man es ebenfalls korrekt erkennen und eben nicht gluecklich.

Normalerweise malen wir es uns nicht so doll aus, was dann alles Himmel sein muesste und was, wenn nicht, da sein muesste. Man kann auch sagen: jeder wie er's braucht.

Obgleich es vor Dante auch einen juedischen dichter mit einem solchen Gedicht gab, haben wir doch schon auf Erden genug Fegefeuer erlebt und denken uns solche nicht auch noch fiuer hinterher aus mit jemand konkretem darin, denn zum Gluecklichsein wird es schon reichen, seine Feinde nicht wieder um sich zu wissen.

Es gibz im mehr folkloristischen Rahmen die Vorstellungen ueber den Garten Eden, ein Warteparadies, und etwa 4 Leute, meinen wir dann, sind sicher da nicht. Die sind aber lange her, und im Talmud ist eine reizende Geschichte berichtet, dass ein Schueler auch fuer diese 4 so Boesen weinte. Inzwischen hatte man aber schon noch schlimmere Menschen erlebt und sein Lehrer nahm an, dass diese 4 wohl auch schon genug gestraft sind, also sich inzwischen doch auch schon unauffaellig ins Gan Eden mischen duerfen. (Denn wie koennte einer gluecklich sein, wenn er weinen muesste um andere?)

Ein neueres Buch ueber diese Ideen vom Gan Eden, dem Wartehimmel der Dahingeschiedenen, wurde in Jiddisch geschrieben, heisst "Das Paradies" in Hochdeutsch, ist charmant, aber keine Religionsdarstellung, nur so "angedacht, es sei..."

Am Juengsten Tag, vor welchen wir keine Idee des gewaltsamen Weltunterganges denken, ist einfach der letzte Mensch fertig mit seinm Leben und G0TT hatte alle geschaffen, die ER wollte.
Dann stirbt auch noch Elija der Prophet, der ja so in den Himmel-Zustand entfuehrt wurde, noch in der Naehe der Menschen zu sein und gelegentlich zu erscheinen und wem zu helfen.
Wir sagen "3 Tage" wird auch er tot sein (das ist ein Minimum zur Definition, dass jemand tot war).

Juden werden dann in zweierlei Hinsicht zum Gerichtshof kommen - jeder wird kommen, als sei er schuldig - und gehen als Gerechtfertigter. Der Aspekt hat naemlich das Augenmerk darauf, WER unser Richter sein wird: ER Selber. Einmal hatten wir diese Gebote fuer eben nur Juden, ueber diesen Vertrag wird alles vorbebracht, Gutes und das Andere, das beinhaltet nur Dinge, fuer die es Zeugen gibt, Menschen oder Engel.
Dann wird nicht entschieden, ob ich gluecklich werden soll in Ewigkeit, sondern was weiter sein wird mit dem Vertrag am Sinai. Das ist ein Prozess, fuer denn alle Beteiligten auferstehn muessen, und alle sonstigen Menschen als Zeugen ja auch. Das auch mit Leib und Seele und alledem.

Das Andere ist individuell, wie ich menschlich war, ob anstaendig, fromm, erfreulich, sorgsam mit der Wahrheit, ehrlich genug nicht anderen Schuld zuzuschieben, wenn ich was falsch machte, und alles, was ich meinte zu tun. Das ist dann G0TT auch Zeuge, denn vieles fiel mir nichtmal auf, aber ER weiss es und erinnert mich dann daran. Generell sind wir zutraulich zu G0TT, denn ER liebt Seine Menschen alle. Das wird vielleicht - meine ich - einfach ein unendliches Zwiegespraech werden und ist in sich schon Teil des Glueckes.

- Da dies jedem Menschen zusteht, wird es hier auch nicht um die genaue Konfession gehn. Die Konfessionen, denken wir, werden jeder solchen Vorprozess haben nach dem, was bei ihnen die Gemeinschaft regelte. - Bei diesem anderen Vorgang werden alle Traenen getrocknet und jeder Schmerz sich voellig auflosen in Erleichterung, dass ER "so" ist und "da". Meine Lieben werden dabei sein und wer mich liebt, wird mich wieder treffen koennen.

Es gibt auch Juden, die "den Messias" erwarten, aber mehr innerirdisch in dieser Welt, damit er uns nochmal ein Land zu bewohnen verschaffe, in dem eine Chance besteht, auch mal wieder alles zu haben, ein Heiligtum und eine fromme gerechte Regierung, an der alle Menschen sehn koennten, wie gut Unser G0TT sein muss.
Aber das ist nicht vorgeschrieben, es zu glauben wie das genau sein sollte.

Wichtig ist nur das Verhaeltnis in Ewigkeit zu IHM. Gemeinsam und einzeln.

Schalom
WiT :)
.
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#3
Ich f
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#4
Shalom Isaac :)
Richtig, ich auch, ich schreibe eine Ziffer 0 und nicht den Buchstaben o, O ein, weil ich an Foren so oft angemeckert werde, das zu erklaeren, auf diese Art sieht man es bei den meisten Schriftarten auch, aber haelt sich damit nicht weiter auf, und mir ist wichtiger, dass ich es beachte, WER anwesend ist, wenn ich schreibe, als diese dauernde Unterbrechung von Themen.
Wir moechten ja auch nicht Debatten halten, die Dritte zu Blasphemien reizen, nicht?

- Ich gebe zu, dass es in unserm Forum nicht gut erkennbar ist, dass ich "unsern Unterschied" setze, wegen der Grundeinstellung der Schriftart. Ich werd mich bemuehen, in Times New Roman zu schreiben, was ich sonst immer nehme, oder Arial.

Dass ich DEN NAMEN schreibe, wirst Du im ganzen Web nicht finden, aber dass andere meinen, irgendwas schreiben zu koennen, ist bei deren Konfession moeglicherweise erlaubt und allein deren Problem.

Der hier im Forum, an den ich grad denke, wird sich nicht bitten lassen, es zu lassen, nach dem, wie er schon ohnehin reagierte.
Es ist eine neues Mitglied, man kann nicht immer gleich harsch reagieren, meine ich, denn "erekh appajim" ist uns als Beispiel gegeben, wie man es auch halten kann.

mfG WiT :)
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#5
WiTaimre,

wie klein oder gross l
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#6
Lea schrieb:wie klein oder gross lässt sich "G0TT" denken? als dass ER sich auf unsere kleinlichen Sprachbedrängnisse einlassen wollte?

Da muss ich sowohl, der implizierten Aussage zustimmen, als auch etwas relativieren.
Sicher Gott ist sprachlich nicht zu erfassen, weshalb er ja auch eine Namesgebung verweigert und sich als der "Ich-bin-der-ich-bin-da" zu erkennen gibt.

"Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. [...] Ich bin der "Ich-bin-da". [...] So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen." (Ex 3, 6.14.15)

Zu relativieren gäbe es aus meiner (und eher christlicher) Sicht, dass was ich schon einmal in anderen Themen angedeutet habe:
Durch die Inkarnation des göttlichen Logos ist auch die menschliche Sprache hineingenommen in die Erkenntnis und Erfahrung, im Sinne von glaubenden Verstehen, an dem die Vernunft (die ratio) teil hat und nicht im Sinne einer rein rationalen, metaphysischen Erkenntnisleistung, des göttlichen Mysteriums und seiner Offenbarung.

@ Isaac

Ich würde WITaimre zustimmen, dass es in der Verantwortung des einzelnen und seiner religiösen Bestimmungen liegt, ob und wie er den Namen Gottes ausspricht.
Dennoch und da denke ich stimmen wir beide überein, muss auch hier darauf geachtet werden, dass man dem zweiten Gebot des Dekalogs treu bleibt:

"Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht." (Ex 20, 7)

Wenn wir Christen den Namen des Herrn aussprechen, z.B. in der lectio brevis der Komplet vor Hochfesten (das Shema Israel), dann tun wir dies um uns des ewigen Bundes Gottes mit seinem Auserwählten Menschengeschlecht zu versichern und im Wissen darum, dass das Gebot der Gottesliebe und das daraus resultierende Gebot der Nächstenliebe der zentrale Akt der menschlichen Bundestreue ist.

In der Tat gibt es sogar religionsgeschichtliche Ähnlichkeit zwischen dem nicht aussprechen des Gottesnamens durch Juden und der tiefen Verneigung, besonders monastischer Christen, bei der Doxologie der Dreifaltigkeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heilgen Geiste! Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit! Amen.

bzw.

Ehre sei dem Vater durch den Sohne im Heiligen Geiste!, dem einen Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


cindyluu schrieb:Kann mir jemand beantworten, was die Juden glauben, was nach dem Tod mit ihnen passiert?

Da kann ich leider wenig beisteuern. Die wenigen Dinge die ich aus rein jüdischer Sicht zu diesem Thema weis, ist, dass das pharisäische Judentum durchaus an eine Auferstehung glaubte, aber ischerlich nicht im christlichen Sinne bzw. die Saduzäer jene leugneten.
Ich weiß nicht wie jene Glaubensvorstellungen in das Rabbinische Judentum eingeganen ist und in den letzten 2000 Jahren entfaltet wurde. Da bin ich überfragt und müsste ich selbst erst kundigmachen.
Aber vlt. kann ja einer der Juden aus dem Forum uns über diese Frage aufklären.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#7
Hallo Prsbyter :)
[quote]cindyluu schrieb:
Kann mir jemand beantworten, was die Juden glauben, was nach dem Tod mit ihnen passiert?
[quote]Presbyter: Da kann ich leider wenig beisteuern. Die wenigen Dinge die ich aus rein j
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#8
Smile 
Ewige Leben in schönen Paradiesen - versprechen eigentlich alle Religionen.

Positive Zukunftsperspektiven
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#9
Gähnende Beiträge trotz unglaublicher Kürze mit Garantie keine Diskussion zu entfachen - versprechen eigentlich alle von Keiners Beiträgen
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#10
Zitat:Keiner: Ewige Leben in schönen Paradiesen - versprechen eigentlich alle Religionen. - Positive Zukunftsperspektiven

- nun, ich wuesste auch nicht, warum irgendeine Gruppe von Menschen, die ueberhaupt Plaene hat und ueber Zukunft nachdenkt, sich nicht denken und es sagen sollte, dass das ein gutes Leben sein wird.
Es bedeutet ja auch nicht, dass das jedesmal nicht stimmt, sondern Unterschiede sind mehr darin zu finden, ob es zu kurz greift, worin das Glueck dann zukuenftig bestehen sollte - ob das dann auch gluecklich macht.
Frueher stellten sich Leute gern vor, es reiche zum Selbst-gluecklich-Sein, wenn man erlebt, dass Boese schlimm bestraft werden. Heute hierzulande stellt man sich darunter kein Glueck vor, zuzusehn, dass jemand anders ueberhaupt etwas leidet. Da wuerde man glatt billigen, dass die, die dafuer in Frage kaemen, bestraft zu werden, weiterhin frei bleiben, zu beschaedigen, wen sie beschaedigen - aber das kann es dann auch wieder nicht sein, denn dann muesste man zusehn, dass Leute leiden und haette es selber genehmigt, indem nichts die anderen aufhalten sollte, nur damit ja nur diese nicht leiden...

Das "Problem" ist hier so zu erklaeren:
Derjenige, ueber dessen Befinden man Einzelheiten miterlebt, der sollte nicht leiden, denn das tut einem beim Zuschauen schon auch etwas selber mit weh. In diesem Moment versinkt alles, was man sonst "Gruende" nennen wuerde - man neigt zum Vergeben, um Leiden fuer sich und den andern zu lindern.

Das Konzept vom Juengsten Gericht ist ein Grundgedanke, dies beides in eins mit der Wirklichkeits-Erkenntnis zu bringen, wo dann erkannt wird, was jemand andern weh tat und in Bezug darauf aber auch jemand bleibt, der leiden wuerde - und man darf weich sein und dann dort verzeihen, wo man nicht zugleich dessen "Opfer" vergisst.
Es wird in einer von Liebe getragenen Umgebung stattfinden, worin allen Beteiligten Recht geschieht, und dann kann man gluecklich sein.

Also ich finde es ok, dass alle Gemeinschaften sich normalerweise eine selige Zukunft ersehnen und vorstellen und anstreben.
mfG wiT :)
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