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Hinweise aus anderen Heiligen Schriften
#1
Teil 1 aus den "Beantworteten Fragen" von Abdul`Baha

Alle Völker der Welt erwarten zwei Offenbarungen, die gleichzeitig erscheinen sollen. Alle erwarten die Erfüllung dieser Verheißung. Das Alte Testament verkündete den Juden die Wiederkunft des Herrn der Heerscharen und des Messias, im Neuen Testament wurde die Rückkehr Christi und Elias' verheißen.

Im Islám ist es die Erwartung des Mihdí und des Messias, und ebenso verhält es sich bei den Zoroastriern und anderen Religionen - wollten wir alle Einzelheiten anführen, so würde dies sehr lange dauern.

#51

Das Wesentliche ist, daß allen zwei Offenbarungen verheißen wurden, die unmittelbar aufeinander folgen sollen. Es wurde verkündet, daß durch diese beiden Offenbarungen die Welt zu einer anderen gewandelt, das Reich des Daseins erneuert und der Schöpfung ein neues Kleid geschenkt werde. Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit würden die Welt erfüllen, Feindschaft und Haß würden aufhören, und alles, was unter den Völkern, Rassen und Nationen Trennung verursache, werde verschwinden, aber was zu Einheit, Harmonie und Einigkeit führe, werde erscheinen. Die Nachlässigen würden erwachen und die Blinden sehen, die Tauben würden hören und die Stummen sprechen, die Kranken würden geheilt und die Toten lebendig werden. Krieg werde in Frieden und Feindschaft in Liebe verwandelt werden; die Ursachen des Zankes und der Streiterei würden vergehen, und die Menschheit werde wirkliches Glück gewinnen. Das irdische Reich werde zum Spiegel des Himmelreichs, die Menschheit zum Thron der Gottheit werden. Alle Völker würden zu einem Volk und alle Religionen zu einer Religion werden; das ganze Menschengeschlecht werde wie eine Familie sein und zu einem Stamm werden. Alle Gebiete der Erde würden wie ein Land sein; die Vorurteile nationaler, vaterländischer, persönlicher, sprachlicher und politischer Art würden vergehen, und unter dem Schutz des Herrn der Heerscharen würden alle ewiges Leben erlangen.

Wir müssen nun nach den Heiligen Büchern beweisen, daß diese beiden Offenbarungen gekommen sind, und wir müssen den Sinn der Prophetenworte richtig deuten; denn wir wollen Beweise haben, die aus den Heiligen Büchern abgeleitet sind.

Vor einigen Tagen erbrachten wir bei Tisch logische Beweise, die die Wirklichkeit dieser beiden Offenbarungen außer Frage stellten.

Um abzuschließen: Im Buche Daniel¹ werden vom Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem bis zum Kreuzestode Christi 70 Wochen angegeben, das heißt, durch das Martyrium Christi wird das Opfer vollendet und der Altar zerstört. Diese Prophezeiung bezieht sich auf das Erscheinen Christi. Die siebzig Wochen beginnen mit dem Wiederaufbau und der Wiederherstellung Jerusalems, worüber vier Edikte von drei Königen erlassen wurden.

¹ Kapitel 9:24

#52

Das erste stammt von Cyrus aus dem Jahre 536 v.Chr. Darüber wird im 1. Kapitel des Buches Esra berichtet. Das zweite Edikt über die bauliche Erneuerung des Tempels ist von dem Perserkönig Darius aus dem Jahre 519 v.Chr, und ist im 6. Kapitel Esra erwähnt. Das dritte Edikt wurde von Artaxerxes im siebten Jahr seiner Regierung, also 457 v.Chr. gegeben und ist im 7. Kapitel Esra verzeichnet. Das vierte erließ Artaxerxes im Jahre 444 v.Chr. Es findet sich im 2. Kapitel Nehemia.

Daniel bezieht sich nun besonders auf das dritte Edikt aus dem Jahre 457 v.Chr. 70 Wochen ergeben 490 Tage, und jeder Tag bedeutet nach dem Wortlaut der Heiligen Schrift ein Jahr. Denn es ist gesagt: "Ein Tag des Herrn ist ein Jahr."¹ 490 Tage bedeuten also 490 Jahre. Das dritte Edikt wurde von Artaxerxes im Jahre 457 vor Christi Geburt erlassen, und Christus war zur Zeit Seines Kreuzestodes und seiner Himmelfahrt 33 Jahre alt. 457 plus 33 ergibt 490, und dies ist das von Daniel prophezeite Datum für die Offenbarung Christi.

¹ 4.Mose 14:34 , Hesekiel 4:6

Im 25. Vers des 9. Kapitels Daniel steht es aber anders, nämlich 7 Wochen und 62 Wochen; scheinbar steht dies im Widerspruch zur ersten Äußerung. Viele, die versuchten, die beiden Aussagen miteinander in Einklang zu bringen, wurden durch diese Verschiedenheit verwirrt. Wie können an einer Stelle 70 Wochen und an anderer 62 und 7 Wochen richtig sein? Diese Äußerungen stimmen nicht miteinander überein.

In Wirklichkeit führt Daniel zwei Daten an. Das eine beginnt mit dem Befehl des Artaxerxes an Esra, Jerusalem wieder aufzubauen. Dies sind die 70 Wochen, die mit der Himmelfahrt Christi endeten, als mit Seinem Kreuzestod das Opfer und Speiseopfer aufhörten.

Das zweite Datum, das im 26. Vers steht, bedeutet, daß nach Beendigung des Wiederaufbaus von Jerusalem bis Christi Himmelfahrt 62 Wochen vergehen. Die 7 Wochen sind die Zeit des Tempelaufbaus, der 49 Jahre währte. Zählt man diese 7 zu den 62 Wochen, erhält man 69 Wochen, und in der letzten Woche (69-70) vollzog sich die Himmelfahrt Christi. Die 70 Wochen sind also vollständig, und es besteht kein Widerspruch mehr.

Wie das Kommen Christi festgelegt ist durch Daniels Prophezeiungen, so sind es auch die Offenbarungen Bahá'u'lláhs und des Báb. Zuvor hatten wir nur logische Beweise angeführt, jetzt werden wir Beweise nach Überlieferungen aufstellen.

#53

Im 13. Verse des 8. Kapitels im Buche Daniel heißt es: "Ich hörte aber einen Heiligen reden; und ein Heiliger sprach zu dem, der da redete: Wie lange soll doch währen solch Gesicht vom täglichen Opfer und von der Sünde, um welcher willen diese Verwüstung geschieht, daß beide, das Heiligtum und das Heer, zertreten werden? (V. 14:) Und er antwortete mir: Bis 2300 Abende und Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweht werden. (V. 17:) Er aber sprach zu mir: ... dies Gesicht gehört in die Zeit des Endes." Also wie lange soll diese Heimsuchung, dieser Verfall, diese Erniedrigung und Demütigung dauern? Das heißt, wann wird der Morgen der Offenbarung anbrechen? Darauf sprach er: "2300 Tage; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden." Kurz, der Sinn dieser Stelle ist, daß er 2300 Jahre anberaumt, denn im Wortlaut der Bibel ist jeder Tag ein Jahr. Folglich sind vom Zeitpunkt des Ediktes durch Artaxerxes, der den zweiten Aufbau Jerusalems befahl, bis zum Tage der Geburt Christi 456 Jahre und von der Geburt Christi bis zum Tage der Offenbarung des Báb 1844 Jahre verstrichen. Wenn man zu dieser Zahl 456 Jahre zählt, ergeben sich 2300 Jahre. Das heißt, das Jahr 1844 n. Chr, brachte die Erfüllung der Vision Daniels, und dies ist das Jahr der Offenbarung des Báb. Sieh nun, wie klar Daniel das Jahr der Offenbarung ansetzt; klarer als hier kann eine Offenbarung nicht vorausgesagt werden.

Christus Selbst erklärt im 24. Kapitel, Vers 3, des Matthäusevangeliums, daß die Prophezeiung Daniels sich auf die Wiederkunft bezieht. Die Stelle lautet: "Und als er auf dem Ölberge saß, traten zu ihm seine Jünger besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das geschehen? Und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt?" Eine der Antworten Christi heißt (V. 15): "Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, davon gesagt ist durch den Propheten Daniel, daß er steht an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf)." Damit verwies Er sie auf das 8. Kapitel Daniel, mit dem Hinweis, daß jeder, der es liest, verstehen wird, daß es diese fragliche Zeit ist. Sieh nun, wie klar die Offenbarung des Báb im Alten und Neuen Testament angekündigt ist.

#54

Zum Schluß wollen wir den Zeitpunkt der Offenbarung Bahá'u'lláhs aus der Bibel erklären. Bahá'u'lláhs Datum ist nach Mondjahren¹ berechnet, beginnend mit der Berufung² und der Flucht³ Muhammads; denn in der Religion Muhammads sind Mondjahre gebräuchlich, die auch allen kultischen Vorschriften zugrunde gelegt sind.

¹ Ein Mondjahr sind 354 Tage ² 609 n.Chr. ³ 622 n.Chr.(Hedschra)

Im 12. Kapitel, Vers 6, des Buches Daniel steht geschrieben: "Und er sprach zu dem in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Flusses stand: Wann will's denn ein Ende sein mit solchen Wundern? Und ich hörte zu dem in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Flusses stand; und er hob seine rechte und linke Hand gen Himmel und schwur bei dem, der ewiglich lebt, daß es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volkes ein Ende hat, soll solches alles geschehen."

Ich habe die Bedeutung eines Tages in der Bibel bereits erklärt und brauche nicht darauf zurückzukommen. Es sei aber kurz erwähnt, daß jeder Tag des Vaters (d.h. "eine Zeit") ein Jahr bedeutet, und jedes Jahr hat 12 Monate. So ergeben 3 1/2 Jahre (d.h. "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit") 42 Monate mit 1260 Tagen. Im Jahre 1260¹ nach der Hijra aber hat sich, nach muhammadanischer Zeitrechnung, der Báb, Bahá'u'lláhs Herold, geoffenbart.

¹ 1260 Mondjahre sind 1222 Jahre christlicher Zeitrechnung. Also 1222 plus 622 (Hedschra) ergibt 1844 n.Chr.

Danach, im 11. Vers heißt es bei Daniel: "Und von der Zeit an, wenn das tägliche Opfer abgetan und ein Greuel der Verwüstung aufgerichtet wird, sind 1290 Tage. Wohl dem, der da wartet und erreicht 1335 Tage!"

Der Beginn dieses Zeitabschnittes, nach Mondjahren¹ gerechnet, ist der Tag, an dem Muhammad Seine Sendung im Lande Hijáz erklärte. Dies war drei Jahre nach Seiner Berufung, denn zu Beginn war Seine Prophetenschaft geheimgehalten worden, und nur Khadíjih und Ibn-i-Naufal² wußten darum. Nach drei Jahren wurde sie allgemein bekanntgegeben. Bahá'u'lláh hat Seine Offenbarung im Jahre 1290³ öffentlich erklärt, also 1290 Mondjahre nach Muhammads öffentlicher Erklärung.

¹ 1290 Mondjahre sind 1251 Jahre christlicher Zeitrechnung. Also 1251 plus 612 (Erklärung Muhammads) ergibt 1863 n.Chr.

² Waraqat-Ibn-i-Naufal, Vetter der Khadíjih und ein vertrauter Muhammads.

³ Das Jahr 1290 von der Erklärung der Sendung Muhammads an entspricht dem Jahre 1280 der Hedschra, oder 1863 christlicher Zeitrechnung. Es war in diesem Jahr (April), kurz ehe Er Sich von Baghdád nach Konstantinopel auf den Weg machte, daß Bahá'u'lláh Sich Seiner nächsten Umgebung als die vom Báb angekündigte Offenbarung erklärte. Diese Erklärung feiern die Bahá'í mit dem Ridván-Fest. Ridván ist der Name des am Anfang der Stadt liegenden Gartens, in dem Sich Bahá'u'lláh 12 Tage aufhielt und Seine Erklärung machte.
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#2
Was ist hier das Diskussionsthema?
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#3
Erst mal sind es "nur" Hinweise aus der Baha`i-Sicht. Aber man kann ja mal fragen, wenn einem was unklar ist.... und schon geht`se los, die Diskussion...
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#4
Welchen Grund sollte ich haben, missionarische Texte durchzulesen?
Der Threaderöffner soll nicht missionieren wollen, sondern mit eigenen Worten ein Thema eröffnen. Und dann können die User entscheiden, ob sie das Thema interessiert.

Das ist üblich in allen anständigen Foren.
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#5
@Karla

wie soll den eine Diskussion zustande kommen, wenn Leute wie Du anhand von eingestellten Texten gleich den den Finger des Vorurteils ausstrecken und "missionieren " anklagend schreiben?

Ich begreife den Baha`i-Thread zunächt mal als Plattform um die Baha`i-Religion auch bekannter zu machen . nicht alles was in diversen Religionslexika über Baha`i steht, ist auch so unbedingt richtig. Und da die Baha`i-Religion auch weitestgehnd unbekannt ist, gibt`s üblicherweise gerade in interreligiösen Foren Leute die Fragen zum Text haben - oder aber begründen, warum sie einen Text oder Beitrag ablehnen. Einfach nur so einen Vorwuf in den Raum stellen - ist keine Begründung, sondern grenzt (mit dem Schlagwort "missionieren") an Verhetzung. Frag`mal Franccesco Ficcia - der kennt sich nämlich aus in der Materie, und mit Francescco hier im Thread käme eine QUALIFIZIERTE Diskussion schnell zustande ! Dein "Missions"einwurf ist hier aber nicht qualifiziert, sondern polemisch.

Deinem Meinungsurteil muss ich mich als Eröffner dieses Thread nicht beugen.
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