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Olympia der Peinlichkeiten
#16
Wenn ich das richtig mitbekommen habe wird den Sportlern zumindest bei diesen olympischen Spielen zumindest offiziell jegliche auch nur irgendwie politisch deutbare Meinungsäußerung untersagt. Da dürfte es schwierig werden, sich als Sportler zu äußern. (Wenn ich richtig informiert bin, dann müssen auch alle ausländischen Studenten in der Zeit der olympischen Spiele aus China ausreisen.) Da sind wohl die Sport-Funktionäre schon vorab ziemlich eingeknickt.
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#17
Nun, dem sehe ich gelassen entgegen, denn Sportler sind Vorbilder und
die lassen sich sicher nicht den Mund verbieten.

AI hat da ja auch noch was zu sagen und die Chinesen werden sich
hüten allen Sportlern den Mund zu verbieten.

() Tao-Ho
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#18
Tao-Ho schrieb:Nun, dem sehe ich gelassen entgegen, denn Sportler sind Vorbilder
Was das? Die schon wegen ihrer Sponsorverträge zum Erfolg verpflichteteten, notfalls mit allen Hilfsmitteln, auch (eigentlich) rezeptpflichtigen ... ? Die ehrgeizigen und politisch restlos uninteressierten, die gar nicht an Informiertheit interessierten?

Hochleistungs-Sportler aind Werbe-Ikonen, aber nur ausnahmsweise mal ganz unvorbelastete Vorbilder.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#19
Richtig ist, das Sportler (wie auch Politiker, Geistliche, Juristen usw.) gute Vorbilder sein sollten. Fakt aber ist, immer weniger Sportler sind wirklich gute Vorbilder.

Fakt ist aber auch, jeder Sportler kann frei und spontan entscheiden, ob er während seines Wettkampfes oder bei der Siegerehrung, eine symbolische Handlung vornehmen möchte, welche dem Frieden dienlich ist, und gegen Unterdrückung gerichtet.

"Zivilcourage" heissst das Zauberwort.
Wer zu begangenem Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden!
http://glaubensportal.npage.de/
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#20
Quetsche2000 schrieb:Fakt ist aber auch, jeder Sportler kann frei und spontan entscheiden, ob er während seines Wettkampfes oder bei der Siegerehrung, eine symbolische Handlung vornehmen möchte
Eben DAS bezweifle ich sehr bei den gegebenen organisatorischen, finanziellen und beruflichen Abhängigkeiten.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#21
Wer sich in Abhängigkeiten begibt ist selber schuld.
Das Ändert aber nichts an der Freiheit, die wir alle haben.
Selbst gefolterte Kriegsgefangene haben geäussert:
"Unsere Körper können sie besitzen und zerstören, unseren Geist und unsere Träume nicht!"
Von daher, wer sich verwehrt, der fügt ein weiteres Unrecht zu begangenem Unrecht hinzu!

Zivilcourage - Feigheit
Wer zu begangenem Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden!
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#22
Quetsche2000 schrieb:wer sich verwehrt, der fügt ein weiteres Unrecht zu begangenem Unrecht hinzu!
Äh, wie bitte :icon_eek: - man soll sich nicht verwehren, weil das Unrecht ist :icon_question:
Was heißt 'sich verwehren' denn dann eigentlich?
IMHO doch 'einem Zwang nicht nachkommen' Eusa_think
() qilin
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#23
@quilin

Stichwort "Zwang"

Als langjähriger Feuerwehrmann kann ich dir sagen, das Gegenteil von Zwang ist die Bequemlichkeit.
Jede Menge Schaulustige auf der Strasse, wenn Menschen in ihren Auto's verbrannten, oder gar Kinder am Ertrinken gewesen sind, und nur wenige Menschen, die ihren ganzen Mut (innerlicher Zwang) zusammen genommen haben, und versuchten zu helfen.

Zivilcourage ist auch Mut = Zwang, etwas gutes tun zu wollen/müssen.

Zwang muss nicht zwangsläufig mit etwas negativem verbunden sein. Negativ wird dieser Zwang erst, wenn man dazu genötigt wird.
Wer zu begangenem Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden!
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#24
@ Quetsche

ein schöner Essay zum Stichwort Zwang, aber keine Antwort auf meine Frage:
wer soll sich wogegen nicht verwehren, um ein 'weiteres Unrecht' zu vermeiden :icon_question:
() qilin
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#25
Was ich nicht begreifen konnte, wie man überhaupt die Olympischen Spiele nach China geben konnte.

Es ist doch bekannt welche Regierung dort herrscht, dass die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Das dem Volk versucht wird, eine Augenbinde anzulegen indem man ihm (dem Volk) nur Nachrichten pro China/Regierung serviert. Niemand darf den Mund aufmachen usw. ...

Bald fangen die Spiele an und ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn sie beendet sind. Wenn die Sportler wieder heim fahren, wenn das Auge der (Olympia-) Welt nicht mehr so auf China haftet.

Ich wöllte kein Sportler sein, der an diesen Spielen teil nimmt, stehen diese doch selbst unter Druck. Boykottieren sie, könnte dies auch das Ende ihrer Karriere bedeuten. Und was wird mit Tibet...? was mit denen die es wagten etwas gegen die Regierung zu sagen....?

Mehr als schöne Umstände für Spiele, die eigentlich für Frieden stehen wollen/sollten.

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#26
Hallo Julchen!

Es wird sicherlich auch nach den Olympischen Spielen für die Menschenrechtler hilfreich sein, daß solche Systeme, wie noch das heutige Chinesische ein Interesse daran haben, im Ausland möglichst gut angesehen zu sein. Ja, wenn die Spiele vorbei sind wird sicherlich nicht mehr so viel auf China und Tibet usw. geschaut.

Gruß
Gerhard
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#27
Aysha schrieb:Ich frage mich da schon, warum man gegenüber China immer so tollerant ist :(
Toleranz und Opportunismus sind zwei verschiedene Dinge. Manche halten es doch für besonders »liberal« und »tolerant« politische Bestien zu hofieren.

Beispiele

DER UN-OPPORTUNIST:
[Bild: nasrallah_annan.jpg]
[Bild: ahmadinejad_shakes_w_kofi.jpg]
[Bild: 610x.jpg]

Peinlich...
[Bild: 25_arafat_2000-afp.jpg]

Nichts Neues in der Politik...

Dem Gentleman links auf dem Foto
[Bild: hitler-chamberlain.jpg]
...soll man kaum nachsagen können ein Oportunist gewesen zu sein, so behaupten Zeitzeugen. Vollkommen belanglos, denn am Ergebnis ändert das nichts. Neville Chamberlain war, wie so viele Menschen damals und auch heute, fest davon überzeugt, dass der Frieden und Freiheit nur mit friedlichen und freiheitlichen Wege zu beschreiten sei. Der Herr rechts auf dem Foto sah das vermutlich genauso, der allerdings hatte weder mit Frieden noch mit Freiheit etwas im Sinn; was sich sehr bald schon als äusserst problematisch erweisen sollte...

Boykott Olympia ?

...nicht einmal die Spiele in Berlin 1936.

Der grösste Held dort lief über die Aschenbahn:
[Bild: 387px-Jesse_Owens.jpg]
Wohin so eilig? In die Zukunft, wohin sonst?

Nimmt man dem Sportler seine Möglichkeit des Ausdrucks - den Sport - hat er keine Chance. Vertrauen wir doch den Sportlern. Wenn sie eines ganz genau wissen, dann wie man Ziele erreicht. Dazu braucht es nicht nur jahrelanges Training, viel Mühe sondern auch den Willen und die Geisteshaltung das zu alles tun um zu erreichen was man sich vorgenommen hat.

Unterbindung aus politischen Gründen - ganz gleich ob Boykott oder Abbruch - macht den Sportler zur Geisel der Politiker. 1972 meine Avery Brundage ( 60 Jahre zuvor selbst erfolgreicher Zehnkämpfer in Stockholm )
[Bild: _39943250_avery_ap_238.jpg]
»The games must go on !«.
Heute wissen wir, dass er damit Recht hatte und nach wie vor hat. Wie jeder Sportler wollte ans Ziel. Vielleicht war das damals schwer zu verstehen, aber das sind die meisten Wege in die Zukunft und schwer zu bewältigen sind sie fast immer.

Sportler brauchen auch ihr Publikum. Das sind wir, weltweit. Unterstützen wir sie alle - ganz besonders dort wo sie uns, die Öffentlichkeit, gut brauchen können!

... die meisten von uns werden "virtuell" dort sein, aber das ändert nichts und gibt den Worten »dabei sein ist alles« in unserer vernetzten Welt eine ganz neue Bedeutung.

Auf nach China! Wir alle gemeinsam werden es ihnen zeigen ! Wave

Der Preis ? Die Freiheit !
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#28
Der Preis für die Unterstützung des Sportes in China kann durchaus die Freiheit sein - muss es aber nicht...

Gestern gab`s einen Bericht in der "Tadesschau": Weil die Luft in Peking so schlecht ist, hat die Regierung angepordnet, das immer abwechselnd einen Tag nur Fahrzeuge mit geradern Nummern, den anderen Tag mit ungeraden Nummern auf dem Schild fahren dürfen... Da hat dann ein ARD-Team die Chinesen zu befragt, und eine Chinesin sagte: "...wunderbar, seit 3 Jahren kann ich das erste mal wieder in meiner Stadt durchatmen..." So nun sind die Spiele irgendwann vorbei und ein paar hunderttausende Chinesen haben gemerkt, sie konnten Peking durchatmen... also werden die sich das nicht so ohne weiteres gefallen lassen, wenn die Fahrregelung wieder aufgehoben wird....

Die chinesische Regierung hat sich um die Spiele bemüht, um der Welt zu zeigen: Wir sind anderster (geworden) als damals am Platz des himmlischen Friedens zu sehen war... Damit haben die sich selber in die Pflicht genommen, das Gesicht, das sie zeigen, auch zu wahren - solange jedenfalls, solange die "Langnasen" im Land sind. Den ersten Dämpfer haben sie schon mit Tibet und dem weltweiten Fackellauf abgbekommen. Der zweite Dämpfer kommt schleichend: Im Zuge der Vorbereitungen zu den olympischen Spielen laufen weltweit in den Fernsehsendern Dokumentationen über China - und einige sind da sehr sehr kritisch (zu Recht). Die Chinesen selbst erleben einen weiteren Sprung in eine mögliche Freiheit, wenn ausländische Fernsehteams anwesend sind - plötzlich kann man seine Meinung sagen, ohne das einer von der Geheimpolizei mithört, weil diese Geheimpolizei die Anweisung hat, die Ausländer nicht zu behindern - und folglich nicht am Reporter klebt... Wenn die Spiele jetzt vorbei sind, kann es durchaus sein, das einige der Chinesen die vorübergehende Freiheit auch behalten wollen... da kommen harte Zeiten auf die Regierungsclique zu....
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#29
Seit Jahrzehnten ist die Problematik in Tibet bekannt. Dass die Menschenrechte in China nicht sonderlich beachtet wurden und werden - wie in weiten Teilen der Erde ebenfalls - ist lange bekannt und kein Geheimnis. Dazu braucht es keinen Aufruf zum Boykott der Olympischen Spiele, um dies zu verdeutlichen. Europa lässt viele Produkte billigst in China herstellen - schauen wir in unsere Häuser und Küchen, in die Kleiderschränke, den beliebten China-Tee und Spielzeug usw... und China exportiert Waren in die EU. Eigentlich ein prima Ausgangspunkt, friedliches Zusammenwirken zu schaffen und zu stabilieren - in Inland und Ausland -, wer zusammenarbeit, kämpft wohl weniger gegeneinander.
Das wird der springende Punkt sein, auf dem der Fokus gerichtet ist. Zusammenarbeit und die Öffnung Chinas, politisch, kulturell und gesellschaftlich. Ein Wandel, der Frieden stabilieren kann und somit eine fortschreitende Demokratisierung der Gesellschaften. Auch wir Europäer haben noch eine Menge zu lernen, was Demokratie an sich sein könnte.

Es gab vor einigen Jahren eine Aktion mit dem Titel: "Wer wird den Stein wegrollen?".

Diese Steine werden oft zu Mauern; doch einen Stein wegrollen - der ja ein erhebliches Gewicht haben kann - dazu benötigt man vereinte Kräfte. Für mich ist das ein Plural.
Wer wird den Stein wegrollen? Wir werden den Stein wegrollen. Auch China wird seine Steine wegrollen.

Und wir können dabei helfen.
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#30
t.logemann schrieb:Der Preis für die Unterstützung des Sportes in China kann durchaus die Freiheit sein - muss es aber nicht...
Eben habe ich einen BB-Code-Fehler in diesem Post korrigiert und stellte mir die Frage: Ist »Preis« der falsche Begriff? - allerdings NACHDEM ich gesehen hatte, wie du ihn aufgefasst hast.

Der »Preis« könnte ein Gewinner-Preis sein oder eben den leider oft sehr hohen Preis für die Freiheit. Liegt es nicht an den Menschen was es wird? Ich meine und hoffe, dass durch die olympischen Spiele in China sich politisch einiges zum Besseren wenden wird - eben durch die weltweite Öffentlichkeit. Da wäre nämlich noch eine Kleinigkeit, bei diesem Preis der Freiheit: alle müssen diesen Preis aufwenden für die Freiheit.

Das einzige Argument, das ich von der chinesischen Regierung gelten lasse: sie wollen keinen plötzlichen Umbruch. Die marktwirtschaftlichen Kommunisten fürchten wirtschaftliche Nachteile durch politische Instabilität. Bis zu einem gewissen Punkt ist das nachvollziehbar. Was sie jedoch vollkommen übersehen: freie Meinung ist politischer Auftrieb und kritische Betrachtung eine Quelle der Innovation. Ihre Untertanen, die längst Bürger sind, haben das lange erkannt.

... »die Chinesen« (= die meisten Bürger Chinas ) brauchen nicht unsere Belehrungen sondern unsere Unterstützung.
Lea schrieb:"Wer wird den Stein wegrollen?".
Ich bin mir sehr sicher, dass »die Chinesen« das selbst am besten können, denn es ist ihr Weg in die Freiheit.
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