Liebe/r Jam, ich argumentiere nicht gegen den Glauben, sondern ich zeige nur auf, dass gewisse Glaubensaussagen, die direkt oder indirekt etwas Objektives über die Natur aussagen, sich als falsch herausstellen können. Und dann bricht der Glaube zusammen.
Das bedeutet: Glaube kann und darf nicht von einem zufälligen Stand der Naturerkenntnis abhängig sein. Ich behaupte: das ist auch nicht so. Wer jedoch die Entstehung des Lebens auf "göttliche Funken" oder auf "direkten Eingriff Gottes" zurück führt, macht genau diesen Fehler.
Das zum Grundsätzlichen!
(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: wie stellst du dir vor, wo das Leben herkommt …
Darauf kommt es nicht an. Das Leben gehört zu den Tatsachen dieser Welt. Die Frage ist: Wie wollen wir idealtypisch damit umgehen. Akzeptieren wir, das Lebewesen Schmerzen haben, dass sie leiden oder ist uns dies gleichgültig? Oder ähnliche Fragen. Es ist dabei vollkommen gleichgültig, wie das Leben entstanden ist. Es gibt genug Literatur zu diesem Thema. Ich mache meinen Glauben auf keinen Fall davon abhängig, ob sich herausstellt, dass das Leben sehr wohl ohne unmittelbare Mitwirkung einer göttlichen Entität entstanden ist.
Ebenso mache ich meinen Glauben nicht davon abhängig, ob es Zufall gibt oder nicht.
(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: wie soll nach dem Urknall ,das Leben entstanden sein, wie soll aus Toter Materie Lebendige geworden sein,
Das genau ist eine naturwissenschaftliche Frage, die zu großen Teilen gelöst und somit bekannt ist.
(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: aus Steinen werden doch wenn ich sie 10 Millionen Jahre liegen lasse ,keine Frösche
Du weißt genauso gut wie ich, dass die Evolution nicht auf diese Weise funktioniert.
(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: Und könnte dieses Auswahlverfahren nicht die Idee des Antisemitismus die Selektion entstanden sein.
Jam, es wäre vorteilhaft, wenn du deine Sätze einmal durchlesen würdest. Dieser hier ist einfach unverständlich.
Allgemein kann man zum 'Antisemitismus' oder zu allerlei anderen Vorurteilen, kulturhistorische Entwicklungslinien aufzeigen. Antisemitismus ist einfach eine Auffassung, die von der Sache her unbegründbar ist und damit überwindbar – man muss es nur wollen.
(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: (Ich) finde, dass Gott einfach in unserem Herzen ist, und er uns erweckt, dass wir ihn erkennen.
Das bezweifle ich gar nicht. Mir kommt es nur so vor, als wärest du auf Gottesbeweise (vor allem im Lebendigen, vielleicht auch im Historischen, in der Heilsgeschichte) aus, um deinen Glauben zu bestätigen und zu stabilisieren – ein gefährlicher Weg! So sind schon viele Menschen zu Atheisten geworden! Naturerkenntnisse kommen Schritt für Schritt und haben die unangenehme Eigenschaft, sich nicht um Glauben zu kümmern.
Also muss der Glaube etwas anderes beinhalten, als Wahrnehmungen natürlicher Vorgänge. Natürliche Vorgänge jeglicher Art stützen niemals Glaube.
Es ist umgekehrt: Der Glaube hilft uns, zu werten, zu beurteilen, zu wählen, was wir um der Mitmenschen und auch um unserer Umwelt willen wollen (sollten). Er führt uns zur Fehlererkenntnis, er macht uns bescheiden im Angesicht der Verfehlungen, die wir begehen können.