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Thanatologie (Sterbensforschung)
#1
Wie geht eure Religion im Allgemeinen und ihr selbst im speziellen mit Tod und Trauer um?
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#2
Hat denn niemand etwas dazu zu sagen?
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#3
Shalom Alejnu!

Ich denke, Tod und Trauer ist für uns alle ein schwieriges Thema, besonders dann, wenn er einen persönlich im Freundes- oder Bekanntenkreis oder Familie erwischt. Möglicherweise spielt auch noch die Sorge eine Rolle, andere gerade auch bei dem Gespräch eben über Tod und Trauer, sicherlich ungewollt!, zu verletzen. Die meisten Menschen, die ich kenne, sprechen nicht gerne über dieses Thema, sondern versuchen eher, es zu verdrängen. Doch sind wir früher oder später, nicht nur durch den eigenen Tod, höchstpersönlich betroffen. Das Thema Tod ist m.E. auch ein Stück weit tabuisiert.

Als Christ glaube ich, daß der Tod des Körpers eben nicht der endgültige Tod des Menschen insges. ist, sondern daß die Seele den Körper verläßt und in ein neues Leben tritt. Der dementsprechende Gottesdienst in der kath. Kirche heißt z.B. heute ganz offiziell "Auferstehungsfeier". Das dort auch getrauert wird, ist dabei kein Widerspruch.

Wenn ich mit meinem Kollegen, der eben laut eigener Aussage nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt über dieses Thema spreche, dann kommen wir nur zu dem Ergebnis, daß wir es eben in diesem Zeitpunkt sehen werden, oder eben auch nicht sehen werden. Es ist eben eine Glaubensfrage.

Zumindest die Menschen, die zurück verbleiben, erleiden einen Verlust eines lieben Menschen. Die nächsten Angehörigen und Freunde werde es wahrscheinlich am deutlichsten spüren, am schwersten auch darunter leiden, die meiste Zeit brauchen, es zu verarbeiten. Ich denke, es betrifft einen je mehr, je mehr man mit einem Menschen sowohl emotional als auch tatsächlich zusammen war. Die Umstände und andere Faktoren haben sicherlich auch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.

Ich selbst war in den letzten Jahren nicht direkt betroffen, jedoch hat auch mich der Tod von ein paar Menschen aus meinem Umfeld ziemlich betroffen gemacht. Daher könnte ich vielleicht sagen, wie ich es mir vorstelle, damit umzugehen zu sollen, aber nicht, wie ich nachher tatsächlich damit umgehen würde. Es wird jetzt zumindest für mich ein Anlaß sein, noch ein mal darüber nachzudenken.

Liebe Grüße
Gerhard
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#4
Tod ist ein Tabuthema in der Gesellschaft. Vielleicht sogar das Tabuthema schlecht hin.
Und niemand möchte ihm in die Augen sehen. Denn was sind "Anti-Age-Kosmetik", Der Aufruf zur gesunden Ernährung und so weiter und so fort anderes, als Versuche, dem Tod aus dem Wege zu gehen. :shock:

Die Werbung ist immer ein guter Indikator für die Gesellschaft. Während man immer mehr nackte Haut beobachten kann, wird das Wörtchen "Tod" gar nicht in den Mund genommen. :lilangel: :onfire:

Ich als Heide finde diese Entwicklung eigentlich schade. Denn wie heißt es so schön? Erst wenn ich mich mit dem Tod auseinander gesetzt habe kann ich beginnen zu leben. 8)
Auf den ersten Blick mag es mir mein Glaube an die Reinkarnation leichter gestalten, über den Tod hinweg zu sehen. Doch ist jede Reinkarnation lediglich ein weiterer Zyklus, und ich bin froh, wenn ich diese Zyklen endlich abschließen kann. Nichts desto trotz "freue" ich mich in gewisser Hinsicht schon auf meinen Tod. Denn nur er allein wird zeigen, was hinter dem Leben ist und wie es letztlich weiter geht (aber nicht, dass mir nun jemand suizidale Absichten unterstellen will :roll: ).

Blessings,

Heiko

Blessings
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