09-08-2008, 21:38
Lied der Lieder (seit Luther auch Hoheslied oder Hohelied gebräuchlich)
Nach allgemeiner Auffassung handelt es sich um eine Sammlung von Liebesliedern, die von einem Endredaktor zusammengeführt und in den jüdischen Kanon eingebunden wurde. Eine Minderheit von Exegeten sieht im Hohelied eine dramatische Dichtung, die von den Erlebnissen eines Hirtenmädchens handelt. Eine Entwicklung und dramatische Lösung ist aber nicht nachweisbar.
Wieder andere wollen im Hohelied jene Lieder, mit denen die Hochzeiten orientalischer Vegetationsgottheiten besungen und die in die Festlegende für das im Frühjahr gefeierte altisraelitische Mazzotfest übernommen wurden, erkennen. Somit wären heidnisch-religiöse Lieder in den jüdischen Kanon aufgenommen worden (was allerdings sehr unwahrscheinlich ist).
Viele jüdische Exegeten sehen das Hohelied als eine gewollte Allegorie an: Mann und Frau stehen für das Verhältnis Jahwes zu Israel. Aus christlicher Sicht wurde ein Verhältnis Jesus und Gläubige konstruiert. Die meisten protestantischen und katholischen Exegeten sind heute durchaus bereit, im Hld die Lobpreisung der menschlichen Liebe zu erkennen.
Das Alter der Dichtung ist unsicher. Im Text sind Aramaismen (1,12 2,7), Parsismen (4,13) und Gräzismen (3,9) zu finden. Einzelnen Liedern kann man ein hohes Alter (und die Verwandtschaft mit ägyptischen Liebesliedern) nicht absprechen, das Vorliegen der Endfassung muss man sich aber in die frühe hellenistische Zeit denken.
Salomo (1,1) hat mit den Liedern definitiv nichts zu tun.
E.
Nach allgemeiner Auffassung handelt es sich um eine Sammlung von Liebesliedern, die von einem Endredaktor zusammengeführt und in den jüdischen Kanon eingebunden wurde. Eine Minderheit von Exegeten sieht im Hohelied eine dramatische Dichtung, die von den Erlebnissen eines Hirtenmädchens handelt. Eine Entwicklung und dramatische Lösung ist aber nicht nachweisbar.
Wieder andere wollen im Hohelied jene Lieder, mit denen die Hochzeiten orientalischer Vegetationsgottheiten besungen und die in die Festlegende für das im Frühjahr gefeierte altisraelitische Mazzotfest übernommen wurden, erkennen. Somit wären heidnisch-religiöse Lieder in den jüdischen Kanon aufgenommen worden (was allerdings sehr unwahrscheinlich ist).
Viele jüdische Exegeten sehen das Hohelied als eine gewollte Allegorie an: Mann und Frau stehen für das Verhältnis Jahwes zu Israel. Aus christlicher Sicht wurde ein Verhältnis Jesus und Gläubige konstruiert. Die meisten protestantischen und katholischen Exegeten sind heute durchaus bereit, im Hld die Lobpreisung der menschlichen Liebe zu erkennen.
Das Alter der Dichtung ist unsicher. Im Text sind Aramaismen (1,12 2,7), Parsismen (4,13) und Gräzismen (3,9) zu finden. Einzelnen Liedern kann man ein hohes Alter (und die Verwandtschaft mit ägyptischen Liebesliedern) nicht absprechen, das Vorliegen der Endfassung muss man sich aber in die frühe hellenistische Zeit denken.
Salomo (1,1) hat mit den Liedern definitiv nichts zu tun.
E.