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Kulturmuslime , Euromuslime
#16
Hallo Steffen
(so ganz habe ich es noch nicht heraussen mit der Technik hier :( - wird schon werden 8)

Das mit der Sekte, die der Islam nicht ist bezog sich darauf, daß es eben kein unisono Erscheinungsbild des Isalm gibt, sonderen mehrere, von den verschiedenen Kulturen und anderen Faktoren geprägte. es gibt aber sehr wohl starke, nicht zu unterschätzende versuche, dem ganzen ein uniformes grsicht zu geben, was aber weniger mit Religion, als mit sehr weltlicher Macht zu tun hat. Ich denke da vor allem an die Wahabiten in Saudi Arabien, aber auch an andere.

"vom Islam" zu erwarten, er werde eines seiner Grundprinzipien aufgeben, und rein religiöses nicht merh mit gesellschaftlichen koppeln, ist absurd, genauso, wie es beim christentum eigentlich absurd ist. Der Bibelsatz, worauf sich da gerne bezogen wird, "Gebt Gott was Gottes ist und den Kaiser was des Kaisers ist" kann man sehr vielfältig auslegen, und glaube mir, ich habe da schon Auslegungen gehört, die ganz und gar nicht eine religionslose Politik daraus schließen. Im Grunde genommen geht das ja auch gar nicht. Ich kann ja nicht sagen, ich bin ein von der Religion geprägter Mensch, da ich gläubig bin, aber alles was Gesellschaft und Politik angeht, hat das keinen Einfluß.das wäre mir eine selatsame art der Religiosität. Und selbst wenn man sich als christ auf das oben erwähnte Biebelzitat bezieht, so ist es eben dovh auch wieder ein Biebelzitat! Um eine Religion zu verstehen, ist der Ausgangspunkt der eigenen zuerst einmal sicher hilfreich, allerdings kann man das selbstverständniss einer andere dann nicht dur das eigene erfahren.

Als Muslime glauben wir, daß es zu Lebzeiten des Propheten eine, der Zeit entsprechende, quasi optimale Gesellschaft gegeben hat. daß diese Gesellschaft heutzutage nicht wiederherstellbar ist, hat verschieden Gründe.
Die heutige Staatsform der europäischen Staaten und der von Europa geprägten, geht auf einen ganz bestimmeten Geschichtsverlauf zurück, der weniger vom Christentum, als von weltlicher Macht geprägt wurde. Hätte sich nähmliche das Christentum durchgesetzt, wie es das die katholische Kirche wollte, wäre der Papst heute der oberste Herrscher von Europa und Amerika. Die Trennung in geistliche und weltliche Macht wurde von den Kaisern etc. erzwungen, nicht von Christentum gewünscht. Zweifellos muß man zur Kenntniss nehmen, daß es heute in Europa imMoment so frei wie noch nie möglich war, eine Religion nach eigener Wahl zu leben, ohen dafür, zumindestens theoretisch, Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Desswegen weiß ich im Moment auch keine bessere existierende Gesellschaft, in der ich leben möchte, und bin froh, ein Teil dieser Gesellschaft zu sein.

Zweifellos hat aber auch diese Gesellschaft, wie alles auf der Welt, unangenehme Seitn, und die haben IMHO in der letzten Zeit sehr viel Auftrieb bekommen. es ist dies die zügellose Wirtschaftsmacht, die in einem absurden System von ewiger Gewinnsteigerung mehr oder weniger gezwungen dazu ist, immer mehr Bereicht und Resourcen unter ihre Kontrolle zu bringen, und daß es heute, um ein moralisch oder ethisch in der Öffentlichkeit integerer Mesnch zu sein wichtig ist, sich den "Anforderungen des Marktes" anzupassen. Diese quasi Ersatzreligion, die mit Christentum absolut nichts mehr am Hut hat, ist allem feindlich gesinnt, ausser dem eigenen Profit. Und eine bestimmte Form der Globalisierung ist ein weiterer Auswuchs dieser Geschichte.

Islamische Länder gibt es nicht. Es gibt Länder mit muslimischer Mehrheit, aber, wie schon Oben angesprochen, keinen islamischen Staat. Daß einige dieser Länder auch von der derzeitigen Wirtschaftssituation profitieren, ist nur halb wahr, denn das, was in Europa unser Wohlstand ist, geht auf Kosten einer Mehrheit der Weltbevölkerung, egalmob diese muslimisch, christlich oder sonst wie religiös eingestellt sind. Nun, einem solchen Wirtschaftsweltbild, ist eine Lebendshaltung, die auf religiöse Werte baut, eigentlich ein Dorn im Auge, da sehr viele der Wirtschaftsgrundsätze den Religionen wiedersprechen. Christliche grundsätze wurden schon so weit über Bord geworfen, daß die Mehrheit der bevölkerung sowieso nichts mehr in der Praxis damit zu tun hat. Umso mehr fällt ein islamisch geprägtes Lebensmodell dem gegenüber auf, da viele Muslime, die heute in Europa wohen, aus Gesellschaften kommen, in denen die radikalwirtschaftliche Philosophie nur dünne Schichten der Gesellschaft, meist die Oberschichte, durchdrungen hat, die einfacheren Menschen aber noch an der Religion als oberstes Prinzip festhalten. Daß das in der Praxis, aus Gründen der Ungebildetheit und andern Gründen oft nicht "das gelbe vom Ei ist" ist eine andere Sache.
Nun aber muß die herrschende Wirtschaftstheorie auf solche "Störelemente" reagieren, und kommt zu folgendem Schluß: Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Religion so weit zu verbiegen, daß auch sie sich den Anforderungen des Marktes unterwirft, ist si ein "guter "Islam. wenn nicht, ist sie "böse" und nicht integrierbar. Als unterscheidung ist das eine der vom europäischen Wirtschaftssystem geformte "Euroislam", der andere eben der Restislam oder so ähnlich. Die katholische Kirche dagegen würde sich ordentlich wehren, in eine "Polnisvhkatholiwsche", Afrokatholische" oder "Latinokatholische" Kirche geteilt zu werden.

Nein, der Weg kann IMHO nur sein, Menschen islamischen Glaubens als ein mitprägender Faktor unserer gesellschaft zu akzeptieren. daß dafür natürlich gewisse Grundregeln auch Seitens der Muslime eingehalten werden müssen, ist klar, z.B. das Erlernen der jeweiligen Landessprache, daß nicht Gringschätzen der jeweiligen Landeskulturen etc.. Auf der anderne Seite müssen aber auch die Länder, in denen immer mehr Muslime wohnen diese als einen Teil ihrer selbst zu akzeptieren, ohne sie in iherem Fundament verändern zu wollen. Bitte nicht den Fehler zu machen, Muslime immer mit Imigranten gleichzusetzen! erstens gibt es eine immer größere Anzahl von ethnisch rein europäischen (deutschen, franzözische etc,.) Muslimen, zweitens ist der Islam explizit, wie das Christentum auch, eine Religion für ALLE Menschen, und daher auch nicht an bestimmte Länder gebunden. Um den oben angesprochenen Tendenzen zu einer sektirerischen Gleichschaltung der Muslime zu entgegenen, sollte raschest der islam als ein europäische Größe (was er ja immer war), mit allen andern zusammen, akzeptiert und integriert werden.
Gruß
Abu Naim
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#17
Hallo Qilin!

Zitat:Ich bin mir nicht so sicher, dass die meisten Muslime (oder andere Ausländer) weder die Sprache erlernen noch Staatsbürger werden wollen - beides bringt handfeste Vorteile.

Meinetwegen reduzieren wir die mangelnde Bereitschaft auf einen Prozentsatz von 10% der eingewanderten Bevölkerungsgruppe. Bei 10 Mio. Neubürgern ergibt dies immerhin einen Anteil von 1 Mio. Menschen; dies stellt zweifellos ein gesellschaftliches Problem dar. Also, dass dieses Problem auch bei anderen Einwanderungsgruppen besteht, ist doch völlig klar. Bei unserer Diskussion geht es nun mal u. a. um Wirtschaftsflüchtlinge aus der islamischen Welt. Daher sind die anderen Gruppen für mich außen vor.

Zitat:In der Zeit auf die ich mich bezogen hatte, gab's weder entsprechende Rahmenbedingungen noch Anfangshilfen, und soziale Sicherungssysteme auch nur äußerst begrenzt - und ein gesellschaftliches Absinken ins Subproletariat war für (fast) jeden jederzeit möglich.

Zitat:Heute ist es zweifellos besser, und ich habe eigentlich noch kaum gehört, dass diese Angebote nicht in Anspruch genommen würden. Was die Einzelnen daraus machen, ist - ganz wie Du schreibst - dann ihre Sache.

Qilin, das die Rahmenbedingungen zu jener Zeit gänzlich andere waren ist doch kein Thema. Die heutigen Hilfen können nur Starthilfe sein oder die Mindestexistenz sichern. Alles weitere liegt in den Händen der Neubürger. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in dieser müssen wir uns zurechtfinden, schlicht funktionieren – primär für uns selbst! Wir mussten und müssen zu jeder Zeit unseren Lebensunterhalt bestreiten. In Zukunft wird dies für viele zweifellos schwieriger -aber nicht weniger notwendig. Wird die entsprechende Leistung gebracht; wird sich diese auch entsprechend auszahlen. Jede Leistung wird entsprechend bezahlt.

16:00 Uhr :) Bin dann mal unterwegs und zu fast allen Sünden bereit Icon_lol

Hallo Abu Naim!

Du, ich wäre Dir sehr verbunden, wenn in Deinem interessanten Beitrag 2 oder 3 –nö, lieber 4 oder 5- Absätze vorhanden wären.

...macht’s lesen Deines Beitrages und letztlich das Antworten wesentlich leichter. Wenn Du bitte so nett bist und diese Absätze noch einfügst.

Gruß
Steffen
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#18
Hallo Seffen,
der Aufforderung nett zu sein kann mich mich natürlich nicht entziehen :wink:

und so habe ich die wahrscheinlich schönsten Absätze des ganzen Forums abgesetzt! :lol:

Hoffe, alles ist gut lesbar! :roll:
Gruß
Abu Naim
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#19
Hallo Abu Naim!

Zitat:es gibt aber sehr wohl starke, nicht zu unterschätzende versuche, dem ganzen ein uniformes grsicht zu geben, was aber weniger mit Religion, als mit sehr weltlicher Macht zu tun hat. Ich denke da vor allem an die Wahabiten in Saudi Arabien, aber auch an andere.

Sicherlich gibt es wie bei jeder Religion verschiedene Richtungen die sich in unterschiedlich starken Bewegungen organisieren. Das einige der, wenn ich mich recht entsinne, 73 Gruppierungen stärker in ihrem Bestreben nach Zentralisierung sind ist soweit auch klar. Nur sehe ich die Versuche aus Saudi Arabien nicht so durchschlagfähig wie so mancher Muslim meint zu wissen. Die Kräfte in Saudi Arabien haben mit Sicherheit eine zentrale Position, schon aufgrund der Städte Mekka und Medina. Doch solange diese Bewegung (beispielsweise, die Wahhabiten) nicht bereit ist den erstrebten Einfluss auf die Länder östlich des Mittleren Ostens auszudehnen oder zuzulassen/zu teilen, wird sich m.E. auch keine Zentralisierung des Islam durchsetzten. Der islamische Bevölkerungsanteil jener Länder ist einfach zu groß um bei der Machtverteilung außen vor gelassen zu werden. Das es sich hierbei um weltliche Macht handelt dürfte wohl selbst dem größten Träumer klar sein. Der Vatikan ist auch in erster Linie an weltlicher Macht interessiert. Religion ist nur das Marketinginstrument Icon_lol

Ich vesteh' nicht so recht aus welchem Grund Du die Wahhabiten so ernst nimmst. Diese Gruppierung hat sich nicht einmal in Saudi Arabien durchgesetzt und so spielt diese für einen übergreifenden Machtapparat vorerst keine Rolle.


Gruß
Steffen

PS: Sorry, dein Beitrag ist ziemlich umfangreich. Werde auf die anderen Argumente noch eingehen. Die eingefügten Absätze sind wunderbar Icon_lol
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#20
@Abu Naim!

Zitat:vom Islam" zu erwarten, er werde eines seiner Grundprinzipien aufgeben, und rein religiöses nicht merh mit gesellschaftlichen koppeln, ist absurd

Was genau ist daran so absurd –aus rein islamischer / Deiner persönlichen Sicht? Muslime in westeuropäischen Ländern müssen diese Trennung doch längst hinnehmen. Auch wenn sie natürlich innerhalb ihrer Gemeinde diese Trennung nicht vollziehen; müssen sie im restlichen Alltag genau diese akzeptieren, mancher Orts wird diese notwendige Trennung sogar gelebt.

Zitat:Im Grunde genommen geht das ja auch gar nicht.

Die christlich geprägten Länder vollziehen die Trennung von Politik und Religion recht erfolgreich. Auch wenn aus atheistischer Sicht noch einige Dinge verbessert werden müssen. Warum soll dies in der islamischen Welt nicht möglich sein?

Zitat:Ich kann ja nicht sagen, ich bin ein von der Religion geprägter Mensch, da ich gläubig bin, aber alles was Gesellschaft und Politik angeht, hat das keinen Einfluß

Weshalb nicht? Ein Gott kann das gesellschaftliche Leben nicht gestalten und fördern. Die Anforderungen an die Gesellschaft lassen sich nun mal mit einer Heiligen Schrift allein nicht meistern – siehe, viele islamische Länder. Auch wenn Religion ausschließlich Privatsache ist; so wird dennoch die Charakterbildung durch die jeweilige Religion beeinflußt und spiegelt sich so in der Gesellschaft wieder. Hierfür ist meiner Meinung nach, die Trennung von Politik und Religion nicht hinderlich, sondern hilfreich.

Zitat:Zweifellos muß man zur Kenntniss nehmen, daß es heute in Europa imMoment so frei wie noch nie möglich war, eine Religion nach eigener Wahl zu leben, ohen dafür, zumindestens theoretisch, Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Desswegen weiß ich im Moment auch keine bessere existierende Gesellschaft, in der ich leben möchte, und bin froh, ein Teil dieser Gesellschaft zu sein.

Zweifellos muß man zur Kenntnis nehmen: Das diese Freiheit nur durch die Trennung von Religion und Politik ermöglicht wurde und wird!

Schildere bitte, die Grundprinzipen die Du explizit ansprichst.

Gruß
Steffen
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#21
Zitat:Nun aber muß die herrschende Wirtschaftstheorie auf solche "Störelemente" reagieren, und kommt zu folgendem Schluß: Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Religion so weit zu verbiegen, daß auch sie sich den Anforderungen des Marktes unterwirft, ist si ein "guter "Islam. wenn nicht, ist sie "böse" und nicht integrierbar.

Über die von Dir beschriebene "Wirtschaftstheorie" wundere ich mich immer wieder sehr! Das von Seiten der Politik und der Wirtschaft ein Interesse an Emerging Markets besteht ist doch mehr als legitim. Beide Seiten profitieren von neuen Märkten. Salopp gesagt: Die wirtschaftlich führenden Staaten bekommen die Möglichkeit ihr notwendiges Wachstum zu sichern und die aufstrebenden Staaten finanzieren ihren Wirtschaftsaufbau. Das die Schaffung eines solchen Marktes in den bitter armen Ländern extrem schwierig ist, steht ebenfalls außer Frage. Doch muß man bei aller Kritik gegenüber der Globalisierung auch sagen, dass es meist an der mangelnden Reformumsetzung der einzelnen Staaten liegt. Wirtschaftspoltisch können wir in Deutschland da ebenfalls ein Lied von singen. Mir ist kein westliches Land bekannt, dass seine in der ersten Liga spielenden Aktiengesellschaften u. a. auf rund 80% des Buchwertes fallen lässt. So viel zu den kaltschnäuzigen Profis – jedenfalls in Deutschland. Ein weiteres Beispiel wäre u. a. Japan – ewige Bankenkrise. Das würde allerdings das Thema verlagern. Deine Einteilung in guter oder schlechter Islam ist, bezogen auf die Wirtschaftsinteressen, nicht richtig. Öffnet ein Land seinen Markt wird das Kapital ins Land fließen und die Geschäfte kommen in Gang. Unter der Vorraussetzung politischer Stabilität! "Nichts" ist schlimmer für Börsianer als politische Instabilität – siehe Südamerika. Verschließt sich ein Land, ist dieses Land für die Wirtschaft irrelevant. Diese Länder wirst Du auf keiner Agenda finden. Kurz zu privaten Börsenakteuren. Als Börsianer ist es mir völlig egal ob die Kurse steigen oder fallen. Im Gegensatz zu den AG selbst, ist mir die Marktkapitalisierung völlig egal, jedenfalls so lange diese nicht unter einen gewissen Marktwert fällt. Sind die Markttendenzen negativ, werden die Positionen aufgelöst und entsprechende Short-Positionen (Man verdient an der Differenz fallender Kurse) aufgebaut. Dazu kann, muß man aber nicht einmal in Optionen investieren. Ich persönlich mag eher keine Kontrakte halten. Worauf ich hinaus möchte. Die Gleichgültigkeit die oft beklagt wird ist eher bei den privaten Börsianern oder entsprechenden Firmen zu finden.

Zitat:Als unterscheidung ist das eine der vom europäischen Wirtschaftssystem geformte "Euroislam", der andere eben der Restislam oder so ähnlich. Die katholische Kirche dagegen würde sich ordentlich wehren, in eine "Polnisvhkatholiwsche", Afrokatholische" oder "Latinokatholische" Kirche geteilt zu werden

Das ist so nicht korrekt. Vielmehr geht es um die Integration der in Europa lebenden Muslime und nicht um die Teilung des Islam in wirtschaftliche Gruppen. Ein Muslim, ob er in Europa oder in einem islamischen Land lebt ist in den Statistiken und Analysen erfasst. Ob einem das gefällt oder nicht - ist irrelevant.

Gruß
Steffen

PS: Ich denke, hier wird es einige Mißverständnisse geben. Doch muß man ja einen Anfang machen, ohne gleich 100 Seiten zu schreiben Icon_lol
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#22
Hallo Ihr lieben,


es freut mich sehr das Ihr euch rege an diesen Thema beteidigt.

Aber bitte passt auf, das Ihr die Boardregeln nicht überstreitet.

"Den Politik ist am ganzen Board verboten " siehe Boardregeln.


Danke für euer Verständniss

Alles Liebe
Shia
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#23
Daran hab’ ich gar nicht gedacht... :oops:

Wie sollen wir die Diskussion sonst führen?

Ich meine, diese Dinge hängen unmittelbar zusammen. Wir diskutieren ja in erster Linie wirtschaftspolitische Aspekte und nicht aktuelle Krisen. Wenn das doch in die unerwünschte Richtung geht, dann würde ich sagen:

Diskutieren wir lieber per Mail.

Grüße
Steffen
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#24
Hallo Steffen,

bis jetzt ist noch alles in "grünen Bereich" aber leider weiß ich wie schnell sowas umschlagen kann.


Darum wollte ich freundlich vorher aufmerksam machen.


wa salam
Shia
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#25
...alles klar!

Sollten wir den grünen Bereich verlassen, ganz schnell die rote Karte zeigen Icon_lol

Gruß
Steffen
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#26
Salam Shia,

das ist aber eine schwierige Gratwanderung denke ich, denn gerade der Islam ist ja doch eine Religion, die sehr stark ins Gesellschaftliche - und damit automatisch in die Politik - hineinspielt. So hatte ich auch Abu Naim verstanden:

Zitat:"vom Islam" zu erwarten, er werde eines seiner Grundprinzipien aufgeben, und rein Religiöses nicht mehr mit Gesellschaftlichem koppeln, ist absurd

Fehlt nicht etwas Wichtiges am Islam, ja ist es überhaupt noch Islam, wenn ich diesen Aspekt einfach weg lasse?

Wa salam
() qilin
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#27
Hallo Qilin,

genau darauf möchte ich u.a. mit meinen Fragen hinaus. Ich habe nie so recht verstanden aus welchen Gründen der Islam diese gesellschaftliche Trennung nicht vollziehen konnte und kann. Weshalb setzt man diese Trennung mit, ich möchte sagen, einem Verrat am Islam gleich?

Hast Du darauf eine Antwort?

Gruß
Steffen
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#28
Hallo Steffen,
Zitat:genau darauf möchte ich u.a. mit meinen Fragen hinaus. Ich habe nie so recht verstanden aus welchen Gründen der Islam diese gesellschaftliche Trennung nicht vollziehen konnte und kann. Weshalb setzt man diese Trennung mit, ich möchte sagen, einem Verrat am Islam gleich?
M.E. eben weil der Islam eine weitgehend politische Religion ist. Wenn ich ein verpflichtendes Programm in der Hand habe, das Gott höchstpersönlich und wortwörtlich diktiert hat und das auch gesellschaftliche Agenden zwingend regelt - entweder ich halte mich daran, oder ich stelle mich gegen göttliche Richtlinien - eigentlich ganz einfach...

() qilin
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#29
Hallo Steffen
Im Moment kann ich leider nicht auf alle Details Deiner umfangreichen Antworten (schön, wenn man merkt, daß jemand aufmerksam ist) eingehen, ich will aber versuchen, einn Bogen zu schlagen, da eine Essenz Deiner Aussagen die Frage zu sein scheint, warum im Islam die Trennung von Religion und Gesellschaft nicht so wie im europäischen Christentum möglich ist.
Vorausschicken möchte ich ab er, daß wir wirklich zwei sehr unterschiedliche Ausganspunkte haben, denn der Islam deffiniert sich im hl. Korqan oft als die Religion, die sich von den Nichtgläubigen (nicht unbedingt Ungaläubigen) unterscheidet, also von den Atheisten. Und in der Tat, das schein mir auch Dein Unverständnis im oben angesprochenen Punkt mit auszumachen.

Um das besser zu verdeutlichen, mag vielleicht ein Blick in die islamische Geschicht und die entstehung des Islam als Religion dienen. Wir Muslime sehen den Islam ja als die Urreligion, nach der schon Adam, der für uns auch der erste Prophet war, gelebt hat. Diese Urreligion ist von den Menschen immer wieder verwässert und verändert worden, sodaß es immer wieder Menschen gab, die, im Auftrag Gottes, diese Urreligion, die auch Adam verkündet wurde, wieder neu verkündeten. Das sind all die bekannten Propheten wie Jonas, Noah,Abraham, Moses, Jesus, (as) etc bis zum letzten, den Abschluß und das "Siegel" der Propheten, Prophet Mohammed (asa). Auch er verkündete keine neue Religion, sondern stellt quasi den Urzustsand für einen Moment wieder her. In diesem Zustand gab es eine Gemeinde von MEnschen, die sich ihm anschlossen, und unter seiner Leitung versuchten, diese neue alte Religion optimal zu leben.

In der Zeit, als der Islam, wie wir sagen, vollendet wurde, also zu Lebzeiten des Propheten Mohammed (asa), war das Gesellschaftliche Grundgerüst der Menschen, unter denen er lebte, die Arabische Stammesgesellschaft. Die Zugehörigkeit zu einem Stamm war alles, und schütze sogar ihn durch einen Onkel, der zwar nicht den Islam annahm, aber sein Stammesmitglied Mohammed schützte. Dieser Onkel verstab aber, und die Ereignisse spitzten sich so zu, daß Mohammed seine Heimatstadt verlassen mußte, mit ihm alle, die diedurch ihn verkündete Religion angenommen hatten. Das aber waren Menschen aus den unterschiedlichsten Stämmen, die nunmit ihm die "Auswanderung" (Hidschra) nach Jathrid / Medina vollzogen. Die Bewohner von Jathrid waren untereinander zerstritten, und si baten Mohammed (asa) die Oase als Herrscher zu führen, und so ihre Stereitereien zu beenden. So gescha es auch, und das einigende Band aller wurde der Islam, sozusagen ein neuer Stamm, der sich aber nicht durch die Herkunft sondern durch die Religion deffinierte, und damit das alte System ad absurdum führte. das aber machter es notwendig, das gesammte Leben zu ordenen, und so wurde der Islam eine Religion, die alle bereiche des Lebens prägte, und so für einen Moment die für uns Muslime ideale islamische Lebensmöglichkeit, nähmlich diese islamische Urgesellschaft, hervorbrachte. Mit dem Tod des Propheten war es aber schlagartig damit auch schon wieder vorbei, und bis heute ist weit und breit keine Möglichkeit in Sicht, das wieder erleben zu können, auch wenn das von manchen Gruppierungen als machbar probagiert wird. Auch Versuche wie im Iran (Schia soll das nicht persöhnlich nehmen :wink:, ich möchte hier NICHT politisieren! ) haben sich als nicht wirklich praktikabel erwiesen.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig die Verbundenheit dieser Religion mit den Menschen, die in ihr leben verdeutliche. daß heißt aber nicht, daß man ohne dieser optimalen islamischen gesellschaft kein islamisches Leben führen kann! Nur kann es kein in der letzten Konsequenz unpolitisches Leben sein, auch wenn das nicht Parteipolitik oder Staatspolitik sein muß, es geht eher um Positionierung innerhelb seines Umfeldes. das geht natürlich sehr gut auch in einem nicht islamischen System, wie unserr Demokratie!

Zum Schluß für Heute noch kurz zum Thema Religion und Politik im Zusammenhang mit der christlichen Politik: sowohl das byzantinische reich, als auch der katholische Kirchenstaat ware über Jahrhunderte vom Christentum geführte Staaten, vergleichbar mit den Kalifatsstaaten des Islam, von den Omayaden bis zu den Osmanen (und nicht nur bei den Osmanen!) Aber nicht aus dem Verständnis der Religion haben sich diese Staaten übrerlebt, sondern aus ihren Gegenteilen, durch die Ausbreitung des )slam bzw. durch den religionslosen Nationalismus Europas haben diese Staaten aufgehört zu existieren! Es ist IMHO also nicht richtig, das gleice von der Religion Islam zu verlangen, das Christentum hätte das von sich aus nie getan!

Ob diese Entwicklung der Sekularisierung jetzt das gelbe vom Ei ist, ist ein weiteres Thema, vielleicht in Deinem Atheismus Board. Ich meine nur, wir beide haben so unterschiedliche Ausgangspunkte, daß wir uns nur in der, sowohl der Islam, als auch der Humanismus gebietenden Toleranz treffen können, auch wenn wir den anderen nie wirklich verstehen werden können!
Gruß
Abu Naim (den letzen Absatz ins Bett machend :D )
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#30
Hallo Qilin,

Zitat:M.E. eben weil der Islam eine weitgehend politische Religion ist. Wenn ich ein verpflichtendes Programm in der Hand habe, das Gott höchstpersönlich und wortwörtlich diktiert hat und das auch gesellschaftliche Agenden zwingend regelt.

Bis dahin bin ich auch schon gekommen Icon_lol

Der springende Punkt ist doch, dass diese höchstpersönlich übermittelten Agenden -wie Du schreibst- dennoch unterschiedlich ausgelegt werden. Man kann daher nicht von einer wortwörtlichen Richtlinie sprechen. Selbst in gemäßigten Lagern gibt es verschiedene Interpretationen - welche ist nun richtig und wie ist die Richtigkeit zu überprüfen? Das ist m.E. mit einer der größten Probleme in der islamischen Welt – die, die Einheit unmöglich macht.

Zitat:-entweder ich halte mich daran, oder ich stelle mich gegen göttliche Richtlinien - eigentlich ganz einfach...

Leider ist es nicht so einfach...

Gruß
Steffen
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