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Physik mit und ohne Religion :-)
#16
(28-01-2009, 21:16)miriam schrieb: warst du schon mal in Chile?
Nein, was ist dort Besonderes außer den neuen Sternwarten, die man zusammenschalten kann?

(28-01-2009, 21:16)miriam schrieb: Kannst du mir ne Zeitschrift empfehlen..
Spektrum der Wissenschaft ist hervorragend. Besonders zu empfehlen sind die Dossiers zu ausgewählten Themen und die Online-Ausgaben (z.B. Spektrum-direkt)des Spektrum-Verlages, die man teilweise bezahlen oder abonnieren muss.

Wie gut oder schlecht das Kind von Prof. Heinz Haber (Bild der Wissenschaft) inzwischen geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Als Landei kann ich nicht mal eben ein Exemplar am Kiosk holen. Das Inhaltsverzeichnis des neuesten Heftes klingt viel versprechend!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#17
Na du bist gut..Chile ist doch der Traum aller Sterndeuter... Icon_wink
ok ich werd mich an Spektrum halten...mein Bahnhof ist einigermaßen sortiert... Icon_lol
Gruß
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#18
so ich wollt dir mal so vom neuen Stand berichten...
Icon_smile
also Bild der Wissenschaft hab ich:
Mich ärgert das, wenn ich ein Heft kaufe, das von außen so reisserisch aussieht...ich denke, die wollen damit einfach Kunden gewinnen...
aber ich fühl mich dann so dekadentisiert ...
ja, genau so geht´s mir...ich hab´s aber trotzdem gekauft...
vorn:
aus dem Sternbild Cassiopeia
groß: ...WELTRAUM.. FLÜSSIG...

Mann, komm ich als Bild-Leser oder was oder wer bin ich...
nein das war früher besser...einfach normale Schlagzeile und normale, geniale Gedanken...

ok...
aber der Text ist gut und sachlich und spannend

ganz gut geschrieben...auch die Verweise auf die früheren Hefte sinnvoll und fundiertes Wissen dahinter...(soweit ich es beurteilen kann)

Wunderbar in der Ausgabe:
Urknall-Theorie
und
Galileo und Kepler...
Hab ich das schon vergessen gehabt...
Vor 400 Jahren (1609)
Die haben verzweifelt versucht die Umlaufbahnen der Planeten um die Erde zu berechnen und sind vorallem am Mars gescheitert...es fiel ihnen einfach keine mögliche Bahn ein, die sein Schlingern beschreiben hätte könnnen
!! kein Kunstgriff mit irgendwelchen kleine Kreisbahnen, die auf der großen Kreisbahn - um die Erde - abrollen, passte :icon_lol:

na ja die Fixsterne machten dann aber wieder mit...:icon_lol:
so haben wir es irgendwie auch dem Mars zu verdanken, dass wir heute schlauer sind.

Dann von Lesch gibt´s ein Buch: Neu, Weißt du wieviel Sterne stehn...
Ich schau mal und dann werde ich dir berichten, ob das was für Laien ist, also für mich eben...


So und dann bin ich leider etwas abgeschweift in die Chemie...tut mir leid, die liegt mir einfach eher, ich les nur kurz wieder Äthylen und Methan und Methyl und Butan und Butyl und Sessel- und Wannenform und das geht mir alles runter wie Öl...und wenn ich ne Physikseite auftu...hab ich nur Fragen über Fragen
Physik ist so unanschaulich :icon_lol: (finde ich)

Also kann ich da, mit dir, auch drüber philosophieren, ich mein über Chemie, oder geht das dir gegen den Strich...?
Ich hab so über endotherme und exotherme Reaktionen gelesen...
und dann das Gleichgewicht...
hab ich mir doch gleich gedacht, dass da so was sein muss:
Boudouard-Gleichgewicht
und das Prinzip vom kleinsten Zwang
echt genial

z.B.

Ozon

In der Stratosphäre (Lufthülle zwischen 13 und 60 km über Erdoberfläche) wird Sauerstoff durch die Energie des UV-Lichts in einer endothermen Reaktion in Ozon (O3) umgewandelt.

O2 -> O+O; O+O2 -> O3 (endotherm)

Teilweise spaltet sich anschließend das Ozon unter Wärmeentwicklung durch UV-Licht wieder in Sauerstoff.

O3 -> O2 + O; O3 + O -> 2O2 (exotherm)

Durch diese beiden Reaktionen wird bis zu 99% des tödlichen UV-Lichts in der Ozonschicht verbraucht!
Also endotherm und exotherm gleichzeitig!

(Chlor vom Treibmittel lässt Ozon zerfallen und der freie Sauerstoff bindet sich an das Chlor, das Gleichgewicht ist gestört...es gibt weniger Ozon)

jedenfalls...findet endotherme Reaktion und exotherme Reaktion nebeneinander statt...

Hierzu auch in der Industrie autotherme Herstellung von Synthesegas.
Synthesegas aus festen Edukten
Bei der Herstellung von Synthesegas aus festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung zu nennen. Kohle wird hierbei in einer Mischung aus partieller (teilweiser) Oxidation und Vergasung mit Wasserdampf zu einem Gemisch aus CO und Wasserstoff umgesetzt. Durch das Boudouard-Gleichgewicht steht CO noch mit C und CO2 im Gleichgewicht.

C + 0,5O2 -> CO : ΔH = -110,5 kJ/mol

C + H2O -> CO + H2 : ΔH = +131,3 kJ/mol

C + CO2 <-> 2 CO : ΔH = +172,4 kJ/mol


(Weiterhin muss die Wassergas-Shift-Reaktion berücksichtigt werden:

CO + H2O <-> CO2 + H2 : ΔH = -41,2 kJ/mol)


Die Umsetzung mit Sauerstoff liefert dabei durch die exotherme Reaktion die notwendige Energie

zur Erzielung der hohen Reaktionstemperatur für die endotherme Vergasungsreaktion von Kohle mit Wasserdampf.


Irgendwie irre oder...
und jetzt kann ich durch Druckerhöhung das Gleichgewicht verändern, oder durch Temperatur oder durch Stoffkonzentration...

Ist da noch Physik dabei für dich...?
und das sind doch bestimmt auch Prinzipien, die auch im Weltraum wirken, oder?
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#19
(05-02-2009, 23:58)miriam schrieb: so ich wollt dir mal so vom neuen Stand berichten...
Danke!
Chemie: Nun ich bin kein Chemiker. Aber die Physik hinter der Chemie ist mir bekannt, wenn auch nicht in allen Details. Wie die Orbitale sich ordnen und vor allem räumlich anordnen, ist alles eine Frage der Ladungsverteilung in den Potentialtöpfen der Atome. Und damit werden Verbindungen bis hin zu Makromolekülen berechenbar, ja sogar Materialeigenschaften planbar (Kunststoffe).
Einzig in der Pharmazie gilt immer noch durchgängig das reine Erfahrungsprinzip; denn die Wechselwirkungen der Stoffgemische im lebenden Organismus können derzeit noch nicht berechnet werden. Da ist das Leben selbst der schnellere "Rechner".

miriam schrieb: Also kann ich da, mit dir, auch drüber philosophieren, ich mein über Chemie, oder geht das dir gegen den Strich...?
Geht mir nicht gegen den Strich. Versuch's halt!

Chemische Potentiale und Gleichgewichte:
miriam schrieb: ... das sind doch bestimmt auch Prinzipien, die auch im Weltraum wirken, oder?
Ja, natürlich. Das Weltall wird allerdings von einer Reihe von Regelkreisen durchzogen, die das System weitab vom thermodynamischen Gleichgewicht halten, wie wir dies von lebenden Organismen her kennen.
Irgendwo muss die Entropie gebunden werden, die im System durch Herstellung von Ordnungen entsteht. Man vermutet, dass dies in der unmittelbaren Umgebung schwarzer Löcher der Fall ist. Wer weiß?

Soweit thermodynamische Prozesse eine Rolle spielen, haben sie natürlich mit Chemie zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
Ja Chemie und Physik sind miteinander verflochten...
das interessiert mich eigentlich auch, wie du das voneinander abgrenzst...
Grüße
miriam
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#21
(07-02-2009, 11:17)miriam schrieb: Ja Chemie und Physik sind miteinander verflochten...
das interessiert mich eigentlich auch, wie du das voneinander abgrenzst...
Im Grunde gar nicht! Z. B. bin ich Experimentalphysiker auf dem Gebiet der Festkörper, insbesondere der Metalle, habe aber nach meinen Examina als Akustiker und in der Lasersicherheit gearbeitet. Metalle und die Optik haben aber viel mit Chemie (Metallurgie, Spektralanalyse) zu tun.

Was beide Wissenschaften in gewisser Weise voneinander absetzt, ist die Fülle der jeweiligen praktischen Kniffe und Tricks. Keiner der Wissenschaftler aus den beiden Disziplinen kann sich rühmen, die Kunst des jeweils anderen zu beherrschen.

Die Theorie dahinter ist jedoch in beiden Fällen reine Physik. Die Chemie beschränkt sich auf die Wissenschaft vom Verhalten der Bindungselektronen - und hat damit genug zu tun!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
mhhhm...
ja, ja gut...

im letzten Beitrag hattest du ja auch was dazu geschrieben...
also ist mein Eindruck richtig...dass beim Urknall und die ersten drei Minuten des Weltalls die Chemiker noch nicht mitreden :icon_biggrin:

hm..ich lese wieder...
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#23
Hallo Ekkard,wie ist es mit der Quanten Physik ,könnte die einen nicht näher zu den Grenzfragen bringen ,wie was die Seele ist und ob es Bewußtsein nach dem Tod gibt und die Frage nach Gott?Da kenne ich mich nicht so gut aus aber wenn man mal was drüber gelesen hat ist es ganz interessant.
mfg jam
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#24
@miriam: das muss man wohl so zur Kenntnis nehmen.
@jam: Die Frage nach Gott ist von völlig anderer Natur als die Phänomene der Quantenphysik: Letztere kann man (im Prinzip: jeder, immer, überall) messen, auch wenn die Interpretation mit dem Alltagswissen nicht möglich ist.

Gott ist der (alles umfassende) Gegenstand des Glaubens, d. h. per definition einer Leistung, die unser Gehirn aufgrund von Erfahrungen und Lehren vollzieht. ER ist so wenig messbar (im Prinzip: jeder, immer, überall) wie die Farbe "szolisch", welche bestimmte Echsen bei Lotusblüten wahrnehmen, weil sie im Gegensatz zu Menschen vier Farbrezeptoren besitzt statt drei. (Auch Rot ist nicht messbar, sondern ein Farburteil des Menschen).

Wenn wir uns auf das Gebiet von Spekulationen begeben, kann man natürlich fragen, ob unsere Alltagswelt jene Realiät sei, die messbar vorhanden ist.
Offenbar ist das nicht der Fall, denn - in der Tat - sie reicht nicht zur Deutung (zum "Verstehen") von Quanten- und relativistischen Phänomenen.
Man muss also am Deutungsgerüst, am Werkzeugschrank des Bewusstseins, einige Ergänzungen anbringen.

Die Wichtigste ist die eines universalen Wellenfeldes, das alle momentanen Informationen eines Quants ("Teilchen") enthält. Dieses Wellenfeld wird gekäuselt durch alle Dinge im Universum. Diese Wellenfelder werden durch Emission (Energie-Austrag aus einem vorhandenen System) erzeugt und durch Absorption (z. B. ein Photon in unserem Auge, ein Elektron auf dem Bildschirm) vernichtet. Selbstverständlich verhalten sich diese Wellenfelder genauso, wie Wasserwellen, d. h. sie können Interferenzmuster erzeugen.
Warum aber können wir von "Teilchen" sprechen? Nun, dies liegt daran, dass das resultierende, gekräuselte Wellenfeld nur eine statistische Auskunft gibt: Dort, wo sich die Wellenberge am höchsten aufschaukeln, dort findet die Wechselwirkung am wahrscheinlichsten statt. Das heißt aber nicht, dass sie dort stattfinden muss! (Das und der Umstand der Universalität sind die wesentlichen Unterschiede zu unserer Alltagserfahrung und ihrem Deutungsgerüst.)

Mit anderen Worten: "Teilchen" sind eine Illusion; es sei denn, es sind so viele, wie in den Gegenständen der Alltagswelt; dann ist die Wechselwirkungsrate der vielen Atome und Moleküle mit ihren Elektronen so irre groß, dass Teilchen den gesehenen, begreifbaren Gegenstand genau dort bilden, wo er sich unserer Meinung nach befinden sollte.

Und jetzt kommt die alles entscheidende Frage: "Wer oder was bestimmt diese Manifestation?"

Wegen der Universalität (diese hat Einstein "geisterhafte Fernwirkung" genannt) der o. b. Wellenfelder bestimmt unser eigenes Wellenfeld, was andere in unserer Umgebung tun sollen - wenigstens in der überwiegenden Zahl der Wechselwirkungsfälle.

V. J. Becker vertieft diese Fragen, die tief in die Philosophie reichen, in seinem lesenswerten Büchlein: "Gottes geheime Gedanken / Was westliche Physik und östliche Mystik über Gott und Geist, ..."; ISBN 3-8334-4805-9. (Ist allerdings nur etwas für Leute, die glaubensmäßige Folgen nicht scheuen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#25
nein ich scheue nichts ,was wichtig ist ist im Herzen,aber ich finde Wissenschaft und Glaube schließt sich nicht aus,warum also soll man nicht auch die Wissenschaft beachten und wenn nachweisbar etwas falsch ist muß man es richtig stellen,aber vieles ist Spekulation die Wissenschaft selber ist nicht so sicher wie sie vorgibt sondern nur solange bis man etwas widerlegt wird etwas angenommen,und man kann ja suchen alles wird man sowieso nicht erforschen können,aber immer wird wohl auch was neues entdeckt,für den einen widerlegt es Gott und andere glauben grade aus Wissenschaftlicher Sicht an Gott,und selbst wer an urkanall glaubt ,wer war der auslöser dafür?Für zufall ist mir alles zu sehr durchdacht und perfekt,und es gibt noch so viel unerforschtes Millionen Tierchen die noch niemand kennt,oder was in den tiefen des Wassers,Aber was Quatenphysik betrifft fragen sich Neurowissenschaftler wegen Nahtod erlebnissen die sie tausendfach untersuchten undabhängig von de rHerkunft sollen angeblich ale so ziemlich das gleiche erleben und es ist eben noch nicht klärbar weil die Menschen Hirntod sind ,danach wird ja geforscht,natürlich nicht meßbar aber dennoch interessant,mal schauen ,keine Ahnung was man davon halten soll,
mfg jam
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#26
(10-02-2009, 23:47)jam schrieb: was wichtig ist, ist im Herzen,
Ganz recht!
jam schrieb:ich finde Wissenschaft und Glaube schließt sich nicht aus
Im Gegenteil: Bestimmte Grundsätze sind Konventionen (Glaube), die man verinnerlichen muss, um mit wissenschaftlicher Methodik zutreffende Aussagen zu erarbeiten. Diese speziellen Grundsätze sind im Allgemeinen nicht religiöser Natur, aber "Ehrlichkeit" ist es durchaus. Und diese Tugend ist ein Gebot der Theoriebildung.

jam schrieb:wenn nachweisbar etwas falsch ist, muß man es richtig stellen
Ja, das ist gängiges, wissenschaftliches Prinzip. Hierzu sei gesagt, dass wissenschaftliche Methoden immer nur zu vorläufigen Aussagen führen. Denn man kann einen Versuch noch so oft mit gleichartigem Ergebnis durchführen, sicher kann man erst am Weltenende sein.

Deshalb ist Wissenschaftsgläubigkeit auch so ein vertrackter Unsinn. Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass die Wissenschaften keinen Glauben begründen können, weil weltanschauliche Begründungen in der Wissenschaft ausdrücklich verboten sind. Wem dies nicht passt, hat in der Gesellschaft der Forscher nichts verloren!

Noch ein paar Takte zum Urknall:
Der "Urknall" ist eine Hypothese, die sich aus der linear rückwärts extrapolierten Geschichte des Universums ergibt. Ob diese Extrapolation überhaupt erlaubt ist, ist derzeit unbekannt. Wie auch immer diese Hypothese zu einer zutreffenden Theorie werden wird, mit Gott hat sie absolut nichts zu tun. Der Glaube verlangt nach glaubhaften, generalisierten Gegenständen. Diese findet man in vertrauenbildendem Verhalten, in religiösen Lehren aber auch in besonderen Situationen und Erlebnissen.

jam schrieb:Für zufall ist mir alles zu sehr durchdacht und perfekt
Die Entwicklung der Welt geht von einer Reihe von Zuständen aus, von denen einige Ursachen der nachfolgenden Zustände werden. Es ist richtig, dass die vorausgehenden Zustände eine gewisse Variabilität aufweisen, wie auch die vielen kausalen Nachfolger. Diese Variabilität ist sogar im Alltagsleben bekannt. Wenn ein Bauer 10 Ferkel kauft, eine Frau drei Kinder auf die Welt bringt, sich im Universum Sterne zusammen ballen, in allen Fällen treten Variationen dessen auf, was entsteht. Und daraus "suchen" sich selektierend wirkende Nachfolgeprozesse diejenigen aus, die am besten passen.
Das geht sogar bis tief in unser Bewusstsein hinein. Dort werden Gedankensplitter erzeugt und durch unsere Wahrnehmungsfilter selektiert, bis wir etwas wollen können.
Was dabei heraus kommt, ist in allen Fällen durch die Selektionsprozesse bestimmt und keineswegs zufällig.
Auch die Variabilität ist nicht so zufällig wie ein Würfel, sondern unterliegt den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit, ist also durchaus "kausal" (wenn auch nicht monokausal).

Quantenphysik und Nahtoderlebnisse:
V. J. Becker lehnt die Nahtoderlebnisse als nicht relevant ab, und ich schließe mich dem an. Viel interessanter ist die Feststellung, dass wir in einer Welt leben, in der die Wechselwirkung dominiert, den Zeitenlauf bestimmt und Informationen verarbeitet. Wir wissen, da wir davor sitzen, zu welchen Leistungen informationsverarbeitende Systeme fähig sind. Dasselbe gilt für lebende Systeme, ja sogar für die Materie und die Strahlung im Weltall. Überall werden Informationen übertragen, verarbeitet und verändern (informieren) die Myriaden von Wechselwirkungen aller Teilchen mit allen.
V. J. Becker schreibt: Alles hängt mit allem anderen zusammen.
Natürlich darf man diesen Zusammenhang, der ja regelrechte Wirkungen (also Eingriffe) hervorruft, mit dem Begriff Gott identifizieren – eine Frage des Glaubens.

Nicht die Nahtoderlebnisse sind also das Interessante, sondern die Tatsache, dass unser individuelles Leben verwoben ist mit einer Wechselwirkungswelt gigantischen, überzeitlichen Ausmaßes.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#27
Interessante Gedanken...
Wechselwirkung ist das Einzigste, was es wirklich gibt...
ja klar gibt´s uns nur in unserer eigenen Wahrnehmung und die Welt um uns auch nur durch unsere gezielte Wahrnehmung..
und dann so Grenzerfahrungen...Leben und Tod und übersinnliche, jetzt mal einfach genommen und nicht so fantastisch überhöhte Wahrnehmungen...z. B. das Gefühl die Gedanken von jemandem lesen zu können oder so

Aber Gott als die Wechselwirkung der nur durch ihre Wirkung wahrnehmbaren Teilchen zu definieren..ist das dein Gedanken...
Für mich steht Gott wenn dann dahinter und darin zugleich..also handelnd und formend und für dich?

Und Zufall..der Würfel ist doch eigentlich auch kein Zufall..
Zufall ist ein menschlicher Begriff...wenn die Wirkungen zu zahlreich und zu wenig messbar sind nennen wir es Zufall und berechnen die Wahrscheinlichkeit...
die im Grunde auch nur den Naturgesetzen gehorcht...
wenn auch subtilsten Kraftwirkungen...Wechselwirkungen..?

Vielleicht ist das dann auch der Moment wo Menschen meinen Macht über die Dinge zu haben...wenn sie meinen mit intensivem Daran-Denken die Lottozahlen beeinflussen zu können...und wer weiß, nach deinen Gedanken über die Wechselwirkungen, kann ein Gedanken dann eben doch Berge versetzen...nicht nur der Glaube.

Versuchst du, lieber Ekkard eigentlich so in der Art Gottesbeweise zu führen...oder hast du es versucht...
Weil ich da immer noch dran bin, nur eben auf einer übertragenen Ebene, nicht so einfach linear, sondern als Parallele zum Denken...
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#28
Man könnte doch zum Beispiel auch so sagen:

Alles ist Zeit, denn Wechselwirkung geht nur mit Faktor Zeit und Gott ist das Jetzt, also ich mein so Ewigkeit andersrum gedacht nicht gedehnt sondern als Punkt
? Icon_smile
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#29
(16-02-2009, 22:16)miriam schrieb: ... Gott als die Wechselwirkung der nur durch ihre Wirkung wahrnehmbaren Teilchen zu definieren..ist das dein Gedanken...
Für mich steht Gott wenn dann dahinter und darin zugleich..also handelnd und formend und für dich?
Der Begriff "Gott" ist etwas völlig anderes als der Begriff "Wechselwirkung".
Ich gehe einfach mal von der Anwendung der Begriffe aus:

"Gott" wird immer dann z. B. als Autorität verwendet, wenn es etwas zu beurteilen gibt (Ethik), oder wenn man sich um Vertrauen in die Welt, Deutung oder um Sinnsetzung der Welt bemüht. Der Begriff wird also immer dann angewendet, wenn es um "wahr", "gut", "richtig", "förderlich", "lieb" usw. oder um die Gegenpole dieser Urteile geht.

"Wechselwirkung" gehört zu den messbaren Tatsachen, etwas das wir (im weitesten Sinne) feststellen können. Ob und was wir mit Tatsachen und Feststellungen derselben anfangen, ist keine Frage des Wissens sondern der Welt des Glaubens.

miriam schrieb:Und Zufall..der Würfel ist doch eigentlich auch kein Zufall..
Zufall ist ein menschlicher Begriff...wenn die Wirkungen zu zahlreich und zu wenig messbar sind nennen wir es Zufall und berechnen die Wahrscheinlichkeit...
die im Grunde auch nur den Naturgesetzen gehorcht...
wenn auch subtilsten Kraftwirkungen...Wechselwirkungen..?
Du hast weitgehend Recht, wenn es um klassische Physik (also ohne Quanteneffekte) geht. "Weitgehend" deshalb, weil inzwischen thermodynamische Prozesse bekannt sind, die genau wie quantenphysikalische Vorgänge zu "echten" Verteilungen führen. Im klassischen Fall beruht der Zufall auf Unkenntnis, in den zuletzt genannten Fällen ist die Kenntnis ausreichend, aber die Vorgänge sind prinzipiell "verteilt" (mit echten Zufallskomponenten, bei denen eine exakte Prognose im Einzelfall prinzipiell nicht möglich ist.)

miriam schrieb:Vielleicht ist das dann auch der Moment wo Menschen meinen Macht über die Dinge zu haben...wenn sie meinen mit intensivem Daran-Denken die Lottozahlen beeinflussen zu können...und wer weiß, nach deinen Gedanken über die Wechselwirkungen, kann ein Gedanken dann eben doch Berge versetzen...nicht nur der Glaube.
Ich bin sehr skeptisch, dass es solche Geist- und Fernwirkungen überhaupt geben kann. Denn in allen Fällen müssten bekannte Erhaltungssätze (z. B. Energie, Impuls, Drehimpuls und Entropiewachstum) fortgelten. Bei vielen Geist- oder Fernwirkungen ist dies nicht gewährleistet. Als Physiker halte ich daher dafür, dass es sich allenfalls um Suggestionen, wenn nicht Täuschungen handelt.

miriam schrieb:Versuchst du ... eigentlich so in der Art Gottesbeweise zu führen...oder hast du es versucht...
Weil ich da immer noch dran bin, nur eben auf einer übertragenen Ebene, nicht so einfach linear, sondern als Parallele zum Denken...
Nein, nicht mehr, seit mir klar ist, wie der Gottesbegriff verwendet wird. Man kann sich aber auch leicht klar machen, dass die Existenz Gottes weder beweisbar noch widerlegbar ist:

Die so genannten "ontologischen Gottesbeweise" - also solche, die die Seinsweisen möglicher "höherer Entitäten" studieren -, haben ein wesentliches, philosophisches Problem: Sie müssen von bestimmten Voraussetzungen und Konventionen ausgehen, die von vorneherein die "höhere Entität" nicht ausschließen. Sie können also nicht geführt werden, wenn man mit der gegenteiligen Annahme beginnt und logisch nachweist, dass diese Annahme falsch ist. (Sie ist auch nicht richtig).

Bleiben also "empirische Gottesbeweise": Dazu kann man nur sagen, dass es kein Gottesexperiment gibt, welches immer und überall ein für alle Beobachter eindeutiges Ergebnis hätte. Schon um ein solches Experiment zu beschreiben, wären mehr Informationen erforderlich, als unsere Welt liefern kann. Letzteres folgt aus den Annahmen einer "höheren Entität" als die "Entität Welt". Dieselbe Tatsache verhindert zugleich auch, dass man Gottes Existenz widerlegen kann.

Das Nachdenken über Gegenstände des Glaubens (also Gott, Ethik, Tradition, Urteilsvermögen, Sinn usw.) kann also höchstens jene Konventionen zutage fördern, denen wir glaubend folgen - mehr nicht.

(16-02-2009, 23:46)miriam schrieb: Man könnte doch zum Beispiel auch so sagen:

Alles ist Zeit, denn Wechselwirkung geht nur mit Faktor Zeit und Gott ist das Jetzt, also ich mein so Ewigkeit andersrum gedacht nicht gedehnt sondern als Punkt?
Darin steckt viel Allgemeines - Zustimmung! Aber "alles ist Zeit", erscheint mir persönlich etwas zu kurz gegriffen. Richtig ist, Wechselwirkung macht eine Welt erst veränderbar, lebendig und erlebbar. Richtig ist auch, dies ist mit dem Ablauf von Zeit eng verbunden. "Alles ist Zeit" verkennt jedoch, das wir Raum, Materie und Strahlung brauchen, damit es Gegenstände gibt, die Wechselwirkungen aufweisen können.

Andere Frage: Hat dies mit Gott (oder besser: mit unserem Glauben) überhaupt zu tun :icon_question:

Persönlich halte ich nicht viel davon, Gott auf Begriffe wie "Zeitlauf", "Punkt", "Jetzt", "Ewigkeit" zu beschränken. Hinter all diesen menschlichen Begriffen stehen einschränkende, sprachliche Konventionen und Denkschablonen, die unser Denken unnötig einschränken (2. Mose 20, 4+5). Ist das Dasein nicht dermaßen vielfältig, dass wir gut daran tun, Gott nicht in Bilder, Begriffe oder Sprechweisen zu zwängen :icon_question:

Ich mache hier nur den "advokatus diaboli" und lasse dies alles als offene Fragen stehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#30
ok prima...
ich denk drüber nach
vielen Dank

Der Begriff Entität ist mir neu...
ich schau mal ob ich dir folgen kann.. Icon_smile

Ist es ein bisschen so, als ob ich vom Produkt auf den Hersteller schließe oder andersrum...kein eindeutiger Schluss möglich, oder?

Oder so physikmäßig, von der Wirkung auf den Verursacher zu schließen und andersrum vom Verursacher auf die Wirkung zu schließen ist immer Fiktion?
Also wenn man z.B. ein Auto anschaut, weiß man immer noch nicht wie ein Mensch aussieht
und wenn man ein paar Elektronenvolt abbekommt (..) weiß man immer noch nicht wie das Teilchen aussah...
vielleicht verschwimmen deshalb hier für Fachfremde die Grenzen zwischen Gott und Quanten...?
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