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Brauch Hilfe: Reinkarnation
#1
Hallo!
Ich habe mal ein paar Fragen:
1. Ist es richtig, dass es sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus die Samsara- und Karma-Lehre gibt?
2. Im Hinduismus gibt es eine unsterbliche Seele, die sich nach dem Tode des Körpers in einem neuen in Erscheinung tretenden Wesen wieder verkörpert?
3. Im Buddhismus hingegen gibt es keinen Übergang der Seele, sondern das Weiterfließen einer Bewusstseinsstruktur als Grundlage von Erinnerungen und Identitätsgefühl?
Ist es richtig, dass sich die beiden Religionen in dieser Hinsicht unterscheiden?
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#2
Hallo Annika

Unter Hinduismus wird bei uns der mythologisch gewachsene Religionsverband verstanden, der sich in Indien Sanatana-Dharma (etwa: die ewige Religion) nennt. Der Hinduismus hat weder einen Stifter, noch einen unabänderlichen Kanon. Innerhalb des Hinduismus kann man viele verschiedene Kulte und Traditionen beobachten, die meist lokal gebunden sind. Allen Hindus gemeinsam ist das Gesetz vom Karma.

Das Karma eines jeden Menschen entsteht aus seinen Samskaras (= alle Lebenseindrücke, die – auch aus früheren Seinsebenen – bewusstseinsformend waren). Die Gesamtsumme der Samskaras bildet den Charakter des Menschen.

Als Offenbarungsschriften (Shruti) sehen die H. die Veden und Upanischaden an. Die Itihasas beinhalten die großen epischen Erzählungen. Die wichtigsten sind das Ramayana und das Mahabharata. Die vielleicht heiligste Schrift des Hinduismus ist die Bhagavad-Gita (= Teil des Mahabharata).
Die Sagen- und Legendensammlung, die Puranas, dienen dem Hindu zum besseren Verstehen der Veden und Upanischaden.

Für die spirituelle Entwicklung ist für den Hindu die Tantra wichtig.

Die Tantra ist die göttliche Energie und die Schöpfungskraft (Shakti) des Menschen. Sie ist der weibliche Aspekt des Göttlichen. Ebenfalls als Tantra bezeichnet werden die tantrischen Schriften.


Der Begründer des Buddhismus war Siddharta Gautama, Shakyamuni (=der Weise aus dem Geschlecht der Shakyas) genannt.

Die zentrale Lehre ist Buddha-Dharma, die Lehre des Shakyamuni, die auf Erleuchtung beruht. Ein Mensch kann durch den Kreislauf seiner Existenzen zur vollkommen Erleuchtung gelangen und die vollkommene Befreiung erreichen (ins Nirvana eingehen). Im Zustand der vollkommenen Erleuchtung hat der Mensch alle Bedürfnisse überwunden. Zwar hat er auch dann noch angenehme und unangenehme Empfindungen, wird von denen aber weder berührt noch beherrscht.

Zu Deinen Fragen

Ad 1
Ja. Es gibt sowohl Buddhismus, als auch Im Hinduismus die Samsaralehre. (Samsara = Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, Skrt., nicht zu verwechseln mit Samskara = Eindruck, Nachwirkung, Skrt.). Auch den Karmabegriff kennen beide Lehren.

Ad 2 u. 3

Kann man nach meinem Dafürhalten so stehen lassen, wie Du das umschreibst. Wobei sowohl der Buddhist als auch der Hindu das Leben als Last empfindet und aus dem Kreislauf ausbrechen will. Der Buddhist will die vollkommene Befreiung erreichen (und ins Nirvana ein- oder aufgehen), der Hindu strebt  Braman, das absolute (nichtkörperliche) Sein, das absolute Bewusstsein, die absolute Seligkeit an.

Grüße v. Epicharm
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#3
annika1708 schrieb:Hallo!
Ich habe mal ein paar Fragen:
1. Ist es richtig, dass es sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus die Samsara- und Karma-Lehre gibt?
2. Im Hinduismus gibt es eine unsterbliche Seele, die sich nach dem Tode des Körpers in einem neuen in Erscheinung tretenden Wesen wieder verkörpert?
3. Im Buddhismus hingegen gibt es keinen Übergang der Seele, sondern das Weiterfließen einer Bewusstseinsstruktur als Grundlage von Erinnerungen und Identitätsgefühl?
Ist es richtig, dass sich die beiden Religionen in dieser Hinsicht unterscheiden?

Was ich nicht verstehe ist, dass wir schon längst alle Thesen und Spekulationen vergessen könnten, wenn sich die Astrologen einmal ins Zeug hauen würden. Die haben meiner Meinung nach eine Bringschuld. Sie reden zwar immer von soviel mögliche Zusammenhänge , aber richtige Fakten und richtige Ausarbeitung von Reinkarnationsforschungen hab ich leider noch nicht gesehen. Der Psychologe "THorwald Dethlefsen" hat mal in einem seiner Bücher über Reinkarnation geschrieben, dass die Astrologen nun die Zusammenhänge der Horoskope untersuchen werden.(Es ist auch möglich bei menshclichen Rückführungen nach der exakten Uhrzeit der Geburt zu fragen !) Nur: ich hab nirgendws eine Publikation darüber gefunden. Das Ergebnis hätte mich schon interessiert.

Warum hat der Psychologe nie über die Ergebnisse Bücher geschrieben sondern nur über die Rückführungen der früheren Leben. Die Auswertungen ist er, wie schon erwähnt , schuldig geblieben obwohl er sie groß angekündigt hatte.
Laut seinen Büchern(die auf praktischen Rückführungen beruhen und auch teilweise wissenschaftl. Kriterien genügen) sind wir wild zusammengefürfelt. In diesem Leben kannst du ein Mann sein im vorigen kannst du eine Frau gewesen sein, in diesem kannst du deine Mutter (aus dem vorigen Leben) als Tochter bekommen,..........
und dazwischen sind oft meilenweite Abstände. D.h. es kann sein , dass dein letztes Leben irgendwann vor dem Mittelalter war. Aber was für Sinn das ganze ergibt ?

In Indien lässt man Menschen auf grausamme Art umkommen weil der Wiedergeburtglaube vorherrscht. Und andere bekommen keinen Neid wenn die Reichen auf goldenen Elefanten reiten überall alles mit Gold beschmückt haben und sich auf Kosten der Armen weiter bereichern. Die Armen finden sogar, dass sie das verdient haben Icon_sad
Ich denke es ist egal was die Leute für Glauben haben, es kommt sowieso immer etwas Dummes heraus (wie z.b. die Kastenbildung in Indien, oder das unterpriveligierte und Lebrakranke nicht im Ganges baden dürfen(obwohl es eh die größte Drecklacke der Welt ist), und sie elend verrecken müssen und das nicht wegen der Krankheit die sie haben, sondern wegen dem Wiedergeburtglauben.
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#4
Hallo Adagio,

im Prinzip glauben alle Gläubige der Religionen an eine Wiedergeburt - nur sind die Schwerpunkte anders gesetzt. Für mich ist der Tod ein Übergang in ein geistiges Leben, in eine der zahllosen geistigen Welten Gottes. Diese zahllosen Welten Gottes tragen -den verschiedenen Glaubenrichtungen nach- verschiedene Bezeichnungen: "Himmel, Hölle, Paradies, Nirwana...".

Wenn heute im Hinduismus gelehrt wird, dass der Reiche seinen goldenen Elefanten aufgrund seiner guten Taten im vorherigen Leben "verdient" hat, so halte ich diese Lehrmeinung für Unsinn. Allerdings besteht der Hinduismus schon wesentlich länger als das Christentum; und im Christentum wurde über Jahrhunderte hinweg der gleiche Irrglaube verbreitet - aus machtpolitischen Gründen. Die Kirchen haben den Armen der Welt auch lange Zeit versprochen, dass diese ihre Armut "in Demut" zu tragen hätten, weil sie dann "im Jenseits" für ihre Geduld belohnt werden....

Die religiösen Regeln, die ein Gesandter Gottes aufstellt, haben nach meiner Überzeugung keinen "Ewigkeitscharakter", sondern sind auf bestimmte Zeitabschnitte der menschlichen, zvilisatorischen Entwicklung zugeschnitten. Das Kastensystem der Hindu`s hatte solange seine Berechtigung - bis Buddha es mit seiner Sendung aufhob. Unsere heutige Zeit ist mit der zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit weit über die Zeit Krishna`s, Buddha`s, auch Mose, Jesus und Muhammad hinausgegangen; folglich ist das Regelwerk der "alten" Religionen in unserem heutigen Sinne nicht mehr "zeitgemäss". Da aber das gesamte Regelwerk der Religionen letztlich aus "einer Quelle" stammt, hat natürlich auch heute jeder Mensch das Recht, sich das Regelwerk auszusuchen, was am besten zu ihm passt - und sich somit seinen eigenen Glauben zu wählen.

In meiner Religion heisst es: "Alle Menschen wurden erschaffen, um eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen". Ein ständiger Fortschritt beinhaltet auch einen ständigen Wandel der Regelwerke, der religiösen Gesetze, der pragmatischen wie mystischen Bedeutungen, die die Menschen erforschen. In einem solchen Prozess gehen Ursprünge verloren und werden durch Dogmen, durch Erfindungen, auch durch Überzeugungen ersetzt. Man sagt, dass Buddha keinen "Ein-Gott-Glaube" lehrte - ob das wirklich so stimmt, lässt sich kaum noch beurteilen. Zum Einen sind uns die sprachlichen Begriffe aus der Zeit Buddha`s fremd, zum Anderen wissen wir nicht, ob die noch vorhandenen Pali`s, die Abschriften der Offenbarung Buddha`s tatsächlich authentisch sind. Ein kleines Beispiel mag das verdeutlichen: Moses lehrte: "Du sollst Dir kein Bild von Gott, Deinem Herrn, machen." Jesus sprach vom "Vater im Himmelreich" - und obwohl Christen in frühster wie in spätester Zeit das Alte Testament als Bestandteil des christlichen Glaubens ansahen, enstand für Gott alsbald ein "Bild" von einem alten Mann mit weissem Bart.... und damit nicht genug: Manche Christen behaupten, dass der Hinduismus keine "von Gott gesandte" Religion sein könne, weil die Hindu`s ja soviele Götter haben. Dabei verkennen sie aber völlig, dass der Heiligenkult der katholischen, griechisch- und russisch-orthodoxen Kirchen der Verehrung von "Hanuman und Kali" im Hinduismus ziemlich nahe kommt. Wie sehr sich Glaube im Laufe der Jahrhunderte veränderte, sieht man auch am Islam: Muhammad lehrte "Es darf kein Zwang im Glauben sein" - und islamische Länder verweigern Juden, Christen und Baha`i die Anerkennung als religiöse Glaubensgemeinschaften; ja sie beschliessen "Fatwah`s" gegen die eigenen Mitglieder, die sich erlauben, offen und frei zu denken.

Je länger eine Offenbarung zurück liegt, um so schwieriger wird es, wenn wir uns in Ausübung und Lehre der Religion auf den jeweiligen Gründer berufen. Für Anhänger Zarathustra`s ist Gott gleichzusetzen mit der Sonne, zur Ehren der Sonne hüten die Priester in zoroastischen Tempel ein "ewiges Feuer". Nun lässt sich im geistigen Sinn Gott durchaus mit der Sonne gleichsetzen - aber es wäre völlig falsch zu sagen, das Gott die Sonne sei - ein atomarer Feuerofen, der in einigen Milliarden Jahren ausgebrannt ist. Genauso stellt sich heute die Frage, um die Lehre der Reinkarnation nicht eine geistige, klare Bedeutung hat und die heutige Meinung einer körperlichen Wiedergeburt der ursprünglich geistigen Bedeutung nicht völlig widerspricht.
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