(06-08-2009, 14:37)t.logemann schrieb: Muhammad setzte sich mit der damals vorherrschenden theologischen Lehrmeinung auseinander, griff aber keineswegs den christlichen und jüdischen Glauben an - er bestätigte im Gegenteil expliziet die Rollen der vor ihm tätig gewordenen Gottessgesandten, von Adam über Abraham, Noah, Mose bis hin zu Jesus.
Nach heutigem Stand der Historiker ist die Tora seit ca. 2000 Jahren unverändert überliefert (Quelle: Qumran-Schriften), die Schriften des Neuen Tastaments entstanden von ca. 60 n.Chr. bis 150 n.Chr.
Wann sollen diese Schriften denn verfälscht worden sein?
Der Koran entstand ab 600 n.Chr. Wer hat sich da also bei wessen Religion bedient?
Im übrigen bestätigte Muhammad nicht die jüdische Tora und das christliche NT, sondern behauptete, dass diese Schriften von Juden und Christen verfälscht worden wären und das es korangleiche Schriften bei Juden und Christen vor Muhammad gegeben habe, was sich historisch nicht belegen läßt. Wobei er die Evangelien als eine, von Allah an Jesus geschickte Schrift interpretierte, was historisch schlicht falsch ist.
Muhammad kannte NT und Tora oder Tanach nicht genau und so reagierte er wütend, polemisch und beleidigend auf die berechtigte Kritik von Christen und Juden.
Ebenso behauptete er, dass der Koran die wahre Urschrift Gottes sei und thematisch identisch mit der Tanach und dem(?) Evangelium.
Eine billige Behauptung. Ebenso könnte ich heute irgendwas Pseudo-Christlich/Jüdisch/Islamisches schreiben und behaupten, das sei die Urschrift.
Im übrigen haben ja z.B. die Bahaj dem Islam noch eins draufgesetzt.
Der Koran befindet sich hauptsächlich im philosophischen Abwehrkampf gegen Heiden, Juden und Christen und dass Muhammad die Religionen von Juden und Christen nicht angegriffen habe ist schlicht Unsinn.
Zunächst hat er sie friedlich eingeladen um sie zu bekehren. Als sich Juden und Christen den Bekehrungsversuchen gegenüber verschlossen wurde aus Muhammd ein geifernder, wütender, polemisierender Mann, der auch vor Mord nicht zurückschreckte.
Zitate Koran:
Juden seien die Kinder von Affen und Schweinen, Ungläubige sind schlimmer als Tiere. Allah solle sie verfluchen. Allah führt sie in die Irre um mit ihnen die Hölle zu füllen.
Die Tora habe deshalb mehr Gebote als der Koran weil Allah die Juden damit strafen will,
Christen und Juden sollen gedemütigt unterworfen werden und Tribut bezahlen dafür, dass sie ihre Religion weiter ausüben dürfen...
... und gleicher Unsinn mehr!
Wer den Koran gelesen hat wird bemerkt haben, dass Muhammad sich bei den Lehren der Heiden, Juden und Christen bedient hat und vieles schlicht entweder falsch verstanden hat oder sich bei christlichen und jüdischen Sekten bedient hat.
Manches stammt auch aus den jüdischen und christlichen Apokryphen.
Fazit:
Muhammad hat Juden und Christen in Mekka zu einer friedlichen Diskussion eingeladen, wurde dann von seinem heidnischen Clan aus Mekka vertrieben, versuchte in Medina weiter, Heiden, Juden und Christen zu gewinnen und begann dann Nichtmuslime zu beschimpfen, zu bedrohen, zu bekämpfen und zu unterwerfen.
Lhiannon
P.S. Ich empfehle Tilman Nagel, Die Geschichte der islamischen Theologie, zu lesen um zu begreifen, wie eng der Glaube an den heiligen Ort Mekka, die Macht der Familie Muhammads und die Helfer im Glauben mit Koran und Muhammad verbunden sind.
Von Anfang an waren Machtstreben, Siege und Beute ein großer Motor für den Islam. Wer siegte hatte Recht, also einen starken Gott an seiner Seite, bekam Beute und konnte neue Kämpfer anwerben.
Und von Anfang an waren Neid und Machtstreben zwischen den Helfern Muhammads und den mekkanischen Familien der Sargnagel der einenden Religion, die schon mit dem Tod Muhammads auseinanderfiel.
Denn immer galt der als der Rechtgläubige, der zu den Kriegssiegern gehörte und so wurde gekämpft um Macht zu erlangen und zu festigen, um so den Titel des Kalifen führen zu können.
Wer siegt hat Recht und darf die theologische Richtung der Religion bestimmen.