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Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch?
#1
Question 
Bismillahi-Rahmani-Rahim,

Kann die Trinität wirklich existieren? Ist der Vater, der Sohn und der heilige Geist wirklich die gleiche, allmächtige Person?

Dazu gibt es zwei Meinungen:

1.Christen:
a) „Ja, die Trinität gibt es! Viele wollen es einfach nicht verstehen, weil sie blind sind.“
b) „Ja, jedoch liegt es über unserer Vorstellungskraft.“

2.Nicht-Christen:
a) „Nein, die Trinität kann es nicht geben! Die Trinität wurde 400 Jahre nach dem Tod von Jesus erfunden!“
b) „Nein, man kann die Trinität ganz leicht widerlegen, indem man Gegenfragen stellt.“

Schauen wir uns ersteinmal die Argumente der Christen an: /b]

Viele Kirchen nutzen zur Beschreibung Gottes eine Lehre, die erst um 550 n. Chr. im Athanasium, einem "Glaubensbekenntnis", ausformuliert wurde. Dieses Dogma, bekannt unter den in der Bibel nicht vorkommenden Bezeichnungen „Dreieinigkeit“, „Dreifaltigkeit“ oder „Trinität“, ist lange nach Fertigstellung der Bibel in jahrhunderten erbitterten Streits zwischen verschiedenen Philosophien entstanden, der auch durch die persönlichen Präferenzen der jeweiligen römischen Kaiser mitbestimmt war. Unter anderem wird im Athanasium behauptet


"Dies aber ist der rechte Glaube, dass wir einen einigen Gott in drei Personen und drei Personen in einer Gottheit ehren. Und nicht die Personen ineinander mengen, noch das göttliche Wesen zertrennen."

1. Der Begriff „Gott“ darf mit gleicher Berechtigung auf verschiedene „Personen“ angewandt werden. Damit wird „Gott“ etwa wie ein Familienname verwendet oder mystischer formuliert wird Gott eine „Substanz“ und der Vater, Sohn und Heiliger Geist (die "Personen bzw. hypostasen") zu „Seinsweisen“ oder „Seinsarten“.
2. Der Heilige Geist ist genauso unabhängig vom Vater wie der Sohn. Der Heilige Geist soll als eine eigenständige „Person“ betrachtet werden.
3.Jesus Christus soll genauso „Gott“ sein wie sein Vater und Ihm damit gleichrangig (Wesensgleichheit, gr. "homousios").

Diese Vorstellungen bedeuten aber auch, dass:

- Gott am Kreuz gestorben ist

- Maria von Gott (dem Heiligen Geist) geschwängert wurde und den gleichen Gott (in der „Seinsart“ Jesus) geboren hat (Maria als "Mutter Gottes", griechisch "Theotokos").


- Jesus hätte nach dieser Lehre Selbstgespräche geführt ("Nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe", Lukas 22:42; "Mein Gott, mein Gott", Matthäus 27:47).


- Einige meinen, angeleitet von diesem Dogma, sogar die geradezu blasphemische Behauptung aufstellen zu können, dass der Schöpfer dieses Weltalls hilfslos in einer Krippe lag. Das ist allein deswegen schon unsinnig, weil ja selbst nach dem Dogma Gott, der Vater noch im Himmel war (vom Aufenthaltsort des Heiligen Geistes ganz zu schweigen) und somit selbst nach dem verworrenen Dogma nur ein "Teil" der "Gottheit" in der Krippe lag.


- Jesus wäre eigener Vater

Quelle: http://www.weltmanager.de/Trinitaet.html

[b]Kommen wir nun zu den Argumenten der Nicht Christen, die sagen, dass die Trinität erst 400 Jahre nach dem Tod von Jesus entstanden ist und er selber nichts davon wusste:


Würde ein Christ an die Trinität glauben, so würde er glauben, dass die Bibel nicht Gotteswort ist und gefälscht wurde, denn:

- „Gott ist nicht teilbar, Er ist Einer“ (Römer 3:30)

- „ein Gott und Vater aller“ (Eph. 4:6)

- „Für uns ist nur einer Gott, der Vater“ (1. Kor. 8:6)

Jetzt sagen die Christen aber: „Jesus wird aber Gott genannt!“:
Jesus sagt aber: "Mein Herr und mein Gott!". (Joh. 20:28)

Doch Auch Moses (2. Mose 4:16) wird Gott genannt. Menschen aus Israel werden Götter (Elohim) genannt, weil ihnen von Gott, dem Vater, Vollmacht über andere gegeben wurde (Ps. 82:6; Joh. 10:34)
Selbst ein Holzstück kann ein Gott sein (Jes. 44:15) oder gar der eigene Körper (Phil. 3:19).
Gott und Jesus sind nicht gleichrangig: "Der Vater ist größer als Ich" (Joh. 14:28).

Quelle: http://www.weltmanager.de/Trinitaet.html

Zu guter Letzt noch die Meinung der Nicht Christen, die die Trinität mit Gegenfragen widerlegen möchten:

- Hat Jesus behauptet Gott zu sein? Hat er gesagt ich bin Gott? Hat er gesagt betet mich an? Es gibt nicht eine einzige[u] Aussage, in einem der 66 Bücher der Bibel oder in den 73 Büchern der Römisch-Katholischen, wo er sagt ich bin Gott, betet mich an! Eine kurze Aussage hätte gereicht: „Ich bin Gott! Betet mich an!“


- Die Christen sagen: „Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott und der heilige Geist ist Gott, aber nicht [u]drei
sind allmächtig, sondern nur einer!“ „Der Vater ist eine Person, der Sohn ist eine Person und der heilige Geist ist eine Person... Person + Person + Person = Person? Welche Sprache ist das?


- Nehmen wir an, jemand wäre ein eineiiger Drilling und man könnte sie nicht unterscheiden. Sie sehen alle gleich aus. Wenn jetzt einer von den Dreien einen Mord begeht, dann frage ich mich, ob man einen anderen dafür erhängen kann? Die Christen würden sagen: „Aber nein, das ist doch eine andere Person!“ Und was macht ihn zu einer anderen Person? Es ist seine Persönlichkeit! Drei verschiedene mentale Bilder!

- Die Christen sagen: „Im Namen des Vaters UND des Sohnes UND des heiligen Geistes“. Wenn sie sagen: „Oh Vater“, dann meinen sie nicht Jesus, oder?

Jetzt muss man nur noch überlegen, soll man etwas glauben, was über der Vorstellungskraft liegt und unlogisch klingt, oder doch an die unwiderlegbaren Fakten?

P.S. Wenn jemand hier diskutieren möchte, dann bitte ohne Beleidigungen und Provokationen, denn das zeugt von Unreife und schlechten Argumenten. Das soll ein NEUTRALER Beitrag sein und jeder kann sich seine eigene Meinung bilden und es wird niemandem die Meinung aufgezwungen.

Mit freundlichen Grüßen :)
Abdallah
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#2
Zuerst einmal
Abdullah schrieb:Das soll ein NEUTRALER Beitrag sein und jeder kann sich seine eigene Meinung bilden und es wird niemandem die Meinung aufgezwungen.

Entschuldigung, aber das klingt lächerlich. Dein Beitrag ist nicht neutral, das würde auch dem berühmten Einäugegen unter den Blinden auffallen, wozu dann diese Behauptung?

Des weiteren finde ich es sehr belustigend, wie du nacheinander die ach so prallen Argumente der Christen vorführst um sie danach wieder zu demontieren. Jedoch finde ich bei deinen Argumenten keinerle Bezug auf irgendwelche authentischen Quellen. Wer bitte sind die Christen? Ich zumindest wurde bei der Befragung zu diesem Thema außen vor gelassen, aber ich bin dennoch Christ.

In deiner Quellenangabe geht es nur um Interpretationen irgenwelcher Bibelstellen, aber wie ja bekannt sein dürfte kann man die Bibel auf mehr als nur eine Weise aulegen - daher nennt man es Interpretation.

Da ich im Moment weder große Lust dazu habe mich systematisch durch deinen Text durchzuarbeiten noch meine eigene Interpretationen dieser ganzen Bibelstellen niederzuschreiben, werde ich es auf ein Minimum kürzen, meine Meinung.

Ich denke, dass diese Aufspaltung der Trinität nur zum besseren Verständnis dienen sollte. Ich glaube, dass man sich vor ungefähr 2000 Jahren einfach noch nicht wirklich denken konnte, dass es heute für mehr Verwirrung als Aufklärung sorgen könnte - zumindest in manchen Kreisen.

Gott sollte den Vater symboliseren. Mit Vater verbinden wir beschützt werden, wir sind die unwissenden Kinder.

Der Heilige Geist wird oftmals als ständig präsent verstanden. Man ist nie allein.

Jesus schließlich war auch ein Mensch. Im christlichen Verständnis sind alle Menschen die Kinder Gottes, dies wird hierdurch stark verdeutlicht. Und schließlich wird verständlich, dass Gott durch die Menschen wirkt, so wie er durch Jesus gewirkt hat.

Das nur mal als ganz kurzer Einblick in ganz andere Ansichten zu diesem Thema.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#3
Hallo Abdullah,

willommen im Forum.


(26-10-2008, 00:08)Abdullah schrieb: Bismillahi-Rahmani-Rahim,

Dazu gibt es zwei Meinungen:

1.Christen:
a) „Ja, die Trinität gibt es! Viele wollen es einfach nicht verstehen, weil sie blind sind.“
b) „Ja, jedoch liegt es über unserer Vorstellungskraft.“

2.Nicht-Christen:
a) „Nein, die Trinität kann es nicht geben! Die Trinität wurde 400 Jahre nach dem Tod von Jesus erfunden!“
b) „Nein, man kann die Trinität ganz leicht widerlegen, indem man Gegenfragen stellt.“


Es gibt jede Menge Christen, die die Trinität ablehnen und eher in Deine Gruppe 2 gehören. Nicht-Christen haben dazu eher überhaupt keine Meinung, es ist ihnen schnuppe, da sie ja weder an Jesus noch an Gott glauben.

Weiter gibt es Christen, die Jesus nicht als Gott ansehen und ebenfalls sich davon distanzieren, dass "Jesus sein Blut für uns vergossen hat".

Insgesamt verwechselst Du die Christen mit den Evangelikalen oder fundamentalistischen Christen.


Zitat:Selbst ein Holzstück kann ein Gott sein (Jes. 44:15)

Das hast Du aus dem Zusammenhang gerissen und offensichtlich nicht verstanden. Hier findet eine Kritik am Götzendienst statt, an der Schaffung von Holzstatuen, die einen Gott oder eine Göttin darstellen.

Ansonsten rennst Du hier im Forum offene Türen ein. Fast niemand oder niemand vertritt hier im Forum das fundamentale Christentum.
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#4
Wäre ich gläubig, so könnte ich das Trinitätsproblem nur derart denken,

- dass "Gottvater" der Ausdruck für Gott in seiner ganzen Unverstehbarkeit sei;

- dass "Gottsohn" der Ausdruck für die menschliche Seite dieses Gottes sei und

- dass "Gottgeist" der Ausdruck für das sei, was der Mensch von diesem Gott "erfahren" kann?

Also: Dass "Trinität" nur eine Metapher für all diese Aspekte EINES Gottes sei.

Schönen Sonntag und ein herzliches Willkommen für die Neuen

Petrus
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#5
(26-10-2008, 02:41)Karla schrieb: Dazu gibt es zwei Meinungen:

1.Christen:
a) „Ja, die Trinität gibt es! Viele wollen es einfach nicht verstehen, weil sie blind sind.“
b) „Ja, jedoch liegt es über unserer Vorstellungskraft.“

2.Nicht-Christen:
a) „Nein, die Trinität kann es nicht geben! Die Trinität wurde 400 Jahre nach dem Tod von Jesus erfunden!“
b) „Nein, man kann die Trinität ganz leicht widerlegen, indem man Gegenfragen stellt.“

Es gibt jede Menge Christen, die die Trinität ablehnen und eher in Deine Gruppe 2 gehören. Nicht-Christen haben dazu eher überhaupt keine Meinung, es ist ihnen schnuppe, da sie ja weder an Jesus noch an Gott glauben.

Weiter gibt es Christen, die Jesus nicht als Gott ansehen und ebenfalls sich davon distanzieren, dass "Jesus sein Blut für uns vergossen hat".

Insgesamt verwechselst Du die Christen mit den Evangelikalen oder fundamentalistischen Christen.

Habe irgendwo gelesen, das Modell der Trinität wurde nicht von einem Christen erstmalig vorgestellt, sondern von einem Gläubigen der klassischen Theologie, mit Bezug auf seine Religionsanschauung. Später von Konstantin per Order de Mufti durchgesetzt, er konnte das, er war die Macht, durchgesetzt wir er es mit dem Geburtstag des Menschen Jesus auch getan haben soll.

Hat jemand weitere Infos hierzu?
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#6
(26-10-2008, 08:42)Petrus schrieb: Wäre ich gläubig, so könnte ich das Trinitätsproblem nur derart denken,
...
Also: Dass "Trinität" nur eine Metapher für all diese Aspekte EINES Gottes sei.
Aber die Anzahl der Aspekte ist nicht DREI sondern geht eigentlich gegen unendlich und die Unerfassbarkeit scheint mir biblisch-theologisch gewollt. Insoweit ist Trinität eine nachbiblische kirchliche Gegenströmung des Symbolisch-Konkretisieren-Wollens Gottes.

imho kirchengeschichtlich gescheitert, weil auch nach mehr als Tausend Jahren danach Menschen nicht wirklich nahezubringen, ein dogmatisches Relikt einer hellenistisch geprägten Theologenkaste ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#7
(26-10-2008, 09:45)Fritz7 schrieb:
(26-10-2008, 08:42)Petrus schrieb: Wäre ich gläubig, so könnte ich das Trinitätsproblem nur derart denken,
...
Also: Dass "Trinität" nur eine Metapher für all diese Aspekte EINES Gottes sei.

Aber die Anzahl der Aspekte ist nicht DREI sondern geht eigentlich gegen unendlich

Ohne Frage richtig, Fritz. Vielleicht sind es die drei, die wir "irgendwie fassen" können, ähnlich wie die beiden Attribute Gottes, die Spinoza pantheistisch denkt: Ausdehnung (Materie) und Denken (Geist). Es gibt unendlich mehr.

Gruss

Petrus
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#8
(26-10-2008, 09:50)Petrus schrieb: Vielleicht sind es die drei, die wir "irgendwie fassen" können,
Aber dann ist DAS ein Systemwechsel der Gottesvorstellung gegenüber der Unfassbarkeit.
Mit der Entscheidung mono- oder polytheistisch hat das zunächst gar nichts gemein.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#9
>DAS ein Systemwechsel der Gottesvorstellung

Richtig. Vielleicht hätte ich dann viel weniger Probleme damit, an "Gott" zu glauben.

Ja, stimmt, das ist jetzt off topic, was die Ursprungsfrage angeht.

Gruss

Petrus
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#10
Guten Tag ;)!
Erstmal, danke für die herzliche Aufnahme.

Zitat:In deiner Quellenangabe geht es nur um Interpretationen irgenwelcher Bibelstellen, aber wie ja bekannt sein dürfte kann man die Bibel auf mehr als nur eine Weise aulegen - daher nennt man es Interpretation.
Wenn man jeden Bibelvers so interpretieren kann, wie man möchte, dann braucht man auch keinen Papst/Priester. Als ich einen Freund mal über die Thora gefragt habe, hat er mir gesagt, dass man immer die Gesetze umgehen kann. Er sagt mir, dass es im Judentum einen Tag gibt, an dem man 25 Stunden lang fastet. Man könne eine Wasserpfeife rauchen, jemand anderes müsste nur die Kohle anzünden..

Zitat:Ich denke, dass diese Aufspaltung der Trinität nur zum besseren Verständnis dienen sollte. Ich glaube, dass man sich vor ungefähr 2000 Jahren einfach noch nicht wirklich denken konnte, dass es heute für mehr Verwirrung als Aufklärung sorgen könnte - zumindest in manchen Kreisen.

Aufspaltung? „Gott ist nicht teilbar, Er ist Einer“ (Römer 3:30) ; „Für uns ist nur einer Gott, der Vater“ (1. Kor. 8:6)

Zitat:Es gibt jede Menge Christen, die die Trinität ablehnen und eher in Deine Gruppe 2 gehören. Nicht-Christen haben dazu eher überhaupt keine Meinung, es ist ihnen schnuppe, da sie ja weder an Jesus noch an Gott glauben.
Das tut mir leid. Viele Kirchen sind der Meinung, dass wenn jemand nicht an die Trinität glaubt, dann ist er kein Christe.

Mit freundlichen Grüßen
Abd Allah
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#11
Die Trititätslehre ist tatsächlich etwas schwer zu verstehen. Dabei handelt es sich nicht um drei einzelne Personen oder eine polytheistische Religion, was die Trinität betrifft, sondern um Manifestationen des Einen. Dabei eint der Geist, vereint und verbindet im Glauben.
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#12
Verzeih meine Unachtsamkeit,
Herzlich Willkommen im Forum.

Abdullah schrieb:Wenn man jeden Bibelvers so interpretieren kann, wie man möchte, dann braucht man auch keinen Papst/Priester. Als ich einen Freund mal über die Thora gefragt habe, hat er mir gesagt, dass man immer die Gesetze umgehen kann. Er sagt mir, dass es im Judentum einen Tag gibt, an dem man 25 Stunden lang fastet. Man könne eine Wasserpfeife rauchen, jemand anderes müsste nur die Kohle anzünden..

Die Funktion von Priestern dürfte sich wohl nicht nur auf die Interpretation von Bibelstellen beschränken. Und solange niemand seine Interpretation als vollkommen und einzig wahre darstellt, kann man sich hierüber doch auch austauschen. Schließlich lebt Religion vom Austausch.

Was du nun mit dem Beispiel deines Freundes andeuten willst ist mir nicht wirklich klar. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Gesetze und Gebote in der Bibel als rechtskräftig eingestuft wurden (natürlich gibt es Überschneidungen). Die Frage ist immer, wie weit man sein Handeln mit seinem individuellen Glauben vereinbaren kann.

Abdullah schrieb:Aufspaltung? „Gott ist nicht teilbar, Er ist Einer“ (Römer 3:30) ; „Für uns ist nur einer Gott, der Vater“ (1. Kor. 8:6)

Ich werde hierzu mal etwas weiter ausholen, um mich besser verständlich auszudürcken.

Kannst du dir einen Menschen vorstellen, der für alles steht? Wir können lediglich nach unserem ach so rationalen Verstand die Dinge erfassen. Im Mensch sein liegt des Menschen Beschränkung.

Mit Hilfe der Trinität wurde nun versucht Gott den Menschen etwas näher zu bringen. Durch Jesus bekommt man eine Vorstellung davon, wie Gott durch die Menschen wirken kann. Der Heilige Geist verkörpert Gott in der Welt als omnipräsent. Schließlich stellt Gott-Vater eine Personifizierung dar, die uns alle zu seinen Kindern macht. Dies soll unser Verhältnis mit Gott verdeutlichen.

Aber die ganze Beschreibung der Trinität hat einen Sinn. Sie soll als sprachliches Mittel dienen, damit selbst die ungebildetsten Bauern vor 2000 Jahren es begreifen konnten.

"Gott hatte einen menschlichen Sohn, wir sind auch alle Kinder Gottes und er wirkt durch uns.
Gott ist immer und überall und jeder der es zulässt kommt mit ihm in Berührung in Form seiner Schöpfung.
Gott beschützt seine Schöpfung, er ist der allwissende Vater."

Und wir merken, indem wir durch die Trinität ein Gottverständnis erkennen, dass auf unsere Kompetenz der Vorstellung reduziert wurde, das Identifikationspunkte zulässt, können wir den Kern viel einfacher erfassen.

Allerdings ist eine wörtliche Auslegung sicherlich weit gefehlt. Die Bibel hat mehr verdient, als das man sie als ein historisches Buch liest.

Abdullah schrieb:Das tut mir leid. Viele Kirchen sind der Meinung, dass wenn jemand nicht an die Trinität glaubt, dann ist er kein Christe.

Setzt das Christ sein nicht einfach nur vorraus, dass man sich mit den Glaubensinhalten auf irgendeine Weise identifizieren kann? Wer könnte das besser beurteilen als ein jeder selbst, anhand seiner eigenen Interpretationen?

Was 'die Kirchen' angeht, kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand nicht als Christ aufgenommen wird, weil er nicht an die Trinität glaubt. Allerdings ist der Weg zur einen Seite begrenzt durch Fundamentalismus, auf der anderen durch Häresie.

Liebe Grüße

Lux
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#13
Die Trinität kann man nicht verstehen, das sagt auch der Papst.
Man kann es glauben oder nicht.
Man kann darüber diskutieren und den Unsinn darin sehen.
"Der Vater ist größer als Ich" (Joh. 14:28). Das sagte Jesus lt. Bibel.
Trinität ist Dogma der Kirche und ein Christ muss das eben glauben.
Tut er das nicht ist er lt. der kath. Kirche kein Christ mehr.
Was natürlich vielen Christen nicht das Geringste ausmacht auch wenn sie nicht an diese Lehre glauben.
Und sie sich trotzdem als Christ sehen, als Freund von Jesus.
Meiner Meinung nach sollten sich diese Gläubige anders nennen.
Der Glaube an die Trinität ist eine Glaubensgrundlage des Christentums ebenso wie der Glaube an die "heilige katholische Kirche" und die "Unfehlbarkeit des Papstes".
Wie gesagt, sehr viele Christen glauben das nicht.

Natürlich ist die Trinität aus islamischer Sicht so etwas wie Polytheismus aber ein Christ sieht das doch etwas anders.
Für ihn ist 1 + 1 + 1 = 1.

Ich sehe in der Diskussion mit Christen in diesem Fall kaum einen Sinn da dieses Thema eine unbestreitbare Glaubensgrundlage ist und nicht zur Diskussion steht.
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#14
(26-10-2008, 16:31)wojciech schrieb: Die Trinität kann man nicht verstehen, das sagt auch der Papst.
Man kann es glauben oder nicht.
Ob das so stimmt? Worüber hat dann die Alte Kirche fast 400 Jahre so hart gestritten, bis die Trinitätslehre im Konzel von Konstantinopel festgezurrt und abgehakt werden konnte.
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#15
Aus dem Kath. Katechismus:
254 "Die drei göttlichen Personen sind real voneinander verschieden. Der eine Gott ist nicht ,,gleichsam für sich allein" (Fides Damasi: DS 71). ,,Vater", ,,Sohn", ,,Heiliger Geist" sind nicht einfach Namen, welche Seinsweisen des göttlichen Wesens bezeichnen, denn sie sind real voneinander verschieden":

255 "Die drei göttlichen Personen beziehen sich aufeinander. Weil die reale Verschiedenheit der Personen die göttliche Einheit nicht zerteilt, liegt sie einzig in den gegenseitigen Beziehungen: ,,Mit den Namen der Personen, die eine Beziehung ausdrücken, wird der Vater auf den Sohn, der Sohn auf den Vater und der Heilige Geist auf beide bezogen: Obwohl sie im Hinblick auf ihre Beziehung drei Personen genannt werden, sind sie, so unser Glaube, doch eine Natur oder Substanz" (11. Syn. v. Toledo 675: DS 528). In ihnen ist ,,alles ... eins, wo sich keine Gegensätzlichkeit der Beziehung entgegenstellt" (K. v. Florenz 1442: DS 1330). ,,Wegen dieser Einheit ist der Vater ganz im Sohn, ganz im Heiligen Geist; der Sohn ist ganz im Vater, ganz im Heiligen Geist; der Heilige Geist ist ganz im Vater, ganz im Sohn"

Ich hoffe dass das Jemand versteht. Ich kanns nicht.
So etwas kann man glauben und nachsprechen, mehr ist meiner Meinung nicht drin.

Gruß,
Wojciech
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