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Warum mögen Sie/mögt ihr den Islam
#16
Petronius,
du machst es dir mit deinen Fragen zu leicht: Gott (Allah) stellt nicht den Steuermann eines Menschen dar, sondern das Potential des Guten und Richtigen, des Erbarmens und Mitfühlens, ja der Weisheit und Güte. Die Menschen sind eben kein Schrott, sondern aufeinander angewiesene, d. h. im biologischen Sinn "vergesellschaftete" Wesen. Unser Überleben hängt davon ab, wie gut die Gesellschaften, in denen sich unsere Aktionen abspielen, funktionieren können. Deshalb ist es wichtig, zu wissen um "Gut und Böse". Das ist, was uns Religionslehren - zugegeben in Form von interpretationsbedürftigen Geschichten und Ermahnungen - "bringen".
Das geht leider sogar soweit, dass die Wege aus Krisen (insbesondere kriegerische) unsinnig (heutige Sicht!) brutal erscheinen.

Es genügt also nicht, irgendetwas "über Gott (Allah)" unters Volk zu bringen, sondern es geht darum, dass sich Menschen "konditionieren", um der Funktionsfähigkeit ihrer Gesellschaft willen.

Ich hoffe, du verstehst, dass Worte wie "blindgänger" oder "reparieren" diesen Zielen gar nicht dienen können.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#17
(29-03-2009, 11:35)Ekkard schrieb: Petronius,
du machst es dir mit deinen Fragen zu leicht: Gott (Allah) stellt nicht den Steuermann eines Menschen dar, sondern das Potential des Guten und Richtigen, des Erbarmens und Mitfühlens, ja der Weisheit und Güte. Die Menschen sind eben kein Schrott, sondern aufeinander angewiesene, d. h. im biologischen Sinn "vergesellschaftete" Wesen. Unser Überleben hängt davon ab, wie gut die Gesellschaften, in denen sich unsere Aktionen abspielen, funktionieren können. Deshalb ist es wichtig, zu wissen um "Gut und Böse". Das ist, was uns Religionslehren - zugegeben in Form von interpretationsbedürftigen Geschichten und Ermahnungen - "bringen".
Das geht leider sogar soweit, dass die Wege aus Krisen (insbesondere kriegerische) unsinnig (heutige Sicht!) brutal erscheinen.

Es genügt also nicht, irgendetwas "über Gott (Allah)" unters Volk zu bringen, sondern es geht darum, dass sich Menschen "konditionieren", um der Funktionsfähigkeit ihrer Gesellschaft willen.

Ich hoffe, du verstehst, dass Worte wie "blindgänger" oder "reparieren" diesen Zielen gar nicht dienen können.

ich bekenne mich schuldig, mich durch jams formelhaftigkeit zur polemik hinreißen gelassen zu haben. nehme insofern diese begriffe gern zurück


ich teile deine ansicht, daß es nicht genügt, "irgendetwas "über Gott (Allah)" unters Volk zu bringen, sondern es darum geht, dass sich Menschen "konditionieren", um der Funktionsfähigkeit ihrer Gesellschaft willen". genau das scheint mir aber durch jams und anderer fundamentalisten haltung konterkariert, sofern nur darauf verwiesen wird, man habe sich göttlichen gesetzen unterzuordenen, ohne zu betrachten, ob und wie diese sich überhaupt förderlich für jenes zusammenleben in einer funktionierenden (pluralistischen) gesellschaft gestalten

kurz: die prämisse ist falsch gesetzt, wenn gott vor mensch steht
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#18
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#19
Hallo jam,

folgendes verstehe ich nicht ganz, wenn du schreibst: "..., aber bei Glauben um Jeshua gibt es nur für oder gegen,...".

Meinst du damit, entweder ich glaube oder ich glaube nicht? Das wäre dann die Ebene, wo sich jeglicher Glaube entfaltet, lebt und existiert.
Jeshua ist für Christen (oder auch für andere Menschen) der neue Mensch. Eine Verwandlung, der auch wir zustreben können.

Was den Islam betrifft, so liebe ich ihn schon deshalb, da es diese wunderbaren mystischen Texte gibt, diese poetische Liebeslyrik der Hingabe und Freude.
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#20
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#21
(29-03-2009, 23:31)jam schrieb: Petronius ,du sieht im Forum nicht wie jemand lebt ,so wie du es sagst ist es bestimmt nicht,aber bei Glauben um Jeshua gibt es nur für oder gegen,mit ihm sammel oder zerstreuen,also keine falsche toleranz ein festes Bekenntnis,nicht umsonst hatten die Apostel oft am Ende den Tod auf sich genommen und Verfolgung,bei Wackelpudding passiert nichts,aber sage jemand Wahrheit und du wirst schnell erschlagen,weil Wahrheit weh tut und Aufdeckt ,ans Licht bringt .
Die Apostel wichen auch nie ab weder zur Zeit noch zur Unzeit und auf die Welt hört dann keiner ,wie steht sind eben nicht von dieser Welt sonst würde die uns ja lieben,die Welt hat halt kein Verständtnis dafür ,aber wir sind ganz lieb,hassen nicht ,und Helfen allen ,

ach komm, jam, stilisier dich hier nicht zum märtyrer...

alte evangelikalenmethode: ihr nehmt euch heraus, jedem vor den koffer zu sch..., wie es auch paßt, weil ihr ja die wahrheit für euch gepachtet habt und es nur für oder gegen euch gibt, und kommt mal widerpruch, dann plärrt ihr "christenverfolgung!" und geriert euch als märtyrer

kindisch...
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#22
(29-03-2009, 23:31)jam schrieb: [...],aber bei Glauben um Jeshua gibt es nur für oder gegen,[...]

du weißt schon dass das exklusivistisch und radikal ist, oder?

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#23
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#24
Also, ich kann "nur für oder gegen" nicht mit Gewaltlosigkeit in Verbindung bringen. Das war auch das Prinzip in kommunistischen und faschistischen und anderen unterdrückenden Systemen, dort gab und gibt es nur ein "Entweder ihr seid für die Partei/uns oder dagegen". Zwischentöne, die die FREIHEIT ausmachen, gibt es nicht.

Wo bleibt da die Liebe? Denn dann gilt Liebe ja nur für die, die brav "dafür sind". Die "dagegen" sind oder einfach (noch?) "keine Meinung" haben, dürfen nach Herzenslust gehasst werden??? Das kann es doch nicht sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Lehre Jesu ist. Und falls doch, dann bin ich -glaube ich- froh, so etwas Schwarzweisses zu glauben.

DE
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#25
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#26
zum thema:

es ist für einen mitteleuropäer sehr schwer, den islam zu mögen, weil er uns so kulturfremd ist. werte betont, von denen wir uns gelöst haben, und anscheinend werte nicht akzeptiert, die wir hoch halten

wenn ich davon abgesehen das positive am islam suche, so fällt mir die verpflichtung zur mildtätigkeit ein, d.h., ein guter muslim ist zu menschlicher solidarität verpflichtet, und zwar nicht in form allgemeiner, aber folgenloser "nächstenliebe", sondern durch ganz konkrete hilfe (z.b. zakat)

daß die praktische umsetzung natürlich anders aussieht, versteht sich...
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#27
Ich kann Petronius (diesmal) nur zustimmen.

Ich glaube aber die zurückgebliebenen "Werte" liegen im arabischen Ursprung des Islams.

Denn abgesehen von Prophet und religiöser Prediger war Mohammed auch Politiker und Verhandler.
Als Politiker durfte Mohammad nicht vollständig mit den alten arabischen Sitten und Gebräuchen brechen, sondern musste mit den Clanführern und dem Volk einen Kompromiss schließen.

Z.B. die Behandlung der Frauen. Muhammad, der selbst lange Zeit unter einer Frau, nämlich Chadija, gearbeitet hatte, wird den Frauen doch wohl kaum verboten haben zu arbeiten.
Einer ,der eine Frau als Chefin akzeptiert hat, kann doch nicht so ein großer Ablehner von Frauenarbeit gewesen sein.
Aber ich denke Muahmmad musste als Politiker einen Kompromiss schließen. Schließlich darf man das Publikum/Volk nicht zu sehr abschrecken.
(Genauso wie Obama sich für das Waffengesetz aussprach bei den Wahlen, um nicht das Volk zu sehr abzuschrecken bzw. zu viele Stimmen zu verlieren.)

Die restlichen Fehler lassen sich wahrscheinlich auch auf Muhammad zurückführen, denn er war schließlich auch nur ein Mensch. Er selbst sagte auch immer, dass er ein normaler Mensch mit Fehlern und Schwächen sei.
(http://books.google.de/books?id=-YDOvWEunmYC&pg=PA201&lpg=PA201&dq=mohammed+fehler+mensch+schw%C3%A4chen&source=bl&ots=9z8dffkGny&sig=tkWqw5h-2ISwANEaFzCvbIYqXPo&hl=de&ei=kAXSSeK4EJSMsAbWybmVBA&sa=X&oi=book_result&resnum=2&ct=result)

Und die restlichen Fehler kommen letzendlich auch von korrupten Herrschern, die den Islam für sich zurechtbogen.

Z.B. war Muhammad gar nicht Analphabet. Das wurde ihm nur später dazugedichtet um die Möglichkeit auszuschließen, dass er seine Ideen allesamt von der Thora und Bibel geklaut hätte. (Das neueste Geo-Heft mit nem Bild von Muhammad)
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#28
(31-03-2009, 14:08)harsha schrieb: Ich kann Petronius (diesmal) nur zustimmen.

Ich glaube aber die zurückgebliebenen "Werte" liegen im arabischen Ursprung des Islams

das glaub ich eher weniger. als der koran entstand, sah es woanders auf der welt auch nicht besser aus mit dem, was wir heute als geradezu selbstverständliche menschen- und bürgerrechte ansehen. das problem ist eher, daß nach einer frühmittelaterlichen blütezeit der islam dogmatisch erstarrte und daher kein wandel (anpassung an den zeitgeist, würden manche hier sagen ;) ) mehr stattgefunden hat - sowieso nicht in den texten, aber eben auch nicht in der interpretation (interpretation ist ja eigentlich kaum zulässig, es herrscht weitgehend ein wörtliches verständnis)

schafft der islam es, sich diese wandlungsfähigkeit wieder zu erarbeiten, wird er - wie z.b. das moderne christentum auch - konsensfähiger werden und auch jene ansprechen, die sich nicht gerade durch die rigorosität religiöser bevormundung angezogen fühlen
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#29
Einer der größten Reformer und Modernisierer der islamischen Welt ist nach meiner Meinung Mustafa Kemal Atatürk. Er war zwar (nichtpraktizierender) Moslem, aber trotzdem setzte er die Trennung von Staat und Religion durch.

Solche Menschen braucht die islamische Welt. Aggresive Modernisierung, und schon ist alles in Butter.
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#30
Gerade weil Atatürk nicht praktizierender Muslim war, hat er den Laizismus durchgesetzt -
wenn nicht aus dem Koran, so zumindest aus der Geschichte des Frühislam geht hervor,
dass dort Einheit von Staat und Religion das Wunschbild war. 'Aggressive Modernisierung'
wurde erst möglich, nachdem sich diese auseinanderentwickelt hatten - und kein Muslim
würde wohl die heutige Türkei als 'islamischen Musterstaat' ansehen... Eusa_think
() qilin
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