07-01-2008, 18:42
t.logemann schrieb:Textwissenschaftliche Probleme kenn`ich auch - in meiner Religion haben Wissenschaftler und Gelehrte 40 Jahre (!) gebraucht, um den grundlegenden Text unseres grundlegendes Heiligen Buches vom Hoch-Arabischen und Hoch-Persischen in`s Englische zu übersetzen;Ich habe nicht bestritten, Thomas,
dass du solche Probleme kennst. Warum gehst du eigentlich nie auf die konkreten Defizite ein, die ich in deiner Argumentation sehe? Es ging doch um bestimmte Probleme, die über die Kenntnis der historischen Inhalte hinausgehen.
Außerdem: 40 Jahre Übersetzerzeit in der eigenen Religion machen noch nicht alle Mitglieder zu guten Textverstehern.
t.logemann schrieb:...da das altgriechische Wort "Ecclesia" inhaltlich "Gemeinde" und nicht inhaltlich-administrativ "Kirche beinhalten würde. Ob das so stimmt, kann ich nicht beurteilen - ich spreche kein Altgriechisch....Altgriechisch ist auch nicht notwendig, weil das Wort "ecclesia" ein lateinisches Wort ist.
t.logemann schrieb:Es steckt aber auch darin die Unfähigkeit zu erkennen, dass die Religionen - so verschieden sie in der Praxis erscheinen mögen - letztlich ALLE aus einer Quelle, nämlich der Quelle "Schöpfergott" stammen.Das scheint wohl nicht so zu sein, Thomas,
zumindest was das Judentum angeht.
Die Schöpfungsgeschichten stehen ja nicht am Anfang jüdischer Theologie, sondern sind eher spät. Am Anfang steht für das Judentum die Ethik, die Gerechtigkeit Gottes und der Menschen untereinander.
Sie schleppten keinen Lehmklumpen in der Bundeslade durch die Wüste, sondern die Tafeln mit Gottes Geboten.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)