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Diskussion Allah=JHWH
#31
Lhiannon schrieb:Ich glaube was ganz anderes.
Aber ich respektiere, wenn Juden glauben, dass die einzige Art und Weise, den einzigen Gott der Welt zu verehren, die jüdische ist. Damit verbunden ist der Glaube, dass die Gebete und Rituale aller anderen Menschen, die sich zwar auf den Gott Abrahams berufen, aber sich nicht an dessen Offenbarung in der Tora halten, ins Leere laufen. Somit beten alle anderen nicht zu Jahwe, sondern zu einem Trugbild.

Ich habe dich danach gefragt , was du dazu glaubst . Die Respektierung anderer Meinungen sollte selbstverständlich sein .

Soweit ich weiß , reicht es aus der Sicht des Judentums , die noahidischen Gebote einzuhalten .

Wenn jemand in bestem Glauben , zu dem Gott Abrahams zu beten , ihn unwissentlich "falsch" anbeten , hört ihn dann dieser Gott nicht ?

Lhiannon schrieb:Muslime glauben, dass Juden und Christen den gleichen Gott wie sie verehren.
Christen glauben, dass Juden den gleichen Gott wie sie verehren.
Juden glauben, dass weder Christen, noch Muslime den gleichen Gott verehren.
Christen glauben, dass Muslime nicht denselben Gott verehren wie Juden und Christen.

Das ist so nicht ganz richtig .
Der "gemeinsame Gott" wird durchaus anerkannt .
Auch der Papst spricht davon.

Lhiannon schrieb:Da alle nur an einen Gott glauben ist hier nicht von verschiedenen Göttern die Rede sondern davon, dass die Hoffnungen der Rituale und Gebete der nicht anerkannten Religion in den Augen der Vorgängerreligion wirkungslos sind, bzw. Teufelsverehrung.

Kann es keine "falsche" Verehrung des "richtigen" Gottes geben ?


Lhiannon schrieb:Wo achtet der Koran die Tora und die Evangelien? Vor allem: Wo achtet der Koran die Definition der anderen a.Religionen zu Gott?

Ganz , ganz stark würde ich sagen .
In Sachen Gottesbild wird die Tora ja fast schon kopiert .
Die ganzen Geschichten um Adam und Eva , Noah , Abraham , Moses ,etc.
werden geachtet . Es werden lediglich ein paar neue Details hinzugefügt , und anderes als "falsch" erklärt , was aber dem Gottesbild nicht allzu viel nimmt .

Übrigens wird die Frage nach der tatsächlichen Wahrheit in den jeweiligen Vorstellungen hier doch gar nicht gestellt .



Lhiannon schrieb:P.S. Ich sehen die Verbrüderung der “abrahamitischen” Religionen mit Argwohn. Wenn schon Interreligiosität, dann bitteschön mit allen Religionen dieser Welt.

Wer redet denn von Verbrüderung ?
Es war die Frage nach dem gemeinsamen Gottesbild .
Und da kannst du wohl kaum leugnen , daß Juden , Christen und Muslime in Sachen Gottesbild und Gottesgeschichten recht nahe beieinander stehen .



Lhiannon schrieb:Was ist mit der Achtung anderer Religionen und Gottesdefinitionen?

Ich meinte nicht Achtung im Sinne von Respekt ; dieser sollte selbstverständlich sein .
Es ging eher um die BE-achtung und Gültigkeit der Gottesdefinitionen und - geschichten im Bezug auf das Gottesbild .

Lhiannon schrieb:Ich empfinde diese Jahwe-Diskussion als überflüssige Nabelschau.

Und ich verstehe deine Aufregung nicht .
Wieso sollte so eine Frage nicht diskutiert werden ?

War schließlich auch ein Diskussionspunkt auf dem 2.vatikanischen Konzil , welches mit der Feststellung endete , daß es tatsächlich um einen Gott bei Juden , Christen und Muslimen geht .
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#32
Vor allem ist es immer sinnvoll, die Dinge (hier die Frage) zu bewegen, quer, horizontal, vertikal durchzudenken. Warum nicht aufschütteln, wo Staub drüber liegt (wo unbewusst oder bewusst übernommen wird = Papageieneffekt). Ein antiquiertes Festhalten an den Definitionen, mag an einem Festhalten erinnern, wie es den Klerikern in den Zeiten des Kopernikus vorgeworfen wird.

Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.

trad. (18.JhdT)
Hermann Adam von Kamp (1829)

Gruß
Lea
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#33
melek schrieb:Wenn jemand in bestem Glauben , zu dem Gott Abrahams zu beten , ihn unwissentlich "falsch" anbeten , hört ihn dann dieser Gott nicht ?
Zitat:Kann es keine "falsche" Verehrung des "richtigen" Gottes geben ?
Das kann ich nur unterstreichen, ja sogar noch verstärken durch eine Umkehrung -
die 'richtige' Verehrung  des 'falschen' Gottes - die muslimische Legende kommt
m.W.  aus dem Iran und ich finde sie wunderschön. Leider habe ich sie nicht hier -
muss mal zuhause nachsehen, und sonst versuchen sie nachzuerzählen.
() qilin
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#34
Hier die Geschichte von Fariduddin Attar (1136–1220)

Vor langer Zeit konnte der Engel Gabriel einmal miterleben, wie die Gebete eines Betenden erhört wurden.
"Es muss sich um einen wahrhaft gottesfürchtigen Menschen handeln," dachte sich Gabriel, "der da um
Mitternacht seinen Herrn anruft. Ich will ihn aufsuchen und ihn mir von Nahem ansehen." So ging der
Engel nach Mekka, zur Kaaba, dem gesegneten Haus Gottes. Anschließend besuchte er alle großen
Menschen und sprach mit den gottesfürchtigsten Menschen auf Erden. Aber Gabriel konnte den Betenden,
dessen warme Stimme er in guter Erinnerung hatte, nicht finden.
Schließlich fragte der Engel Gott um Hilfe. Da riet ihm Sein Herr, er solle sich doch in einem heidnischen
Tempel umsehen. Und tatsächlich, in einem Tempel, vor Götzenstatuen kniend, fand er den Betenden,
dessen Gebete erhört worden waren. Der gläubige Mann hatte Tränen in den Augen und war tief
versunken im Gebet.
Engel Gabriel war wie geblendet von dem Anblick und doch war er verwirrt. Er eilte zu seinem Herrn
zurück und fragte ihn: "Aber wie ist es möglich? Die Menschen sollen doch nur Dich anbeten.
Götzendienst bringt sie ab vom geraden Weg zu Dir! Und doch werden die Gebete dieses Mannes erhört?"
Da kam die Antwort: "Du weißt nicht, was Wir wissen. Dieser Mensch hat in seinem Leben nie etwas
Anderes gesehen. Er betet aber keine Götzen an. In seinem Herzen ist er stets bei Uns. Er will nur
Gutes, tut nur Gutes und hat niemandem je Böses getan. Er betet, ihm möge geholfen werden, rein
und aufrichtig zu bleiben. Er bittet um Vergebung für Böses, das er unbeabsichtigt getan haben möge.
Dieser Mensch meint es aufrichtig. Wenn Wir seine Bitten nicht erhören, wer sonst sollte sie dann erhören?"
Gabriel hatte verstanden und sprach: "Wahrhaftig , Du bist unser Herr. Du bist der Allgerechte, der
Allbarmherzige. Wir brauchen Dich, aber Du uns nicht!"

Ihr Menschen, Wir erschufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen,
auf dass ihr einander kennet: Wahrlich, der Angesehenste von euch vor Gott ist der Gottesfürchtigste!
(Sure 49:13)
() qilin
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#35
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#36
(23-02-2009, 22:57)jam schrieb: Schemot 3,15
Da sprach Gott zu Mosche:Ich bin ,der ich sein mag,Und er sprach :So sollst du zu den Kinder Jisrael sprechen :Der Ewige,der Gott eurer Väter,der Gott Abrahams,Jizhaks,,und Jaakobs hat mich zu euch gesandt .Das ist mein Name auf ewig,und dies meine Anrufung für alle Zeit
also kann das andere nicht richtig sein
finde dieser Vers schließt für mich Allah aus,hier ist das der Ewige immer der Ewige ist,und vorallem der Gott Isaaks und Jakobs ist,wie kann sich dann jemand auf Abraham,Ismael berufen und dann Allah beten,
wie steht

Koran schrieb:Sprecht: "Wir glauben an Gott und an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen Israels herabgesandt wurde, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied, und Ihm sind wir ergeben." [2:136]
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#37
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#38
Sobald von "Eigenschaften" Gottes oder von Gottesbildern die Rede ist, bewegen wir uns innerhalb menschlicher Vorstellungen. Letztere sind von den jeweiligen Traditionen geprägt, wie bis hier auch ausführlich erörtert worden ist.

Wer oder was ist aber Gott (oder die arabische Übersetzung des Begriffes: Allah)?

Wenn man voraussetzt, dass es nur einen Gott gibt, so wie es z. B. jede der drei abrahamitischen Religionen tut (und viele andere), dann muss Gott dieselbe Entität sein. Alles andere entspräche nicht den elementarsten Denkgewohnheiten (sprich: der Logik).
Gleichwohl können die "Eigenschaften" und "Verehrungsformen" voneinander abweichen. Beide Dinge sind menschlich-historisch und damit relativ.

Jüdischer, christlicher und muslimischer Gott muss trotz dieser Relativität ein und derselbe sein.
Das gilt auch noch aus einem anderen Grund, der wahrscheinlich überhaupt Ansatzpunkt jeglicher Eingottlehre ist: Die Frage nämlich, was die allgemeinste Zuständigkeit ausmacht für das soziale Miteinander der Menschen und das Leben in dieser Welt. Ursprünglich - und auch dies wurde ausführlich erörtert - wurden verschiedene Zuständkeiten (Götter) für verschiedene Phänomene der Welt unterstellt. Darüber gab es - im Prinzip - beliebig viele noch allgemeinere Zuständigkeiten mit immer höherer Priorität. Ein Volk tat dann den entscheidenden Schritt, dass es nur eine einzige, alles umfassende Zuständigkeit gibt für das gesamte Zusammenleben der Menschen und das Leben in der Welt.

Juden galten daher im römischen Reich als Atheisten. Nach Ansicht der Römer hatten sie gar keinen Gott, so fremd war den Römern dieses hierarchielose Heilige (gewissermaßen für alles, für "Gut und Böse", für "Zeit und Ewigkeit", für "Natur und Mensch"), das nicht einmal Namen hatte, den man ihnen nennen wollte.

Einige Anmerkungen zum Trennenden:

Aus der vorgenanntem Logik heraus versteht man einen der Webfehler sowohl des Christentums als auch des Islam: Die Allzuständigkeit des einen Heiligen läßt diese Religionen in den Augen ihrer Lehrer als die einzig wahre Religion erscheinen mit Traditionen deutlich kürzerer Wirkungsgeschichte als im Judentum.

Soweit ich das Judentum überhaupt verstehe, ist das dort anders: Andere Religionen interessieren erst einmal nicht. Sie waren nie eine Alternative! Glaube ist die Auseinandersetzung mit einer uralten aber sehr lebendigen Tradition. In der steht der Ewige überall und zu jeder Zeit vor dem Auge des Beters. ER hilft, auch in kritischer Auseinandersetzung mit der Tradition zu leben, gerade, wenn es schwerfällt.

Im Gegensatz dazu war es im Christentum bis vor Kurzem noch verpönt, wenn nicht verboten, sich mit der Tradition kritisch auseinanderzusetzen. Und Gott ist schon ganz und gar nicht dafür zuständig, dass man IHN bittet, Konflikte mit der Tradition der Kirche zu lösen. Ganz im Gegenteil!

Und im Falle der Muslime und ihrer Glaubensgemeinschaften habe ich genau das gleiche Gefühl! Auch dort ist Gott nicht der Helfer der Menschen in der Auseinandersetzung mit der Tradition sondern ihr Garant!

Aber das alles sind keine Gründe, dass Juden, Christen und Muslime verschiedene Götter anbeten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#39
(24-02-2009, 00:51)jam schrieb: Sure 3,78 sagt deutlich, daß die (angeblichen) Verfälschungen der Christen nicht in der Bibel enthalten seien. Es wird hier also keine Veränderung des Textes der Bibel behauptet, sondern ein Mißverstehen desselben.

Warum beharren die Muslime darauf, daß die Bibel verfälscht worden sei?

Warum stellt der Koran im Gegensatz dazu nirgendwo fest, daß die Bibel verfälscht worden sei, sondern fordert die Christen und Muslime auf, der Bibel zu glauben?

Da verwechselst du (die islamisch gemeinte ) Schrift mit Bibel .

(24-02-2009, 00:51)jam schrieb: Der Koran behauptet also lediglich, vom gleichen Gott zu stammen und die früheren Offenbarungen zu bestätigen. Dies ist jedoch in Wahrheit nicht der Fall.

Wieso denn nicht ?
Der Koran bestätigt doch Adam und Eva , Noah, Abraham , Ismael , Isaak , Jakob , Moses ,...

Die alten Geschichten halt . Er bemängelt nur , daß es im Bezug auf Jesus zu Streitigkeiten kam (der Streit um die Dreifaltigkeit ,etc.), und sich dann eine fehlerhafte Darstellung durchgesetzt hat .


(24-02-2009, 00:51)jam schrieb: Wenn die Bibel nicht von Gott stammen würde, würde es der Koran auch nicht - weil er dies nämlich von den wichtigsten Teilen der Bibel (Thorah und Evangelium) ausdrücklich behauptet.

Wieso denn nicht ?
Die Bibel ist aus islamischer Sicht schließlich eine Schrift , in die zwar die echten Offenbarungen Gottes eingebunden wurden , die jedoch in der vorliegenden Form (falscher Kanon und so Icon_wink) von Menschen verfälscht wurde .

(24-02-2009, 00:51)jam schrieb: Wenn die Bibel aber Gottes Wort ist, wäre es der Koran ebenfalls nicht, weil er mit der Bibel in fast allen Aussagen im Widerspruch steht.

In Widerspruch ? Ich bitte dich !
Das deckt sich doch größtenteils !
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#44
Hallo jam.

So viel Text , und dabei steht das wesentliche doch in dem einen Satz :

(24-02-2009, 10:27)jam schrieb: ...Mohanmad bekennt sich dann zu dem einen Gott...

Icon_wink

Darum geht es doch.
Muhammed bekannte sich zu diesem Gott , und Muslime tun dies auch .

Es geht hier ja nicht um die Frage , ob denn der Koran die "Wahrheit" beinhalte , ob dieser Gott wirklich zu Muhammed gesprochen hat , oder ob es diesen Gott überhaupt gibt .

Es geht lediglich darum , daß sich Muslime zu diesem Gott bekennen .

Du darfst Muhammed vorwerfen , daß er gelogen hat , und du kannst den Muslimen vorwerfen , daß sie diesen Gott falsch anbeten und ihn sich falsch vorstellen , aber du kannst es ihnen nicht nehmen , daß sie zu diesem Gott beten .
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