Umfrage: Seid Ihr für diese Mahßnahme in einer solchen Größenordnung im Europäischen Kontext?
Du hast keine Berechtigung bei dieser Umfrage abzustimmen.
Ja
27.27%
3 27.27%
Nein
72.73%
8 72.73%
Gesamt 11 Stimme(n) 100%
∗ Du hast diese Antwort gewählt. [Zeige Ergebnisse]

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
400 MIlliarden-Rettungspaket für die Deutschen Banken
#46
(20-10-2008, 09:44)Petrus schrieb: aber ich vermisse ein wenig, was man Deiner Meinung nach tun sollte... Alles vor die Wand fahren lassen?
Es fährt nicht "alles" vor die Wand ;) Dass allzu leichtsinnige Banker, Politiker und Geldanleger ihre Zeche u.a. auch selbst bezahlen, muss nicht wirklich verhindert werden. Eine möglichst dichte Einlagensicherung bis ca. 100.000 Eur je Haushalt würde aktuell reichen. Guck mal, wie schnell sich Banken und Anleger vom letzten Tief bei Dax 2200 in 2003 wieder erholt haben ohne staatlichen Tropf.

Meiner Meinung müsste eher nachhaltig, also nicht aktuell symptombekämpfend Politik gestaltet werden. Für die Finanzmärkte heißt das: Weltweit strenge Regeln aufstellen und diese strikt kontrollieren und Verstöße sehr schmerzhaft sanktionieren bis hin zu Berufsverboten und Privatvermögenshaftung für Banker UND Finanzpolitiker mit Aufsichtsfunktionen.
Man kann nicht Sicherheit UND 20-25% Eigenkapitalrendite gleichzeitig haben. Hohe Rendite ist IMMER auch ab etwa der Inflationsrate ZITTERPRÄMIE. Man muss das nur den finanznaiven Leuten auch sagen und sie nicht blind in provisionsstarke aber riskante Finanzprodukte scheuchen.

JHR
Lets make Money!
Finanzkrise: Der Weg in den Staatsbankrott?
Achtung teils Satire: Deutschland ist PLEITE 1
Zitieren
#47
Danke, JHR.

Meinst Du, diese 480 Milliarden sind eine Art "Beruhigungspille" im Hinblick auf die Wahlen im nächsten Jahr?

Lieben Gruss

Petrus
Zitieren
#48
(20-10-2008, 10:49)Petrus schrieb: Meinst Du, diese 480 Milliarden sind eine Art "Beruhigungspille" im Hinblick auf die Wahlen im nächsten Jahr?
Auch!
Auch öffentlichwirksame Macher-Inszenierung wegen größerer Beruhigungspillen in USA und GB,
auch Versuch, Wählerurteil angesichts ihne aufgebürdeter schmerzlichen Nachteile aus der Sache (Steuerlast, Lebenshaltung, Kapitalrentenwert) nachsichtig zu stimmen und eigenes Versagen in Vergangenheit vertuschen,
auch Verschieben ureigenster staatlicher Haftung für eigene Banken unter ein leichter verkäufliches Label.

Nur das Versprochene, Vermeidung von Bürgernachteilen, wirds nicht bringen - "Rettung" schon gar nicht, das ist schon fast pseudoreligiöses Heilsversprechen.
Zitieren
#49
Ich frage mich schon sehr, was Staatsverschuldung in DEM Umfange zur Entlastung von Banken und Autoindustrie rechtfertigen könnte, während die betrogenen, um ihre Anlagen geprellten (Klein-)Anleger auf ihrem Schaden sitzenbleiben bzw. ersatzlos um ihre Rücklagen für Krise und Alter gebracht werden - soweit sie diese auf Bankerrat in Zertifikate oder Aktien anlegten.

Ich frage mich auch, was die uneingeschränkte Zustimmung der Protentanten in EKD von Synode undUnternehmerdenkschrift zu freiem Unternehmertum als unersetzlichen Motor unser Gesellschaft ethisch oder theologisch rechtfertigen könnte.
http://www.ekd.de/aktuell/081030_presseb...ynode.html
Zitat:Weder der führende katholische Sozialethiker, der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, noch der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber verstehen sich zur Verdammung des Unternehmertums oder der sozialen Marktwirtschaft. Umgekehrt hat Huber gestern auf der EKD-Synode in Bremen die im Frühjahr veröffentlichte EKD-Denkschrift zum Unternehmertum mit ihrem deutlichen Lob der Privatinitiative ausdrücklich gegen Kritik verteidigt.
Zitat: Der Ratsvorsitzende verteidigte die im Juli erschiene EKD-Denkschrift "Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive", die eine freiwillige Begrenzung der Spitzengehälter fordert. Das vor Zuspitzung der Finanzkrise veröffentlichte Papier war als wirtschaftsfreundlicher Kurswechsel der EKD aufgenommen worden und innerhalb der Kirche in die Kritik geraten - bis hin zu Aufforderungen zum Widerruf. Huber sagte, die Denkschrift sei "weitsichtiger, als die Kritiker denken, und auch weitsichtiger als diese selbst." In der Aussprache griffen Synodale das Papier abermals an. Es verleugne strukturelle Ungleichgewichte, fahre einen "Kuschelkurs mit dem neoliberalen Wirtschaftssystem" und nähre die Illusion, "der Löwe liege bei den Lämmern." Andere Synodale verteidigten die Denkschrift.
Die Zurückweisung der Kritik wie der Kritiker an der Unternehmer-Glorifizierung der EKD-Spitze durch den Ratsvorsitzenden klingt für mich schon sehr herb und brutal uneinsichtig. Überrascht schon sehr bei Protestantens ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren
#50
Es stellt sich eine einfache Frage:

Welche Wertigkeit hat die Finanzwirtschaft? Ich hab`mir am Wochenende mal wieder ein gutes Buch zur hand genommen, in dem ein Autorenkollektiv genau die Frage der Wertigkeit stellt, wenn es ethisch wie wirtschaftlich vertretbar ist, das bestimmte und bestimmbare Kreise der Menschheit das 200-fache an Einkommen verdienen, während andere mit dem einfacxhen Verdienstsatz nicht überleben können (nicht nur in den USA haben wir das Phänomen, das manche Arbeiter drei Jobs brauchen, um zu überleben. Das gibts in Deutschland mittlerweile auch...). Wie setzen wir unsere Wertmasstäbe an, wenn - wie auch am Wochende im TV zu hören - 35 wir voraussichtlich zwei Planeten Erde benötigen, um unseren Bedarf an Nahrung und Energie decken zu können?. Wie ist es ethisch, humanistisch, relgiös und politisch zu rechtfertigen, das ein- und die gleiche Sache nur dadurch an "Wert" gewinnt, das sie mehrmals verschoben/verkauft wird? Wie ist es weiterhin zu rechtfertigen, das die Verursacher einer solchen ungerechtfertigten Wertsteigerungspolitik auf die Hilfe der Gesamtgesellschaft Staat setzen können, während diejenigen, die nur ihren finanzpolitischen Beratern getraut haben, nun ihrer angeblich sicheren Altersvorsorge hinterher blicken müssen und sich schon mal an ein Rentnerleben mit Pfandflaschen-sammeln gewöhnen dürfen?

In der ZEIT-online war zu lesen, dass die Krise auch eine Chance bietet - die Chance nämlich, das man sich mal auf die hohen Ziele besinnt, die 1945 zur Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen geführt hatte. Das nun Zeitpunkt da ist, um sich weltweit auf das gemeinsame ökonomische wie ökologische Überleben zu kümmern, anstatt nur auf das Überleben politischer Kreise und der mit ihnen verflochtenen Finanzkreisen zu achten. Die Frage ist, ob das auch so Anklang findet - wenn die Wirtschaftsprognose eine "Nullrunde" hinischtlich des Wirtschaftswachstums in ganz Europa prognostiziert, wenn wir demnächst einen Bürgerkrieg "arm gegen reich" vor der Haustür stehen haben - birgt das in sich irgendwlche Chancen?
Zitieren
#51
Im Beitrag von Fritz7 klingt eine pauschal unternehmerfeindliche Kritik an. Diese ist nicht vernünftig, weil die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen auf Unternehmer angewiesen ist – seien sie freiwirtschaftlich oder beamtet tätig. Man kann in beiden Fällen nicht mit Minusbeträgen arbeiten – jedenfalls nicht allzu lange!

Im Gegensatz zu Unternehmern, die Güter produzieren und allgemeine Dienstleistungen durchführen, gibt es eine besondere Sorte von Dienstleistern, die mit "Finanzderivaten" Handel treiben. Dazu sind zu zählen Gewinn- oder Verlusterwartungen, Optionen, Kreditscheine (Schuldscheine), Zinsen und vieles andere.

Diese Leute "machen" aus Geld mehr Geld, vor allem ihr eigenes Einkommen. Obwohl bis auf marginale Größe keinerlei realer Wert hinter diesem Handel steckt, wird Geld erzeugt. Natürlich muss zum Schluss jemand diese "Geldblase" bezahlen. Wie sich jetzt herausstellt, sind dies die Endbesitzer jener Zertifikate, die als so todsichere Anlagen angepriesen worden sind, und für die jetzt der Staat bürgen muss.
Ich wäre sehr dafür, solche Geldblasen regulativ zu verhindern. Auch steuerrechtlich muss man genau nachsehen, wer sich von dieser Art Dienstleistern jetzt steuerrechtlich "arm rechnet".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#52
(04-11-2008, 13:00)Ekkard schrieb: Im Beitrag von Fritz7 klingt eine pauschal unternehmerfeindliche Kritik an. Diese ist nicht vernünftig, weil die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen auf Unternehmer angewiesen ist – seien sie freiwirtschaftlich oder beamtet tätig.
Hmm ... Da musst Du etwas völlig in den falschen Hals bekommen haben ;)
Kritik an völlig undiffenziert unkritischer Unternehmerglorifizierung, das könnte eher treffen.
Zudem beamtet tätige "Unternehmer"? Wie soll denn das gehen? Was steht denn da als Beamtendefinition UND Unternehmerdefinition dahinter?
Unternehmer zielen doch durch dauerhaftes risikobehaftetes Handeln auf Gewinnerzielung (regelmäßig für die EIGENE Tasche) ab, während Beamten und Dienstherrn in einem wechselseitigem unkündbaren NICHT leistungsabhängigem Treueverhältnis stehen und dafür vom Dienstherrn ALIMENTIERT werden -nicht ENTlohnt, schon gar nicht BElohnt.

Im Minus-Bereich können alle Menschen nicht lange existieren, auch Rentner nicht, die um ihre Rücklagen geprellt wurden, auch abhängig Beschäftigte nicht, die in Folge unternehmerischer Fehler ohne Arbeit und Brot dastehen.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren
#53
Beamtete Unternehmer sind die Spitzenmanager bei Staatsunternehmen. Soll es ja gegeben haben. Und Staatsunternehmen können auch nicht mit Minus leben. Im Übrigen widerspreche ich gar nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#54
(04-11-2008, 21:21)Ekkard schrieb: Beamtete Unternehmer sind die Spitzenmanager bei Staatsunternehmen. Soll es ja gegeben haben. Und Staatsunternehmen können auch nicht mit Minus leben. Im Übrigen widerspreche ich gar nicht.
hmm, ich bezweifele, dass Staats-Betriebe immer "Unternehmen" sind, bzw. als Unternehmen (Zweck=Gewinnerzielung) gemeint sind. Sie haben oft auch strukturelle Aufträge, die Unternehmen normalerweise wesensfremd sind, bzw. sie überfordern.
Beamtete Leiter von Staats-Betrieben sind für mich KEINE Unternehmer. Es fehlt schlicht das selbst getragene Risiko.
Natürlich können Staats-Betriebe, je nach den ihnen aufgebürdeten gesellschaftlichen strukturellen, im Wesen unwirtschaftlichen Aufgaben nahezu zeitlich unbegrenzt "mit Minus leben", also von regelmäßigen staatlichen Zuschüssen abhängig sein. das kommt einzig auf den gesellschaftlichen Wert an, der unwirtschaftlichen Gesellschafts-Aufträgen vom Volk zugemessen wird.
Beispiel öffentlicher Verkehr in der Fläche, Gesundheitsversorgung in Entleerungsräumen (Spezialkrankenabteilungen), Banken mit speziellen Förderaufträgen

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Was ist mit dem Deutschen Rentensystem los ?? Sinai 16 5148 11-06-2021, 00:22
Letzter Beitrag: Sinai
  Angela Merkel rechnet damit, daß 60 bis 70 % der Deutschen das Coronavirus bekommen ! Sinai 73 27549 21-03-2020, 22:54
Letzter Beitrag: Ekkard
  Wozu dienen Banken? Dhoruba 3 7758 01-10-2011, 15:12
Letzter Beitrag: Dieter

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste