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Koranhilfe
#1
Salve Muslime,

ich bin römisch-katholischer Christ aber sehr unwissend über jegliche Arten von Religionen. Allein das Grundwissen ist ein wenig vorhanden.
Nun meine Frage, ich habe mir einen Koran (Qur'an) gekauft und wollte fragen ob ich mit diesem Koran auch einen richtigen Koran habe. Es wurde mir zwar schon von einem muslimischen Freund erzählt, dass es nur eine Kuran-Version in deutscher Sprache gibt und diese korrekt ist aber ich möchte sicher sein.

Hier meine Version des Kuran:

Der Koran
Übersetzt von Max Henning
2. Seite:
Der Koran
Das heilige Buch des Islam
Aus dem Arabischen von Max Henning
Überarbeitet und herausgegeben von
Murad Wilfried Hofmann
3. Seite:
Die deutsche Übersetzung des Koran von Max Henning erschien 1901 bei
Reclam in Leipzig, die von Murad Wilfried Hofmann bearbeitete Neuausgabe erstmals 1998 bei Cagri Yayinlari in Istanbul.
Ungekürzte Lizenzausgabe
der RM Buch und Medien Vertrieb GmbH
und der angeschlossenen Buchgemeinschaften
C Cagri Yayinlary / Saban Kurt, Istanbul 1998
C dieser Ausgabe Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 1999
Alle Rechte vorbehalten
Produktion: Inga Tomalla
Satz: MedienTeam Berger, Ellwangen (Jagst)
Drck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany 2007
Buch-Nr. 092261
www.derclub.de
www.donauland.at
www.bertelsmannclub.ch
www-nsb.ch


Ist das eine korrekte Version des Koran?
Danke schonmal im Vorraus für eure Hilfe!
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#2
Kann mir niemand helfen?
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#3
"Der Koran" von Murad Wilfried Hofmann Der Koran

Koran online: http://www.chj.de/Koran/Einzelsuren/Arab...nwahl.html

Vielleicht kannst Du auch dazu diesen Artikel lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Koran%C3%BCbersetzung

"Und harre in Geduld aus; deine Geduld aber kommt nur von Allah..." [16:127]

Tschuldigung dass ich nicht früher geantwortet habe Icon_wink


Viele Grüße,
Wojciech
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#4
Danke für deine Hilfe wojciech.
Das bedeuted also das es eigentlich besser ist, den Qur'an auf Arabisch zu lesen ja? Jedoch kann ich kein Arabisch bzw. Hocharabisch :D

Meinst du es reicht für mich die deutsche Übersetzung des Qur'an zu lesen um alles über den Islam etc. zu wissen?
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#5
Naytürlich ist es per se "besser", die Heiligen Schriften der Religionen im Orginal zu lesen - und zu verstehen, lieber Edanos. Das Lesen alleine macht`s nicht - was glaubst Du wohl, wieviele Muslime es weltweit gibt, denen in den Qur`an-Schulen "eingebleut" wurde, wie die Heiligen Suren auszusprechen, zu singen, zu rezitieren sind - und die, obwohl sie singen, beten, rezitieren können, kein Wort von dem verstehen, was sie da vortragen....

Mit dem Erlernen der Sprache alleine ist`s nicht getan - man muss zur Beurteilung, zum Verständnis im Prinzip auch den kulturellen Hintergrund erlernen. Es bringt einem Suchenden z.B. wenig, eine Parabel aus dem Persischen des Dichters Ha`fis lesen zu können, wenn man die Parabel inhaltlich nicht versteht, weil sie auf einem anderen kulturellen Verständnis aufbaut, als das Verständnis, was man als "Westler" so mitbringt. Wie schwierig so was sein kann, sieht man am Beispiel der evangelischen Theologin Frau Prof. Annemarie Schimmel - die gute Frau hat sich jahrzehntelang mit dem Islam beschäftigt, eine Reihe guter Analysen zum Heilsbegriff im Islam, zu Himmel und Hölle im Islam, zum Gottverständnis im Islam geschrieben - aber m.E. inhaltlich vom Islam wenig verstanden, weil sie mit der Mystik des Islam, basierend auf altpersischem und altarabischen Hintergrund einfach nicht vertraut war. Frau Prof. Schimmel spricht und liest fliessend Hocharabisch und Hoch/Alt-Persisch.....

Die "Sprache Gottes" ist universal. Insoweit lassen sich m.E. die Übersetzungen der Heiligen Bücher durchaus auch in der jeweiligen Muttersprache lesen; die kulturellen und traditionellen Hintergründe auch in der jeweils eigenen Muttersprache vermitteln. Dazu gehört "nur" eine gewisse Offenheit; die Offenheit nämlich, andere kulturelle und traditionelle Hintergründe so zuzulassen, das der eigene kulturelle Hintergrund nicht als "Beurteilungsmasstab" dient. Wenn man - wie Frau Prof. Schimmel - den eigenen, evangelisch-christlichen Masstab zur Beurteilung des Islams heranzieht, kommt man zwar zu dem Schluss, das Muhammad ein "beachtenswerter" Lehrer war - wird aber seiner Rolle als Prophet absolut nicht gerecht werden können.

Um sich über die Inhalte der jeweiligen Religionen ein Bild machen zu können, ist m.E. die Erlernung der Sprache(n) in denen die Heiligen Texte urprünglich verfasst wurden, nicht zwingend notwendig.

Bei www.bahai-education.org gibt es eine Sammlung der Heiligen Schriften fast aller Religionen - Bhagavad-Ghita/Hinduismus, Reden Buddha`s/Buddhismus, Altes Testament/Judentum, Neues Testament/Christentum, Koran/Islam sowie grundlegende Schriften der Baha`i Religion in den Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch, Französich, Portugiesisch, Deutsch und Esperanto - kostenlos zum Download. Die deutsche Version findest Du auf dem CD-Symbol "multilingual". Das einzigste was in der multilingual-Version fehlt, sind Auszüge aus den Texten Zarathustra`s - kommt aber noch....wenn sich genügend Übersetzer finden...
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#6
Danke!
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#7
Salam!

Jede Übersetzung ist auch Interpretation, von daher solltest Du Dir verschiedenen Übersetzungen zulegen. Am Besten auch noch verschiedene Kommentare.

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
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#8
Hallo Edanos :)
noch meine Meinung - die andern haben schon sehr wichtige Aspekte aufgezeigt.
Die Reclam-Ausgabe von 1901 ist nicht die fuer heute perfekteste Uebersetzung, ich meine, sie basiert auf einer Erstuebersetzung durch Gf.v.Zinzendorf im 30j Krieg, als die Tuerken so ungefaehr Wien aufs Korn genommen hatten und er sowas wie ein Botschafter in Istambul war.
Ein Grf.v.Zinzendorf gruendete die pietistische Protestanten -Bruedergemeinde, die im Preussen des 19.Jhds massgeblich vom Koenig aus bevorzugt wurde, zur Gestaltung des häuslich intim-frommen Alltags in einer uniert-protestantischen absolutistischen saekularen Staats-Umgebung, ausserdem stammen die "Tages-Losungen" von ihm, meine ich - ich meine, ob das derselbe Graf war, muss ich noch genauer recherchieren.
Er jedenfalls unternahm es als erster, den Inhalt des im Islam heiligen Qur'an in die deutsche Sprache zu uebersetzen und somit vielen Leuten zugaenglich zu machen. Vom real existierenden Islam seiner "Tuerken" erfuhr man dadurch wohl ebenso wenig wie von der 1938er-Sowjetunion ein "Kapital" von Marx erklaeren wuerde. Und die theologischen Debatten zwischen Judentum, Christen und Muslimen waren damals auch schon viele Jahrhunderte her.
Soweit war es in den Protestantismus ja auch so uebergekommen, dass alle 3 Konfessionen garantiert den Selben einzigen G0TT anbeten und IHM gefallen moechten.
Der Protestantismus war aber damals rund 100 Jahre-neu und vermutlich nun in seiner Person (Gf.v.Zinzendorf) bereit, auch dies neu zu ueberdenken. Fuer seine Zeit war das ein sehr toleranter und wichtiger Ansatz, mit dem "Tuerken-Problem" zu leben, dass man den Inhalt von dessen Offenbarungsbuch allgemeiner bekannt macht.
Soweit steht diese Reklams-Ausgabe in der Wortwahl dem barock formulierten schlichten Christentum nahe. Das wird noch staerker spuerbar in der neueren Koran-Uebersetzung der Ahmadiya-Bewegung.

Die sprachlich etwas sproede - insgesamt aber vielleicht doch zur Zeit exakteste Uebersetzung koennte die von Rudi Paret sein, 2 Baende, der 2.Band erlaeutert Stellen, die aus dem Arabischen her eine Erklaerung brauchen, warum das nur "unter Vorbehalt" oder zur Ergaenzung eines recht kurzen Satzteils im Lauftext stehn, sowie bestimmte Fach-Worte, die wichtig sind fuer die Gelehrten-Diskussion, aber auf Anhieb nicht so wirken wuerden.
Diese Sprachgestaltung fuehlt sich fuer meine Begriffe vorderorientalisch-heimisch an, denn ich koennte manchem direkte Talmud-Traktate zur Seite stellen, die etwa 2-400 Jahre vorher entstanden. Da ist es zum Beispiel auch von Interesse, was genau ueber die in der Bibel ebenfalls erwaehnten Personen ueberhaupt berichtet ist. Dann siehst Du gleich, dass wir eine ganz andere Vorstellung ueber dieselbe Person tradiert haben, Juden und Christen gemeinsam - und dass ein Muslim diese fuer unsere Glaubensinhalte teils sehr wesentlichen Episoden eventuell gar nicht kennt.
Es reicht nicht aus, zu uebersetzen, dass ein Josef ein Yussuf sei und ein Johannes ein Jahja, ein Ibrahim den Abraham und ein Yunnus den Propheten Jona nennt - und um Jesus = Isa wird nicht ein einziger Apostel namentlich erwaehnt und auch nicht sein Ziehvater Josef.
Deren Ereignisse waren ja noch als Biblische Geschichten so ungefaehr gelaeufig in der Region Hedschas, wo Mohammed lebte, und die Suren des Qur'an sollten wichtige Ergaemzungen betreffend des Juengsten Gerichtes abschliessen, nach deren Selbstverstaendnis, und keineswegs nochmal das Ganze nacherzaehlen. Jedoch schon ziemlich bald spaeter nahm man in den alltaeglichen Islam biblische Texte gar nicht mehr auf.
Andernfalls kaeme es nicht zu ehrlich gemeinten islamischen Auskuenften wie der, dass das Neue Testament eine Schrift sei, die an den Propheten Isa komplett so offenbart worden sei. Das stimmt ja einfach nicht zum Inhalt der 4 Todes-Bezeugungen (Evangelien) und vielen Briefe, Apostel-Geschichte plus Johannes-Apokalypse.
In ganz kurz findest Du diese Inhalts-Richtung im katholischen NT als Brief Judas (es gab 2 Apostel Judas) 600 Jahre eher auf Griechisch geschrieben.

Vieles, was allgemein gilt, kann ja auch im Qur'an nicht wesentlich anders gesagt worden sein, soweit man sich doch fuer Den Selben G0TT engagierte - manche, die daraufhin den Islam liebgewinnen, dass sie einen uebersetzten Qur'an denn auch mal lasen, haben sich die eigne Hl.Schrift ja vorher noch gar nicht zu Gemuete gefuehrt und fuehlen sich beruehrt und angesprochen von etwas, was sie an sich doch schon selber so haben.
G0TT ist grossartig und unfassbar, maechtig und trotzdem voller Barmherzigkeit - sprich Mitgefuehl - mit uns kleinen Menschen, und grad wegen uns untereinander meldet ER, wie wir uns verhalten sollten, und dass es auch dem Einzelnen zugute kommen wird, wenn er /sie sich danach bitte nun aber bald richtet und nicht ein Leben damit verbringt, sich vorher zu fragen, wer und wie G0TT ist und ob man da waehlerischer sein sollte.

Der Qur'an wurde durch einen Engel an Mohammed gegeben, nicht direkter in einer Erscheinung G0TT Selbers - das laesst Raum, auch mal dran zu denken, dass auch ein sehr maechtiger grosser Engel eine begrenzte Person ist, und auch nur direkt weiss, wo er direkt dabei ist, und auch lernt, was er sich fragt oder so woertlich lernen soll, weiterzusagen. Er ist uns in vielem ueberlegen, aber verglichen zu G0TT Selber ein uns Menschen viel naeher stehendes Wesen, doch was Biologie in eines Menschen Existenz ausmacht, kennt er nicht selbst.
Die Offenbarungen erfolgten in Suren - Kapitel - aber nicht in der Reihenfolge, wie der Qur'an sie enthaelt, denn die Reihenfolge ordnete der 4.Kalif (Nachfolger) ca.20 Jahre nach Mohammeds Tod schlicht der Laenge nach: vorne erfaehrt man die laengsten, hinten die kuerzesten Texte, die zusammengehoeren.
Meistens gibt es eine kleine Anmerkung hinzu, ob vor oder nach Mohammeds eigener Wallfahrt nach Mekka diese Sure an ihn kam. Manche sind auch in mehreren Portionen offenbart worden, nicht am Stueck zugleich. Er musste das ja auch nicht auf Anhieb verstehen, was er seinen Zeitgenossen da sagen sollte, so gibt es die Naechte, wo ihm der Bote wieder erschien und er etwas dazu fragen konnte, einmal war es einen ganzen Ramadan-Monat lang jede Nacht. Das besagt: diese Erlaeuterungen stehen nicht im Qur'an-Text direkt mit dabei.
Dies Arabisch war nicht im Niveau seiner Alltagssprache des 40j Kaufmanns, sondern "abgehobener" und wortreich, machtvoller im Klang - wie auch immer - man berichtete, dass es jeden ueberzeugte, dass er das nicht aus eigenem so haette sagen koennen, alle, die ihn kannten, hoerten solcher Art Texte vorher nie von ihm. Er war auch "nur" ein Kaufmann, kein Poet oder Schriftsteller, doch galt es als wichtig, dass Kaufleute sich bilden.
Ausser Judentum und Christentum akzeptiert der Islam auch die Religion der Sabaeer - Mekka, Medina, die ganze Gegend war eine Region des von Grossmaechten ganz verschiedener Religionen umkaempften Koenigreiches Saba (es hiess auch Jemen). Da pflegte man in den Sippen, welche seit rund 2000 Jahren Waren-und Reisenden-Karawanen durch Wuesten zu fuehren die Kompetenz hatten, eine relativ bilderlose Sternen-Religion. Das ergibt sich auch einfach durch die Existenzform eines Lebens im Wandern auf festen Strecken. Bei denen herrschten streng sittliche Notwendigkeiten vor, damit es nicht in Katastrophen ausging, denn eine Karawane kommt oft genau und nur ganz knapp vom Start zu naechstem Ziel und man muss sich auf alle Beteiligten fest verlassen muessen.
Nimm mal an, so ein Dromedar hatte 1 Woche kein Wasser - es muss aber dann seine 150 l Wasser vorfinden, andernfalls kippt es tot um. Sollte der Brunnen-Besitzer inzwischen das Wasser Touristen zum Spass-Baden ueberlassen haben, haette er Menschen ermordet, die auf genau dieses Wasser hin kommen.
Auch bringt man nicht 5'000 km weit zu Fuss eine Ware nach irgendwohin, um dann zu hoeren: "och nee, ich hab umdisponiert, nimm es wieder mit, ich hab mich anderweitig eingedeckt" oder dass der dann nicht irgendwie bezahlt, dass man es beschaffte und heranbrachte, ausserdem noch gab es Raeuber, Kriegszuege, Blutrache-Fehden und Epidemien, die den Alltag zum Lottospiel machten.

Alles sowas praegte den Alltag, in den hinein dies Offenbarte Hilfe bringen sollte und brachte.
Spaeteren in ganz anderen Umstaenden wird eine Uebersetzung eben nicht dasselbe bringen, was es zur Zeit Mohammeds bewirkte, als er es selbst Sure um Sure erfuhr und auf seinen Rundreisen akls vielleicht manchmal Marktrichter den Leuten vor Ort meldete.
Aehnliches gilt fuer jedes einzelne aller biblischen Buecher der Juden und Christen.

Man darf da nicht von "Wiederspruechen" reden, wenn viel Zeit vergangen ist, zwischen einem und den anderen Text, und ausserdem jedesmal eigene Umstaende eingetreten sind, damit ein Buch entstand. Nimm als Beispiel einen Therapeuten, der mal eine Unterkuehlung, ein andermal einen Hitzschlag zu behandeln hat - er wird weder jedesmal dasselbe unternehmen und anordnen noch etwa wird sein Team jedesmal notieren, was vorlag, sondern das Erkranken kann kurz bemerkt werden, dagegen das Rezept braucht man genau notiert, und wird es ueberliefern, wenn es sehr gut oder mindestens zuverlaessig "irgendwie" half, damit der Kranke dann wieder weiterlebte.
Es ist auch kein Problem, wenn ein geschickter Therapeut mal nicht mehr lebt, dass dessen Team solche Rezepte nun zusammenstellt, solang man sich genau erinnert, damit es noch lange Zeit anderen beim Behandeln Unterstuetzung bringt.
In Mohammeds Leben, seit er 40j war, bis zum Tode, verteilen sich diese "Rezepte zur Behandlung einer Menge kleiner und durch Kriege verwirrter gepeinigter Voelker" (=Suren) auf 22 Jahre, in denen fand sein ganzes Schicksal der Propheten-Laufbahn statt, samt erstmal Schweigen, dann Mord-Anschlaegen, Flucht-Vertreibung, Wiederkehr und Kriegen: vor Ort. Es gab Zeitgenossen, diie dachten, die ersten Muslime seien "wiedermal" noch eine Christen-Sekte - vor seiner Zeit regierten Jahrhunderte lang auch noch Arianer die Regionen der Karawanen, die sind dem Islam aehnlicher als dem Christentum und - uebern Daumen gepeilt - eher persisch als juedisch im Denk-Hintergrund. Genau deren suedliche Gebiete, wo der Arianismus entstand, wurden auch ziemlich schnell islamisch.
Das wird man denm Qur'antext nicht direkt ansehn, denn sprachlich klingt er dem Talmud aehnlich, weil das Aramaeisch im Talmud damals lange Zeit die Verkehrssprache im Bereich der Karawanen war und dem Qur'an -Arabischen verwandt ist, aber nicht das Persische einerseits oder das Griechische der Roemer-Welt andererseits.
Was man heute Syrisch nennt, war zu biblischer Zeit Aramaeisch, und das Wort Syrer ist im Wort Assyrer - jene grosse Militär-Macht, deren Zentren da lagen, wo heute Irak liegt und die irakischen Kurden im Gebirge leben. Sie verloren ihr Reich dann ja auch mal, aber praegten das, wo heute Syrien liegt. Perser loesten diese und die Keilschrift-Kukturen dann ab, und dann die Griechen-Hellenen - darin entstand das Christentum, dringend erwartet aus Beduerfnissen nach einer sehr brutalen Glaubensmission fuer die Griechen-Kultur, speziell im syrischen Gebiet, darin lag relativ winzig hinter der Philister-Haefen-Kette das kleine Land der juedischen Israeliten.
Im kath.Bibelbuch Makkabaeer I u.II ist darueber genau berichtet, auf Griechisch. Das war noch gut 800 Jahre vor Mohammed. In jener Zeit wurde eigentlich erstmals bemerkt, dass man seinen Glauben an Unseren G0TT mit dem Leben bezahlen wuerde, auch wenn man das von sich selbst vorher kaum vermutet haette, einzelne, schwache Leutchen, auch ohne gelehrte Erkenntnis. Die wagten es, drauf zu setzen, dass nach dem Tod eine Rechenschaft folgen wird und die tapferen Opfer von G0TT geliebt weiter existieren werden, ihre Peiniger aqber davon weniger Genuss empfangen werden. Ueber solche Dimensionen ist im juedischen Volk Israel zuvor nie soviel ueberlegt worden - das ist eigentlich daran das Erstaunlichste.
Diese Buecher erhielten sich auf Griechisch und waren Bestandteil einer sehr kurzen Epoche, als der (hellenische) Koenig von Aegypten Religionen aller Art (im Bereich der griech.Sprache lebend) darum bat, ihre Hl.Buecher ins Griechische zu uebertragen und seinen Gelehrten vorzutragen, damit man eine weise Idee bekommen kann, was in einer Epoche der Fluktuation ganzer grosser Bevoelkerungen an Religionen zu waehlen empfehlenswert sein koennte - einfach damit sich Leute wieder selber sozial ordnen, weil die meisten Kulte orts-tradiert waren und im Ausland dem Einzelnen nichts mehr brachten. Judentum kam in die engere Wahl mit noch zwei praktischen Kulten, die man weltweit exportieren und praktizieren konnte (Dionysien fuer Intellektuelle, und Mithras fuer Krieger)
- es gab dann Neu-Juden in den entferntesten Regionen des Roemerreichs, wovon man es genau weiss, aber anderswo auch. Dann aber stoppten die juedischen Weisen das selber, weil das nicht optimal war - die Fremden konnten dem nationalen Teil an dieser Konfession nicht folgen, es war nicht deren Herkunft, und Hebraeisch lernten nur wenige. Rabbiner gestatteten schliesslich, ein Jude mit nur Griechisch zu sein und in Fremdsprache zu lernen und beten. Der Opferkultus wurde noch bis 70ndZ gemeinsam in Jerusalem begangen, aber nach Zerstoerung des Heiligtums war das ja vorbei.
Schon deshalb markierte sich Judentum dann wieder nur am Hebraeisch, weil von den andern bald nichts mehr dazukam. Man nimmt an, dass die griechisch-hellenischen Juden allesamt ins Christentum muendeten und sich darin bald besser fuehlten, mit der geschlagenen Nation nun auch keine Beziehung mehr pflegen zu muessen, den Lieben G0TT aber weiterhin anbeten zu duerfen, auf neue Weise, in Griechisch (und auch Lateinisch), und auch ohne Opfer-Kultus am Zentral-Heiligtum.
Diese ganze Entwicklung fand ja nicht gemuetlich am Tee-Tisch erdacht statt, sondern in einer verheerend gewalttaetigen Epoche der Menschheit.
Christen erkaempften fuer sich juristisch eine konfessionelle Autonomie, da sie sich in jeden Staat einzufuegen bereit und imstande waren, Juden ihrerseits ebenso, aber beide unter der Bedingung, dass man beide gut auseinanderhalten koennte, dass es verschiedene Gemeinden sind. Nur manchmal versuchte ein Herrscher, die einen, die andern oder beide dazu zu zwingen, einen anderen Kult auch mitzumachen, was beide vermieden.
Juden blieben seitdem immer etwa um die 14 Millionen weltweit - bis heute, es geht immer noch vorwiegend ueber die Familien und ihre Kinder, auch wenn man hinein konvertieren kann. - Christentum entbindet erstmal durch die Taufe von Familien (Erbsuende...?) und ist im Prinzip individuelle Wahl geblieben. Beide erleben G0TT als reichs-unabhaengig, ER und Sein Gebot steht nicht zur Verfuegung, etwa einen anderen anzubeten und z.B.Stehlen oder Ehebrechen ploetzlich zu erlauben. Die Gemeinden wussten sehr schnell zu beurteilen, was so gut an deren im Grunde demokratischer Sozial-Ordnung ist: ein Sklave ist nicht weniger vollwertig ein Christ wie ein Fuerst es waere, beide stehn in Verantwortung direkt vor und fuer G0TT zur Verfuegung der andern Menschheit. Sie behielten daher das komplette Alte Testament (die juedische Bibel) plus einiger Buecher in nur Griechisch aus der Zeit vor Jesus.

Die Arianer, um das nochmal einzuflechten, entstanden zwar in Syrien, propagierten sich zuerst in Aegypten auf Griechisch, aber wurden zur Haus-Konfession der Goten aus Ostsee-Germanien her, mithilfe einer Uebersetzung biblischer Buecher in eine Art sehr fruehes Deutsch. Es ist immer auch ein Regierungs-Verstaendnis mit Konfessionen verknuepft. Jesu Lebensgeschichte ist darin nur noch so eine Saga wie die Nibelungen oder Beowulf - ein Letzter, ein Held, und was die gesamte Geschichte davor betrifft, versinkt mit ihm - also Judentum auch.
Es ist sicher kein Zufall, dass in Gotisch nur noch ein ganzes Johannes-Evangelium uebrig blieb, kein Apostelbrief mit sittlichen Mahnungen, keine Apostelgeschichte, kein Moses, kein Psalter, keine Propheten, sondern nur noch ein Text-Abschnitt aus dem Buch Esra, wie man versorgt zu werden habe, wenn man einen Ort erreicht hat (ohne den Zusammenhang im Esra-Buch). Das genuegte dann wohl, um klarzustellen, welchen G0TT man gewaehlt habe. Goten hinterliessen tolle Bauwerke wie in Ravenna und Kunst, aber keine nennenswerte Schrift-Literatur. Sie waren aber "geimpft" worden mit gewaltigem Hass gegen christliche Kirchen des 4.Jahrhunderts - und das wurde gerne vollstreckt, diese zu liquidieren.
Etwa 400 Jahre lang war die Kirche daher praktisch "nicht von dieser Welt" und unter gotischen Herrschaften. Juden ging es nicht besser. Bei beiden hoerte trotzdem die innere Arbeit nicht auf, Insatitution zu bleibben und so weit man kann, Recht zu sprechen.
Danach erholte sich die Ost-Christenkirche wieder einigermassen, nun aber auch recht militant, und im Sueden ein neues Perserreich - da mitten zwischen gerieten die Kaufleute mit den Karawanen, abwechselnd erobert genoetigt, jedesmal die Konfession abzuschwoeren, die sie eben grad hatten - das war wirklich unzumutbar.
In diese Luecke hinein entstand der Islam dann und der Qur'an wurde das Hl.Buch fuer einen dritten Weg, der moeglichst vielen was sagen wuerde und diese Glaubens-Aufnoetigungen kuenftig stark reduzierte. Der Beitritt wurde leicht gemacht, und war da schon etwas, was eine Gemeinschaft vor Ort ordnete, sollte es so bleiben duerfen, sofern zuobert G0TT (ALLAH) allein verehrt wurde und dass die Strassen und Staedte dem Alltags und Handel zur Verfuegung standen. Es wurden Sharia-Richter gesetzt, falls eine Gemeinschaft etwas nicht selber regelte. Wenn die es hinkriegte, merkte man im Alltag des Hinterlandes vom Islam nicht viel, ausser etwas Positives: Muslime durften nicht mehr einfach zu Sklaven genommen und getrennt verschleppt werden, und Blutrache war reduziert auf ganz spezielle Bedingungen. Das war durchaus attraktiv, auch ohne den Qur'an zu kennen, was da eigentlich drinstehe und was es theo-logisch besage.
Es war sogar im Hinterland moeglich, Christ oder Jude oder sabaeischer Sternendiener zu bleiben, gegen eine deutlich hoehere Kopfsteuer. Da hiess es sanft: es muss ein jeder selbst entscheiden - Hauptsache, G0TT bleibt ihm zuoberst.
Allerdings - gerechterweise muss das auch erwaehnt werden: es verhielt sich nicht allerorten so milde die ganzen 1400 Jahre lang, es gab auch politisch fanatische Zeiten dazwischen, wo nichtmal ein Muslim dem Muslim "religioes genug" war, geschweige denn die "Untermieter". Aber nach einer Weile siegt dann doch die Vernunft ueber sowas - auch wenn das bis dahin leider mal bis zu 120 Jahre lang dauerte. Sowas sind nur rueckblickend "kurze" Episoden.
Ueber all diesen Islam kann der Qur'an nicht auch schon etwas berichten. Anders als in der Bibel, die rund 1000 Jahre lang entstand und vom Volk Israel etwas berichtet, ist er ein 1-Zeitiges Dokument der Gruender-Zeit und es vergingen nur 22 Jahre ab der 1.Sure darin (die liegt irgendwo inmitten bei den mittel-langen Suren).
Dem als Buch entspraeche z.B.in der Bibel das Propheten-Buch Hesekiel (Jehhezq'el) im AT oder die Johannes-Offenbarung im NT. Schau Dir das mal an und vergleiche, wieviel da eine Dir ueber Judentum, das andere ueber Christentum vollstaendige Auskunft geben koennte, was das fuer Religionen sind. Natuerlich enthaelt das Teil etwas Authentisches zu dem Ganzen, es waere sonst ja nicht in die Bibel getan worden. Aber man kann noch viel mehr drueber wissen, was auch wahr ist.

mfG WiT
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#9
(04-08-2008, 18:04)Edanos schrieb: fragen ob ich mit diesem Koran auch einen richtigen Koran habe.
... das Problem ist, daß es keinen einzigen richtigen Koran gibt .. alles wurde im Laufe der Geschichte mehrfach umgewandelt umgedreht und falsch übersetzt , dafür gibt es ausreichende Beweise , die aber leider von dieser religiösen Glaubensrichtung nicht akzeptiert werden ..
also alles Lüge und reine Machtausübung auf Menschen im Namen der Religion .. wie vor tausenden von Jahren so auch Heute .. mehr nicht ..
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#10
Stimmt doch garnicht, der arabische Koran ist original. Egal!

Ich habe ein paar Fragen...

1. Sehe ich das richtig, dass die Sunna alle Hadithen beinhaltet?

2. Habe ich mit der Sunna und dem Koran alle, für den Islam, wichtigen Bücher?

3. Ist dieses Angebot der Sunna euerer Meinung nach vernünftig? http://www.amazon.de/Die-Sunna-Verständn...3927606324
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#11
(20-08-2008, 20:31)Edanos schrieb: Stimmt doch garnicht, der arabische Koran ist original. Egal!
.. bitte was ist denn daran original ?
.. bitte von wem ist es den original ?
.. bitte wer hat denn den Koran der wirklich original ist ?
.. alles nur Lügen und Verfälschungen .. wacht auf und denkt mal nach ..
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#12
(21-08-2008, 19:01)Der Atheist schrieb: .. bitte was ist denn daran original ?
.. bitte von wem ist es den original ?
.. bitte wer hat denn den Koran der wirklich original ist ?
.. alles nur Lügen und Verfälschungen .. wacht auf und denkt mal nach ..

Der Grundtext, der, wenn man arabisch kann, zur Verfügung steht, ist Kalif Uthmans Einheitskoran.

Unpunktiert sind arabische Buchstabenfolgen schon in ihrem Konsonantenbestand mehrdeutig, und für die Vokalisierung trifft das in einem noch viel höherem Maße zu. So kommt es zu verschiedenen Lesarten, die seit Ibn Mudschâhid (10 Jh.) zur Wissenschaft wurden.

Aber: Vom Umschreiben oder Verfälschen kann beim Koran keine Rede sein.

Es gibt eine Reihe von mehr oder weniger guten Übersetzungen ins Deutsche. Die Übersetzung, die mir am besten zusagt, ist jene von Rudi Paret.

MfG E.
MfG B.
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#13
Nochmal zu meiner Frage zurück:

Ich habe ein paar Fragen...

1. Sehe ich das richtig, dass die Sunna alle Hadithen beinhaltet?

2. Habe ich mit der Sunna und dem Koran alle, für den Islam, wichtigen Bücher?

3. Ist dieses Angebot der Sunna euerer Meinung nach vernünftig? http://www.amazon.de/Die-Sunna-Verständn...3927606324
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#14
Sunna und Schia sind islamisch-wissenschaftliche Auslegungen, Rechtleitungen - sowas wie der Katechismus in der Katholischen Kirche - aber keine Bestandteile des Islam nach dem Qur`an. Sunna und Schia sind wichtig wenn man den historischen und kulturellen Hintergrund der alt-arabischen und alt-persichen Welt verstehen will, aber sie sind nicht zwingend notwendig um den Heiligen Qur`an an sich zu verstehen. Ich vergleiche es hier mal der Deutlichkeit halber mit dem Judentum: Kern des Judenthums ist die Heilige Thgorah - der Talmud hingegen ist eine Sammlung weiser Erkenntnisse der gelehrten Rabbi`s, die sich mit der Deutung der Thorah befasst haben. Das gleiche Verhältnis besteht zwischen Sunna und Schia auf der einen Seite und dem Heiligen Qur`an auf der anderen Seite.

Das Sunna und Schia nicht den gleichen Stellenwert wie der Heilge Qur`an haben können, siehst Du daran, das die Ahadithe, die Bestandteil der Lehre von Sunna und Schia sind, teilweise extrem dem Inhalt des Heiligen Qur`an widersprechen.
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#15
(22-08-2008, 07:54)Edanos schrieb: 1. Sehe ich das richtig, dass die Sunna alle Hadithen beinhaltet?

Die Sunna ist die "Tradition des Propheten".

Sie umfasst die Worte und Handlungen Mohammeds, die als "historisch" anerkannt sind. Diese sind die Richtschnur für den rechtgläubigen Muslim. Nicht was die Theologen und Rechtgelehrten sagen, sondern was der Prophet gesagt und getan hat, ist maßgebend.

Allerdings kommt schon früh Zweifel auf, ob auch alles, was da überliefert ist, wirklich vom Propheten stammt. Schon in der klassischen Zeit gab es dazu Diskussionen und erst recht in der neuen historischen Wissenschaft.

Schon anfangs des 8. Jh. Hat man begonnen, die Hadite (hādīt = Bericht, Überlieferung; Pl.: ahādīt), Überlieferungen von Äußerungen und Handlungen des Propheten, zu sammeln. Die Gesamtheit aller (echten) Hadite ist auch die Gesamtheit der Tradition, die die Sunna des Propheten ausmacht.

(22-08-2008, 07:54)Edanos schrieb: 2. Habe ich mit der Sunna und dem Koran alle, für den Islam, wichtigen Bücher?

Ich denke nein! Alle für den Islam wichtigen Bücher zu haben, ist meiner Meinung nach kaum möglich. Es kommt auch darauf an, wie Du auf den Islam zugehen willst. Bis Du an den religiösen Inhalten, die angeboten werden, interessiert oder an dem, was der Islam religionsgeschichtlich hergibt?

Wenn Du ein wenig in die Hadit-Wissenschaft eindringen willst, empfehle ich, in die entsprechenden Arbeiten von Ignaz Goldziher und Norman Calder Einblick zu nehmen.

Literatur:
I. Goldziher, Muhammedanische Studien, Band I und II, Halle/Saale 1889/90
N. Calder, Studies in Early Muslim Jurisprudence, Oxford 1993

MfG E.
MfG B.
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