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Facharbeit : Warum Buddhismus statt Christentum?
#1
Smile 
Hallo zusammen :)
Ich schreibe in Religion eine Facharbeit darüber, aus welchen Gründen viele Christen das Christentum verlassen und warum wiederum einige davon sich zu fernöstlichen Religionen, insbesondere dem Buddhismus, hingezogen fühlen.
Was denkt ihr, wo die Gründe liegen?

lg genja
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#2
Hallo Genja,

vielleicht, weil unsere christliche Kirche nicht mehr von Leben erfüllt ist, weil sie sich eigentlich seit dem Mittelalter nicht mehr weiterenwickelt hat. Sie ist genauso verkalkt wie ihre Oberhäupter, deren Mindesthalbarkeitsdatum längst abgelaufen sein dürfte.
Jüngeren Theologen(innen) mit neuen Ideen wird das Leben schwer gemacht. - Sie haben fast keine Chance...

Mittelalterliches Gedankengut, welches sich noch nicht einmal durch die Bibel untermauern läßt, spukt nicht nur in den Köpfen von irgendwelchen Gemeindepfarrern, - NEIN, es wird auch noch unter die Leute gebracht!!!!

Menschen werden dadurch systematisch aus der Kirche gegrault.

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#3
genja schrieb:Ich schreibe in Religion eine Facharbeit darüber, aus welchen Gründen viele Christen das Christentum verlassen
Stimmt denn überhaupt die Ausgangshypothese und wie wäre das unzweifelhaft zu belegen? Welche Definition von Christentum liegt dem zugrunde und woher die faktische Info, das viele das Christentum verlassen, welche Zahl bedeutet wissenschaftlich exakt "viele"?
Ich hab nicht genügend Phantasie, mir dafür eine verlässliche Datenquelle vorzustellen ... und ohne Absicherung der Ausgangshypothese entgleitet alles Weitere doch in spekulative Bereiche reiner Luftschlösser.

Soweit ich weiß, verstehen Christen doch ChristSein als irreversibel, lebenslang gültig nach dem unauslöschlichem Zeichen/Siegel der Taufe (quasi Brandzeichen = character indelebilis). Somit blieben sie selbst nach Verlassen der Kirche (katholisch auch umstritten) Christen, zumindest bis zum nachweislichen Eintritt in eine andere unkompatible Religionsgemeinschaft. Da nun die Gottesstelle gerade im Buddhismus unbesetzt bleibt, könnten Menschen imho durchaus gleichseitig dem Christentum zugehörig sein und Buddhisten ...

Wenn dies allerdings so wäre, dann wäre die Fragestellung der Facharbeit schon Murks ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#4
Zunächst mal stellt sich die Frage, ob ein Christ, der die Kirche verlässt, damit auch automatisch sein "Christ-sein" verlässt...

Sodann - im Berliner buddhistischen Zentrum sagt man, dass die Praxis des Buddhismuses - also die Suche nach Erleuchtung mit den Regeln der 4 klassischen Lehrwege oder mit den Regeln des "westlichen Buddhismuses"
(www.kommundsieh.de)- nicht notwendigerweise mit anderen Religionen kollidiert. Was ja auch einleuchtend ist: Ein Christ, Muslim oder Baha`i kann genauso meditieren wie ein Buddhist, ohne deshalb seine religiösen Wurzeln aufzugeben.
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#5
t.logemann schrieb:Zunächst mal stellt sich die Frage, ob ein Christ, der die Kirche verlässt, damit auch automatisch sein "Christ-sein" verlässt...
Die Frage ist längst beantwortet, er verliert sein ChristSein nicht!
t.logemann schrieb:im Berliner buddhistischen Zentrum sagt man, dass die Praxis des Buddhismuses - also die Suche nach Erleuchtung mit den Regeln der 4 klassischen Lehrwege oder mit den Regeln des "westlichen Buddhismuses"
(www.kommundsieh.de)- nicht notwendigerweise mit anderen Religionen kollidiert. Was ja auch einleuchtend ist: Ein Christ, Muslim oder Baha`i kann genauso meditieren wie ein Buddhist, ohne deshalb seine religiösen Wurzeln aufzugeben.
Das scheinen Christen und Juden (zumindest viele/ eine größere Zahl) ebenso zu betrachten. Buddhismus kollidiert NICHT zwangsläufig mit Christentum oder Judentum - weil eben nicht "Fremdgötterverehrung" Ex 20,3 gefordert wird.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#6
Fritz7 schrieb:Die Frage ist längst beantwortet, er verliert sein ChristSein nicht!
Hm - ich würde sagen das hängt primär mal von seinem eigenen Entschluss ab...
Wer nicht mehr Christ sein will, ist wohl auch keiner, selbst wenn er nicht formell
aus der Kirche ausgetreten ist.


Zitat: Das scheinen Christen und Juden (zumindest viele/ eine größere Zahl) ebenso zu betrachten. Buddhismus kollidiert NICHT zwangsläufig mit Christentum oder Judentum - weil eben nicht "Fremdgötterverehrung" Ex 20,3 gefordert wird.
Das ist aber nicht die Meinung der kirchlichen Obrigkeiten - und nicht des Gesetzgebers.
Als vor 25 Jahren der Buddhismus in Österreich als Religion anerkannt wurde, legte die ÖBR
wenig Wert darauf, dass die Neueintretenden aus ihrer bisherigen Konfession ausgetreten
waren - ist in Asien auch nicht üblich. Dann mussten sie sich aber belehren lassen, dass
nach dem Religionsgesetz niemand zwei Religionen angehören kann - seither wird eine
Austrittsbescheinigung verlangt. Es ist allerdings auch so, dass viele westliche
'Neubuddhisten' unterschwellig ihren christlichen, islamischen oder sonstigen Hintergrund
'mitnehmen' und dann den Buddha als 'Gott' verehren o. ä. Pop
() qilin
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#7
qilin schrieb:Wer nicht mehr Christ sein will, ist wohl auch keiner,
Einverstanden!
Dass es für die Religionsorganisationen (Kirchen) anders ist, wird der Mensch spätestens dann merken, wenn ers sich anders überlegt und wieder zu einer Denomination gehören will als Christ. Dann wirds keine erneute Taufe geben, weil er noch als Christ betrachtet wird, nie aufgehört ...
Zitat: Dann mussten sie sich aber belehren lassen, dass
nach dem Religionsgesetz niemand zwei Religionen angehören kann - seither wird eine Austrittsbescheinigung verlangt.
Da gehts eher um staatliche Regelungswut für die Steuerlisten der Steuerkirche und die DAVON abgeleiteten Mitgliedslisten der Kirchenorganistation als Verwaltung.
Theologisch-religiös für die unsichtbare allgemeine Kirche J.C. ist dann noch mal alles ganz anders ... Da gibts KEINE Verwaltungsauthorität, die Buchstabenfuchserei exzessiv betreiben muss.

Fritz
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#8
ganz einfach:
weil das "Andere" immer interessanter ist als das "Eigene", schon Bekannte...
Beispiel? In Japan sank der Buddhismus die letzten 20 Jahre stark, die Anzahl der Christen dagegen hat sich verfünffacht.
Auch konvertierte Buddhisten berichten fast immer von einem Rückübertragungseffekt auf das Christentum i. S. v. "je mehr ich mich mit Buddhismus beschäftigte, desto besser verstand ich die Botschaft des Christentums".

Viele Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#9
Sonne schrieb:weil das "Andere" immer interessanter ist als das "Eigene", schon Bekannte...
NOCH deutlicher´: Attraktivität des Exotischen, weils die eigene Individualität unterstreicht und schmückt. Anders sein wollen als die "Masse" ... Christentum nimmt dort zu, wo es diskriminierte Winz-Gruppe und nimmt dort ab, wo es verbreitete Dominanz-Kultur ist.

In Mitteleuropa haben sich selten soviel Menschen mit Religiösem befasst wie in der Gegenwart, nur die Großkirchen haben nichts davon ... Weil ihr Menü nicht reizt ... Sie sind schlicht zu groß, ihr Alltagseintopf immer seltener als Große Kochkunst wahrgenommen.

Fritz
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