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warum sieht man keine moslems gegen islamismus protestieren?
#16
Hallo!
Ich bin ganz neu hier. Aber ich kann wirklich teilweise nicht verstehen, warum die ernst gemeinten Fragen von Moski nicht auch ernstgenommen werden....

Viele Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
#17
Das kommt davon, dass man nicht alle Fragen von Mozki ernst nehmen
kann.

Lea geht z. B. auf die Frage von Mozki ein, weil sie diesesmal ernst zu
nehmen war. Leider ist das nicht immer so, denn er hat ein Problemchen
mit den Moslems.

Willkommen hier im Forum. (bevors ganz untergeht)

() Tao-Ho
#18
Grüß dich Sonne, (Sonne können wir gut gebrauchen:))

also...

vielleicht mag der Eindruck entstanden sein, unser Moski werde nicht ernstgenommen. Ganz im Gegenteil! Langsam "traut man" sich mehr zu, als zu hoffen gewesen wäre. Mein Eindruck mittlerweile.
Wenn dem nicht so wäre, Moski schrieb hier keine Zeile mehr.

Herzlich willkommen,
gute Zeit hier und schein öfters hier rein... ist ja Frühling.

Gruß
Lea
#19
...."Sonne" ist gut....------....Sonne können wir gebrauchen.... ist eh`alles so finster....


- und keine Angst - Moski wehrt sich schon, wenn`s ihm zuviel wird - und man kann auch ganz interessante Diskussionen mit Moski führen !

Liebe Grüsse
Thomas
#20
Icon_redface Sorry, Moski, nicht Mozki... liegt daran, dass ich mich an
diese deutsche Tasta immer noch nicht gewohnt habe...

Sicher kann man mit ihm gute Diskussionen führen. Ist sicher ein netter
Kerl.

Leider kann man das von einigen Islamisten nicht behaupten. Da wird
schon mal heftig gedroht usw. Selber schon erlebt... leider.

() Tao-Ho
#21
Die Zeiten werden noch härter, schlimmer, Tao-Ho...

Ein bundesweit bekannter Hamburger Neo-Nazi hat mich vor einigen Jahren mal auf seine "ganz perönliche Todesliste" gesetzt; Orginalton (ab Schluss eines zwei Jahre dauernden Briefwechsels): "...du magst ja ein netter Kerl sein, aber wenn wir an die Macht kommen, erschiess`ich Dich persönlich...."

Fanatische Muslime beschimpfen uns Baha´i als "Verräter"; im Iran haben sie unsere Leute schon umgebracht un die offiziellen Stellen unseres Glaubens befürchten, das bei einer militärischen Eskalation zwischen dem Westen und dem Iran der Iran seinbe Todesschwadronen gegen auch in Deutschland lebende Juden und Baha`i in Marsch setzt...

Für die Vetreter der "Grauen Wölfe", aber auch für die in Deutschland lebenden Unterstützer Al-Khaida`s sind wir eh nur "ungläubiger Abschaum, den man mit dem Messer bekämpfen muss"...-in Kreuzberg und in Neükölln laufen neben den "normalen kriminellen" Jugendbanden auch schon die ersten fanatisch-mulimischen Jugendbanden `rum..

Machen wir wie "Asterix und Obelix": Solange uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt.......beim Teutates - kriegen wir das alles noch gebacken...
#22
Hallo!

Danke erstmal an alle die mich so freundlich begrüßt haben. Icon_razz
Nun, ich komme aus einem Forum, in dem leider etwas mehr Spannung in der Luft lag. Es ist aber angenehm zu sehen, das sowas meine Bedenken nicht gleich demetiert wurden. Icon_lol

Zu den Muslimen muss ich leider sagen, dass das wirklich eine GEdankenwelt jenseits unserer Vorstellungen zu sein scheint. Hatte mich die letzten Monate stark auf die Religion und die (vorwiegend türkische) Mentalität eingelassen und hab mich entsetzt wieder zurückgezogen. Diese "Gesischtslosigkeit" deutscher Muslime macht mir Angst vor dem, was da wohl im Dunkeln liegt. Kann halt irgendwie alles sein.

Viele Sonnengrüße

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
#23
Hollo Sonne,

jetzt machste ich aber neugierig: Aus welchem Forum kommste denn? "Geistige Nahrung"? - na, der dortige Admin Saed sorgt doch mittels Zensur und Meinungsmanipulation schon dafür, das alles in seinem Forum seicht vor sich hinplätschert... Oder ein christlich-fundamentalistisches Forum, in dem Kreationisten zum "Missionskampf" gegen die "heidnischen Muslime" aufrufen? Oder umgekehrt - aus einem eher fundamentalistisch-islamischen Forum, bei dem der Djihad als Legitimation zum Bombenterror verstanden wird?....

Die philosphische Gedankenwelt des Islam ist garnicht mal so weit von der philosophischen Gedankenwelt im Christentum entfernt. Die arabischen und persischen Mystiker stelleten sich im Laufe der Geschichte des Islam die gleichen Fragen wie die Mystiker im Christentum - und einige der gefunden Antwortansätze sind und waren durchaus ähnlich. Man darf mal nicht vergessen, das es eine kurze Zeit im Islam gab, in der am Hofe des Kalifen in Bagdad, aber auch in Damask (heute Damaskus) anregende Diskussionen zwischen Rabbi`s, katholischen Gesandten und Imanen gab. Der mystische Zugang zu Allah, den die Sufi`s lehren ist zu einem nicht geringen Teil von der Mystik gregorianischer Gesänge beinflusst. Und in der kurzen Epoche des Friedens der Religionen untzer der maurischen Herrschaft in Cordoba profitierte die abendländischer Philosophie, aber auch die medizinische und juristische Wissenschaft eine Menge von den Mauren aus dem griechischen übersetzten antiken Schriften in das arabische und in das lateinische. Ohne die Mauren hätten wir die arabischen Zahlen gar nicht und würden vielleicht noch mit den lateinischen Buchstabenzahlen rechnen... Und hätten die Mauren von den Indern nicht die Zahl "0" mitgebracht - hätten wir heute keine Computer...

Um sich dem Islam zu nähern, muss man sich erstmal der islamischen Mystik nähern - und das ist schwierig, weil nur wenig aus der islamischen Mysterienwelt übersetzt ist. Aber es geht, langsam zwar, aber es geht... Gleichzeitig muss man sich natürlich bewusst sein: Sa`adi, Ha`fis und Rum`i haben nichts mit Osama-bin Laden oder den Taliban zutun; gensusowenig wie Thomas von Aquin etwas mit den fundamentalistischen Predigern der "Oxford-Church" zutun hat....
#24
t.logemann schrieb:Die arabischen und persischen Mystiker stelleten sich im Laufe der Geschichte des Islam die gleichen Fragen wie die Mystiker im Christentum -

…und manche von ihnen wurden dafür auch umgebracht!

Aus dem Gebet des eines der bedeutendsten mystischen Theologen des Islam, Abdūl-Mughīs Al-Husain ibn Mansūr ibn Mahammā Al-Bāidawī, genannt Al_Hallādsch (der Wollkrämpler), vor seiner Hinrichtung:

"Hier sind deine Diener, die sich versammelt haben, um mich zu töten, aus Eifer für Deine Religion und im Streben nach dir. Verzeih ihnen und sei ihnen gnädig! Denn wenn du ihnen den verhüllenden Schleier weggezogen hättest wie mir, würden sie das nicht mit mir tun, und wenn du mir dasselbe verdeckt hättest wie ihnen, wäre ich nicht in dieser Prüfung."

MfG E.
#25
Sonne schrieb:Hallo!
Ich bin ganz neu hier. Aber ich kann wirklich teilweise nicht verstehen, warum die ernst gemeinten Fragen von Moski nicht auch ernstgenommen werden....

Viele Grüße
Sonne

Hallo Sonne! Welcome!

Die Reaktionen auf meine Beiträge erklären sich durch den Beißreflex, den es seit jeder in Deutschland gibt, der eine Meinung entgegen dem Mainstream vertritt.

Wer in den Fünfzigern und Sechzigern - teilweise noch in den Siebzigern - gegen die vermiefte Gesellschaft hierzulande protestierte und Veränderungen wollte, der wurde mit dem Etikett "Kommunist" versehen. Oder "Vaterlandsverräter". Da gibt es prächtige Beispiele: Willy Brandt etwa, oder Marlene Dietrich. Beide verließen Nazi-Deutschland, arbeiteten aktiv gegen dieses Regime und mussten sich immer wieder den o.g. Vorwurf gefallen lassen. Beliebter Spruch damals war "Geh doch nach drüben" (womit die DDR gemeint war).

In den Siebzigern drehte sich das gesellschaftliche Klima. Plötzlich war "Links-Sein" angesagt. Wer nicht auf der Welle der 68er mitschwamm, war "Faschist". Bestenfalls ein "Bourgeois". Alles, was irgendwie nach Revolution roch, wurde unterstützt. Che Guevara, Ho Chi Minh, die Sandinistas waren die Helden der Zeit - ohne zu hinterfragen, ob und was für totalitäre Systeme sich dahinter verbargen. Kritiker dieser "Helden" waren halt "Faschisten".

In den Neunzigern und heute gibt es wieder solche Schimpfworte für jene, die kritisch der Mehrheitenmeinung gegenüber stehen. Die einen werden als "Klimaleugner" bezeichnet, die anderen als "Rechtspopulisten". Erstere hinterfragen die oftmals allzu unkritisch übernommenen Aussagen zum Klimawandel (mit der Angst vor einem kippenden Klima lässt sich prima Angst erzeugen und Geld verdienen), zweitere nehmen eine Position gegenüber radikal auftretenden Religionen ein - das fängt beim Islam an und hört bei den Kreationisten und Scientologen nicht auf. Der Einfluss religiöser Kräfte auf die Politik hat in den letzten 30 Jahren kontinuierlich zugenommen und mittlerweile die kommunale Ebene erreicht.

All diese Bezeichnungen - Kommunist, Vaterlandsverräter, Faschist, Bougeois, Klimaleugner, Rechtspopulist - haben vor allem eines gemeinsam: Man muss sich nicht mit Inhalten auseinandersetzen, sondern kann den Kritiker für die Folgen seines Handelns verantwortlich machen.

Die Frage ist, wie man z.B. Kritik an einer Religion wie dem Islam äußert, ohne dafür das Schild "Rechtspopulist" umgehängt zu bekommen.

Und eine weitere Frage ist, ob Europa gegenüber Forderungen mit religiösem Hintergrund mit einer Appeasement-Politik begegnen soll. Wenn jemand an die Öffentlichkeit geht und Kritik am Islam übt, dann gibt es von allen Seiten Prügel:
- eine SPD-Politikerin hat die Muslimas in Deutschland aufgefordert, das Kopftuch abzulegen. Die Folge waren Todesdrohungen
- Komiker bzw. Kabarettisten wie Dieter Nuhr und Jürgen Becker, die den Islam in ihren Programmen abhandeln, werden mit Drohungen belegt
- Publizisten bzw. Schriftsteller wie Ralph Giordano erhalten Todesdrohungen, weil sie offen Kritik am Islam äußern
- bestimmte Personen des öffentlichen Lebens wie etwa Harald Schmidt sagen ganz offen, dass sie den Islam niemals thematisieren werde, eben aus dieser Angst vor Bedrohung.

Wo sind wir, dass Kritik an einer Religion Todesdrohungen nach sich zieht und es keinen Aufschrei in der Bevölkerung gibt? Schlimmer noch: nicht der Drohende wird geächtet - der Bedrohte wird gesellschaftlich diffamiert, frei nach dem Motto: "Selbst schuld, was kritisiert er auch den Islam!"

Nichts anderes passiert hier. Es gibt keine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam. Es gibt keine Diskussion darüber, warum selbst nach der Dritten Islamkonferenz muslimische Organisationen das Grundgesetz nicht als Wertekanon akzeptieren, sondern darin allenfalls eine "Diskussionsgrundlage" sehen. Es gibt keine Diskussion darüber, warum Forderungen nach muslimischen Krankenhäusern, muslimischen Kindergärten, muslimischen Schulen Ausdruck einer Vermeidung von Kontakten zur nicht-islamischen Bevölkerungsmehrheit sind (kein Witz! Unlängst wurde die Einführung muslimischer Kindergärten in Deutschland gefordert, weil die muslimischen Kinder ansonsten mit so abstoßenden Dingen wie "Ostern", "Nikolaus" und "Weihnachten" in Kontakt kommen würden).

Siehst du, ich stehe diesen Dingen kritisch gegenüber. Ich will keine Diskussion über unser Grundgesetz. Ich will auch keine parallelen Rechtssysteme (staatliches Rechtssystem versus Scharia), wie es der Erzbischof von Canterbury für Großbritannien eingefordert hat. Und weil ich solche Dinge nicht will und kritisiere und hinterfrage, habe ich hier im Forum ein mieses ("rechtspopulistisches") Image.

Aber ich weiß: Kritiker werden in Zeiten der zahnlosen Papiertiger gerne auf dem Altar des Appeasements geopfert - bis zu jenem Tage, an dem man den Preis für sein Appeasement zahlen muss (ein Blick in die Geschichte kann lehrreich sein).


Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
#26
Hinterfragen, Moski, ist gut, sehr gut. Fundiert krirtiseren genauso...

Dazu gehört aber Objektivität - und das ist ein Problem. Erstens kann niemand von uns 100 prozentig Objektiv sein, unser persönliche, sublektive Befindlichkeit spielt immer eine unterschwellige Rolle, zweitens gehört zum Bereich der Objektivität auch der unbedingte Wille, sich von erlernten, anerzogenen, traditionell gelehrten Vorurteilen rückhaltlos zu verabschieden. Und gerade die Diskussionen um und im Islam sind von haarsträubenden Vorurteilen geprägt - ebenso wie im Isalm mit der Beurteilung von Juden- und Christentum haarsträubende Vorurteile in die (islamische) Welt gesetzt werden.

Der von Dir erwähnte Publizist und Schriftsteller Ralph Giordano sieht angesichts der tatsächlich stattfindenden Greuel, die fanatische Muslime in der Welt begehen, keinerlei positive Wirkung des Islams. Dabei hat Ralph Giordano völlig vergessen oder verdrängt, das gerade Juden in der finsteren Zeit des christlichen Mittelalters, in einer Zeit in der christliche Kaiser, Könige und Päpste die jüdische Bevölkerung auf das Schlimmste terrorisierten, die Kalifen in Bagdad und Damaskus ihren jüdischen Verwandten Schutz und Bürgerrecht im osmanischen Reich gewährten. Und in der seiner berechtigten Kritik an den Angriffen der Hamas, der Hisbollah in Israel, hat Ralph Giordano völlig vergessen, dass seine "eigenen Leute" gegenüber den muslimischen Palästinensern den "Herrenmenschen" genauso heraushängen lassen, wie vor 70 Jahren dies die Nazipartei in Deutschland bei den jüdischen Mitbürgern gemacht hat. Ralph Giordano zeichnet sich bei der Beurteilung des Islams nicht gerade mit Objektivität aus...

Satiriker und Kabarettisten - überspitzen Situationen und Geschehnisse, um die Tragweite eben dieser Geschehnisse deutlich zu machen. Aber um überspitzen zu können - muss man auch vom Gegenstand der Überspitzung etwas verstehen. Hier waren die Kabarettisten der "Münchner Lach- und Schiessgesellschaft" ebenso vorbildlich, wie wie Nachfolger des "Scheibenwischer"`s

Doch nicht bei allen, die sich "Kabarettist" schimpfen, ist heute noch etwas von der Beschäftigung mit der zugrunde liegenden Materie zu erkennen - es ist quotenfördernd, gegen den Islam aufzutreten... was der Islam nun tatsächlich ist, braucht ja keinen zu interessieren. Und esrt recht braucht es keinen zu interessieren, dass 99% aller Muslime weltweit ein friedliches Völkchen sind.... Ich behaupte mal ganz einfach: Vor 75 Jahren hat man die tatsächlich vorhandene soziale innere Unzufriedenheit durch die Hetze auf die Juden "kanalisiert" -heute nimmt man dafür die Muslime zum Prügelknaben...

Bei der Menge an Sarkasmus, Zynismus, Hohn und Spott, die Harald Schmidt über Menschen ausgiesst - wundert`s mich nicht, wenn der tatsächlich "Angst" davor hat, sich an der allgemeinen Muslimenhetze zu beteidigen. Er braucht sich aber nicht zu fürchten - 99% der Muslime sind sogar solch einem Ekelpaket noch tolerant gegenüber...

Kein Muslim denkt ernsthaft darüber nach, die Sunna oder die Scharia anstelle des Grundgesetzes in Deutschland einführen zu wollen. Allerdings sollten wir folgendes mal nicht vergessen: Obwohl uns das Grundgesetz eine 60-jährige Periode des Friedens in der Gesellschaft beschert hat - ist es beileibe nicht unwandelbar. Der "Maulkorberlass" der siebziger Jahre, die Aufweichung des Grundrechtes auf Asyl in den achtziger Jahren, entgegen des grundgesetzlichen Rechtes auf "besonderen Schutz von Ehe und Familie" die Duldung des "Scheineheparagraphen" im -im Übrigen eher faschistoid- ausgelegten "Ausländergesetz" - all das sind Kennzeichen eines sich wandelnden Grundgesetzes. Es kommt im übrigen hinzu, dassdas Grundgesetz in Teilen nicht mehr die Rechtssicherheit schafft, für die es eingesetzt wurde - denn bekanntlich bricht EU-Recht das nationalstaatliche Verfassungsrecht. Und das, obwohl weder ein formeller EU-Staatenbund, noch Bundesstaat ratifiziert ist und das Gebilde "EU" noch nicht mal eine eigene Verfassung besitzt.

Es mag ja sein, dass Du keine Diskussionen über das Grundgesetz haben willst - in der Realität ist das Grundgesetz jedoch längst so ausgehöhlt, das sich das Lamentieren darüber kaum noch lohnt (durch unsere Politiker, durch die Oberhoheit von Brüssel... und das haben keine Muslime, keine Scharia und keine Sunna zustande gebracht...).Solange wir keine auf den internationalen Menschenrechten fussende EU-Verfassung haben, müssen wir hier schon über Rechtsalternativen nachdenken - und dazu gehört mit Sicherheit auch eine den internationalen Menschenrechten angepasste, reformierte Sunna. Aber auch andere Rechtssysteme sind diskussionswürdig und denkbar...
#27
t.logemann schrieb:...hat Ralph Giordano völlig vergessen, dass seine "eigenen Leute" gegenüber den muslimischen Palästinensern den "Herrenmenschen" genauso heraushängen lassen, wie vor 70 Jahren dies die Nazipartei in Deutschland bei den jüdischen Mitbürgern gemacht hat.

Das starke Wort ist "genauso"!

In gewissen Kreisen ist es offenbar Mode geworden, den Staat Israel mit Nazideutschland in einen Topf zu werfen. Wer solches tut hat entweder keine Ahnung von dem, was im 3. Reich passiert ist, oder er bagatellisiert in unerträglicher Art und Weise die (nicht nur) an Juden begangenen Verbrechen, um sich (bei wem auch immer) anzubiedern.

MfG E.
#28
t.logemann schrieb:Hinterfragen, Moski, ist gut, sehr gut. Fundiert krirtiseren genauso...

[...]

Der von Dir erwähnte Publizist und Schriftsteller Ralph Giordano sieht angesichts der tatsächlich stattfindenden Greuel, die fanatische Muslime in der Welt begehen, keinerlei positive Wirkung des Islams.

Da setzen bereits Betrachtungsunterschiede ein. Wo sind die positiven Wirkungend es Islam?

Ich halte diese Suche nach "positiven Wirkungen" radikaler Weltanschauungen für gefährlich. Das geht mir zu sehr in Richtung "Hitler war nicht nur schlecht. Er hat die Arbeitslosen von der Straße geholt und die Autobahnen gebaut". Totalitären Systemen kann man immer irgendwo "prositive Wirkungen" nachweisen - deshalb werden sie keinesfalls besser.

Zur Ergänzung ein paar Zeilen aus dem Offenen Brief von Ralph Giordano vom 16.08.2007 an Bekir Alboga, dem Beauftragen für interreligiösen Dialog der türkischen DITIB:

Ralph Giordano schrieb:Ich würde an Ihrer Stelle, Herr Alboga, die Befindlichkeit der Mehrheitsgesellschaft und ihrer Furcht vor einer schleichenden Islamisierung angesichts immer neuer, wie Pilze aus dem Boden schießender Moscheen in Deutschland sehr ernst nehmen (wobei es so gut wie unbekannt ist, dass die großen Moscheen nach osmanischen Eroberern benannt werden, wie Mehmet II., Erstürmer von Konstantinopel). Was bedeutet: üben Sie den Rückzug! Aber nicht die Moschee, der Islam ist das Problem!

Die Schicksalsfrage: Ist er überhaupt vereinbar mit Demokratie, Menschenrechten, Pluralismus, mit Aufklärung und kritischer Methode? Es sind Muslime selbst, die dieser Frage am skeptischsten gegenüberstehen, ja, sie offen verneinen und, unter Gefährdung einer Fatwa, die eigene Religion haftbar machen als die wahre Ursache für die Schwierigkeiten, die der Islam bei seinen Anpassungsversuchen an die Moderne hat. Gerade die Türkei befindet sich derzeit in der akuten Zerreißprobe eines Spagats zwischen dem laizistischen Segment ihrer Geschichte und einem expandierenden islamischen Traditionalismus. Unweigerlich werden sich diese inneren Spannungen außenpolitisch bemerkbar machen und sich in der türkisch-muslimischen Minderheit Deutschlands widerspiegeln. Und auch davor fürchtet sich die Mehrheitsgesellschaft. Wie sie sich fürchtet vor dem Terror im Namen Allahs.

Ja, Allah... Ich lese den Koran - und verstumme. Eine Lektüre des Schreckens und der Fassungslosigkeit, mit ihren unzähligen Wiederholungen, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden. Ich frage mich, wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen kann... Das eine schließt das andere aus, und Lippenbekenntnisse werden auch durch ihre Wiederholung nicht anders.

[...]

Wie die Dinge stehen, sehr geehrter Herr Alboga, könnte bei einem Gespräch zwischen Ihnen und mir nichts anderes herauskommen, als der Austausch gegenseitig bekannter, aber unvereinbarer Meinungen. Deshalb, und wegen der gleich eingangs genannten Gründe, werde ich, noch einmal, Ihrer Einladung nicht folgen. Dazu kommt, dass ich mich mit Leuten, die den Völkermord an den Armeniern 1915/16 leugnen, ebenso wenig an einen Tisch setzen werde, wie mit den Lügnern von der „Auschwitzlüge".

Ich wiederhole mal einen Teil:

Ich lese den Koran - und verstumme. Eine Lektüre des Schreckens und der Fassungslosigkeit, mit ihren unzähligen Wiederholungen, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden. Ich frage mich, wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen kann...

Nach Meinung einiger Forumsmitglieder müsste Ralph Giordano ein Rechtsradikaler sein. Ausgerechnet der ...


t.logemann schrieb:Dabei hat Ralph Giordano völlig vergessen oder verdrängt, das gerade Juden in der finsteren Zeit des christlichen Mittelalters, in einer Zeit in der christliche Kaiser, Könige und Päpste die jüdische Bevölkerung auf das Schlimmste terrorisierten, die Kalifen in Bagdad und Damaskus ihren jüdischen Verwandten Schutz und Bürgerrecht im osmanischen Reich gewährten.

Die Frage hier ist, welche Bedeutung solche Dinge aus der Vergangenheit für unsere Gegenwart haben. Und ganz so unbedingt positiv war die Zeit damals für die Juden nun wirklich nicht. Da wird ganz erheblich verklärt. Bereits unter Kalif Al-Mutawakkil (847-861) kam es im Orient und Nordafrika zu umfassenden Pogromen gegen Juden und Christen. Der Islam in Spanien wird immer als fortschrittlich und liberal dargestellt. Dabei fanden ausgerechnet dort die ersten Pogrome auf europäischem Boden statt. 891 wurden in Elvira (nahe Granada), 891 in Sevilla reihenweise "Ungläubige" abgeschlachtet. 1033 wurden mehr als 6.000 Juden im marokkanischen Fez massakriert - und das in der Zeit. bevor sich ein fundamentalististischer Islam ab dem 13. Jahrhundert durchsetzte.

Merke: Eine liberale Haltung gegenüber Andersgläubigen findet nur dann statt, wenn es von finanziellem Vorteil ist.


t.logemann schrieb:Und in der seiner berechtigten Kritik an den Angriffen der Hamas, der Hisbollah in Israel, hat Ralph Giordano völlig vergessen, dass seine "eigenen Leute" gegenüber den muslimischen Palästinensern den "Herrenmenschen" genauso heraushängen lassen, wie vor 70 Jahren dies die Nazipartei in Deutschland bei den jüdischen Mitbürgern gemacht hat.

So, so. Israel agiert wie die Nazis. Vielleicht kannst du mir auch sagen, wo ich in Israel Massenvergasungsanlagen finde.

t.logemann schrieb:Ralph Giordano zeichnet sich bei der Beurteilung des Islams nicht gerade mit Objektivität aus...

Bist du objektiv gegenüber Giordano?

Ganz abgesehen davon: Was ist Objektivität?

Wenn in den Nachrichten eine Meldung kommt, dass in Indonesien eine Passagiermaschine mit 86 Menschen an Bord abgestürzt ist - ist das objektiv? Oder wird das subjektiv in Panik gemacht? Objektiv wäre doch wohl, wenn gleichzeitig mit der Nachricht über den Tod von 86 Menschen bei dem Absturz auch dei Meldung käme, dass etwa 17 Millionen Menschen ihre Flüge unbeschadet überstanden haben. Was also ist objektiv?

t.logemann schrieb:Satiriker und Kabarettisten - überspitzen Situationen und Geschehnisse, um die Tragweite eben dieser Geschehnisse deutlich zu machen. Aber um überspitzen zu können - muss man auch vom Gegenstand der Überspitzung etwas verstehen. Hier waren die Kabarettisten der "Münchner Lach- und Schiessgesellschaft" ebenso vorbildlich, wie wie Nachfolger des "Scheibenwischer"`s

:cheesygrin: :cheesygrin: :cheesygrin:

Letzte Folge vom "Scheibewischer" nicht gesehen, was? :cheesygrin:

Bruno Jonas auf der Bühne und beginnt von der "Dritten Islamkonferenz" zu erzählen ... und meint: "Islamkonferenz? Die hatten wir doch schon mal. 732 bei Poitiers ... Karl Martell"

Betretenes Schweigen im Publikum ... Witze über den Islam, so was macht man doch nicht ...

:cheesygrin: :cheesygrin: :cheesygrin:


t.logemann schrieb:Doch nicht bei allen, die sich "Kabarettist" schimpfen, ist heute noch etwas  von der Beschäftigung mit der zugrunde liegenden Materie zu erkennen - es ist quotenfördernd, gegen den Islam aufzutreten... was der Islam nun tatsächlich ist, braucht ja keinen zu interessieren. Und esrt recht braucht es keinen zu interessieren, dass 99% aller Muslime weltweit ein friedliches Völkchen sind.... Ich behaupte mal ganz einfach: Vor 75 Jahren hat man die tatsächlich vorhandene soziale innere Unzufriedenheit durch die Hetze auf die Juden "kanalisiert" -heute nimmt man dafür die Muslime zum Prügelknaben...

Blödsinn! (sorry!)

Es gibt zwei hervorstechende Eigenschaften in Europa, die sich seit der Zeit der Aufklärung herausgebildet haben. Das eine ist "Kritik", das andere "Zweifel". Alles darf und muss kritisiert werden können, und alles darf und muss in Zweifel gezogen werden. Daran muss sich auch der Islam in allen seinen Schattierungen gewöhnen. Kritik bis hin zur Lächerlichmachung zu untersagen, heißt das Rad der Geschichte um 200 Jahre zurückdrehen zu wollen. Das Christentum mit seinen Kirchen ist kritisiert und bezweifelt worde - und es existiert noch immer. Und vermutlich liberaler und dynamischer, als es je gewesen ist. Genau das, Kritik und Zweifel, muss sich auch der Islam gefallen lassen, egal ob es dabei um den Islam selbst, den Koran oder Mohammed geht. Blöderweise fühlen sich Muslime bei der kleinsten Kritik bereits beleidigt, und statt sich mit der Kritik auseinander zu setzen, hagelt es Todesdrohungen. Denn Allah hat den Muslimen das Recht zur Vergeltung in den Koran geschrieben.

t.logemann schrieb:Bei der Menge an Sarkasmus, Zynismus, Hohn und Spott, die Harald Schmidt über Menschen ausgiesst - wundert`s mich nicht, wenn der tatsächlich "Angst" davor hat, sich an der allgemeinen Muslimenhetze zu beteidigen. Er braucht sich aber nicht zu fürchten - 99% der Muslime sind sogar solch einem Ekelpaket noch tolerant gegenüber...

1% intolerante Muslime dürften bereits ausreichen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. 1% - das 33.000 in Deutschland. Nur zum Vergleich: Es gibt etwa halb so viele organisierte Rechtsradikale in Deutschland. Und gegen die gehen Hunderttausende auf die Straßen - und das zu Recht. Wer aber demonstriert gegen radikale Muslime, die bereits sechsjährige Mädchen unter das Kopftuch zwingen, die Ehrenmorde akzeptabel finden und Zwangsehen mit Importbräuten arrangieren?

t.logemann schrieb:Kein Muslim denkt ernsthaft darüber nach, die Sunna oder die Scharia anstelle des Grundgesetzes in Deutschland einführen zu wollen.

Wenn dem so ist, warum gab es dann auf der Dritten Islamkonferenz von den islamischen Verbänden keine eindeutige Aussage, dass das deutsche Grundgesetz der Wertekanon für alle in Deutschland lebende Menschen ist?

Sicherlich ist das Grundgesetz wandelbar - wenn es eine entsprechende Mehrheit im Parlament gibt. Allerdings hoffe ich inständig, dass die Vernunft siegt und solche unsäglichen Zustände wie parallele Rechtssysteme, wie sie bereits in Großbritannien existieren, verhindert.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
#29
t.logemann schrieb:...Könige und Päpste die jüdische Bevölkerung auf das Schlimmste terrorisierten, die Kalifen in Bagdad und Damaskus ihren jüdischen Verwandten Schutz und Bürgerrecht im osmanischen Reich gewährten.

Der "Edelmensch", der sephardischen Juden ein Niederlassungsrecht auf seinem Hoheitsgebiet einräumte, war Bajasid II. (1481-1512). Die Flüchtlinge waren nicht nur vom Padischah willkommen geheißen, auch vielen anderen Potentaten mit Hirn war klar, dass die jüdisch-spanische Intelligenz neben Wissen und Fleiß nicht unerhebliche Geldmittel mit ins Land bringen würde. Bei allem Bemühen war es Ferdinand und Isabella nicht möglich gewesen, den Juden den gesamten Besitz zu stehlen. Selbst Papst Alexander VI. bot den sephardischen Juden Asyl an. Ein Angebot, das durchaus genützt wurde, u.a. vom Finanzminister der Königin Isabella, Don Isaak Abravanel, der sich vorerst in Neapel und später in Venedig niederließ. Besagter Bajasid II. ließ (höchstwahrscheinlich) seinen Vater, Mehmed II., den großen Eroberer, durch Gift ermorden. Sein Bruder Dschem befand sich nach einer militärischen Auseinandersetzung um die Thronfolge nach seiner Flucht vorerst in der Hand des Großmeisters des Johanniterordens, um schließlich in Gewahrsam des Heiligen Stuhls zu kommen.

An Papst Alexander VI. schrieb Bajasid II. (im September 1494) einen Brief folgenden Inhalts:

Es wäre gut, wenn Ihr meinen Bruder Dschem, welcher doch der Sterblichkeit unterworfen ist, umbringen ließet… Und wenn Eure Hoheit geneigt wäre, sich uns hierin gefällig zu erweisen…, so müsstet Ihr genannten Dschem so schnell wie möglich auf die Eurer Hoheit am meisten zusagende Weise aus den Bedrängnissen dieser Welt erlösen und seine Seele in eine andere Welt versetzen, wo er besser der Ruhe genießen wird.

Im Jänner (oder Anfang Februar) 1495 übergab der Papst Dschem dem König von Frankreich, Karl VIII. Der brachte ihn nach Neapel, das er gerade besetzt hielt. Am 22. Februar 1495 verstarb Dschem dort "überraschend" im 36. Lebensjahr. Sein Leichnam wurde Bajasid übergeben und von diesem "mit allen Ehren" in Bursa beigesetzt.

Soviel zum "Humanisten" Bajasid II.

MfG E.
#30
Moski schrieb:Und weil ich solche Dinge nicht will und kritisiere und hinterfrage, habe ich hier im Forum ein mieses ("rechtspopulistisches") Image.

Nein Moski , nicht wegen Kritik .
Dinge zu kritisieren und zu hinterfragen ist sehr gut .

DU jedoch pauschalisierst und verdrehst , um die Muslime gezielt in ein negatives Licht zu rücken .

Nimm das Beispiel mit den Morddrohungen :
Anstatt diejenigen , die da drohen zu kritisieren , schreibst du das gleich dem ganzen Islam zu .

Und dann deine Verdrehungen bezüglich des Grundgesetzes : Du versuchst es ständig so darzustellen , als würden Muslime das Grundgesetz nicht beachten ,und als würde man ihnen da sogar entgegenkommen , und übersiehst dabei , daß eine Voraussetzung für die Einbürgerung das Bekenntnis zum Grundgesetz ist , und daß ein Verstoß gegen deutsches Recht natürlich auch bei Muslimen geahndet wird .

Was DAS betrifft , gibt es keine Diskussion . Niemand stellt die Verfassung in Frage !
Es gibt unter Muslimen zwar eine Wertediskussion , aber das ist ein anderes Thema . Es gibt schließlich auch unter Christen solche , die die Bibel gerne als Gesetzesgrundlage sehen würden ,und es gibt sogar entsprechende politische Parteien .


Und nein : Du bist keineswegs ein gegen den Strom schwimmender Kritiker , der sich traut ,was zu sagen !
Im Gegenteil : Du beteiligst dich nur am aktuellen Trend des "Muslim-Bashing" , diese billige , oberflächliche Hetze gegen die muslimische Bevölkerung, die man überall beobachten kann .

Und ich meine damit nicht die Kabarettisten , sondern den normalen Alltag in der Schule und am Arbeitsplatz ; ansonsten natürlich noch in Internetforen und auf NPD-Wahlplakaten .

Und mit letzterem wären wir bei deinem 3.Reich-Vergleich : Du solltest dir mal Gedanken darüber machen , auf welcher Seite du bei so einem Vergleich wirklich stehen würdest !
Was wurden damals den Juden nicht alles für schlechte Taten nachgesagt , und ständig kamen Meldungen ,was die Juden schon wieder für schlimme Dinge getan haben , und daß sie ja sowieso eine Weltherrschaft planen ,etc ... und daß man sich deshalb natürlich dagegen wehren muss , wenn man die Ordnung erhalten will ...


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